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Die Unlüge des Jahres: ‘Eigenverantwortliche Schule’ 01.02.2013, 19:35

Screenshot: Lehrerzimmer - Eigenverantwortliche Schule (Ausschnitt)
Bild: Lehrerzimmer (Screenshot)

Bundesweit gibt es den Trend, von "selbstverantwortlichen" und "operativ eigenständigen" Schulen zu reden. Man wundert sich dann doch, dass in vielen Bundesländern bspw. die Stellenvergabe weiterhin über zentrale Stellen wie Regierungspräsidien oder Schulämter läuft - genau hier wäre doch die Möglichkeit, der Schule Verantwortung zu geben. In Baden-Württemberg hat man das nun eine Zeit lang gemacht, inzwischen ist die Stellenvergabekompetenz komplett an die Schulämter zurückgefallen.

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  • (geändert: )

Dass also letztlich alles nur politisch motiviertes Gewäsch ist, zeigt der Eintrag von Herrn Rau:

Wenn das Kultusministerium mehr Freiheit und Verantwortung vor Ort möchte, hätte es das schon lange haben können: Keine Schreiben, in denen mir mitgeteilt wird, wie viele Übungsaufsätze ich zu schreiben lassen habe, oder wieviele Prüfungen. Keine Schreiben darüber, ob ich Diktate schreiben darf oder nicht. Keine Schreiben dazu, wie kontextbezogen Vokabelabfragen im Fremdsprachunterricht sein müssen.[...]

Deswegen macht Kultusminister Spaenle ja auch klar: “Die Eigenverantwortliche Schule ist keine autonome Schule.” Die wichtigen Entscheidungen werden zentral getroffen.

Tatsächlich geht es vielleicht nur darum, Geld zu sparen.

Lehrerzimmer 01.02.2013: 'Mehr Freiheit und Verantwortung vor Ort – Die Eigenverantwortliche Schule in Bayern'

Wer eine zementierte Meinung zum Thema hat, kann hier aufhören zu lesen und mit den Zähnen knirschen, weil man es wieder mal sieht. Herr Raus Beitrag jedoch endet hoffnungsvoll, ein echter Humanist eben, der an das Gute im Menschen glaubt. Zum Glück gibt es wenigstens in den Klassenzimmern noch leute, die selbst denken. Mehr dazu lesen bei Herrn Rau im Lehrerzimmer:

Lehrerzimmer 01.02.2013: 'Mehr Freiheit und Verantwortung vor Ort – Die Eigenverantwortliche Schule in Bayern'

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Kommentare

5

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  • #1

    Farce! mehr ist dazu nicht nötig!

    schrieb Lehrer am

  • #2

    Zitat: “inzwischen ist die Stellenvergabekompetenz komplett an die Schulämter zurückgefallen”. Das kann ich gut verstehen.
    Leider ist auch in dieser Hinsicht unser schönes Bayernland etwas rückständig.

    Früher einmal bekamen wir die Lehrkräfte vom Ministerium zugewiesen. Für unsere Schule war das ein Segen!

    Jetzt gibt es leider immer noch ein Direktbewerbungsverfahren. Keiner der drei Schulleiter, die ich bisher an dieser Schule erlebt habe, kam damit klar. Der Erste verstand es prächtig, sich bereits beim Vorstellungsgespräch von seiner übelsten Seite zu zeigen und konnte sich auch so lange nicht entscheiden, bis alle guten Bewerber anderweitig untergekommen waren, beim Zweiten waren Weltfremdheit, Rechthaberei und Eigensinn unglücklich kombiniert. Er musste dem Kollegium ständig beweisen, dass er der Chef ist und die unsinnigsten Maßnahmen umsetzen kann. Unter seinen personellen Entscheidungen leidet die Schule immer noch, obwohl mittlerweile 10 Jahre vergangen sind. Sehr gute Leute haben in seiner Zeit die Schule verlassen, die Pflaumen, die er eingestellt und teilweise sogar in Funktionen gebracht hat, haben wir leider immer noch. Unglücklicherweise waren sowohl die Personalräte, als auch der Stellvertreter Personen, die alle noch Karrerie machen wollten. Von einer Mitbestimmung, die Sinn macht, konnte deshalb keine Rede sein.

    Unser jetziger Chef ist in 20 Vereinen/Verbindungen und schuldet vielen Leuten einen Gefallen.
    Früher einmal war unsere Schule an einem Standort, der nicht besonders attraktiv war. Heute hat unsere Schule auch noch einen schlechten Ruf.
    Wenn unsere Nachbarschule eine Stelle ausschreibt, ist die Zahl der Bewerber zweistellig. Bei uns geht nach vielen Wochen vielleicht einmal eine Bewerbung ein.
    Für uns wäre es ein Segen, wenn das Ministerium die Stellenbesetzung wieder zu 100 % an sich ziehen würde.

    Claus

    schrieb Claus.Fischer am

  • #3

    Eigenverantwortlich, von wegen. Nur Kosten werden gespart und unliebsame Arbeiten auf die Schulen vor Ort abgewälzt, ohne diesen wirklich Freiheiten zu geben.

    schrieb GriasDi am

  • #4

    Die Vorsilbe “un-” hat drei Funktionen:
    1) drückt das Gegenteil aus (züchtig - unzüchtig)
    2) verstärkt eine Menge (Summe - Unsumme)
    3) zeigt eine Abweichung von der Norm an (Tier - Untier)

    Such’s dir raus :-)

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #5

    “Unlüge” verstehe ich nicht… war vielleicht “Das Unwort” gemeint? - Inhaltlich sonst d’accord…

    schrieb Matthias Heil am

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