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Ausstattungsvergleich öffentliche Schulen: Deutschland-England 15.03.2007, 09:54

Vorschau auf die Tabelle zum Ausstattungsvergleich der deutschen und englischen Schule, Ausschnitt

Reinhold Tyrach hat Ausstattung und Mittel eines Berliner Gymnasiums und einer englischen Secondary School verglichen. Sie finden hier die komplette Gegenüberstellung.

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  • (geändert: )
Gastbeitrag von Reinhold Tyrach, der den Fachbereich Englisch am Paulsen-Gymnasium Berlin leitet (profilenglischpaulsen.de) und außerdem beim Verband für die Interessenvertretung der Korrekturfachlehrer Berlin mitarbeitet. Vielen Dank!

Update am 15.03.2007: Reinhold Tyrach hat eine geupdatete Fassung der Tabelle eingeschickt. Diese Seite und die PDF-Datei wurde entsprechend aktualisiert.

1. Kommentar zur Gegenüberstellung der beiden Ausstattungsrealitäten

“Nach Jahren des Kaputt-Sparens der Berliner Schule bekommt man als direkt Betroffener zwar tagtäglich hautnah mit, auf welches erbarmungswürdige Ausstattungs-Niveau sie mittlerweile heruntergewirtschaftet worden ist, alleine, die Fähigkeit der meisten Leidtragenden, sich überhaupt noch vorstellen zu können, wie eine personell und sächlich vernünftig ausgestattete Schule aussieht, dürfte inzwischen gründlich zerschreddert worden sein.

Ich habe deshalb einen Ausstattungsvergleich zwischen meiner Schule und unserer britischen Partnerschule Hall Mead in Upminster/Essex (am östlichen Stadtrand von London) erstellt, um die Erinnerung daran wachzuhalten, dass es auch anders geht.”

2. Ausstattungsvergleich: Berliner Paulsen-Gymnasium und Hall Mead School Upminster

Wir im Vergleich mit unserer Partnerschule in einem bildungsnahen LandPaulsen-Gymnasium Berlin-Steglitz (staatlich)Hall Mead School Upminster, Essex, UK   (staatlich)
Schülerzahl  620 (Klassenstufen 7-13) 987 (Klassenstufen 7-11) 
Lehrerzahl (Vollzeit), Teilzeitstellen sind umgerechnet auf Vollzeitstellen3263
Lehrer/Schüler-Ratio1:19,41:15,7
durchschnittliche Klassenstärke (Sek I) 31  Klassen 7,8,9: 24
Klassen 10,11: 22
Sekretärinnenstellen  1  8  
Technisches Personal (ohne Hausmeister), festangestellt  0  10  
Assistenten (für nicht lehrertypische Aufgaben: Bibliothekar, Laborwart, etc.) 0  18  
Schulstation (für verhaltensauffällige, leistungsschwache, lernbehinderte Schüler) nein  ja  
Computer (Schülerarbeitsplätze) ca. 45  280  
eigener Laptop für jeden Lehrer (kostenlos zur Verfügung gestellt) sonst noch was? ja  
Elektronische Tafeln (sog. "Whiteboards" ) Stückpreis ca. € 5000.- wir kriegen eine von Hall Mead gestiftet  45  
absehbarer Vertretungsbedarf gedeckt durch ehemalige Lehrer und andere externe Honorarkräfte  nein  ja  
stellvertretende Schulleiter  1  3 + 2 Assistenz-Stellvertreter  
Schulstufenleiter und Mitglieder der (erweiterten) Schulleitung  2  4  
Unterrichtsfreistellung für Schulleiter und Stellvertreter (Summe) 25 Unterrichtsstunden pro Woche  94 Unterrichtsstunden pro Woche  
gesetzlich/tarifvertraglich festgesetzte Jahresarbeitszeit (Vollzeistelle)Keine exakte Festlegung. Landesbeamtengesetz spricht von 40 Std./Woche, ergibt bei 30 Tagen Urlaub und 7 gesetzlichen Feiertagen 1784 Stunden1265 Stunden Anwesenheit in der Schule an 195 Schultagen, keine Angaben zu darüber hinausgehender, notwendiger, zuhause zu erledigender Arbeit
Ermäßigungsstunnden für Klassenlehrer, AG-Leiter, Schulpartnerschaftsverantwortlicheja, jeweils 1 Unterrichtsstunde pro Wocheja, und höhere Bezahlung
Anwesenheitspflicht für Lehrer über Unterrichtsstunden hinausnein8.00-15.30
Freizeit- oder Geldausgleich für Abendtermine (Konferenzen, Elternabende etc.)nein£ 10.- pro Elternabend
unbezahlte Vertretungsstunden pro Monat32
eigenes Budgetrecht der Schule, sächlich und personell  sofern beantragt, in Höhe von 3% der Lehrerpersonalkosten  in vollem Umfang  
nominelle Unterrichtsverpflichtung der Lehrer bei voller Stelle  26 Stunden à 45 Min. = 1170 min. 21 Stunden à 60 Min. = 1260 min. 
schulextern korrigierte zentrale Prüfungen (Abitur, Mittlerer Schulabschluss) nein  ja  
Pausenaufsichten (Min. pro Woche) bei voller Stelle  45 min  0 min  
Durchschnittssalter des Kollegiums  53 Jahre  48 Jahre  
den Lehrern zugewiesene eigene Arbeits- und Unterrichtsräume  keine  für jeden Lehrer mit Vollzeitstelle  
Schüler mit Migrationshintergrund  ca. 20% ca. 20% 
Ausgaben für Schulgebäudereinigung  geringe  hohe  
Mensa, daher Ganztagsunterricht, einstündige Mittagspause  nein  ja  
Lehrerparkplatz (kein Stress schon vor 8.00) nein  ja  
frühestes Ruhestandsalter ohne Pensionsabstriche  65 Jahre (steigt ab 2011) 60 Jahre  
Lehrergehälter  in den unteren Gehaltsgruppen (A 11 und A 12) etwa gleich hoch, in den höheren (A 13 bis A 16) auch wegen der höheren deutschen Steuer- und Sozialabgaben deutlich niedrigere deutsche Gehälter  
© Reinhold Tyrach, Paulsen-Gymnasium, Berlin-Steglitz, nach einer Vorlage von Detlef Wulff, stellv. Landesvorsitzender des VBE Berlin    
Quellennachweise:   
Angaben zu Hall Mead: The Headmaster, Hall Mead School, Marlborough Gardens, Upminster, Essex, RM 14  
Angaben zu Paulsen-Gymnasium: Der Schulleiter, Paulsen-Gymnasium, Gritznerstraße 57, 12163 Berlin  
Angaben zu britischen Lehrergehältern: Gehaltsrechner, britisches Erziehungsministerium, http://www.teachernet.gov.uk/_module/paycalc/Default.aspx
Angaben zu britischen Steuern und Sozialabgaben: Steuerrechner http://www.listentotaxman.com/
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Kommentare

32

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  • #1

    Hallo!
    Ich arbeite an einer englischen Schule und unterrichte dort Deutsch. Wir haben zwar interaktive Whiteboards und Computerzugang etc, aber ich glaube, dass der Unterricht auch mit traditionellen Mitteln gut sein kann. Ich bin sogar der Meinung, dass der Fremdsprachenunterricht in Deutschland effektiver ist, aber das ist ein anderes diskussionswürdiges Thema.
    Was mich wundert: Wir haben ein Career Department fuer unsere Schüler. Das ist im deutschsprachigen Raum kaum der Fall.
    Deutsche Lehrer(innen) verdienen viel mehr als englische Lehrer und deshalb wird wohl auch erwartet, dass sie mehr selbst tun (bürokratische Geschichten etc). Ich verstehe aber alle Lehrer, die sich von der Bürokratie erdrückt fühlen….

    schrieb Alice am

  • #2

    Ich finde in england die schulen viel besser, aber es liegt ja auch am geld.
    Ich würde am liebsten nach england reisen und dort zur schule gehen (als z.B. austauschschülerin). Es ist nicht so das mir die schulen in deutschland nicht gefallen würden aber ich fände mal eine kleine abwechslung gut ich glaube das würde jeder.

    schrieb Jasmin am

  • #3

    Lieber Herr Tyrach,

    Nachdem ich mich von meinem Lachanfall erholt hatte, nun zum sachlichen Anteil Ihrer Antwort.
    Ich bin fuer eine eigenverantwortliche Schule. Die ein eigenes Budget hat, ihre Lehrer selbst einstellt und ihr Inventar selbst beschafft. Aber solange Schulpolitik Länderhoheit ist, wird sie wohl vor allem der Profilierung der Kultusminister dienen. Hier liegt meines Erachtens die Krux. Wenn Sie Deutschland und Großbritannien vergleichen, schneidet GB besser ab. Aber das ist auch so, wenn Sie die meisten deutschen Schulen mit finnischen, schwedischen oder dänischen Schulen vergleichen. Und um Ihr Stichwort „Bruchbude“ aufzugreifen. Diese schlechte Ausstattung der Schulen ist in meinen Augen ein Zeichen mangelnden Respektes der Politiker vor den Menschen, die sich dort „zuhause“ fühlen sollten. Das gilt für Lehrer(innen), das übrige Personal und vor allem auch die Schüler(innen).

    schrieb Rolf am

  • #4

    Rolf und Konsorten:

    Wie wäre es, mal wieder zum Thema Ausstattungsvergleich öffentlicher Schulen in Deutschland und GB zurückzukommen, statt sich Ihren Lehrerkomplex von der Seele zu schreiben? Was meinen Sie als kleiner Exponent unserer high-tech nation denn zu dem Umstand, dass man hierzulande glaubt, Schule auf dem Ausstattungsniveau einer Bruchbude betreiben zu können?

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #5

    @ Gernot Nakaten
    zitat—-
    Ich schlage vor, dass ein Angestellter des “mittleren Managements” mal beim mir in einer 30-er Hauptschulklasse eine Woche lang auch nur 3 Stunden täglich unterrichten soll. Mal sehen, ob er dann noch, weiß wie heißt. Ob er dann noch Lust hat den faulen Lehrern die rauhe Wirklichkeit der Industrie zu zeigen!

    zitat ende—-

    Ich bin heute zufällig auf diese Seite gestoßen.
    Ich bin kein Lehrer, sondern Angestellter. Aber ich gebe in meiner Freizeit Kurse zu verschiedenen Themen.

    Wenn ich Lehrer höre (oder hier lese) die glauben, außer Ihnen könnte den Job keiner machen, muß ich mich sehr wundern. Wenn ich meinen Job so empfinden würde, daß er soooo schrecklich ist, dann würde ich die Konsequenz ziehen und wechseln und nicht die Schüler mit meinem Vorbild schädigen.

    Mir macht Unterrichten Spaß und die Teilnehmer müssen sogar zahlen. Und ich würde jedem empfehlen es zu machen!!

    mfG Rolf

    schrieb Rolf am

  • #6

    Mensch, also nein,

    sogar mit irony off!

    Das geweine ob der härte des berufs und dieses boshafte umschlagen in gnadenloses missverständnis auf eine meinungsäusserung gibt mir ja eigentlich nur recht.

    ganz sicher ist es mit NUR einer gesunden arbeitseinstellung nicht getan, aber diese sollte doch vorhanden sein. um bei diesem rumbeschwere über die pflichten, die da zu erfüllen sind, ach soviele (das heisst dann dem beruf nachgehen), beweist mindestens bei Ihnen ein fehlen der freude an der arbeit.

    Keep smiling!!!

    schrieb carla am

  • #7

    Danke Carla, endlich ein Rezept, den Gordischen Knoten namens Arbeitsunzufriedenheit zu durchschlagen!

    Genau, liebe KollegInnen, entwickeln wir doch einfach “eine gesunde Grundeinstellung zum Beruf”. Keine 200 PC sind nötig, nein - nicht ein einziger! Die frühen Klosterschulen haben bewiesen, dass allein Bibeln ausreichende Medien waren, Schülern Lesen, Schreiben und die sittliche Grundhaltung beizubringen. Da es Bibeln in allen möglichen Übersetzungen gibt, stehen dem Fremspracheunterricht Tür und Tor offen.

    Ich werd jetzt auch eine gesundere Einstellung zum Beruf entwickeln, an diesem Wochenende mal keine Fördervereinbarungen für meine Schüler in der oberen pädagogischen Pflegestufe tippen, die Hefte unangerührt bis Montag liegenlassen und einfach nur noch Wochenende genießen. Da an Montagen ja eh nichts läuft, bereitet sich der Unterricht ja quasi von selbst vor…. <ironieoff>

    schrieb Gerlinde am

  • #8

    Meine Güte!

    ‘Einerseits war ich mein ganzes Berufsleben lang ein engagierter und begeisterter Lehrer, habe mich, weiß Gott auch, oft genug deswegen der Selbstausbeutung schuldig gemacht.’
    Die Zeit, die Sie hier mit jämmerlichem Gejammer über Verständnislosigkeit verschwenden hätten Sie doch besser als tatsächlich engagierter Lehrer mit frischer Energie aufgebracht. Dazu benötigt man keine 200 Computer, eine gesunde Grundeinstellung zum Beruf kann mehr Wunder beim Lehren (Ziel Ihrer Position) bewirken, als andere für die Situation verantwortlich zu machen. Um wen geht es Ihnen denn wirklich?

    schrieb Carla am

  • #9

    Hallo Stefan!

    Das Gehalt deutscher Lehrer steht im europäischen Vergleich (immer noch) ganz gut da, aber dafür haben sie auch mit großem Abstand die höchste Pflichtstundenzahl (!!), kein Arbeitszimmer, bekommen keine Arbeitsgeräte und Büromaterialien, keine Reisekosten erstattet usw. usw. Rechnet man das alles zusammen, sieht es für Lehrer in Deutschland schon viel schlechter aus.

    Lehrer in Deutschland haben übrigens auch die längste Ausbildung.

    Außerdem sind in vielen europäischen Ländern sie Gehälter der Lehrer in den letzten Jahren gestiegen, während sie in Deutschland gesunken sind.

    Addiert man die Streichung des Urlaubsgeldes und die Streichung des Weihnachtsgeldes + erhöhung der Pflichstundenzahl + die Streichung der Absetzbarkeit des Arbeitszimmers dann kommt man den 20% schon recht nahe.

    Von den rund 800.000 Lehrer in Deutschland sind 300.000 auch keine Beamten.

    Wie sieht es denn in anderen Branchen aus? Vom Sozialhilfeempfänger bis zum Manager liegen die Gehälter in Deutschland im oberen Bereich, aber stehen z.B. deutsche Handwerker auch mit ihrer Arbeitszeit an der europäischen Spitze, wie es die Lehrer machen?

    In Zeiten, wo andere Branchen Lhnzuwächse von 4,5% und mehr verzeichnen kann ich Vorschläge zu Reduzierung der Lehrergehälter nur schmunzeln.

    Wie wäre es, wenn Arbeitnehmer aus anderen Berufsgruppen auch unentgeltlich ein häusliches Arbeitszimmer zur Verfügung stellen und vom Kugelschreiber bis zum Laptop ihre Arbeitsgeräte und Arbeitsmaterialien selber kaufen würden?

    schrieb Marcel am

  • #10

    @Stefan

    Ihr Beitrag mit dem Vorschlag der Reduzierung des Gehalts um 20% ist natürlich ausgesprochen
    sachlich und frei von emotionaler Ladung oder gar Neid auf die unfassbar vielen “Urlaubstage” der fürstlich besoldeten Lehrer. (ironieoff)

    Überträgt man Ihren Vorschlag mal in die Industrie und Wirtschaft,ist die Reaktion der Belegschaften und der Gewerkschaften zur Verbesserung des Kundenservices, die Löhne der Arbeitnehmer um 20% zu kürzen,
    unschwer vorzustellen…

    Persönlich würde übrigens sehr gern täglich von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr ( immerhin müssen die Ferienzeiten, die über den jährlichen Anspruch anderer Arbeitsnehmer auf Urlaub liegen, vor- bzw. nachgearbeitet werden) in der Schule arbeiten, wenn ich dafür nach 18.00 Uhr und während des gesamten Wochenenendes Freizeit hätte.


    Im übrigen bleibt es dabei, das die Arbeitszeit-Diskussion müßig ist. Mit der vergleichsweise schlechteren Ausstattung der Schulen hat sie eh nichts zu tun…

    schrieb Gerlinde am

  • #11

    Sehr emotionsgeladene Beiträge.

    Mein Vorschlag: Ganztagesschulen 8.00 - 16.00
    ( Dann gibt es keine Diskussion mehr wieviel
    Stunden ein Lehrer tatsächlich arbeitet)

    Ein Absenken um 20% des Lohnes auf ein immer noch sehr hohes Gehaltsniveau ( im Europa Vergleich ) bei Beibehaltung der grandiosen Beamten Privilegien würde es möglich machen das eingesparte Geld in die Ausstattung der Schulen
    zu stecken und mehr Lehrer einzustellen - sowie
    gleichzeitig die Klassengröße zu verkleinern.


    Diese Maßnahmen könnten das Image der Lehrer
    und der Schulen verbessern aber eine Anpassung
    des Lohns nach unten ist nicht machbar - Also weiter über die jetzige Situation Jammern.
    PS: Mann weiss ja gar nicht mehr wohin in den Ferien - habt Ihr einen Tip ?

    schrieb Stefan am

  • #12

    Einen ähnlichen Vergleich, wie ihn Herr Tyrach hier unternommen hat, könnte ich zwischen mir bekannten deutschen Schulen und estnischen Staatsschulen unternehmen. In den letzten 7 Jahren habe ich selbst an zwei Schulen in Estland unterrichtet und habe viele andere besucht. Ein Vergleich mit bekannten Schulen in Deutschland würde ähnlich ausfallen. Auch hier in Estland hat jede Lehrerin (auf Grund des geringen Einkommens sind über 85% der Lehrenden weiblich) mit Vollzeitstelle ihren eigenen Unterrichtsraum; es herrscht hier das sogenannte “Kabinettsprinzip” vor. Die Schüler gehen zu ihrer Mathestunde in den Raum ihres Mathelehrers, zur Englischstunde gehen sie dann zu ihrer Englischlehrerin usw. Sehr effizient, denn die Lehrer müssen nicht, mit Sack und Pack, durchs Gebäude wandern, sondern die Schüler wandern (was den Nebeneffekt hat, dass sie in jeder Pause sich bewegen :-) ). Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Lehrer hat seine gesamten Materialien in einem Raum und kann auf sie problemlos zurückgreifen. In “Freistunden” oder nach dem Unterricht können die Lehrer dann in ihrem Raum verbleiben und korrigieren, vorbereiten etc., und dass mit einem Computer incl. Internetanschluss, den es in jedem Lehrerraum gibt! Wieso gibt es dann in Deutschland nicht? Wieso muss man wie ein Wandersmann mit riesigen Taschen zur Arbeit und nach Hause gehen?
    Wenn ich Kollegen in Deutschland dann noch vom elektronischen Klassenbuch erzähle, das an vielen Schulen hier eingesetzt wird, ernte ich nur ungläubige Blicke. Während man in Deutschland jahrelang über Datensicherheit und Umsetzbarkeit diskutiert, haben die fixen Esten sich schon längst daran gewöhnt, via Internet Stundeninhalte, Hausaufgaben oder Zensuren ihrer Kinder einzusehen. Abiturienten können sich die Ergebnisse ihrer zentralen Abiturprüfungen per SMS aufs Handy zuschicken lassen! Ob man so weit gehen muss, sei dahingestellt, aber man sieht doch: Es geht auch anders.
    Wenn ich dann Computerräume deutscher Schulen sehe, dann kommen mir in der Regel die Tränen, und das sind keine Freudentränen. Was mir in Deutschland oft stolz präsentiert wird, ist Estland vor ca. 5-10 Jahren: alte Rechner mit fetten Monitoren, dazu vielleicht 20 Stück für 800 Schüler. Wieso geht das auch in Estland, das sicher nicht reicher als Deutschland ist, anders? Rechner und Monitore werden geleast und alle drei Jahre ausgetauscht; Firmen engagieren sich mit Spenden.
    Ähnlich wie an Herrn Tyrachs englischer Schule gibt es auch an estnischen Schulen eine Menge “Hilfspersonal”. Zwei Angestellte kümmern sich nur um außerunterrichtliche Veranstaltungen (Feste, Projekttage, etc.), die Bibliothek hat natürlich eine Bibliothekarin, mehrere Lehrkräfte, die eigentlich keine mehr sind, da sie nicht unterrichten, übernehmen administrative Funktionen wie z.B. die Organisation von Prüfungen. Diese Liste könnte ich noch weiterführen. Dies alles hat den Effekt, dass die LehrerInnen in Estland sich auf das konzentrieren können, was primär ihre Aufgabe sein sollte: das UNTERRICHTEN. Wann sieht man das in Deutschland ähnlich??? Nahc der nächsten PISA-Studie?

    schrieb Marcus Hildebrandt am

  • #13

    Hallo, hallo?

    erstens ist dies ein Forum von Erwachsenen, die sich zumindest mit ihrem Vornamen zu erkennen geben und es unterlassen, aus dem Schutz der Anonymität heraus pubertäre Versteckspiele zu veranstalten und nassforsche und ziemlich daneben liegende Kommentare abzusondern. Hier haben Sie (hast Du?) also noch eine Bringschuld zu tilgen.
    Zweitens erübrigt sich die Frage nach meinem Motiv, diese Gegenüberstellung beider Schulen zu machen, für jeden, der des Lesens kundig ist. Dazu habe ich bereits alles in meinem einleitenden Kommentar gesagt (zu finden, indem man hier zum Seitenanfang zurückgeht).
    Drittens muss man schon sehr beschränkt und ahnungslos sein, um anzunehmen, ich wollte damit meine eigene Schule in ein schlechtes Licht rücken. Tatsache ist, und jeder, der auch nur minimalen Einblick in die Schulrealität hat, weiß das, dass die personelle und sächliche Ausstattung des Paulsen-Gymnasiums im Berliner Vergleich nicht etwa ausnehmend schlecht ist, sondern den Normalfall darstellt.
    Sinn der Gegenüberstellung ist es, die Misere der Berliner Bildungspolitik an einem Beispiel und mit ganz konkreten Zahlen und Fakten darzustellen, nicht etwa die Misere des Paulsen-Gymnasiums - die wahrscheinlich nicht größer oder kleiner ist als die anderer Gymnasien.

    MfG, Reinhold Tyrach

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #14

    sehr geehrter herr tyrach,
    ich wollte mich erkundigen, was sie mit diesem Schreiben bezwecken wollen. Wollen sie die Paulsen Oberschule noch unbeliebter machen als sie sowieso schon ist? Oder glauben sie das sich ihr Vorgesetzter, der Herr Schulrat, damit befasst? Für wen ist dieser Artikel? So schlecht sind sie doch nunu wirklich nicht dran. Und bitte denken sie doch auch mal an die schüler und nicht nur an sich, okay?

    schrieb hallo? am

  • #15

    :sick:
    Allein das Ansinnen Arbeitszeiten zu vergleichen ist eine Unverschämtheit!! Ich schlage vor, dass ein Angestellter des “mittleren Managements” mal beim mir in einer 30-er Hauptschulklasse eine Woche lang auch nur 3 Stunden täglich unterrichten soll. Mal sehen, ob er dann noch, weiß wie heißt. Ob er dann noch Lust hat den faulen Lehrern die rauhe Wirklichkeit der Industrie zu zeigen!

    schrieb Gernot Nakaten am

  • #16

    @Gerlinde

    Gegen ein Praktikum hätte ich nichts einzuwenden. Allerdings halte ich ich Durchführung für mich angesichts meiner sonstigen Verpflichtungen für eher unwahrscheinlich. Meine Einschätzung bezüglich der Lehrerarbeitszeiten wird genährt aus den Erfahrungen, die ich mit Lehrern aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis mache. Da wird sich z.B. darüber beschwert, dass man die letzten Tage der Sommerferien in der Schule zu erscheinen hat, um am Stundenplan mitzuarbeiten. Und das, obwohl darauf bestanden wird, dass Schulferien kein Urlaub, sondern unterrichtsfreie Zeit ist. Ein weiteres Beispiel ist, dass sich solche Leherer entrüsten, wenn von ihnen verlangt wird, dass sie ihre Fortbildungen in die Schulferien zu legen haben. Ich würde das alles nicht wirklich schlimm finden, wenn man wenigstens ehrlich damit umginge. Warum höre ich von keinem Lehrer, dass, zumindest was die Arbeitszeiten angeht, der Lehrerberuf durchaus Vorteile hat. Was mich betrifft, fühle ich mich nicht zum Lehrer berufen und käme deswegen, trotz der offensichtlichen Vorteile, als Seiteneinsteiger nicht in Frage. Insofern ist das eine ehrliche Erkenntnis.

    @mnieman
    In einigen Anworten ist auf die hohe Arbeitsbelastung bereits eingegangen worden. Auch hier bedarf es einer gewissen Grundintelligenz, um den Zusammenhang zwischen diesen Antworten und meinem Beitrag zu verstehen. Von faulen und unfähigen Lehrern ist in meinem Beitrag auch nicht die Rede. Im Gegenteil, ich erwähnte erfahrene und gut organisierte Stammesvertreter. Ich sehe in ihrem Beitrag eine gewisse Dünnhäutigkeit gegenüber berechtigter Kritik, möglicherweise bedingt durch ein schlechtes Gewissen. Dass ich eine Menge Lehrer kenne, ist schlicht eine Tatsache, an der auch Ihre statistische Kapriole nichts ändert.

    @Reinhold Tyrach
    schwacher Beitrag!
    Ihr Vergleich zeigt die Anweswenheit in England bezogen auf die Schultage und die theoretische Arbeitszeit in Deutschland nach dem Beamtengesetz. Was das in der Praxis bedeutet, geht aus Ihrem Vergleich nicht hervor.
    Mich als Lehrerhasser zu bezeichnen ist geradezu lächerlich.
    Der ganze Rest hat Stammtischniveau.

    schrieb Gisbert am

  • #17

    @Gisbert
    ❓  Gejammer ❓
    Mein Vergleich enthält nichts als nackte Zahlen und Fakten.

    Wissen Sie was? Schreiben Sie doch noch ein weiteres “Lehrerhasserbuch” - irgendwelche Sachkenntnis brauchen Sie dafür nicht. Die Nachfrage danach ist noch längst nicht gesättigt und der Markt dafür scheint mir noch sehr aufnahmefähig, das zeigt nicht zuletzt Ihr posting.

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #18

    Lieber Gisbert,

    es badarf natürlich einer gewissen Grundintelligenz, um das Thema dieses Threads zu verstehen, das überhaupt nichts mit den Arbeitszeiten oder der Arbeitsplatzgarantie der Lehrer zu tun hat.
    (Es ist übrigens köstlich, wie jeder “Lehrerverhauer” immer gaaaanz viele Lehrer kennt, die faul und unfähig sind. Rein rechnerisch müsste da ganz Deutschland zu 50% aus Lehrern bestehen!)

    Das Thema hier ist die Ausstattung der Schulen, genauer: ein Vergleich gleichartiger Schulen in England und Deutschland.

    Fakt ist, dass marode Schulgebäude und die unzureichende Ausstattung in den Schulen zu Lasten der Schüler und Schülerinnen geht.
    Im Vergleich mit anderen Industrienationen in Europa fallen deutschen Schulen Jahr für Jahr zurück. Die mangelnden Investitionen in Bildung werden sich bitter rächen, wenn die Erfinder- und Exportnation Deutschland nicht bald versucht, aufzuschließen.

    Mit Gejammer hat das gar nichts zu tun. Krass gesagt: es könnte mir völlig Wumpe sein, ob unsere Schule genug Computer hat oder oder ob die Tische für die Schüler dreckig und zu klein sind. Mein Geld bekäme ich trotzdem.

    Ob wir Active Whiteboards hätten oder nicht, oder eine Sporthalle, in der der Putz von der Decke bröselt, wirkt sich nicht negativ auf meine Arbeitszeit aus. Da muss ich keine Minute länger arbeiten.

    Ob für unsere Schüler eine Schulkrankenschwester oder ein Sozialarbeiter zu Verfügung stehen oder nicht, deshalb ist mein Arbeitsplatz nicht sicherer oder unsicherer.

    Fehlende Verwaltungskräfte und unzureichend besetzte Schulsekretariate nerven eher die Eltern, die Schüler und die Schulleitung, meinen Biounterricht beeinflussen sie nicht.

    Eine nicht vorhandene Mensa ist für mich kein Härtefall. Ich bin sowieso zu dick und brauche mittags keine Mahlzeit - die Schüler/innen schon, denn die bekommen häufig von ihren lehrerkritisierenden Eltern kein Mittagessen.

    Wenn sich hier Lehrkräfte über die beschämend schlechte Ausstattung in deutschen Schulen beschweren, dann tun sie es, um den SCHÜLERINNEN UND SCHÜLERN ein bestmögliches Lernumfeld zu sichern.
    Das ist eigentlich etwas, das die Eltern dieser Kinder fordern müssten. Aber WIR tun es hier. Wir nehmen unseren Job eben ernst.

    schrieb mniemann am

  • #19

    Hallo Giesbert,

    die Idee mit dem Praktikum finde ich gut!
    Für Sie findet sich sicher auch ein in einer Schule ein Praktikumsplatz in der Nähe.

    Ansonsten sehen Sie mir bitte nach, dass ich mich ein wenig schwer tue, auf Ihre Überlegungen zum 6stündigen Arbeitstag ernsthaft einzugehen. Sie sitzen ja bei Ihren gut organisierten Lehrern im Bekanntenkreis mit am Schreibtisch und in den Konferenzen und kommen so zu dem Schluss, dass Lehrer morgens Recht und nachmittags frei haben.

    Warum ergreifen Sie nicht selbst diesen priviligierten Beruf mit der fürstlichen Entlohnung? Auch für berufliche Seiteneinsteiger ist die Schule offen…

    schrieb Gerlinde am

  • #20

    Ich kann das Gejammere über die Arbeitszeiten, vermeindlich unbezahlten Stunden und sonstigen Extraleistungen (Elternabende) nicht mehr hören. Tatsächlich haben wir in NRW 195 Schultage in 2007. Wenn ich von einer durchschnittlichen Anwesenheit von maximal 6 Stunden (Zeitstunden) ausgehe, komme ich auf 1170 Stunden für das Jahr 2007. Das entspricht etwa 70% der Arbeitszeit, die ein “normaler” Arbeitnehmer zu leisten hat. Gemessen daran sind die Lehrergehälter fürstlich. Jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit dem Argument, dass ein Lehrer ja so viel vorbereiten muß, Arbeiten korrigieren muß, etc. In meinen Bekanntenkreis gibt es genug Beispiele, die zeigen, dass ein erfahrener, gut organisierter Lehrer sehr wenig Zeit mit solchen Dingen verbringt. Hinzukommt der physiologisch extrem positive Effekt, nicht um seinen Arbeitsplatz bangen zu müssen. Haben Sie schon einmal die Existenzangst durch den potentiellen Verlust des Arbeitsplatzes gespürt? Ich kann nur jedem Lehrer empfehlen, ein Jahrespraktikum in einer Führungsposition eines mittelständigen Industrieunternehmens zu machen. Das relativiert einiges.

    schrieb Gisbert am

  • #21

    Ich will nach England !!!

    schrieb Hanna am

  • #22

    @Gerlinde

    Sie haben recht, der von Ihnen erwähnte Aspekt kommt in meiner Philippika tatsächlich zu kurz. Aber: Die Herrschaften über uns wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Zu viel falsche Loyalität, zu viel falsch eingebildete Abhängigkeit vom Dienstherrn, zu viel Bereitschaft, sich jahrzehntelang zum (im Kant’schen Sinne) Unaufgeklärten zurückstufen zu lassen. Es lebe der deutsche Untertanengeist – Heinrich Mann war kein Satiriker!

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #23

    Sie schreiben:
    “[...]andererseits habe ich meinen Berufsstand wegen seiner Wehrlosigkeit gegenüber den Zumutungen des Dienstherrn hassen gelernt, die aus Naivität, Selbstüberschätzung und einem Individualismus geboren wurde, der uns in unserer Ausbildung, die nichts anderes als den sich aufopfernden Einzelkämpfer produzieren wollte und ihn auch flächendeckend erzeugt hat, auch gründlich eingeprügelt worden ist. “

    Im Grunde stimme ich Ihnen im Punkt Wehrlosigkeit zu. Allerdings kommt mir ein Aspekt zu kurz: Als Beamte in dienender Funktion unterliegen LehrerInnen wie auch Funktionsstelleninhaber dem Bemtenrecht und sind damit nichts anderes als moderne Sklaven.

    Bei dem Versuch, sich gegen die x-te Sonderaufgabe zu wehren, wird der Lehrer seitens des Vorgesetzten einfach dienstlich dazu verpflichtet und basta! Ergänzt man derlei Erfahrungen und um die Forderung eigentlich gar nicht erfüllbarer Aufgaben (wie bspw. die der individuellen Förderung jedes einzelnen Schülers, die natürlich schriftlich fixiert und ständig fortgeschrieben werden muss), ist Resignation der lehrenden Körper&Köpfe vorprogrammiert.

    Mein schulischer Alltag wird von ständig mehr Unmöglichkeiten geprägt. Aktuell muss ich in Kindergärten Sprachstandserhebungen durchführen -über deren Sinn man überhaupt trefflich streiten könnte- Unterricht für meine SchülerInnen darf aber nicht ausfallen. Bedarf es der Erwähnung, dass natürlich keine Vertretung zur Verfügung steht? Gleiches gilt für den Prognoseunterricht für Kinder, die an weiterführenden Schulen gemeldet sind.

    Ein weiteres persönliches Beispiel: Die Schulleitung ist seit Monaten krank. Die Dienstgeschäfte werden von den Dienstältesten des Kollegiums wahrgenommen, die dafür -nach langem Jammern- von der Schulaufsicht mit insgesamt 5 Stunden vom Unterricht freigestellt werden. Reguläre Schulleitungen werden dafür mit der dreifachen Zeit freigestellt.
    Weigern - unmöglich!
    Das ist keine Selbstausbeutung - diese Ausbeutung erfolgt bewusst und gezielt von der Spitze der Pyramide.

    schrieb Gerlinde am

  • #24

    @ M. Niemann
    Einerseits war ich mein ganzes Berufsleben lang ein engagierter und begeisterter Lehrer, habe mich, weiß Gott auch, oft genug deswegen der Selbstausbeutung schuldig gemacht, andererseits habe ich meinen Berufsstand wegen seiner Wehrlosigkeit gegenüber den Zumutungen des Dienstherrn hassen gelernt, die aus Naivität, Selbstüberschätzung und einem Individualismus geboren wurde, der uns in unserer Ausbildung, die nichts anderes als den sich aufopfernden Einzelkämpfer produzieren wollte und ihn auch flächendeckend erzeugt hat, auch gründlich eingeprügelt worden ist.
    Aufgrund eben dieser Bewusstseinslage der Lehrerschaft sind auch die Vereinigungen, die sich anheischig machen, gewerkschaftliche Interessen der Lehrer zu vertreten, dazu verdammt, die Rolle von bloßen Trachtenvereinen
    zu spielen, die sich in der Pflege des jeweils szene-typischen Brauchtums - hie “linke” GEW, dort “rechter” Philologenverband - vollauf genügen. Sie verstehen sich selbst als nichts anderes als bloße Besitzstandswahrer - und sind selbst in dieser Rolle vollkommen erfolglos - und Beitragskassierer - man beobachte nur einmal, wie sie sich z.B. im Zusammenhang mit der ungerechten Mehrarbeitsbelastung der Korrekturfachlehrer (siehe dazu http://www.korrekturfachlehrer-berlin.de) gewollt dumm stellen.
    Ich weiß, man soll immer das Positive sehen. Ich kann mir aber nicht helfen - unser Berufsstand bietet angesichts dessen, was an Initiativen notwendig wäre, ein trostloses Bild.

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #25

    Ich kann Ihnen nur Recht geben. Ihren Vergleich habe ich ausgedruckt und etliche Exemplare im Lehrerzimmer verteilt. Ebenso wurde ein Exemplar der zuständigen Dezernentin überreicht- es gab nur wenig Kommentare, geschweige denn einen empörten Aufschrei.

    Mein Lieblingsspruch: eher läßt sich ein Pudding an die Wand nageln, als dass Lehrer in großer Zahl in irgendeiner Weise gewerkschaftlich aktiv würden.

    Das Problem ist neben Sattheit oder Resignation auch das falsch verstandene “Gutmenschentum”: man arrangiert sich halt mit den untragbaren Verhältnissen und gibt immer noch sein Bestes, weil es ja für die Schüler ist. Dass man genau denen aber durch dieses Phlegma langfristig schadet, wird nicht gesehen.

    Ich bin davon überzeugt, dass man mit Lehrpersonal keine Veränderungen erreichen kann, weil der “Lehrkörper” selten mit einer Stimme spricht. Zusätzlich wird ja auch häufig jede Kritik von Außenstehenden als Jammern verstanden.

    Veränderung kann nur gelingen, wenn man die Eltern ins Boot holt und endlich aufhört, mit Bordmitteln alles an Furchtbarkeiten zu verdecken, nur damit der Ruf der Schule keinen Schaden nimmt.

    Einige Sachen muss man einfach auch an die Wand fahren lassen, damit sich etwas ändert.

    schrieb M. Niemann am

  • #26

    Drei tatsächliche Kommentare in zwei Wochen beweisen: Die Luft ist raus, alles, was die Gegenüberstellung durch harte Fakten untermauert, hat man schon immer geahnt, die einzige Bewegung, die noch zustande kommt, ist kollektives Schulterzucken. Die alten Herrschaften sind zu müde, die jungen Spunde haben ihre Zukunft nur noch nicht begriffen. In den 60er Jahren gab es mal den Aufschrei gegen den “Bildungsnotstand”, was es dagegen nicht gab, war die kulturelle Hegemonie des “anything goes”. Bye-bye, staatlicher Bildungsauftrag, and a hearty welcome to private venture capital and limitless exploitation!

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #27

    @tired,@mauli,

    die aktualisierte und erweiterte Fassung des Vergleichs beantwortet Ihre Fragen und steht seit dem 15. März 2007 bei lehrerfreund.de im Netz.

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #28

    Mauli: Natürlich vergleiche ich nicht Äpfel mit Birnen. Hall Mead ist eine staatliche Gesamtschule.

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #29

    Es fehlt die Iwichtige Information, ob es sich bei Hall Mead um eine private oder eine öffentliche Schule handelt.

    schrieb Mauli am

  • #30

    tired: Die fehlende Information bezüglich der Zahl der Lehrer liefere ich noch nach. Die 18 Assistenten sind ausschließlich für nicht lehrertypische Aufgaben eingestellt.

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #31

    Meine Anmerkung aufgrund einiger personelicher Infos aus England ist:

    Es fehlt die Anzahl der Lehrer, um das ganze abgerundet zu betrachten. Einige Daten sind sonst schnell fehlinterpretierbar. Ich glaube mich erinnern zu koennen, dass es in England Lehrerassistenten gibt, die auch manchmal den Unterrictht alleine machen. Insofern ist die Zahl von 18 Zusatzangestellten erklaerbar - es gibt unter Umstaenden einfach weniger Lehrer als bei uns.

    Also technisch ist die Schule in London besser ausgestattet - personell ist es so unklar.

    schrieb tired am

  • #32

    Und jetzt lesen wir uns bitte nochmal den Streit über den “Prototyp eines Lehrerarbeitsplatzes an der Schule” durch.

    schrieb versuch am

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