Im Jahr 2007 gründeten drei Personen ein Lehrerbewertungsportal namens "Spickmich". Das Portal gewann rasch immensen Zulauf, da Schüler/innen offensichtlich die Möglichkeit schätzten, ihre Lehrer/innen zu bewerten. Die Macher von spickmich haben nicht kapiert, welch Potenzial sie hier hätten ausschöpfen können und versuchten eine Community zum Kohlemachen aufzubauen. Heute ist Spickmich eine niveaulose Plattform, auf der einige Teenies zu Trash-Nachrichten "omg"-Kommentare hinterlassen.
Man kennt "Spickmich" als Lehrerbewertungsplattform, als mutigen Versuch außerbürokratischer Evaluation. Damit ist jetzt Schluss. Spickmich ist zur "interaktiven Schülerzeitung" degeneriert, auf der die Bewertung von Lehrer/innen nur noch eine Marginalie darstellt. Ein abschließender Bericht.
Auf der Schulbewertungsplattform Schulradar.de steht die Grundschule Ratsmühlendamm im Fokus: an der Schule sei Mobbing an der Tagesordnung, Lehrkräfte würden Kinder misshandeln. Ein satter Gerichtsstreit bahnt sich an. Unabhängig von dessen Ausgang machen die Schulradar-Betreiber dabei keine gute Figur.
Ein Schreiber der Bürgerzeitung Köln hat sich nach seinem zehnjährigen Abitreffen auf Spickmich ("eine Art Mega-Abizeitung für Mittelstufenschüler") seine früheren Lehrer/innen angesehen und gelangt zu interessanten Erkenntnissen.
Auf dem französischen Schülerportal "note2be" werden Lehrer bewertet (ähnlich wie bei spickmich.de). Wurden. Denn seit heute dürfen bei Strafe keine Lehrernamen mehr veröffentlicht werden.
Sämtliche gerichtliche Klagen gegen Spickmich sind bisher abgeschmettert worden - wobei dabei offensichtlich wesentliche Rechtsgrundlagen übersehen wurden. Wir diskutieren Auszüge aus einem mehrfach erfolgreich benutzten Klageschriftsatz.
Das Portal "Spickmich", auf dem SchülerInnen ihre LehrerInnen bewerten können, expandiert nach Österreich - gesponsert von der "Kronen Zeitung". Was haben die österreichischen Lehrpersonen zu erwarten?
Wir befragten die AbonnentInnen des Lehrerfreund-Newsletters: Soll es erlaubt sein, dass Schüler/innen ihren Lehrer/inne/n öffentlich Noten geben (und die Lehrperson dabei namentlich genannt wird)? Hier das Ergebnis der Umfrage.