Facebook macht dumm
Nachlassende Gedächtnisleistung durch Nutzung digitaler Medien 07.06.2009, 14:46
Die exzessive Verwendung digitaler Medien führt zu einem globalen Nachlassen der Gedächtnisleistung - man spricht schon von "digitaler Demenz".
Aus verschiedenen Teilen der Welt (aktuell: Südkorea und Deutschland) berichten Gehirnforscher/innen, dass die allgemeine Gedächtnisleistung nachlässt - besonders bei jüngeren Generationen. Dies ist dem Artikel “Digitale Verblödung” im aktuellen Stern - Gesund leben (Heft 3, 27.05.2009) zu entnehmen. Als Ursachen wird mangelndes Gedächtnistraining genannt: So fungiert das Handy bei einfachen Rechnungen, die ‘früher’ im Kopf durchgeführt wurden, immer häufiger als Rechenmaschine, Telefonnummern werden gespeichert statt gemerkt - “Wer sich zu sehr auf elektronische Hilfen verlässt, lässt sein Gedächtnis verkümmern.” Zusätzlich dürften bei dieser Entwicklung neue Formen der Kommunikation im (mobilen) Web eine Rolle spielen: Die Kommunikation wird schneller, unreflektierter und basiert zunehmend auf subjektiven Statements, die keiner fundierten Wissensbasis bedürfen.
Gehirn- und Gedächtnisforscher Prof. Hans J. Markowitsch verweist auf die wichtige Rolle der Schule:
Verantwortlich für die “digitale Demenz” ist auch die Schulerziehung, bei der “kaum noch ein Gedicht auswendig gelernt und selbst für Grundrechenarten der Taschenrechner benutzt würde”, so der Hirnforscher weiter.
Tatsächlich dürfte das Training des Hirnmuskels zunehmend zu einer wichtigen Aufgabe der Schule werden. Allerdings müsste zuerst in didaktischer Hinsicht ein Umdenken erfolgen. Denn während die Entwicklungen im Bereich der Digitaltechnik dem Menschen immer weniger Gedächtnisleistung abfordern, konzentrieren sich Bildungspläne und Fachdidaktiken zunehmend auf kompetenzorientierte Anforderungsprofile, in denen Präsentieren und Teamgeist wichtiger sind als Faktenwissen und Auswendiglernen.
gefunden bei Pädagogik-News 01.06.2009: Nachlassen der Merkfähigkeit