Der rasche Notenschlüssel

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Notenschlüsselrechner Pro

Korrekturverhalten

Umfrage: Zählen auch Sie während des Korrigierens die verbleibenden Arbeiten? 15.01.2006, 10:58

Korrekturen zählen
Bild: Australian Electoral Commission / Wikimedia Commons [CC by]

Sobald eine halbwegs umfangreiche Korrektur vorliegt, tun die Lehrpersonen alles, um sich psychisch zu entlasten. Wichtigste Maßnahme: Das Zählen der verbleibenden noch zu korrigierenden Arbeiten.

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  • (geändert: )

Es gibt vielerlei Strategien, wie man mit Korrekturen umgehen kann (-> Lehrerfreund-Beitrag: Korrekturen und Korrekturstrategien). Letztendlich läuft alles auf zwei Punkte hinaus: Man will sich zum Durchhalten und Weitermachen motivieren, und man will sich psychisch entlasten.

Es gibt verschiedene Grundstrategien des Korrigierens (Arbeiten in Häufchen aufteilen, Korrekturpausen mit Spaziergängen, Wein oder Schokolade konsumieren), die von Person zu Person variieren. Eines aber, so glauben wir, ist allen gemeinsam: Alle zählen die verbleibenden Arbeiten.

Man startet dynamisch in die Korrektur, besessen von dem Vorsatz, es diesmal wirklich zügig durchzuziehen. Nach 4-5 Arbeiten beginnt die Seele zu ermatten, und spätestens bei der zehnten Klausur angekommen nimmt man den unkorrigierten Stapel und beginnt zu zählen. Interessant: Man nimmt doch nie den Stapel der schon korrigierten Arbeiten, zählt und bildet die Differenz. Das wäre irgendwie nicht ethisch.

Sagen Sie: Tun Sie das auch?

Antworten bitte als Kommentar.


Auswertung der Umfrage

Die Durchsicht von mehr als 50 Kommentaren lässt uns annehmen, dass tatsächlich fast alle Lehrer/innen zumindest hin und wieder die verbleibenden Klausuren zählen. Nur wenige zählen nicht; als Begründung führen sie an, dass die verbleibende Anzahl IMMER zu hoch (und damit: deprimierend) ist.

Teilweise wenden die geknechteten (Deutsch-)Lehrer/innen raffinierte selbstsuggestive Tricks an. Viele arbeiten nach dem “Fünferprinzip” (den Korrekturstapel in Fünferschritten abarbeiten). Die meisten fangen erst dann an zu zählen, wenn ein Ende in Sicht ist (= Hälfte überschritten, nur noch 10 ...). Auch das Prinzip der Selbstbelohnung (teilweise gekoppelt mit dem Fünferprinzip) kommt häufig zur Anwendung.

Diese knappe Zusammenfassung zeigt, dass das Korrigieren von Deutscharbeiten wohl immer zum Teil auch ein stumpfsinniger, irgendwie sinnlos scheinender Job ist, dem man mit Ablenkung und Selbstüberlistung begegnet. Wohl deshalb gelingt es nur wenigen Lehrer/innen, ihre Korrekturen stets relativ zügig zu erledigen (s.a.: Korrekturen nicht rechtzeitig fertig? 3 gute Ausreden).

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Kommentare

86

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  • #1

    Nach 3 bis 5 Arbeiten muss ich eine Pause machen. Und nein, man wird nicht schneller wenn man länger im Dienst ist. Aber ich schaffe es auch (bei Hausübungen) einfach zu sagen: Hab sie noch nicht fertig, sorry. Ein Kollege bleibt dann einfach einen Tag zu Hause (“krank”) und erledigt alles Liegengebliebene. Soweit bin ich noch nicht. Die Schüler wissen immer genau, wieso der fehlt…

    schrieb Ann am

  • #2

    Ich lasse Excel zählen.

    Ich habe in beiden Fächern Excel-Tabellen als Korrektur-Hilfsmittel und lasse mitzählen, wieviele Spalten schon ausgefüllt sind.

    Und ich korrigiere immer in “3er-Päckchen”, 5 halte ich nicht durch.

    schrieb MW am

  • #3

    Ich mach es auch wie digis und korrigiere quer, wenn die Arbeit aus mehreren Teilaufgaben besteht. Aufsätze habe ich nicht zu korrigieren, daher klappt meine Methode ganz gut. 28x dieselbe Aufgabe ist zwar öde, aber leichter vergleichbar und daher weniger fehleranfällig. 
    Naturgemäß fällt das Zählen dabei flach.
    Frohes (korrekturfreies) Osterfest!

    schrieb klexel am

  • #4

    Ich brauche nicht zu zählen - ich schreibe beim Abgeben der Schüler eine laufende Nummer oben links in die Ecke.
    Die Nummer trage ich als erstes “Ergebnis” in die Excel-Listen ein.

    Die Nummer enthält für Eltern, Schüler und mich die Info, wann der Schüler abgegeben hat. ZB ist das interessant, wenn nicht alle Aufgaben bearbeitet sind; es ist aber auch eine Aussage, wenn es eine frühe Zahl ist und sehr viele Flüchtigkeitsfehler in der Arbeit sind - es wäre dann also noch Zeit zum Nachsehen gewesen. So können ohne großen Aufwand Strategien entwickelt werden.

    Der Nebeneffekt ist, dass ich immer darüber im Bilde bin, an welcher Stelle ich beim Korrigieren bin.

    Was mir beim Korrigieren in der Geschwindigkeit enorm hilft: wenn es möglich ist, korrigiere ich jede Aufgabe durch quer die Hefte, dh bei allen “Aufgabe 1” (oder welche mich gerade am meisten interessiert). Das hat den Vorteil, dass ich mich nicht jedes Mal alle paar Minuten auf eine andere Aufgabenform umstellen muss. Ich erfasse auch besser intuitiv das Spektrum an Fehlern, da die Bearbeitung nicht durch andere Probleme unterbrochen wird. Das hilft mir beim weiteren Unterricht zu dem Thema.

    Ist zwar jetzt eine frische Antwort auf eine alte Frage - aber what shalls :D

    schrieb digis am

  • #5

    Zählen ist bei mir auch üblich. Und ich fühle mich nicht mehr gar so schlecht, wenn ich den Kommentar von keybert lese, denn ihm geht’s wie mir…. Ich bin sogar noch böser: Ich freue mich über jede Arbeit, wo nichts oder fast nichts drin steht… Da ist man am schnellsten fertig….

    schrieb dima am

  • #6

    Moin Moin,
    mein Tipp bezüglich des Zählens ist recht einfach. Als von Korrekturen geplagter Englischlehrer habe ich mir kleine Zettelchen mit Smilies ausgedruckt und laminiert. Diese lege ich an entsprechender Stelle zwischen die Klausuren und zähle mich so quasi rückwärts durch die Korrekturhölle. Auf den Karten steht dann in etwa folgendes:
    30 - I hate my job!
    25 - I still hate my job!
    20 - Go, get some tea!
    15 - Go for a small walk - get some fresh air!
    10 - Go, get some more tea!
    05 - Almost there!
    03 - Get going!
    01 - One more and you are done for the day!

    Das hilft (mir) ungemein…

    Ich verbleibe mit den Wünschen nach einem gerechten Arbeitszeitmodell für Korrekturfachlehrer.

    schrieb Moin Moin am

  • #7

    Im Moment zähle ich nicht mehr, sondern richte mein Augenmerk darauf, dass die Situation der doppelten Korrekturfachlehrer verbessert wird. So beginnt sich in NRW etwas zu bewegen, wie der folgende Artikel zeigt.

    “Neues Modell zur Lehrerarbeitszeit in NRW
    ...
    In NRW soll die Arbeitszeit der Lehrer gerechter aufgeteilt werden. ... Ziel ist es, die höchst unterschiedliche Arbeitsbelastung vornehmlich von Lehrern mit oder ohne Korrekturfächer auszugleichen.
    ...
    Grundlage der Berechnungen ist ein “Jahresarbeitszeitkonto” von 1.804 Zeitstunden für Vollzeitkräfte an Gymnasien. Je nach Fach, Schuljahr, unterrichteten Klassen, Grund- oder Leistungskursen wird ein Faktor zur Errechnung der Jahresarbeitszeit in Stunden vorgegeben.
    ...
    Entsprechend werden dem Deutschlehrer für 38 Wochen Schulzeit pro Jahr 57 Stunden, dem Sportlehrer 47,5 und dem Kunstlehrer 49,4 Stunden auf seinem Jahresarbeitszeitkonto gutgeschrieben. Lehrer mit der Fächerkombination Deutsch und Englisch, die wegen der zwangsläufig anfallenden Korrekturen am stärksten belastet werden, unterrichten nach dem NRW-Modell statt bisher 25,5 nur noch 21 Stunden pro Woche…”

    Beitrag wg. Urheberrecht gekürzt, Vollversion hier lesen: nw-news.de 11.02.2010: Neues Modell zur Lehrerarbeitszeit in NRW - Redaktion, 11.02.2010

    schrieb tintenklecks am

  • #8

    Habe gerade einen Deutschaufsatz (Erzählkern ausgestalten) korrigiert - aber nur bis zu Heft 11. Und danach? Hab’ ich den verbleibenden Stapel gezählt (wie sich der/die geneigte Kollege/Kollegin denken kann, sind das bei heutiger Klassenstärke noch einige…). Ist auch ein beliebtes Gesprächsthema unter (Deutsch)kollegen: Wie viele musst du noch?

    schrieb Daniela Mally am

  • #9

    Ok :-)
    Ich zähle nach jeder fertig korrigierten Arbeit. Ich schichte um, bilde Häufchen und zähle.
    Ich zähle die schon korrigierten Arbeiten und die noch zu korrigierenden Arbeiten.

    Wenn ich “Bergfest” habe, finde ich auch, dass es viel schneller geht :-)

    schrieb Schülerfreund am

  • #10

    Danke uzimi für die Rückkehr zum eigentlichen Thema. Ich würde darum bitten, den Exkurs “Korrekturfachlehrer/innen” hiermit zu beenden und wieder aufs Zählen zurückzukommen. Danke.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #11

    Ich zähle und freue mich, wenn ich die Hälfte geschafft habe. Danach geht es nämlich viel schneller.  :-)

    schrieb uzimi am

  • #12

    Wir werden das Problem (eigentlich zwei Grundprobleme) in einer derartigen Diskussion nicht lösen können. Trotzdem beteilige ich mich gern, um der Öffentlichkeit vor Augen zu halten, dass bei der Lehrerarbeitszeit und der Bezahlung von Lehrerarbeit einiges im Argen liegt.

    Wir stellen fest: in den verschiedenen Bundesländern gibt es unterschiedliche Vorschriften. In NRW z.B. müssen nur in den Hauptfächern Klassenarbeiten geschrieben werden, die vom Schulleiter kontrolliert werden. Nichtkorrigierer, Wenigkorrigierer und Vielkorrigierer werden gleich bezahlt, obwohl letzere erhebliche Überstunden leisten und die Bürde der Vielzahl von Reformen gerade in den schriftlichen Fächern zu schultern haben, ohne einen Ausgleich oder eine Entlastung zu erhalten. Das ist seit Jahren bekannt. Die Landesregierung in NRW hatte es sich vor Übernahme der Regierungsverantwortung auf die Fahnen geschrieben, “Lehrerarbeitszeit gerechter und flexibler zu gestalten”. Was ist geschehen - nichts! Ein Skandal!

    In anderen Bundesländern sieht die Sache wohl so aus, dass auch in den Nebenfächern Tests geschrieben werden. Es ist aber auch hinlänglich bekannt, dass der Korrekturaufwand bei Tests, Diktaten, Klassenarbeiten und Oberstufenarbeiten enorm differiert. Der einzige Weg, Licht in das Dunkel zu bringen, ist die Faktorisierung von Tätigkeiten, die die Größe des Stundendeputats bestimmt. Selbst wenn diese Faktorisierung nicht die absolute Gerechtigkeit bringt, so wird doch transparent, wo und wie ein Lehrer sich engagiert, und es wird auf diese Weise dafür Sorge getragen, dass jedem anständig Zeit gegeben wird, um seine Aufgabe angemessen zu erfüllen. Es kann nicht sein, dass Vielkorrigierer und Klassenlehrer ständig an ihr Limit gehen und auch darüber, um ihr Deputatssoll zu erfüllen, das völlig willkürlich (und ach so gerecht - alle Fächer sind gleich - so die Verbände!) festgelegt wurde. Ich bin der festen Überzeugung: Erst wenn Lehrerarbeitszeit transparent wird, wird der Lehrerberuf wieder die Anerkennung erhalten, die ihm zusteht, und für mehr Zufriedenheit sorgen - nicht nur bei Lehrern, sondern insbesondere auch bei Schülern und Eltern!

    Letzes Fass: Die unterschiedliche Bezahlung der Lehrer in den verschiedenen Schulformen. Eine Vereinheitlichung bzw. Angleichung innerhalb der Lehrerausbildung könnte hier Abhilfe schaffen.

    schrieb tintenklecks am

  • #13

    @ Schülerfreund
    Ja, auch ich bin Klassenleiter mit allen Fächern, wie ich beschrieben habe. Jedes Fach hat seine Probleme - im Sport 26 Jungs in einer Einfachturnhalle zu bewegen, ohne dass Unfälle passieren, hat auch seinen Reiz.
    Schön wenn Ihr Fachunterricht ohne Motivationsprobleme abläuft, unserer nicht. Ich unterrichte in einer anderen Schule GtB in 8/9 kombiniert. Da hab ich (trotz “Wahl” des Fachs) massiv mit Motivationsproblemen zu kämpfen.
    Ich persönlich unheimlich gerne Deutsch und Englisch und korrigiere in diesen Fächern auch - zum Teil lieber als in Mathematik, wo ich irgendwie doch am längsten brauche…

    @ tintenklecks
    Mir kommen gleich die Tränen.
    Ich habe in Englisch 5 Proben im Jahr pro Klasse, in Mathematik 5-6, in Deutsch etwa 15 Diktate und ebenso viele Nachschriften, dazu 3-5 Aufsätze bzw Textarbeiten, in AWT 4 Proben, in GSE und PCB 4-5 Proben, je nach Themen. Dazu kommen noch Kurzproben in allen Fächern.
    Ja, meine Proben werden kontrolliert, sowohl von Schulleitung als auch von Schulamt.
    Ach ja, Englischprüfung mündlich konzipiere ich ebenfalls für unseren Abschluss, ich korrigiere auch den gesamten Prüfungsdurchlauf einer HS - wenn nicht als Erst, dann als Zweitkorrektor. Ist bei etwa 35 Teilnehmern ja auch nicht so schlimm… Nur haben wir insgesamt nur etwa 5 Kollegen für die gesamten Korrekturen der Hauptfächer. Da machen wir die externen Prüflinge, die unvorbereitet von GY oder RS oder WS kommen und meinen, sie könnten das eh alles, doch gerne mit.

    Das alles für A12 - Ja, ich zähle meine Proben die ich noch zu korrigieren habe…

    schrieb Th am

  • #14

    Ich bin auch “nur” Hauptschullehrerin, muss aber bestätigen, dass es etwas ganz anderes ist, Deutsch und Englisch zu unterrichten als Sport, Technik oder Hauswirtschaft.
    Ich kann das durchaus beurteilen, da ich vor Jahren ein Schuljahr hatte, in dem ich ausschließlich Hauswirtschaft unterrichtete.
    War damals das Leben entspannt…
    Kein Wochenende mit Klassenarbeiten, kein Motivatiobsproblem, halbe Klassen und Ruhe.
    Jetzt unterrichte ich Deutsch und Mathe und bin Klassenlehrerin einer 10. Klasse.
    Wenn ich mal ein Wochenende keine Arbeit korrigieren muss, dann muss ich bestimmt irgendein Gutachten schreiben, irgendwelche Listen entwickeln, Praktikumsberichte korrigieren, irgendwas kontrollieren oder mich auf diverse Gespräche mit Eltern und/oder Jugendamt vorbereiten oder Bewerbungen meiner Schüler in Ordnung bringe.
    Wenn es an die Zeiten der Zeugnisse geht, muss ich u.A. auch den Sportlehrern wie blöde hinterher laufen, die man am Wochenende zu Hause kaum antrifft, damit ich von denen endlich mal die Noten kriege.
    Wenn ich Konferenzen wegen einzelner Schüler einberufen muss, weil vielleicht die neue Englischlehrerin mit den schlimmsten unserer Schüler noch nicht klar kommt und wir alle wissen, wovon sie spricht, wenn sie verzweifelt berichtet, kommen von den Sportlehrern meist so qualifizierte Kommentare wie: “Wat dee soll schlimm sein? Dat is doch ene so leeve Jung!” Klar, wenn man nur Fußball spielt…

    Korrekturfachlehrer und Klassenlehrer sind stärker belastet!
    Eine Deutscharbeit in der Oberstufe ist bestimmt nicht ohne, aber ich korrigiere ebenfalls verdammt viel und nahezu jedes Wochenende, aber was ich nicht anerkenne ist die Ungleichbezahlung nach Schulform (hähä, neues Fass aufgemacht)
    Ich habe auch an einer Hochschule studiert und möchte nicht bezahlt werden wie ein Fachhochschulabsovent.
    Ich habe Arbeitserfordernisse, die durch A12 nicht ausreichend bezahlt sind und vielleicht nicht unbedingt mit der Arbeit an einem Gymnasium vergleichbar sind, aber sicher nicht weniger wert sind

    schrieb Schülerfreund am

  • #15

    Wenn Sie (gelegentlichen) Lärm in der Turnhalle, geringe Unterrichtsvorbereitung und regelmäßig arbeitsfreie Ferienzeiten gegen durchgängig sehr anspruchsvolle, stressige, oft nächtliche Korrekturphasen, die die meisten Wochenenden und Ferienzeiten betreffen, aufwiegen wollen, sind Sie auf dem Holzweg! Ich spreche natürlich nicht von Hauptschul-, sondern Gymnasiallehrern, deren Arbeitsbelastung - nach Fächerwahl - bei gleicher Bezahlung höchst unterschiedlich ausfällt. Das behaupte nicht ich, sondern ist von amtlicher Seite festgestellt worden. Die Konsequenz ist ein Jahresarbeitszeitmodell für Lehrer, damit alle Tätigkeiten bezahlt werden und nicht nur die Stunden vor der Klasse! Doppelte Korrekturfachlehrer müssen demnach eine mehrstündige Deputatsentlastung oder entsprechend höher bezahlt werden!

    schrieb tintenklecks am

  • #16

    Schön Th, dass Sie die Arbeit von Sportlehrern so detailliert schildern (mir kommen die Tränen!), um zu begründen, dass DeutschlehrerInnen nun alle Wochenenden und in den meisten Ferien Klassenarbeiten zu korrigieren haben. Wir haben nämlich eine sehr wichtige Arbeit zu tun, von der alle Schüler profitieren müssen, damit es in unserem Land aufwärtsgeht. Dazu tragen die Sportlehrer nun einmal wenig bei! Ich verbitte mir ein für alle Mal, unsere Arbeit mit dem Lärm in Turnhallen gleichzusetzen. Da hört doch wohl alles auf!

    Leute wie Sie sind dafür verantwortlich, dass das Stundendeputat von Sprachenlehrern kontinuierlich heraufgeschraubt wurde, weil Sie so vermessen sind, Sport- mit Deutschunterricht gleichzusetzen!

    schrieb tintenklecks am

  • #17

    Danke Th, ich kann alles unterstreichen was Sie geschrieben haben.
    Ansonsten muss ich sagen, dass ich diesen latent agressiven Tonfall bei einigen Beiträgen, die mir antworten, nicht nachvollziehen kann. So mächte ich unter Kollegen eigentlich nicht angesprochen werden. Ich bin auch sicher keine “Leute”, die für irgend etwas verantwortlich sein sollen…!?!
    Ich kann nur noch einmal “sine ira et studio” versuchen auf den Punkt zu bringen, was ich meine und sicher sagen kann: Zumindest in Baden-Württemberg sind alle Gymnasiallehrer auch “Korrekturfachlehrer” (außer wenn sie ausschließlich Kunst und Sport unterrichten sollten, ohne Oberstufe - zu Sport siehe oben). Und noch mal: In einem Schuljahr, in dem ich Geschichte, Gemeinschaftskunde und Religion unterrichte sitze ich genauso lange am Korrekturkrampf wie in Jahren, in denen ich Deutsch unterrichte.

    schrieb Markus70 am

  • #18

    @Th
    “Wer meinten Sie denn bitte korrigiert die ganzen zu schreibenden Arbeiten? Oder waren Sie bei der Studienwahl nicht informiert? Wer zwei Sprachen als Studiengang wählt, sollte eigentlich gute Gründe haben, dies zu tun. Dass hier Korrekturen zu erledigen sind, versteht sich von selbst. Und die Wahl der Studienfächer obliegt einem immer noch selbst.”

    Ah, Intelligenz zeigt sich also doch bei der Fächerwahl. Wenn alle Lehramtsstudenten so “schlau” wären, hätten wir bald keine D/E/F-Leher mehr.
    Da haben Sie schon recht, bloß wußte ich damals z.B. noch nicht, dass im Jahre 2011 das neue G8 Abitur in Bayern eingeführt wird, in dem neuerdings ein Kollegium mit 10 Englischlehrern ca. 90 Prüflinge pro Jahrgang schriftlich UND mündlich in ERST- und ZWEITkorrektur durchschleusen muss (die mündlichen Prüfungen müssen zudem noch von uns konzipiert werden). Gleiches gilt übrigens für Deutsch- bzw. Mathelehrer. Da erscheint es mir schon wie Hohn, dass diese Fachschaften dann auch noch Seminare anbieten sollen…
    Von dem Doppeljahrgang, in dem ca. 130 schriftliche Prüfungen anfallen (zugegebenrmaßen ein Sonderfall, aber trotzdem Realität)mal ganz zu schweigen…
    Ich unterschätze keineswegs Ihren Beruf, seien Sie sich sicher, aber:
    Zu wie vielen Arbeiten pro Jahr und pro Fach sind Sie durch die Schulordnung verpflichtet?
    Werden Ihre Arbeiten von Fachbetreuer und Chef respiziert?
    Wie viele Seiten umfaßt bei Ihnen eine Abschlussarbeit?
    Wie oft müssen Sie für Englischarbeiten das Wörterbuch bemühen?

    @Th
    “Wenn Sie schon so neidisch auf die Sportlehrer schielen - kein Problem, bestehen Sie die Aufnahmeprüfung, machen Sie die ca 50 Scheine im Studium (bitte nicht verletzen, sonst können Sie im ungünstigen Fall noch 2 Jahre warten, bis es den Kurs wieder gibt), erarbeiten Sie sich die sportlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Bestehen der Prüfungen in Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Gerätturnen, Schwimmen Leitathletik, Gymnastik und Tanz (auch als Mann!), Skifahren, Tischtennis (oder Tennis oder Badminton) - natürlich so, dass Sie es auch vermitteln können und nicht nur selbst können -, lernen Sie Sportpsychologie, Sportmedizin, Sportdidaktik, Microteaching, Erste Hilfe, machen Sie einen Lehrschein,... Oh, das ist Ihnen zu viel?”

    Das mag schon alles sein, aber ich habe mein Examen auch nicht im Lotto gewonnen. Könnte Ihnen natürlich auch alle meine Scheine inkl. Altfranzösisch, Phonetic etc aufzählen… Dennoch, allein die Tatsache, dass jemand im Studium geackert hat, kann nicht Rechtfertigung dafür sein, dass er dann 30 Jahre lang weniger Arbeitszeit hat als ein Anderer.
    Dass jeder so seine Begabungen hat, kann man eben mal nicht wegdiskutieren. Nicht jeder ist sportlich… Wäre durchaus interessant, welche Noten die heutigen Sportlehrer damals in Deutsch und Fremdsprachen hatten. 

    @Th
    “Übrigens - ich möchte mit keinem reinen Sportlehrer tauschen (und das obwohl ich selbst Sport als Hauptfach studiert habe). Die Belastung mit Lärm, das Halten von Unterricht in einer Sporthalle etc sind nämlich deutlich anstrengender als das Unterrichten in einem Klassenzimmer.”

    Allerdings steht der Sportlehrer aber auch nicht unter dem Druck, Grundlagen für die folgenden Jahre zu legen. Wenn meine 5./6. in Englisch sehr schwach ist, kann ich mir das die nächsten Jahre von den Eltern und Kollegen anhören. Nicht umsonst werden Sportlehrer fast immer geliebt, Fremdsprachenlehrer fast immer gehaßt. 

    P.S. Was ich in einer Arbeit nicht lesen kann, ist falsch. Sonst wäre ich Graphologe geworden!

    schrieb Lehrerin am

  • #19

    Ich kann diese Diskussion langsam nicht mehr lesen. Immer wieder das Gejammere dass die Korrekturfachlehrer so überlastet sind. Ich unterrichte Hauptschule, dabei alle Fächer, egal ob ich sie studiert habe oder nicht. Da ist Englisch, Deutsch, Mathematik, GSE (Geschichte-Sozialkunde-Erdkunde), PCB (Physik-Chemie-Biologie), Sport, Kunst, Informatik, AWT (Arbei-Wirtschaft-Technik). Das alles darf ich unterrichten - und auch korrigieren. Und bitte, das Einarbeiten in Fächer, die man nicht studiert hat, ist auch Arbeit. Und über den Hieroglyphen mancher S sitze ich auch Stunden… Ich habe das gewusst als ich das Studienfach gewählt habe.
    Wer meinten Sie denn bitte korrigiert die ganzen zu schreibenden Arbeiten? Oder waren Sie bei der Studienwahl nicht informiert? Wer zwei Sprachen als Studiengang wählt, sollte eigentlich gute Gründe haben, dies zu tun. Dass hier Korrekturen zu erledigen sind, versteht sich von selbst. Und die Wahl der Studienfächer obliegt einem immer noch selbst.
    Mich erinnert das irgendwie an Bäcker, die jammern, dass sie so früh aufstehen müssen. Hat denen das auch keiner gesagt, dass das zum Beruf gehört?
    Wenn Sie schon so neidisch auf die Sportlehrer schielen - kein Problem, bestehen Sie die Aufnahmeprüfung, machen Sie die ca 50 Scheine im Studium (bitte nicht verletzen, sonst können Sie im ungünstigen Fall noch 2 Jahre warten, bis es den Kurs wieder gibt), erarbeiten Sie sich die sportlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Bestehen der Prüfungen in Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Gerätturnen, Schwimmen Leitathletik, Gymnastik und Tanz (auch als Mann!), Skifahren, Tischtennis (oder Tennis oder Badminton) - natürlich so, dass Sie es auch vermitteln können und nicht nur selbst können -, lernen Sie Sportpsychologie, Sportmedizin, Sportdidaktik, Microteaching, Erste Hilfe, machen Sie einen Lehrschein,... Oh, das ist Ihnen zu viel?
    Übrigens - ich möchte mit keinem reinen Sportlehrer tauschen (und das obwohl ich selbst Sport als Hauptfach studiert habe). Die Belastung mit Lärm, das Halten von Unterricht in einer Sporthalle etc sind nämlich deutlich anstrengender als das Unterrichten in einem Klassenzimmer.

    Th

    schrieb Th am

  • #20

    Bravo Lehrerin! Alles vollkommen richtig gesagt und auf den Punkt gebracht! Mit Vollzeitstelle Deutsch / Englisch am Gymnasium in NRW kann ich jede einzelne Aussage dreimal unterstreichen und bestätigen.

    Mit demselben Zynismus, den Nebenfachlehrer mit der Aussage “Intelligenz beginnt bei der Fächerwahl!” demonstrieren, möchte ich Leuten wie Markus antworten: Du schneidest aber ganz gut ab, wenn “wir uns gegenseitig nicht zerfleischen!”

    Leute wie Markus sind dafür verantwortlich, dass GEW und Philologenverband dieses Schmierentheater weiter betreiben können, indem sie die Solidariät aller Kollegen einfordern, die sie aber den (Doppel-) KorrekturfachlehrerInnen gegenüber nicht aufbringen!

    Schluss mit dem Unsinn: “Alle Fächer sind gleich!”. In allen Schulen muss ein Jahresarbeitszeitmodell praktiziert werden, das alle Lehrertätigkeiten widerspiegelt, damit die Kollegen endlich zur Arbeit kommen, die ständig unter ihrem Soll liegen, und die Kollegen entlastet werden, die unter ständiger Überlastung ihre Gesundheit gefährden!

    schrieb tintenklecks am

  • #21

    Entgegen meiner Ankündigung gerade eben muss ich mich jetzt doch noch mal zu Wort melden: @Christian: Ich stimme Ihnen zu, dass gleiche Pflichtstundenzahl ungerecht ist. Ich würde es aber weniger auf die Fächer, als auf die Stufe beziehen. In Sachsen wird meines Wissens Oberstufenunterricht besser vergütet (so ungefähr eine Anrechunngsstunde auf vier/fünf Oberstufenstunden). Es war zumindest vor ein paar Jahren mal so. Denn es ist tatsächlich ein erheblich höherer Zeitaufwand in der Oberstufe zu unterrichten (vorbereiten! korrigieren!) Wenn ich nun aber einen Neigungskurs Geschichte (vierstündig) habe, macht der mir definitiv genauso viel Arbeit wie ein vierstündiger Deutsch-Pflichtkurs. Ich muss zwei Klausuren pro Halbjahr schreiben und die Schüler schreiben genauso viel wie in Deutsch (was ich, nebenbei bemerkt, auch unterrichte, nur in diesem Schuljahr eben nicht).
    @Lehrerin: Reine Polemik ist es leider wenn Sie meine Unter/Mittelstufen-Klassenarbeiten in Anführungszeichen setzen. Kennen Sie diese denn? Im Zweifel sitze ich ich an einer 7er-Geschichtsarbeit bedeutend länger als an einem 5er-Deutsch-Diktat.

    schrieb Markus70 am

  • #22

    @Lehrerin: Das Thema dieser Umfrage war ja eigentlich Klassenarbeiten zählen… dazu kann ich sagen: Ich zähle auch, vie zu oft und ich leide… ;-) Ansonsten möchte ich die Diskussion so nicht weiterführen, es bringt nichts, denke ich. Im übrigen können wir standespolitisch nur etwas erreichen, wenn wir uns gegenseitig nicht zerfleischen. Ich neide dem Voll-Sportkollegen - und mal ehrlich: der dämliche Kommentar Ihres Kollegen ist doch nun wirklich eine Ausnahme - nicht, dass er keine/kaum Korrekuren hat. 25, oder 27 Stunden Sportunterricht sind auf ganz eigene Art sehr sehr anstrengend.

    schrieb Markus70 am

  • #23

    Die Diskussion zeigt, dass die Lehrer, die nicht so stark, wie Deutsch- und Englischlehrer (vielleicht noch Sek. II mit Vorabitur, Abitur usw.) belastet sind, eigentlich sehr genau wissen, dass gleiche Pflichtstundenzahl für alle ungerecht ist. Wer im Vorteil ist, sieht eben nichts ein. Gerechtigkeit kommt deshalb auch bei diesem Thema nicht von selbst, sie muss durchgesetzt werden. Die GEW und der Philologenverband lieben offensichtlich den faulen Frieden im Kollegium. Sowas führt zu Ärzte- und Lokführergewerkschaften. Wären die Lehrer nicht Beamte, jetzt müssen sie auf den Rechtsweg und ihren Dienstherren die dauernde Verletzung ihrer Alimentationspflichten durch Raubbau an der Lehrergesundheit nachweisen, gäbe es sicher schon eine Korrekturfachlehrergewerkschaft. Ich kenne keinen anderen Beruf, in dem für gleiche Bezahlung so ungleich gearbeitet werden muss.

    schrieb Christian am

  • #24

    Und davon abgesehen, nur weil es immer wieder so mißverstanden wird: Es geht uns “Korrekturfachlehrern” nicht darum, den anderen Fachlehrern ihr schöneres Leben madig zu machen.

    Wir wollen nicht die anderen belasten, sondern selbst ENTlastet werden.

    Wir wollen auch mal von Oktober bis Juni wieder ein freies Wochenende.
    Wir wollen auch mal am Wochenende etwas mit der Familie unternehmen.
    Wir wollen auch mal außerhalb der Ferien wieder unsere Wohnung in Ordnung halten.
    Wir wollen auch mal am Montag nicht ausgepowert sondern ausgeruht und in guter Laune unseren gut vorbereiteten Unterricht halten können.
    Wir wollen auch mal nicht immer mindestens zwei Arbeiten in Korrektur auf dem Schreibtisch haben.

    Diese Liste könnte man noch erweitern, aber solange dies in Kollegien selbst ausgestritten werden muss, solange es immer wieder heißt: “Wenn ihr x Stunden weniger wollt, müssen eure Kollegen x Stunden mehr arbeiten!” werden wir immer den Kürzeren ziehen.

    Wie sagt mein “Lieblingskollege” immer so schön (und hier erklärt sich, warum ich in Beitrag # 56 Religions/Sportlehrer geschrieben habe, denn dies ist nämlich seine Fächerverbindung), wenn er erholt aus dem Wochenende kommt und uns andere fragt, warum wir alle so blaß sind:

    “Tja, Intelligenz zeigt sich eben bei der Berufswahl!”

    schrieb Lehrerin am

  • #25

    @Markus70
    “Klassenlehrer bin ich mit lauter Nebenfächern übrigens auch!”

    Sorry, hatte ich übersehen!

    “Außer Sportlehrern vielleicht, die aber in der Oberstufe auch Klausuren schreiben müssen, korrigieren bei uns alle, auch die Künstler!”

    Auch nett, dass Sie sich so solidarisieren, aber wenn ich unseren Klassenarbeitsplan in der Schule anschaue, sehe ich, dass sowohl der Sportlehrer (aber auch nur der in der Oberstufe) als auch der Kunstlehrer pro Jahr jeweils 2, in Worten: ZWEI Arbeiten zu korrigieren haben. Also da verstehe ich nicht, dass Sie die Ungerechtigkeit, die in diesem System liegt, nicht erkennen wollen!?

    schrieb Lehrerin am

  • #26

    @Markus70:
    Fall geklärt? Danke.

    Nein, noch nicht ganz! Wie sie sagen: “In der Oberstufe ist es SOGAR verbindliche Vorschrift, pro Halbjahr eine Klausur.”
    Bei uns sind die eben alle 24 verbindlich. Und wie lang sind ihre “Klassenarbeiten” in der Unterstufe und der Mittelstufe. Sehen Sie, wenn ich meine 24 verpflichtenden um die, sagen wir mal grob geschätzten 15 Stegreifaufgabe ergänze, dann sind wir bei 39 pro Schuljahr… oder sagen Sie mir ob ich falsch gerechnet habe…
    Und es ist ja sehr ehrenwert, dass die Kollegen in BaWü sich nicht über ihre ungleiche Belastung gegenüber beklagen, und vielleicht gibt es hier Unterschiede. Aber wie viele der Lehrer mit, und hier formuliere ich auf Ihren Wunsch anders als vorher, mit zweistündigen Fächern haben eine Klassleitung und müssen Zeugnisse machen sowie den ganzen anderen organisatorischen Kram erledigen? Wobei ich hier mal anerkennen muss, dass die Religionslehrer mit Orga von Gottesdiensten etc viel am Hut haben…

    schrieb Lehrerin am

  • #27

    @tintenklecks, @Lehrerin
    Lieber Kollege, liebe Kollegin,
    in Baden-Württemberg ist es absolut üblich, auch in Religion Klassenarbeiten zu schreiben. In der Oberstufe ist es sogar verbindliche Vorschrift, po Halbjahr eine Klausur. So, und nun rechnen Sie mal: 25 Deputatsstunden macht 12-13 Klassen, wenn man nur zweistündige Fächer unterrichtet. Pro Schuljahr zwei Klassenarbeiten macht dann ebenfalls 24-26 Klassenarbeiten pro Schuljahr, oder? Daher ist es in B-W auch nicht gebräuchlich, von “Korrekturlehrern” und anderen Lehren zu rprechen. Außer Sportlehrern vielleicht, die aber in der Oberstufe auch Klausuren schreiben müssen, korrigieren bei uns alle, auch die Künstler! Klassenlehrer bin ich mit lauter Nebenfächern übrigens auch! Fall geklärt? Danke.

    schrieb Markus70 am

  • #28

    @Markus70
    eigentlich auch keinen Korrektur-Arbeits-Mangel

    Von MANGEL ist auch nicht die Rede. Wir (Doppel-) Korrekturfachlehrer reden von ÜBERLASTUNG. Mit pro Schuljahr bis zu 24 verpflichtenden Klassenarbeiten im Umfang von ca. 45 min bzw. bis zu 90 min in der Oberstufe (“Schulaufgaben” in Bayern) PLUS Stegreifaufgaben, die wir brauchen um genug mündliche Noten pro Schüler zu erheben,PLUS Klassleitung, die immer wieder die Hauptfachlehrer ereilt, weil sie “ja eh so viele Stunden in der Klasse haben”, sieht die Sache meines Erachtens schon ein bißchen anders aus. Ich kenne jedenfalls eine Menge Kollegen mit nur einem oder auch keinem Korrekturfach, die mich bei dem Thema Zeugniserstellung nur verwirrt anschauen, als ob sie bis jetzt daran geglaubt haben, dass die das Christkind bringt!

    schrieb Lehrerin am

  • #29

    In NRW schreiben Religionslehrer keine Klassenarbeiten. Und: Wer schreibt in der Oberstufe in Religion schon Klausuren? Das ist doch nur ein kleiner erlesener Kreis! Mit Verlaub, Herr Kollege! Übrigens: Die neuesten Reformen haben meist nur die Hauptfachlehrer zu schultern, die sowieso schon am höchsten belastet sind!

    schrieb tintenklecks am

  • #30

    Ähm, wieso Religionslehrer…? Ich bin ein Solcher und habe mit lauter zweistündigen Lehraufträgen, in denen ich pro Halbjahr auch mindestens eine Klassenarbeit schreibe, eigentlich auch keinen Korrektur-Arbeits-Mangel. Und in der Oberstufe (Gymnasium) schreiben die Schüler in den Religionsklausuren auch nicht viel weniger als in Deutsch!

    schrieb Markus70 am

  • #31

    @tintenklecks
    und bis zum Äußersten kämpfen, damit sie eine Pausenaufsicht erlassen bekommen!

    ... um sich dies dann für die nächsten fünf Jahre von den Religions/Sportlehrern vorwerfen zu lassen!
    Oh Himmel. Wie soll das nochmal enden!
    Korrigierende Grüße, C.

    schrieb Lehrerin am

  • #32

    Im Schulministerium NRW hat man sich wieder etwas ausgedacht, damit man nach dem sehr teuren und sehr aussagekräftigen Arbeitszeitgutachten von Mummert & Partner von 1999 und dem unglaublich erfolgreichen Bandbreitenmodell den armen KorrekturfachlehrerInnen nun wirklich wirklich wirklich geholfen wird (siehe Homepage!). Jetzt werden sich also die KorrekturfachlehrerInnen bis an die Zähne bewaffnen, bei der Schulleitung um einen Termin bitten und bis zum Äußersten kämpfen, damit sie eine Pausenaufsicht erlassen bekommen!

    schrieb tintenklecks am

  • #33

    Mir hilft immer, sich mit Kollegen, die Parallelkurse unterrichten, zusammen zu tun und die selbe Klausur schreiben zu lassen. Zu zweit denkt es sich auch bei der Erstellung des Korrekturbogens deutlich schneller und effektiver! Ansonsten gilt: einmal lesen, Fehler anstreichen und anschließend sofort die Punkte verteilen (ggf. einige Passagen noch einmal überfliegen). Ansonsten würde ich bei meiner Fächerkombi mit Englisch und Deutsch kein Ende sehen…
    Tipp: bei mal wieder endlos langen Konferenzen Vokabeltests und Arbeiten aus der Unterstufe mitnehmen und währenddessen korrigieren. Somit ist die Zeit nicht völlig vergeudet! Das funktioniert natürlich nur, wenn man nicht in Hefte schreiben lässt, sondern Aufgaben auf Blätter doppelseitig kopiert und nur diese einsammelt; dies schont zudem auch den Rücken enorm undman kann auch in Freistunden, Vertretungsstunden, im Wartezimmer… korrigieren.
    Somit habe ich zumindest einige Wochenenden wirklich frei.

    schrieb cloude77 am

  • #34

    Die Korrekturlehrervereinigung setzt es vielleicht vor Gericht durch, dass endlich die Pflichtstundenzahl auch am Korrekturaufwand der Fach- und Stundenkonstellationen bemessen wird. Eigentlich müsste das jetzt endlich über das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz möglich sein. Zur Zeit beobachte ich seitens der Schulbehörden nur weitere Verschärfungen durch steigende Klassenfrequenzen und höre das Geschwätz der Politiker.

    schrieb Christian am

  • #35

    Wie bitte, dreimal lesen?? Die Zeiten sind längst vorbei. Den Anspruch hatte ich mal im Referendariat, mittlerweile habe ich gemerkt, dass ich dadurch in der Regel auch zu keiner anderen Note komme als bei einem (gründlichen) Lesen. Ansonsten: Korrigieren ist und bleibt ätzend, deprimierend, aggressionsfördernd. Ich denke immer: dafür bekomme ich mein Geld. Ansonsten ginge es gar nicht.

    schrieb Carli am

  • #36

    Klar wird gezählt - wenn ich glaube, dass ich in der Hälfte bin. Klar werden die verbleibenden, nicht die geschafften Arbeiten gezählt..
    Lesen eigentlich alle Deutschkollegen ihre Klassenarbeiten mindestens dreimal?

    schrieb Lies am

  • #37

    Na klar wird gezählt. Und wenn es noch 20 Stück sind, dann werden zwei Stapel à 10 gemacht. Sind es noch 10, dann werden es zwei Stapel à 5. Danach werden die Abstände kürzer… Und manchmal stapele ich ALLE aufeinander und mache ein Foto für die Schüler (sieht bei 8 Korrekturgruppen sehr beeindruckend aus…), damit sie wissen, wie mein Wochenende war!

    schrieb Frau Lehmann am

  • #38

    Neues Thema: Schulinspektionen in NRW
    Können mir Kolleg/innen von ihren Erfahrungen berichten? Ich selbst unterrichte an einem Gymnasium, anscheinend haben an dieser Schulform noch keine Inspektionen stattgefunden. Von Kolleg/innen an Realschulen höre ich Schreckliches, was eher an Willkürherrschaft erinnert. So werden z.B. altgediente Kolleg/innen persönlich fertig gemacht und zur Nachschulung aufgerufen. Dies in einer Weise, die an Beleidigung grenzt oder so bezeichnet werden könnte.

    schrieb Fabuloh am

  • #39

    Es ist irgendwie beruhigend zu lesen, dass andere
    Kollegen auch ihre liebe Mühe und Not mit der meist stinklangweiligen und trostlosen Korrektur-
    arbeit haben.
    Natürlich zähle ich auch, werde das aber künftig lasssen und künftig von der vorgeschlagenen
    Päckchen-Methode Gebrauch machen. Danke

    schrieb federico am

  • #40

    Ich bekomme im Dezember 151 (in Worten: einhunderteinundfünfzig) Oberstufenklausuren. Das sind ca. 150 Stunden Korrektur. Verteilt auf 30 Tage (Silvester korrigiere ich nicht) sind das 5 Stunden pro Tag, neben Unterricht, Vor- und Nachbereitung, Familie und was sonst noch wichtig ist.
    Ich habe überhaupt keine Zeit, die noch nicht korrigierten Arbeiten zu zählen.

    schrieb Uli am

  • #41

    Natürlich zähle ich. In guten Zeiten, in denen ich noch Licht jenseits der Stapel sehe, zähle ich die Tage bis zu dem Datum, an dem die Arbeiten korrigiert sein müssen. Die Wochenenden nehme ich dabei aus. Dann rechne ich aus, wieviele Arbeiten pro Tag zu korrigieren sind und versuche immer, eine mehr zu schaffen. Das geht, sofern das sonstige Leben glatt läuft.

    Im übrigen mache ich Stimmung gegen die ungerechte Verteilung der Stundendeputate und verlange regelmäßig meine Entlastungsstunden.

    schrieb ute am

  • #42

    Ich mache es wie “event”: Die guten Arbeiten auf jeden Fall zuerst! Dann kommt man viel schneller in Regionen, wo sich das Zählen lohnt :-)

    Außerdem: Wenn ich schon mal an einer Arbeit sitzt, ziehe ich es in der Regel durch. Die depressiven Phasen, in denen ich aufstehe und IRGENDWAS anderes machen möchte, sind die ZWISCHEN den Arbeiten.

    schrieb Gerd F. am

  • #43

    Leider Gottes zähle ich und verzweifle immer, wenn ich merke, dass die Anzahl nur minimal abnimmt. Natürlich ist das kontraproduktiv, aber ich kann irgendwie nicht anders!

    schrieb Bernd am

  • #44

    Für alle zählenden Leidensgenossen ein hilfreicher Literaturtipp:
    1.Aufsatzkorrektur- leicht gemacht
    Praktische Hilfen zur gerechten Bewertung (Kl.5-10)
    pb-Verlag ISBN 3-89291-523-7
    2.Aufsätze leichter beurteilen
    Schreibtipps und Beurteilungsbögen zu den wichtigsten Aufsatzarten
    AOL- Verlag ISBN 3-89111-932-1
    Beide Hefte enthalten wirklich effektive Hilfen zum Korrigieren von fast allen gängigen Schreibaufgaben, klar strukturierte Anforderungsbeschreibungen für den Schüler u.Bepunktungsvorschläge (mit Blankokopiervorlagen für Schreibtipps u.Beurteilungsbögen).Für mich sind es 2 Hefte, wofür ich gern das Geld ausgegeben habe.Und noch ein Tipp:Wie oft haben wir schon Arbeiten geschrieben, wo man sich erst danach überlegt hat,ob die Kontrolle wirklich notwendig war.Ich meine natürlich die “kleinen” Arbeiten, von denen man glaubt,sie seien schnell zu korrigieren.Und dann sitzt man doch 2 Stunden oder mehr.Wir brauchen keine 20 Deutschnoten im Schuljahr, um unsere Schüler leistungsgerecht einschätzen zu können…Oder? Also wirklich immer überlegen, ob die Arbeit tatsächlich notwendig ist, die Schüler sind uns nicht böse!Außerdem:ES GIBT KEINE HELDENFRIEDHÖFE FÜR LEHRER !!!!(Erst recht keine für Deutschlehrer.)Haltet die Ohren steif,bald sind Osterferien, da können wir ja wieder korrigieren -oder auch nicht!Liebe Grüße.

    schrieb Steffi Lieberodt am

  • #45

    Hallo Silke, was meinst du mit “in jeder Hinsicht Erstaunliches erlebt”?

    schrieb R. Schuster am

  • #46

    Die Kommentare hier bestärken mich in der Überzeugung, dass wir Korrekturlehrer für unsere - sich kontinuierlich verschlechternden - Arbeitsbedingungen in ganz erheblicher Weise mitverantwortlich sind.

    Die Bewältigung von ca. 1200 Klassenarbeiten und Klausuren bei zwei Korrekturfächern neben dem so genannten “Alltagsgeschäft” empfinde auch ich als unmenschlich. Mit bravem Abnicken und hilflosen Selbstbelohnungen werden wir den Verantwortlichen für diesen Irrsinn nicht deutlich machen, dass viele von uns längst an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angekommen sind. Ich habe deshalb begonnen, jedes Forum zu nutzen (Lehrerkonferenzen, Personalversammlungen, Briefe an Dezernenten, ...) um auf unsere Situation hinzuweisen und dabei in jeder Hinsicht Erstaunliches erlebt. Diese Gangart empfehle ich weiter!

    schrieb Silke am

  • #47

    In Mathe bediene ich mich eines Tricks. Ich lege die Arbeiten der guten Schüler oben auf den Stapel. Und Schwups sind die ersten 8-10 Arbeiten fertig. Das spornt zum Durchhalten an.

    schrieb event am

  • #48

    Ich möchte noch hinzufügen: Ich habe auch ein Korrekturfach, aber von “unmenschlichen Arbeitsbedingungen” zu reden halte ich doch für stark übertrieben.

    schrieb Nosferatu am

  • #49

    Was bitte ist an ein wenig Ablenkung bei einem miesen Korrekturjob bitte infantil??

    Und was mich interessieren würde: Wie wirst du aktiv?

    schrieb Nosferatu am

  • #50

    Also, meiner Meinung nach hat Herr Tyrach völlig Recht! Was soll die infantile Zählerei und Ablenkerei mit Schokolade und Ähnlichem, nur weil wir Korrekturlehrer unmenschliche Arbeitsbedingungen haben. Ich möcht, statt dieser Ablenkungen, aktiv werden, um an dem System, das uns diese kaum zu bewältigenden Belastungen aufbürdet, etwas zu verändern.

    schrieb Lisa am

  • #51

    Klassenarbeiten… Ich zähle natürlich auch, überliste mich aber gelegentlich, indem ich eine bereits korrigierte Arbeit in den Stapel der noch zu korrigierenden Arbeiten stecke. Ich freue mich dann, wenn ich die bereits korrigierte Arbeit entdecke und sie überspringen kann. Außerdem verteile ich die Arbeiten - bin BBS-Lehrer - mit der annehmbaren Rechtschreibung gleichmäßig im Stapel. Das schont die Nerven ungemein…  ;-)

    schrieb Tesereiz am

  • #52

    Ich zähle auch. Meist geht`s los, wenn ich etwa 2/3 geschafft habe. Und dan freue ich mich über jede auf Grund von Abwesenheit nicht geschriebene Arbeit :coolsmile:

    schrieb Keybert am

  • #53

    Ja!
    Kann hier fast jeden Kommentar unterschreiben:P. Aber da geteiltes Leid halbes Leid ist, werde ich diese Seite wohl mal zu meinen Lesezeichen hinzufügen ;-), fühle mich schon 1/8 so genervt, danke dafür.

    schrieb Josh am

  • #54

    Ja, natürlich zähle ich auch, aber was wichtiger ist, haben Luna und Gerd Hähnel schon gesagt und ich will es noch einmal bekräftigen: Wir haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine 40-Std. Woche, und wenn wir den andauernd selbst unterlaufen, indem wir uns ohne Widerstand permanent in die Korrektur-Tretmühle begeben und dort als Lehrer mit Korrekturfächern locker auf 55 - 60 Stunden pro Woche kommen, dann ist uns letzten Endes nicht zu helfen - und die diversen Korrekturstrategie-Schnurren sind nur noch deprimierend.
    Wir haben in Berlin die Vereinigung der Korrekturfachlehrer e.V. http://www.korrekturfachlehrer-berlin.de gegründet und uns als politisches Ziel gesetzt, dass sämtliche Lehrertätigkeiten bei der Festlegung der Zahl der wöchentlich zu erteilenden Unterrichtsstunden berücksichtigt werden. In einem ersten Schritt werden in den nächsten Tagen insgesamt 20 Kollegen eine Sammelklage gegen den Senat von Berlin wegen massiver Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes des Grundgesetzes einreichen und erst einmal auf eine Reduzierung ihrer Unterrichtsverpflichtung um 2 Std. pro Woche klagen. 
    Hören wir auf, uns gegenseitig Geschichten von der “Korrekturfront” zu erzählen und fangen endlich an, ernst zu nehmenden Widerstand gegen den Verschleiss unserer Arbeitskraft zu entfalten!

    Mit freundlichem Gruß,
    R. Tyrach

    schrieb Reinhold Tyrach am

  • #55

    In Deutsch und auch in der Fremdsprache lese ich eine Arbeit auf einen Rutsch ohne Rücksicht auf sprachliche Fehler, schreibe stichwortartig meine Beobachtungen auf einen Zettel und bilde die Note bzw. vergebe Inhaltspunkte. Beim zweiten Lesen korrigiere ich die sprachlichen Fehler und überprüfe meinen ersten Noteneindruck. Die Notizen geben den Stoff für den Kommentar. Fertig. Jedes weitere Lesen wäre wegen Wut über zusätzlich nötigen Zeitaufwand von Nachteil für den Schüler, also lasse ich es.
    Außerdem vermeide ich am Ende einer Korrekturphase auf jeden Fall, voraussichtlich schlechte, d.h. arbeitsintensive (Fremdsprachen!) Arbeiten zu nehmen, und schiebe noch schnell ein bis zwei gute Arbeiten hinterher, die den Score der bereits erledigten Hefte in die Höhe treiben!

    schrieb Minerva am

  • #56

    Genau dies, nämlich politisch Einfluss zu nehmen, versuchen Berliner KollegInnen mit einer Arbeitszeitklage der Korrekturfachlehrer. Mehr dazu findet sich im Forum Deutschunterricht unter:

    http://www.schule-deutsch.de/board/thread.php?threadid=74

    schrieb Gerd Haehnel am

  • #57

    Luna an Isor: Genau, letztlich ist die Note des ersten Lesens allenfalls um einen Notenpunkt besser oder schlechter als beim zweiten Lesen. Und da lohnt sich die investierte Lebenszeit nicht. Man sollte wirklich über Korrekturerleichterungen nachdenken, wenn uns LehrerInnen immer mehr Arbeit aufgebürdet wird. Arbeiten in Maßen zu korrigieren kann richtig Spaß machen. Dann wird man auch den SchülerInnen gerecht, wenn sie denn die Kommentare ernst nehmen! Das Zählen der übrigen Arbeiten ist doch nur Ausdruck eines kollektiven Lehrerwahns, der sich eher in Schrullen flüchtet als versucht Auswege zu finden. Diese Schrullen wären nicht nötig, wenn wir LehrerInnen mehr schulpolitischen Einfluss nehmen könnten und wenn wir mehr Mitspracherecht hätten! Mehr Selbstbestimmungsrecht von Schulen bei immer enger werdendem Budget bedeutet: weniger Selbstbestimmungsrecht von LehrerInnen. Und wir sollen SchülerInnen ein Vorbild sein! Da hilft auch keine Schokolade mehr!!!

    schrieb Luna am

  • #58

    Ein grausames Thema, wie soll man das durchhalten bis zur Rente? Schade um die wertvolle Lebenszeit, vor allem, wenn man bedenkt, wie schnell die Schüler die korrigierten Arbeiten vergessen. Ein blick auf die Note, der Kommentar wird oft gar nicht mehr gelesen. Ich habe jetzt ,als ich vor den Zeugniskonferenzen die Nacht durchgemacht habe und wirklich nur zeit für 1x Lesen hatte, auch eine gerechte? Note gefunden, mit der sich die Schüler wohl richtig beurteilt fühlten. Also 1x lesen reicht, ich konnte mir das nie vorstellen, bin aber wahrscheinlich zu sehr ähnlichen Ergebnissen gekommen, wie nach einer zweiten Korrektur. Die gesparte Zeit schenke ich mir, ich habe sie mir wirklich verdient.

    schrieb isor am

  • #59

    Natürlich zähle ich. Alle tun es. Manchmal tue ich es nach jedem Heft, das ich geschafft habe. Ich tue es einfach, denn die Zahl wird immer weniger. Je älter ich übrigens werde, desto nerviger das Korrigieren. Ist so.

    schrieb Joe am

  • #60

    :ahhh: Ich zähle ständig, aber immer nur die schon geschafften Arbeiten. Belohnen tue ich mich mit “gesunden” Knabbersachern wie Mandeln, Rosinen etc. Wichtig ist allerdings die richtige Hintergrundmusik - nur Instrumental und möglichst entspannend, Piano Lounge oder ähnliches.

    schrieb Evelyn am

  • #61

    juhu - nicht der einzige korrigierende Schokoladenjunkie -  :-) - da ich alle Deutsch- Arbeiten meistens mehrmals durchsehe (RS Grrr Fehler - Inhalt, Noten drunterschreiben) (wahrscheinlich nicht sehr effektiv, ich weiß  :roll:) - habe ich ein Blatt auf das ich die Namen ( und Punkte / Fehler) notiere -
    Am Rand mache ich dann Punkte.. von oben nach unten und alle 10 Arbeiten einen Strich, dann weiß ich immer, wieviel ich hab bzw noch muss ...
    Haltet durch liebe “Mit-leidende” -bis jetzt haben wir’s doch immer noch geschafft :)

    schrieb Sabine am

  • #62

    Ich zähle immer die Klausuren, die ich schon korrigiert habe und rechne dann, wieviele ich noch muss.Ab der Hälfte motiviert mich das!

    schrieb Det am

  • #63

    Ich mache beim ersten Durchlesen auf einem Blatt eine Liste mit meiner Notenidee. Bei jedem 5.Namen schreibe ich die Zahl vorne an. Beim 2. Durchlesen kommt dann um die sicher benoteten Aufsätze schon ein Kreis, die unsicheren kommen ein drittes Mal dran. Meist stelle ich dann fest, dass die erste Idee die beste war, ich mir also die beiden weiteren Durchgänge hätte sparen können. Übrigens glänzt unsere Wohnung nie so wie wenn ich eigentlich viel zu korrigieren hätte.Der einzige Moment. wo ich gerne putze. Also, nach jedem fünften Heft gibts eine Putzeinlage! Das lockert auf und ist doch nicht zu attraktiv als Abwechslung. %-P

    schrieb Lilli am

  • #64

    Wenn ich an dem Tag in guter Laune bin(das heiBt:Wenn die Schüler mich nicht am Ende des Tages stressig gemacht haben,dann korrigiere ich die Arbeiten atemlos ohne auf die Uhr zu gucken und den Stapel zu zaehlen ,aber das geschieht bei mir wenig weil meine liebe Schüler/Innen oft hyperaktiv sind….Mit gestraubten Haaren bin ich dann zu Hause und je nach einer Arbeit wird gezaehlt! Schokolade ist mein einziger Trost…

    schrieb Serpil am

  • #65

    Freut mich, dass viele Kollegen/innen heiter mit dem Korrekturstress umgehen,(wenn es manchmal auch nicht heiter ist). Ich stelle eine Zahl als Ziel in einer bestimmten Zeit, habe ich das geschafft - dann Jubel. Ich zähle immer die korrigierten Arbeiten! Gibt mir Mut! Bei einer 31er-Klasse verlässt er mich allerdings manchmal!

    schrieb Krimi am

  • #66

    Ich mache mir eine Liste mit den Korrekturtagen, das sind 14 Tage (habe momentan 2 D-Klassen parallel).Dann trage ich mein “Minimumpaket” per Strichliste darauf ein und meist schaffe ich ein bis zwei Hefte mehr.Das ist dann Balsam für die Seele….

    schrieb birthi am

  • #67

    Korrekturen: Belastung ohne Ende und kontraproduktiv. Wie sollen wir da noch Unterrichtsqualität verbessern? Da hilft nur eins: Abspecken beim Anspruch an das Korrigieren und die Zeit in Unterrichtsqualitätssteigerung oder Lebenszeit investieren, damit nicht das eintritt, was Lehrer für Schüler so unerträglich macht: Schulfrust!

    schrieb luna am

  • #68

    Ich zähle nicht. Es sind ja doch immer noch zu viele… Wie kann man sich nur an eine solche zeitraubende und letztlich dem Schüler nicht wirklich immer dienende Aufgabe gewöhnen? Und wenn man sich über viele Jahre nicht gewöhnt hat, wie kann man es noch ertragen? Geht nicht unsere typische Oberstufenklausur in Deutsch und den Fremdsprachen weit an dem vorbei, was für den Schüler relevant sein sollte? Verfallen wir nicht - weil diktiert - in philologische Propädeutika? Und wenn es dem Schüler nicht viel nutzt, außer mit einem kurzen Blick das Ergebnis abzulesen, und mir unzählige Stunden meines Lebens mit einer deprimierenden Tätigkeit raubt, warum verabschiede ich mich dann nicht aus diesem System? Nun, gerade das werde ich nach fünfzehn Jahren Unterricht in zwei Korrigierfächern am Gymnasium tun!
    Allen, die bleiben, wünsche ich Mut zum Aufbegehren, damit unsere Zeit und unsere Energie dem Schüler dienen und nicht am Schreibtisch abgesessen werden.

    schrieb juanito am

  • #69

    Im Forum Deutschunterricht (http://www.schule-deutsch.de/forum) kann man unter “Korrekturerleichterungen” einen Bewertungsbogen für Klassenarbeiten runterladen. Vielleicht hilft der einigen weiter ...

    schrieb Gerd Haehnel am

  • #70

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der nicht zählt! Auch ich gehöre zu den Deutschlehrern, die zählen, allerdings erst, wenn ich glaube, dass die Zahl der noch nicht korrigierten Arbeiten unter 10 liegt!

    schrieb gilla am

  • #71

    ... und dann stellt man durch das Zählen fest, dass man angesichts zufallender Augen die noch zu korrigierenden Arbeiten nicht mehr schafft und man stellt sich den Wecker auf 4 Uhr ...
    Und dann reden die “da oben” von Qualitätsmanagement…

    schrieb brans001 am

  • #72

    Es ist 23 Uhr und ich habe noch eine 12er-Deutschklausur. - Klar gehört das Zählen dazu, genauso wie das Ablenken durch z.B. Kücheaufräumen, Dinge reparieren, die schon lange rapariert werden mussten, z uder man aber kein Zeit hat, wenn man Zeit hätte ...

    schrieb Markus am

  • #73

    Kolleschens, das hier zu lesen beruhigt unendlich. Ich bin nicht alleine!!! Angesichts vieler Deutschstapel parallel bin ich dazu übergegangen, zwei Klausuren über Kreuz zu korrigieren, damit ich nicht betriebsblind werde. Und das Fünferprinzip ist auch bei mir vorherrschend; bei der Stapelhälfte gibt’s dann eine kleine Bergfestbelohnung (Schokolade!)

    schrieb brans am

  • #74

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    21 22 23 24 25
    26 x x x x

    Ich denke immer in Fünferstapeln. Jede Klausur, die fertig korrigiert wurde, wird DURCHGESTRICHEN !
    So habe ich das Erfolgserlebnis immer vor Augen…

    schrieb Nora am

  • #75

    Keine Zeit zum Zählen ... muss korrigieren!!!

    schrieb Smiley am

  • #76

    Es ist doch immer wieder tröstlich zu erfahren, dass man Leidensgenossen hat und nicht alleine seufzt und immer wieder unkorrigierte Hefte zählt (als würden es schon dadurch weniger!). Deutschlehrer können davon wahrscheinlich ganze Arien singen! Schwierig wird es mit der Motivation, wenn sich, sobald man den einen Stapel endlich abgebaut hat, schon zwei neue auf dem Schreibtisch türmen. Da hilft dann wirklich nur noch die Häufchen-Technik! Ein erster Lichtblick ist für mich aber immer schon der Moment, in dem der korrigierte Stoß höher ist als der unkorrigierte…
    Frohen Mut allen Geplagten!

    schrieb meliur am

  • #77

    Klar wird gezählt - aber erst, wenn man die gefühlte Hälfte überschritten hat. Dann werden Dreierpäckchen gedreht sortiert gelegt ... Das muntert auf!

    schrieb pepe am

  • #78

    Ich bekenne mich dazu! Ich zähle auch, in der Regel nach etwa 8-10 Korrekturen. Der letzte Korrekturenzyklus über Weihnachten umfasste 300 Korrekturen; es sind immer noch etwa 50, nämlich die, die nicht bis zu den Konferenzen fertig sein mussten. Es war super stressig. Werde jetzt dazu übergehen täglich Häufchen zu machen!

    schrieb WILLI am

  • #79

    Speziell abgezählte Korrektur-Päckchen für jeden Tag - das ist mein persönliches Konzept, um die Korrekturarbeit in Deutsch zu bewältigen. Auf diese Weise nehme ich mir etwas den Stress und bei Einhaltung setze ich mich nicht so sehr unter Druck,als wenn ich “planlos” korrigiere.

    schrieb dodo am

  • #80

    ja - auch ich bekenne mich zum zählen, allerdings wage ich mich erst dann ans zählen, wenn ich feststelle, dass der korrekturstapel schon wesentlich schmäler/dünner geworden ist!

    schrieb silke am

  • #81

    Bei Aufsätzen zähle ich die ich die Arbeiten ab, die ich mir für diesen Tag vorgenommen habe. Bei allen anderen Schulaufgaben, Exen etc. zähle ich mindestens 2mal, je nach momentaner Stimmung und Belastung.

    schrieb bu am

  • #82

    ich zähle auch - und zwar so oft, dass ich das zählen zählen könnte. wenn der stapel vor mir liegt, und ich nicht weiß, wie viele es noch sind, deprimiert mich das ncoh mehr, weil kein ende in sicht ist.  :-S

    schrieb schofi am

  • #83

    Ich habe mir das Zählen im Lauf der Jahre abgewöhnt. Welche Anzahl auch immer man zählt - es ist immer deprimierend.

    schrieb N. am

  • #84

    Also ich nicht - ich zähle auch. Ungefähr n/7 mal pro Klassenarbeit (n=Anzahl der Klausuren)

    schrieb R. Schmied am

  • #85

    ich glaube, die frage ist falsch formuliert, lehrerfreund. die richtige frage wäre: gibt es hier jemanden, der NICHT zählt?

    :coolsmile:

    schrieb Nosferatu am

  • #86

    Na klar zähle ich. Ich versuche aber immer so lange wie möglich durchzuhalten, bis ich damit anfange. Ich finde es frustrierend, wenn ich zähle und feststelle, ich habe sieben von dreißig.

    schrieb Petra am

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