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Warum Prezi genau so schrecklich ist wie Powerpoint 29.04.2014, 01:32

Screenshot: Prezi zu Michael Kohlhaas
Bild: prezi.com

Heute benutzt man zur Unterstützung seiner Vorträge nicht mehr Powerpoint, sondern Prezi. Und damit fängt der seit 20 Jahren totgeglaubte Animationswahn wieder an. Die 'Präsentationen' werden trotzdem kein bisschen besser.

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Prezi (prezi.com) ist ein Online-Dienst, mit dem man einfach überaus ansprechende Präsentationsdateien erstellen kann. Markantes Kennzeichen ist die Dreidimensionalität - für neue Inhalte kann man förmlich in den und aus dem Bildschirm gezoomt werden. Das erlaubt es in bisher ungekanntem Maß, Inhalte sehr anschaulich zu strukturieren. Wo früher fiese Inhaltsverzeichnisse von Folie 1 rekapituliert wurden, ergeben sich jetzt neuronale, didaktisch schlüssige Strukturen. Die grafische Darstellung ist höchst überzeugend und ansprechend, die Bedienung überaus intuitiv. Unkompliziert lassen sich Mediendateien aller Art einbinden (z.B. YouTube-Videos).

Beispiel-Prezi: Französische Revolution

(Wenn Prezi nicht angezeigt wird: Prezi 'Französische Revolution' in neuem Fenster öffnen)

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Prezi in Schule und Hochschule

Eine Begebenheit aus einem Ausbildungslager für Referendar/innen, 2013:

Die Referendar/innen haben Folien für ihre Kurzvorträge gemacht. Nachdem die Referendar/innen weg sind, schauen wir die Folien durch. Der Ausbildungsleiter will eine Datei öffnen, hält jedoch inne: "Und die hier, die haben eine Prezi gemacht." Er schaut uns an, macht eine Kunstpause und startet die Prezi. Alles bewegt sich, verschachtelt sich, zoomt ein und aus, ein Video. "Das ist die beste Präsentation", sagt der Leiter tief beeindruckt.

Am nächsten Tag stellen die Referendar/innen im Plenum ihre Vortragsdateien vor. Bei der Prezi werden alle sprachlos, es besteht kein Zweifel: Das beste Produkt des Kurses.

Die Folien waren genau so uninspiriert und langweilig wie die Folien der anderen. Aber es zoomte.

Von Powerpoint zu Prezi - Eine kurze Geschichte der Präsentationssoftware

Phase 1: Technik-Kult (ab 1995)

Die ersten Powerpoint-Präsentationen werden in Firmen, Hochschulen und Schulen gehalten. Überschriften fliegen ein, lustige (wenn auch etwas einfache) Cliparts entfalten sich auf bunten Hintergründen, der Übergang zwischen Folien wird durch Animationen verschönert.

Die Zuschauer/innen sind atemlos, wenn sie so etwas sehen. Einige wenige von ihnen haben gerade mal Word für Windows - und der da vorne lässt ein solches Feuerwerk ab. Das muss ein echter Profi sein!

Was auch ganz neu ist: Langweilige Vorträge werden unterhaltsam, ein bisschen zumindest. Denn während der monotone Dozent vorne saiert, reißen gewagte Folienübergänge und sich aus Würfeln zusammensetzende Diagramme aus dem Halbschlaf.

Phase 2: Neudefinition (nach 2000)

Im Jahr 2005 kann man niemanden mehr mit animierten Überschriften und herumschwirrenden Cliparts hinter dem Ofen hervorlocken. Jede/r weiß, auf welchen Knopf man drücken muss.

Aber Powerpoint bleibt beliebt, denn man hat den wahren Vorteil erkannt: Ab sofort ist inhaltliche Kenntnis über das Vortragsthema zweitrangig. Man schreibt einfach tonnenweise Text auf die Folien (vornehmlich in Form von Aufzählungslisten) und liest ihn vor.

Alle machen das so. Manager/innen, Politiker/innen, Professor/innen, Lehrer/innen, Schüler/innen, außerdem Gratulant/innen bei Hochzeiten und die Chefin des Altersheims bei der Einweihung der neuen Kantine, alle. Manche benutzen Powerpoint, manche Keynote. Und es ist furchtbar. Es ist die Powerpoint-Pest.

Im Jahr 2009 wird Prezi veröffentlicht und erlebt einen Hype.

Phase 3: Konsolidierung (nach 2010)

Die Menschen haben sich daran gewöhnt, dass eine "Präsentation" (das Wort "Vortrag" gibt es inzwischen nicht mehr) so auszusehen hat, wie sie eben immer aussieht: zahlreiche Bullet-Listen, stereotype ätzende Designs, "Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!"-Folien - und nebendran eine Person, die eifrig die Folieninhalte paraphrasiert.

Die Sensibilität für den kommunikativen Aspekt eines Vortrags geht völlig verloren. Wenn Menschen gezwungen sind, einer stinklangweiligen 30-Minuten-"Präsentation" beizuwohnen, finden Sie das in Ordnung, vor allem wenn sie hinterher tolle Folienhandouts bekommen und der Dozent ganz nett ist und am Schluss den Satz "Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!" vorgelesen hat.

Phase 4: Ein faulig-frischer Wind (nach 2013)

Im deutschsprachigen Raum erlangt Prezi erst ab 2013 Verbreitung, nicht zuletzt wegen der oben genannten Vorteile. Vor 2013 war es den meisten dann doch noch etwas zu dubios, so etwas online zu machen und ohne Powerpoint.

Doch wer Schwierigkeiten damit hat, seine E-Mails abzurufen, der kann keine Prezi machen (sehr wohl aber eine Powerpoint). Prezi wird zum Werkzeug der Insider, der Digitalos.

Wer also Prezi nutzt, erntet Anerkennung. Eine Schüler-Prezi bei einer mündlichen Abschlussprüfung bringt ziemlich genau eine Note im Vergleich zu einer gleich verlaufenden PPT-Präsentation. Aber nicht, weil die Prezi-spezifischen Vorteile smart ausgespielt werden, sondern weil es eine Prezi ist.

Und damit befinden wir uns wieder bei Phase 1. Technik und Effekte dominieren die Inhalte, die Kommunikation zwischen Redner/in und Publikum dagegen bleibt weiterhin untergeordnet. Die Menschen hängen lasch in ihren Stühlen, werfen heimliche Blicke auf die Uhr und regen sich nicht im Geringsten über diese gigantische Zeitverschwendung auf.

Prezi ist nicht die Lösung

Die totale Entlarvung, welche Mentalität hinter der Prezentiererei steckt, bietet der Spruch auf der Startseite prezi.com (ähnlich übrigens auch auf der Powerpoint-Produktseite). Dort lesen wir:

Auf höherem Niveau präsentieren
Erstellen Sie zoomende Präsentationen, die aus Ihnen einen überzeugenderen und einprägsameren Präsentator machen.

Screenshot: Prezi-Startseite

Warum sollte eine "zoomende Präsentation" aus einem fachlich unkompetenten Niemand einen "überzeugenderen und einprägsameren Präsentator" machen? Schenken Sie einem Koala-Bären einfach mal ein Paar gute Fußballschuhe.

Ein Vortrag wird überzeugend und einprägsam, wenn die Vortragende selbst überzeugt ist, wenn sie gut vorbereitet ist, wenn sie weiß, worüber sie redet - wenn sie überzeugen WILL. Ob das Diagramm mit Powerpoint, Prezi oder einem Flipchart gezeigt wird, spielt keine Rolle.

Außer Frage steht jedoch: Ein Vortrag wird NICHT überzeugend und einprägsam dadurch, dass man Prezi oder Powerpoint benutzt.

Denken Sie daran, wenn das nächste Mal den atemlos geflüsterten Satz "Er hat eine Prezi dazu gemacht!" hören. Nein: Denken Sie nicht daran. Sagen Sie es.

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Kommentare

27

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  • #1

    Es kommt drauf an, was man draus macht ;-)

    Prezi “missbrauchen” -  das ist für mich, Prezi’s Potential nicht ausschöpfen. Für den, der’s mit Enthusiasmus, Hingabe und ergo Genuss einsetzt, für den ist’s Magie.

    schrieb Malon am

  • #2

    Ja, übersichtlich ist Prezi eigentlich, aber manchmal spinnt es so heftig herum, ich bekomme schon halbe Nervenzusammenbrüche. Zum Beispiel der Hintergrund. Beim Zeigen taucht plötzlich ein dämlicher Rand auf, bei den “Themen” will ich eine andere Reihenfolge, aber die Animationen erstellen sich von alleine immer so, wie es angeblich am praktischsten ist, es wird einfach an das nächste Thema angeknüpft. Es ist für mich zumindest keine Variante, trotzdem MÜSSEN wir das auch tun, auch unsere Medienkundelehrerin. Nach 2 Stunden nicht mal die Einleitungsfolie gemacht, jetzt weiß ich ganz genau weshalb ich im Unterricht nur rumgegammelt habe, es ist so demotivierend. Oder ich will ein Objekt verschieben, nein geht ja plötzlich nicht, dafür aber in die Länge ziehen… Es frisst auch viel meiner Notebookbatterie

    schrieb arzyt am

  • #3

    Danke für diese sehr konstruktiven Anmerkungen!
    Ereignisse wie das prezi-Beispiel mit den Referendaren habe ich zig Male erlebt. Ich habe in zahlreichen schulischen, hochschulischen und außerschulischen Kontexten zahllose Vorträge (»Präsentationen«) erlebt, und ausnahmslos war es die/der Vortragende, die/der für die Wirkung verantwortlich war: inhaltliche Kenntnis, Struktur, Vorbereitung, Originalität, rhetorische Kniffe usw.
    Anders formuliert: Ich habe noch kein einziges Mal einen wirkungsvollen Vortrag gesehen, in dem die/der Vortragende schlecht war, die Technik aber gut.
    Ich finde, das ist kein schlechtes »Argument« (lassen wir die differenzierenden Beleg-Beispiel-etc.-Formalismen mal außen vor), wenngleich natürlich ein äußerst subjektives. Der Nächste kann kommen und sagen, er hat genau das Gegenteil erlebt. Dann muss man sich eben entscheiden, wessen Sichtweise man einleuchtender findet - die Des Lehrerfreunds oder die des Prezifreunds.

    Aber letztlich hat ja fast jede/r schon einmal »Präsentationen« beigewohnt. Wann hat man sich gelangweilt, wann war es mitreißend? Wann hat man durch die Präsentation neue Sichtweisen, Kenntnisse … erlangt, und wann war es einschläfernde Zeitverschwendung? Ich vermute: In den allermeisten Fällen wird der Unterschied durch inhaltliche, rednerische und persönliche Aspekte begründet - und nicht durch technische.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #4

    Der Artikel geht am selbst gewählten Thema vorbei: “Warum Prezi genau so schrecklich ist wie Powerpoint.” Das bringt Kommentator Stefan in Rage und verleitet ihn zu abwertenden Attributen. Ich versuche Ihnen das Missverhältnis von geplanter und beobachteter Wirkung zu erklären.

    Sie präsentieren zahlreiche Vorteile von Prezi gegenüber Powerpoint. Beispiele:

    o Die grafische Darstellung ist höchst überzeugend und ansprechend, die Bedienung überaus intuitiv.
    o Wer Prezi nutzt, erntet Anerkennung.
    o Eine Prezi bringt eine Verbesserung um eine Schulnote, weil eine bessere Präsentations-Technik eingesetzt wird.
    o Weil es aus Ihnen einen überzeugenderen und einprägsameren Präsentator macht.

    Abschließend behaupten Sie: “Ein Vortrag wird NICHT überzeugend und einprägsam dadurch, dass man Prezi oder Powerpoint benutzt.” Das ist die von Ihnen gewünschte aber nicht erzielte Wirkung.

    Mit welchen Argumenten stützen Sie die Behauptung? Die vorgebrachten Vorteile stützen das Gegenteil, wodurch Sie einen hohen Bogen spannen. Ich finde folgende mögliche Argumente:

    o Wegen einer Begebenheit aus einem Ausbildungslager.
    o Weil sie es nicht wissen. (“Warum sollte…?”)
    o Weil Technik und Effekte automatisch die Inhalte dominieren.

    Sie werden zugeben, dass diese Argumente nicht überzeugend sind. Ohne stichhaltige Argumente keine gewünschte Wirkung.

    schrieb Anonym am

  • #5

    Gut, aber diese Leute leiden dann vermutlich an Wahrnehmungsstörungen :-)
    Wenn ein Presenter (ja, so heißt der dann ;-) ), kein einnehmendes Wesen und keine Gabe für flüssiges Vortragen der Inhalte besitzt, wird ihm auch kein ppt oder prezi helfen. Jedoch auch kein existierendes anderes Medium. Trotzdem haben solche Leute was zu sagen und wir müssen uns das anhören - nicht jeder ist ein Elon Musk. Aber diese Tools zum verpacken meiner Inhalte zu vewenden ist nun mal das (momentan) beste was man machen kann - für sich UND den Zuschauer.
    Und wenn ich ein halbwegs fähiger Presenter bin, dann kann ich mein Publikum mit einer funky Prezi definitiv in Aufruhr bringen - da benötigt man mit anderen Techniken schon enormes Talent.

    schrieb Stefan am

  • #6

    “Ein Vortrag wird NICHT überzeugend und einprägsam dadurch, dass man Prezi oder Powerpoint benutzt.” soll heißen: Ein Vortrag wird dadurch überzeugend, dass der/die Vortragende überzeugt. Die meisten Leute glauben, dass sie überzeugend wirken, wenn sie bspw. Prezi benutzen (statt Powerpoint oder statt ...). Und genau das ist der Fehlschluss.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #7

    Die Annahme es ginge bei Präsentationen um das unterhalten der Zuschauer ist schon mal sehr sehr wage. 99% der Präsentationen in Firmen werden für Meetings, Workshops und Reports erstellt - so ganz ohne Schnickschack.
    Aber ppt kann Informationen portionierter und übersichtlicher darstellen als ein Word oder Excel file.

    Die Behauptung durch ppt hätte sich das Vortragsverhalten grundlegend geändert (Phase 2: Neudefinition) stimmt nicht. Zuvor hatte man entweder Textfile präsentiert oder das Ganze auf Folie gedruckt und am Overhead präsentiert. Dabei natürlich mit mindestens 3 verschiedenfarbigen Folienstiften hantiert. Vorgelesen wurde dann von der Projektion indem man in das helle Licht des Projektors gestarrt hat.

    Die Behauptung ein Prezi wäre nicht einprägsamer als eine ppt. Eine Prezi hat einen zentralen Knotenpunkt von dem aus man max 2 Ebenen weiterspringt und danach bewegt sich die Prezi wieder zum für den Zuschauer bekannten Ausgangspunkt zurück. Der Zuschauer weiß was sich hinter den vorgestellten Buttons verbirgt und kennt auch noch die Inhalte (halbwegs). Bei ppt wird das schon schwieriger wenn ich linear mit 20 Folien von Topic zu Topic springe, da wird mir auf Folie 18 niemand mehr die Überschrift von Folie 5 und 6 nennen können. Prezi ist durch die visualisierung der Ebenen definitiv einprägsamer und durch die dynamischere Animation sind meine Zuschauer auch aufnahmefähiger und von grund auf interessierter.

    Die Aussage: “Ein Vortrag wird NICHT überzeugend und einprägsam dadurch, dass man Prezi oder Powerpoint benutzt.” verblüfft mich. Welche Vortragsart außer ein Video (bei dem der Vortragende aber keine Rolle spielt) soll einprägsamer sein als ppt, prezi und Co?? Frei vortragen ohne Visualisierung?? Brownpaper?? Tafelanschriften?? Definitiv nicht.

    schrieb Stefan am

  • #8

    wüssten sie wie lächerlich ihre Vergleiche & Annahmen sind.

    Würden Sie bitte ein Beispiel nennen?

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #9

    Das zeichnet unsere deutschen Lehrer halt einfach aus, 100% vorbei zu denken an der Wirtschaftswelt für welche die Studenten und Schüler ausgebildet werden sollen. Würden sie auch für ein großes Wirtschaftsunternehmen arbeiten, wüssten sie wie lächerlich ihre Vergleiche & Annahmen sind. Auch in 2017 kann ich keinen Vortrag brauchen in dem komplexe Sachverhalte nicht ordentlich visualisiert werden, und zwar für die Masse.
    Sie haben keine Ahnung.
    Bleiben sie im öffentlichen Dienst oder im Staatsdienst, hier draußen wären sie verloren ;-)

    schrieb Stefan am

  • #10

    Dieses Prezi-gebashe geht wirkt mir, als suche man Gründe sich dagegen zu wehren. Die Vorträge griechischer Philosophen oder Redner mit denen von Schülern und Studenten zu vergleichen geht zu weit. Oft müssen Vortäge über Themen gehalten werden, für die man sich nicht begeistern lässt und auch wenn, bleibt den Zuhörern der Stoff mit einer Prezi deutlich besser im Gedächnis(ein Quellenbeispiel: http://pro.sagepub.com/content/48/7/1059.abstract) Übrigens zwingt das Design den Ersteller den Stoff und die Gliederung kreativ zu verknüpfen, was das Thema (aus eigener Erfahrung) deutlich besser verinnerlicht als eine PP mit Strg+C erstellt. Einige Themen(wie z.B. Ciceros Kriegsreden,  ethische Richtungen, eigene Meinung, Übungen oder zu abstrakte Konzepte) eignen sich sicherlich für andere oder ohne digitale oder ohne irgendwelche Medien´-abhängig von der erzielten Wirkung: informieren(Schüler) vs begeistern(Cicero). Ein schlechter Vortrag bleibt auch mit Prezi schlecht, doch die Behandlung und das Erinnern an den Stoff ist nach meiner Erfahrung effektiver.

    schrieb Raphael am

  • #11

    Ich kann in keinster Weise zustimmen. Es macht sehr wohl einen Unterschied! Und zwar dann, wenn man nicht, wie von vielen Lehrern hier scheinbar gefordert, einfach nur das Thema abgearbeitet werden soll, sondern die Schüler wirklich Wissen aus dem Vortrag mitnehmen sollen. Prezi macht eine Präsentation anschaulicher und dynamischer und das ist wichtig! So eine Präsentation regt nicht zum einschlafen an, wie es bei PowerPoint der Fall ist sondern lenkt die Aufmerksamkeit der Schüler von ihren Fingernägeln nach vorne zur Präsentation und damit auch dem Zuhörer. So kann das Wissen viel leichter vermittelt werden. Hier merkt man dann doch wieder, wie wenig Ahnung manche Lehrer von ihrem Job haben. Was hilft es den Umgang mit Schülern zu lernen, wenn man nichts davon anwenden kann? Scheinbar haben da einige Professoren an der Uni ihre Studenten durch langweilige Vorträge das Thema nicht nahe gebracht. Hätten diese doch bloß Prezi genutzt…

    schrieb anonymus am

  • #12

    Sie haben Recht - in den meisten Beiträgen achten wir auch sehr darauf, nicht (nur) zu nörgeln, sondern vielmehr Vorschläge zu machen, wie man es besser macht. Zum Beispiel:
    7 einfache Tipps für den Umgang mit PowerPoint
    3 Tipps zum Umgang mit dem Beamer
    »Präsentieren« - Das ultimative didaktische Konzept

    Und:Alle Lehrerfreund-Artikel zum Thema »Präsentieren und Vortragen«

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #13

    Sehr interessant mal diese Meinung zu hören, war sogar recht witzig beim Durchlesen. Jedoch hat es mich am Ende nicht weitergebracht, da ich jetzt immer noch nicht weiß worauf man besonders achten sollte beim nächsten Vortrag. Viel zu viel rumgejammere und viel zu wenig Beitrag zur Verbesserung, was der Gesellschaft letztendlich nichts gebracht hat, außer noch mehr Pessimismus. Ich will jetzt nicht über das Genörgel nörgeln, aber… schnarch

    schrieb Nottim am

  • #14

    Ich mag PowerPoint total gerne, denn ich finde es sehr übersichtlich. Naja gut… wir haben auch keine andere Wahl. An unserer Schule wird das verlangt, wenn wir irgendetwas vorstellen sollen. Unsere Medienkunde Lehrerin hatte die ‘tolle’ Idee, dass wir dieses mal eine Prezi machen MÜSSEN!! Ich hab das Programm getestet und hab momentan noch eine sehr schlechte Präsentation, weil das Programm unübersichtlich ist!!

    schrieb Jasmin am

  • #15

    dass der Beitrag nicht mehr als übliche Bashing und Genörgel über Powerpoint und Konsorten ist

    Der Beitrag heißt nun mal “Warum Prezi genau so schrecklich ist wie Powerpoint” und nicht “1000 Tricks zum besseren Präsentieren” :-) Aber das gibt’s hier natürlich auch, z.B.

    7 einfache Tipps für den Umgang mit PowerPoint
    Präsentieren wie Steve Jobs - Foliengestaltung im Unterricht
    Unterrichtseinheit:// Gute Präsentationen entwerfen und halten

     

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #16

    Volle Zustimmung zu diesem Literaturtipp. Und dennoch stimme ich Frajo und Joachim Sucker zu, dass der Beitrag nicht mehr als übliche Bashing und Genörgel über Powerpoint und Konsorten ist. Natürlich werden tagtäglich in Schulen und Hochschulen tausende von unsäglich schlechten Präsentationen vorgeführt. Nur: In der Zeit vor Powerpoint wurden ebenso viele schlechte Vorträge und Referate gehalten. Und übrigens: Auch Garr Reynolds, der Autor von Presentation Zen, setzt in seinen Vorträgen intensiv Präsentationssoftware ein.

    schrieb Brebis am

  • #17

    Wie lernt man am besten ? Durch Vorbilder und Erfahrung (mit Fehlern und Erfolgen).
    Vorbilder für gute Vorträge “von den besten” gibt es frei verfügbar im Internet etwa bei TED (Der Confernce for Technology, Entertainement and Design). Auch von (guten) Zauberkünstlern kann man einiges lernen wie ein guter Vortrag funktioniert. Der Redner steht im Mittelpunkt, aber warum ? Auch dieser Ansatz ist falsch weder der Redner noch das Medium sollte im Mittelpunkt stehen, sondern die Inhalte. Das Gefäss für den Transport von Inhalten der sich im Lauf der kulturellen Evolution entwickelt hat ist die Geschichte, neudeutsch die Story. Beim präsentieren, beim Vortragen, beim Lehren, beim Inhalte transportieren geht es ums Geschichtenerzählen, am besten am (medialen, das lernen und verstehen unterstützendem) Lagerfeuer. Wenn das Geschichtenerzählen dann noch dialogisch funktioniert und die Geschichte im Geist des Erzählers und Hörers, die während des Vortrags beginnen eine Einheit zu bilden, ein Eigenleben entwickelt, dann ist die Kür erreicht. Und dann bleibt auch etwas hängen. Brauchen wir mehr Märchen in der Schule ? Ja. Aber nicht im Sinne des Vorlesens der auf Papier gebannten Grimmschen Schriftstücke, sondern in der Form das beim Vortrag alle kognitiven Möglichkeiten optimal genutzt werden.

    schrieb Eusyllis am

  • #18

    Ich denke, das Besondere an Prezi ist die Möglichkeit, die Präsentation nach dem Vortrag online nachzuvollziehen - hier nur als Beispiel die Master-Thesis Präsentation meines Sohnes
    http://prezi.com/ivuubaqg1xlr/how-digital-tools-shape-the-way-architects-think/
    und die Youtube-Version mit der Aufzeichnung der Stimmen dabei:
    https://www.youtube.com/watch?v=GDBq2NNdgms

    schrieb Werner Stangl am

  • #19

    Ja, genau das sind die spannenden Fragen. Und die gute Nachricht: Sie sind bereits alle beantwortet - in der Präsentationsbibel Zen oder die Kunst der Präsentation: Mit einfachen Ideen gestalten und präsentieren. Uneingeschränkte Kaufempfehlung, selbst wenn sich der Preis von 29,90 noch verdreifachen sollte.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #20

    “Powerpoint-Präsentationen bringen oft nichts. Schlimmer noch: Sie können das Lernen sogar behindern”, schreibt bildungsklick.de unter Berufung auf Studien des LMU-Bildungsforschers Dr. Christof Wecker (http://bildungsklick.de/a/91422/powerpoint-praesentationen-koennen-das-lernen-behindern/)

    schrieb Fontanefan am

  • #21

    Eine andere Möglichkeit das Thema zu bearbeiten, wäre uns ein paar gute Tipps für wirklich gute Vorträge und Präsentationen zu geben. Dieses Genörgel bringt ja keinen weiter.
    Die Frage ist doch: Zuwelchen Zweck brauche ich eine mediale Unterstützung meines gesprochenen Wortes? Bilder, Zahlen, Musik, ....
    Und wie bekomme ich eine spannende Dramaturgie hin?
    Hierüber zu schreiben würde sich lohnen. Das alles Mist ist, höre ich sowieso ständig.
    Also, ich warte ;-))))

    schrieb Joachim Sucker am

  • #22

    “PP und Prezi sind fantastische Werkzeuge, und gute Vorträge können damit noch besser werden.”

    Nicht im geringsten. Man stelle sich vor, Perikles, Demosthenes, Cicero oder auch nur Redner wie Rau und Kermani und, um noch eine Stufe weiter herabzusteigen, Bundestagsabgeordnete und Landtagsabgeordnete würden ihre Reden mit Prezi ausarbeiten.
    Was interessiert sind Botschaft und Engagement. Beide werden mit PP und Prezi verwässert.
    Der Vorteil der beiden: Man hat eine Zusammenfassung des Vortrages und man kann Statistiken und Bilder zeigen.
    Ein schlechter Vortrag freilich gewinnt. Denn man kann die Informationen, die nicht rübergebracht werden, wenigstens nachlesen.

    schrieb Fontanefan am

  • #23

    “Ein schlechter Redner wird auch durch Powerpoint oder Prezi kein guter Redner” - geschenkt. Das ist selbstverständlich und bedarf keines Artikels.

    Doch. Genau das bedarf eines Artikels. Gehen Sie in die Schulen, gehen Sie in die Hochschulen. Wo lernt jemand heute noch, einen guten Vortrag zu halten? In 90 Prozent aller Situationen dominieren die Medien die Kommunikationssituation.

    Niemand verlangt, dass man ohne Visualisierung auskommt. Worum es geht: Im Zentrum eines Vortrags steht der Vortragende. _ER_ oder _SIE_ kommuniziert, erklärt, erzeugt, überredet, verkauft, begeistert.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #24

    Zustimmung!

    schrieb Hannes am

  • #25

    ... und wieder ein Artikel zum PP-Bashing. Ich frage mich immer nach dem Lesen solcher Artikel, was uns der Autor damit sagen will.
    “Ein schlechter Redner wird auch durch Powerpoint oder Prezi kein guter Redner” - geschenkt. Das ist selbstverständlich und bedarf keines Artikels.
    Aber: Die Gabe, einen guten Vortrag zu halten, der ohne jegliche Visualisierung auskommt, ist nur den allerwenigsten gegeben. Und wenn ich schon einem Redner zuhören muss, der mit wenig Talent zur freien Rede vortragen will/soll, dann doch lieber mit medialer Unterstützung.
    Manchmal glaube ich, die Verfasser solcher Artikel haben die Zeiten vergessen, in denen wir mit OHP-Folien gequält wurden. Ich bin sicher, dass ich damals häufiger als heute einfach weggedämmert bin.
    PP und Prezi sind fantastische Werkzeuge, und gute Vorträge können damit noch besser werden. Und ja: Sie sind kein Allheilmittel und machen aus einem schlechten Redner keinen guten. Punkt.

    schrieb Frajo am

  • #26

    Danke! Genau auf den Punkt gebracht!

    schrieb Stephany am

  • #27

    Du hast recht.

    schrieb Marco am

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