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Geschichtsunterricht

Durchbruch der Industrialisierung in England - Tafelbild 30.03.2017, 15:53

Dampfmaschine von 1903
Bild: Imus Eus: Dampfmaschine 1903 Tuchfabrik Mueller / Wikimedia Commons [CC by]

Das Tafelbild zeigt die Umstände, unter denen in England die Industrialisierung ihren explosionsartigen Verlauf nahm. Zentrale Gründe waren die hohen Gewinnspannen in der Textilindustrie und die Steigerung der Produktivität u.a. durch Antrieb mechanischer Webmaschinen mit Dampfmaschinen.

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Dieses Tafelbild können Sie auch als größere Bilddatei oder als PDF herunterladen. Es ist Teil einer Sammlung von Unterrichtsmaterialien (Tafelbilder, Lehrprobe) zur Industrialisierung/Industriellen Revolution.

Vorschau - Tafelbild »Durchbruch der Industrialisierung in England«

Die Voraussetzungen für die Industrialisierung waren in England sehr speziell und besonders günstig. Zu Beginn der Industrialisierung war die Textilindustrie der zentrale Faktor, da hier hohe Gewinne möglich waren. Ein wesentlicher Faktor hierfür war das starke Bevölkerungswachstum ab Ende des 19. Jahrhunderts, weswegen die Nachfrage nach Baumwollprodukten im Binnenmarkt anstieg. Durch die billigen Importmöglichkeiten aus den US-Kolonien (von dort konnte Baumwolle sehr preiswert bezogen werden, siehe auch Tafelbildersammlung zur Geschichte der USA) ergaben sich bei der Anfertigung von Textilien hohe Gewinnspannen. Die aus den USA importierte Baumwolle wurde nach ihrer Verarbeitung in Form von Textilien wieder in die USA verkauft, was den Absatz nochmals steigerte.

Da Rohstoff- und Absatzsituation perfekt waren, hing das Ausmaß des Wachstums und der Gewinne vor allem von den Produktionsbedingungen ab. Erfindungen wie die Spinning Jenny steigerten die Produktivität enorm. Mithilfe der Spinning Jenny konnte ein Spinner so viel Material erzeugen wie zuvor vier bis acht Spinner. Die Spinning Jenny wurde durch Muskelkraft betrieben, es war jedoch nur noch eine Frage kurzer Zeit, bis neuere Maschinen sie ablösten, die von anderen Energien angetrieben wurden. Im Jahr 1784 erfand Edmond Cartwright den dampfkraftbetriebenen Webstuhl Power Loom:

 

Mechanischer Webstuhl Power Loom, 1855

Bild: Mechanischer Webstuhl, 1855 / Public Domain

Durch solche Maschinen explodierte die Produktivität. Zentrales Antriebsmittel war die Dampfmaschine, vor allem in ihrer verbesserten Form von James Watt, der 1769 ein entsprechendes Patent und sich so als Name für Hochleistung verewigte (vgl. auch heute noch: Watt, Kilowatt …).

Die Dampfmaschine ermöglichte nicht nur Produktivitätssteigerungen im Textilgewerbe; auch Kohleförderung, Bergbau, Transportwesen und Metallindustrie profitierten vom Einsatz der Dampfmaschinen; entsprechend verbreiteten sich die Dampfmaschinen wegen ihres hohen Wirkungsgrads und ihrer hohen Nützlichkeit.

Kurz lässt sich also sagen, dass der Textilmarkt in Zusammenspiel mit neuen Produktionsbedingungen die Industrialisierung in England in starkem Maße beförderten. Dazu kamen einige weitere Faktoren wie bspw. keinen Binnenzölle (wie es in Deutschland der Fall war).

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Kommentare

1

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  • #1

    Bitte nicht dieser Mythos, dieser falsche Evergreen: Die Bedeutung der Dampfmaschine wird weithin überschätzt, das lehren Wirtschaftshistoriker schon seit Jahrzehnten: Maschinen sind Begleiterscheinung und Folge einer in Schwung gekommenen Industrialisierung. Die Dampfmaschine wurde etwa 20 Jahre nach Beginn der Industrialisierung erfunden; Voraussetzungen für Entwicklung sind nach Buchheim z.B. “Humankapital, dass das Land sich selbst ernähren kann (durch Import oder durch eine moderne Landwirtschaft) , einen modernen Staat (Eigentumsrechte, Eliten dürfen keine Macht haben, Fortschritt zu verhindern, falls dies in ihrem Interesse ist)”, ausreichend Humankapital um den technischen Fortschritt zu nutzen und weiter Innovationen hervorzubringen. Dies heißt natürlich nicht, dass die Produktivität nicht in diesem Maße steigen würde!

    Und gerade in England zeigen sich doch schon früh diese Voraussetzungen: Monarchie mit modernen Gesetzen und sozialer Mobilität, hochmoderne Landwirtschaft, die genug Arbeitskräfte abgeben kann, die dann in den neuen Branchen arbeiten und gleichzeitig die wachsende Bevölkerung ernährt und eben eine ausreichende Menge an Humankapital (überwiegend spontan im Handwerkswesen gebildet), die während der Industrialiserungszeit notwendig ist, um dann so etwas wie Dampfmaschinen zu erfinden und v.a. zu nutzen.

    Eine Dampfmaschine in Afrika macht noch kein Wirtschaftswunder :-)

    schrieb Markus am

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