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Dokumentenkameras aus China

Von einem Lehrer, der chinesische Technik für seine Schule kauft 02.11.2013, 16:34

Computer-Center in China
Bild: Byron Villegas: Golden Computer Arcade and Centre [CC by]

Werner Kremers ist Lehrer in Mössingen und hat auf eigene Faust bei einer chinesischen Firma Dokumentenkameras (auch: Visualizer, Presenter, Präsentationskamera) bestellt. Der Bericht eines zufriedenen Kunden.

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  • (geändert: )

Der Autor vertreibt die Dokumentenkameras; er wurde von uns für einen kurzen Bericht angefragt, bevor wir das wussten. Bitte also keine Schleichwerbung vermuten (cf. Lehrerfreund-Unabhängigkeitserklärung).

Foto: Werner KremersWerner Kremers ist Lehrer am Firstwaldgymnasium in Mössingen und dort für die Medien zuständig. Seine Fächerkombination ist Physik / Medien und Religion.

Aus Überzeugung vom Produkt vertreibt er inzwischen selbst Visualizer unter www.wkremers.de (Anmerkung 02.10.2017: Dort wird keine Technik mehr verkauft, festgestellt 10/2017 - deshalb Link entfernt).

Zu unserem sehr kritischen Beitrag Billige Interaktive Whiteboards aus China - ab 200 Euro verfasste unser Leser Werner Kremers diesen Kommentar:

Hallo!
in Ihrem Artikel klingt das alles etwas dubios. Es ist aber so, dass chinesische Firmen zur Zeit auf den europäischen Bildungsmarkt drängen. Sie haben dabei offenbar das Problem, nicht die richtigen Partner zu finden. Darum wirken ihre Werbeanstrengungen etwas unbeholfen. 
Unsere Schule hat mittlerweile 20 Doku-Kameras der Firma Gaoke für unter 300€ und ist zufrieden damit. Diese Firma haben wir über Alibaba.com gefunden. Ich kann über den Kontakt nur Positives berichten. Wir werden uns auch über die günstigen Whiteboards der Firma informieren.

Kommentar #1 zum Beitrag 'Billige Interaktive Whiteboards aus China - ab 200 Euro'

Wir fragten bei ihm an, ob er den Lehrerfreund/innen seine Erfahrungen schildern könnte. Das tat er - vielen Dank!

Ich fand, unsere Schule brauchte dringend Dokumentenkameras. Also habe ich eine eines namhaften deutschen Herstellers besorgt und getestet. Sie war für die ca. 400 € durchaus zufriedenstellend. Nur: Sie steht lose auf dem Tisch und kann durch jede Armbewegung heruntergefegt werden. Und wie ich so meine Schüler kenne ... Da fiel mir im Internet die Abbildung einer Kamera auf, bei der der Kamerakopf solide an einem Bügel befestigt ist. Der Preis war fast der gleiche - also habe ich diesen Typ bestellt und getestet. Ergebnis: Sie ist sogar eine Spur besser.  Da sie ebenfalls aus Deutschland zu kommen schien und das Logo eines sehr bekannten Tageslichtschreiberproduzenten trug, haben wir uns für diese entschieden und gleich ein Dutzend bestellt. Leider ging bei Nummer zehn die Firma in Insolvenz - auf zwei der Kameras warte ich noch heute. Der bekannte Name hatte leider getrogen.

Ich habe dann nochmals genauer das Netz durchsucht und festgestellt, dass unsere schönen Kameras aus China kommen. Nur das Firmenschild war deutsch. Beim Versuch, so ein Ding in China zu bestellen, wurde ich an eine deutsche Filiale der Firma verwiesen. Diese Zweigniederlassung besteht offenbar nur aus Chinesen, die zwar teilweise gut Deutsch sprechen, sich aber auf dem Schul-Markt, so scheint mir, bisher wenig auskennen. Über sie beziehe ich weiterhin die Dokumentenkameras und bin sehr zufrieden - auch was den Preis angeht, der deutlich niedriger ist. Wir haben an unserer Schule jetzt bald 24 Kameras, also eine in jedem Raum. Die Tageslichtschreiber [=Overheadprojektoren] kommen außer Mode und stehen in der Ecke. Viele Kolleginnen und Kollegen haben sich rasch umgestellt. Es ist einfach und bequem, z.B. mal eben die Hausaufgabe oder einen Aufgabenzettel unter die Kamera zu legen oder ein Buch, das die Klasse mal wieder nicht dabei hat. Ich schreibe sehr gerne unter der Kamera und habe dabei die Klasse im Blick. Meinen Aufschrieb kann ich mitnehmen (oder digital speichern) und weiß so, wo ich das letzte Mal war. 

Der nächste Schritt könnte sein, nun doch in die Anschaffung von Whiteboards einzusteigen. Bisher habe ich die Kosten gescheut, aber für 600€ für ein Infrarotboard komme ich doch ins Überlegen. Wir werden nun erst einmal so eine Tafel testen. Die Technik ist, soweit ich es beurteilen kann,  einfach und benutzerfreundlich.  Aber mal sehen!

Ich bin von diesen Produkten überzeugt und beginne, sie zu vertreiben. Meine Homepage mit einer kleinen Info zu den Kameras: www.wkremers.de (Anmerkung 02.10.2017: Dort wird keine Technik mehr verkauft, festgestellt 10/2017 - deshalb Link entfernt). Die Kameras kosten ca. 285 €.  

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Kommentare

19

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  • #1

    Genau, dafür haben die Lehrer ja schließlich so viel Freizeit ;-(
    Diese würden sie besser dafür benutzen, sich auf ordentlichen Unterricht ohne Frontalunterricht vorzubereiten.

    schrieb Peters am

  • #2

    Wieso wollt ihr alle unbedingt diese Luxusteile? Auf meinem Pult sind eine günstige Schreibtischlampe mit Schraubfuß sowie eine ebenfalls günstige HD-Webcam eine Symbiose eingegangen und fertig war die Laube. Materialkosten ca. 40€ ein wenig Friezeit und wenn die Cam mal kaput ist, kommt sie nach der Garantie einfach weg und eine neue an das Gestell.
    Beide Produkte wurden vor Ort gekauft. Gefertigt wurden sie aber ebenfalls nicht in Deutschland. :-(

    schrieb Selberbastler am

  • #3

    Das Wissen ist frei, auch der Handel ist weitgehend frei. Wenn Lehrer sich um Handel kümmern und IT-Händler um Bildung, ist den Schülern auch geholfen. Volkswirtschaftlich sind deutsche Ausschreibungen regelmäßig Total-Schaden für das Brutto-Sozialprodukt. Hinsichtlich der digitalen Tafel biete ich genossenschaftlichen Einkauf an mit dem Ziel, sowohl dem Einzelhändler und Service-Partner als auch dem Staat (Schule) Geld zu sparen - analog dem Konzept “Kopf schlägt Kapital”. Suche Handels- und Service-Partner mit deutschem Firmensitz. http://4l8.de/beamer_war_gestern/
    Übrigens kommt nach Full-HD der nächste Standard UHD (4k), 30 Bilder/sek. sollten es schon sein…

    schrieb Peter Walden am

  • #4

    Das stimmt in diesem Fall nicht. Die chinesische Firma hat einen Sitz in Deutschland, der erwähnte Händler vertreibt die Geräte, die er aus Deutschland bezieht - er muss sich also um nichts sonst kümmern als sein Logo anzubringen. Darum der Reingewinn. Der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn ist mir durchaus geläufig. Trotzdem danke für den Belehrungsversuch.

    schrieb W.Kremers am

  • #5

    Die neue Version der Doku-Kamera hat HDMI - den PC-Anschluss hatte sie immer schon.

    schrieb W.Kremers am

  • #6

    zu Chinaprodukten: Es sollte doch jeder wissen, dass inzwischen alle Elektronikartikel oder zumindest die Bestandteile davon aus Fernost kommen.

    zum Preis: man erhält auch direkt von deutschen Herstellern Dokumentenkameras für unter 280 Euro. Dazu muss man keine Bestellung in China aufgeben. Besonders Lehrkräfte sollten einen gewissen Service (hierzu gehört auch Beratung) schätzen, die von wenigen deutschen Firmen kostenfrei angeboten werden. Wer nach dem Begriff “Lehrertools” googelt, dem wird auch geholfen.

    zur Dokumentenkamera: VGA-Auflösung bzw. VGA-Anschluss ist schon lange überholt. Auch ein direkter Anschluss an einen PC zur Speicherung und Bearbeitung des Livebildes oder zum Hineinzeichnen in das Bild per z.B. Grafiktablett sollte ein Lehrer heutzutage nicht mehr missen.

    schrieb rosamunde am

  • #7

    Sag ich doch ,wäre ein interessantes Thema für den Unterricht Wirtschaftliche Zusammenhänge.
    PS auch für machen Lehrer. Umsatz ist NICHT Gewinn !

    schrieb Michael Hofmann am

  • #8

    Mein Dank an Mr.M. für seine Rechnung. Die Realität sieht noch anders aus. Mein deutscher Händler hat pro Kamera einen Aufschlag von 186 Euro berechnet. Trotzdem ist er - vermutlich aufgrund höheren Lebensstils -  in Insolvenz gegangen und hat dabei enen Teil unseres Geldes mitgenommen. Was ihn nicht gehindert hat, eine neue Firma zu gründen. So ein Händler bestellt heute bei Alibaba eine Portion Kameras, klebt sein Label darauf und berechnet für diese Bemühungen eine Menge Geld. Das wollte ich nicht mehr mitmachen.

    Ganz so einfach ist das nicht. Wer Produkte aus China importiert und sie innherhalb der EU in Verkehr bringt ist an eine Vielzahl von Bedingungen gebunden. Hierzu gehört z.B. die europäischen WEEE-Richtlinie, die durch das ElektroG (Elektro- und Elektronikgerätegesetz) in Deutschland umgesetzt wird. Die Pflichten aus dem ElektroG können für Hersteller und Importeure erheblichen Aufwand bedeuten. Im Rahmen der erweiterten Produktverantwortung sind Hersteller und Importeure dazu verpflichtet, Altgeräte unentgeltlich zurückzunehmen und deren Entsorgung sowie Verwertung zu garantieren. Insbesondere die damit verbundenen Kosten sind nicht unerheblich. Wer sich als Händler daran nicht hält, macht sich strafbar. Man kann also nicht von 186€ Gewinn ausgehen.

     

    schrieb Stephan B. am

  • #9

    völlig korrekt. Jeder kann ein Gewerbe anmelden und direkt ab Werk bestellen, Wartung und Support selbst machen und IT-Handel betreiben. Jetzt muss der Gründer nur noch davon leben können. Willkommen in der IT, es gibt genug offene Stellen.

    schrieb Peter Walden am

  • #10

    Mein Dank an Mr.M. für seine Rechnung. Die Realität sieht noch anders aus. Mein deutscher Händler hat pro Kamera einen Aufschlag von 186 Euro berechnet. Trotzdem ist er - vermutlich aufgrund höheren Lebensstils -  in Insolvenz gegangen und hat dabei enen Teil unseres Geldes mitgenommen. Was ihn nicht gehindert hat, eine neue Firma zu gründen. So ein Händler bestellt heute bei Alibaba eine Portion Kameras, klebt sein Label darauf und berechnet für diese Bemühungen eine Menge Geld. Das wollte ich nicht mehr mitmachen.
    Für Reparaturen ist in meinem Fall die Firma zuständig, die ihren Sitz in Deutschland hat. Ich habe bisher keine Erfahrungen mit Reparaturen dort.
    Zu den Arbeitsbedingungen in China: Die Anfrage ist durchaus berechtigt - aber sie gillt eben für alle chinesischen Produkte. Jeder der einen Computer kauft, hat das Problem, nicht genau zu wissen,wie viel die ArbeiterInnen verdienen. Statt eines Boykotts halte ich den Weg für besser, über die entsprechenden Organisationen Druck auf die Produzenten auszuüben, die Mindestlöhne an die Lebenshaltungskosten anzugleichen. Da hat sich schon einiges getan, auch wenn das noch ein weiter Weg ist.  .

    schrieb W.Kremers am

  • #11

    noch ein ganz wesentlicher Punkt wer REPARIERT das Teil der Händler oder verschmähte Handwerker wird sich freuen, das wird dann ganz bestimmt sehr günstig

    schrieb Michael Hofmann, am

  • #12

    Nehmen wir an, das Produkt kostet in China (umgerechnet) 100 Euro(Zoll und Mehrwertsteuer vernachlässigen wir in dieser Rechnung).

    Bestellt Herr Kremers es direkt in China, so kostat das die Schule und damit den Steuerzahler 100 Euro.

    Der Händler importiert das Produkt auch für 100 Euro, will davon aber “leben” und verkauft es deshalb an die Schule für 200 Euro. Vom Gewinn in Höhe von 100 Euro zahlt der Händler vielleicht 40 Prozent Steuern, also fließen 40 Euro an den Staat zurück.

    Also: Kosten im Falle der Direktbestellung durch Herrn Kremers für den Staat: 100 Euro.
    Kosten im Falles des Umwegs über den Händler: 200 Euro - 40 Euro = 160 Euro. Der Staat gibt also 60 Euro mehr aus. Die “Leistung” des Händlers besteht in diesem Fall darin, sich mit den 60 Euro, die der Staat an ihn überflüssigerweise zahlt, ein schönes Leben zu machen.

    schrieb Mister M. am

  • #13

    @mister M
    Irrtum der Händler verdient Geld,dafür Bezahlt er Steuern! von diesen Steuern wird dann der Herr Kremers bezahlt und die schule die Straßen das Krankenhaus usw.
    kausale zusammenhänge. Geizt ist nicht Geil er kostet Arbeitsplätze und schadet der Allgemeinheit und Nütz nur wenigen, die meistens nicht vor Ort Steuern bezahlen.
    DasWäre mal ein Thema für Schüler Wirtschaftliche zusammenhänge ,kauf verhalten und die Auswirkungen auf die Gesellschaft

    schrieb Michael H am

  • #14

    @Michael:
    Die “Leistung” des “heimischen” Händlers besteht darin, genau das gleiche zu tun, was Herr Kremers auch tut: Chinesische Ware zu importieren. Wenn Herr Kremers das nun selber macht, spart das dem Steuerzahler viel Geld, denn der finanziert letztendlich die Schulen.

    schrieb Mister M. am

  • #15

    gute Idee von Herrn Kremsers die heimischen Händler zu ruinieren.die chinesische Händler Zahlen
    ja auch sicher gerne sein Gehalt
    aus der Region für die Region ist die Devise von den Arbeitsbedingungen und dem Transport dem Energieverbrauch gar nicht zu reden.
    weiter so die digitale Demenz wartet schon.
    schönen Gruß Michael H.

    schrieb Michael H. am

  • #16

    Statt Dokumentenkameras für ein paar hundert Euro sollte endlich mal jemand einen einfachen, billigen, stabilen und höhenverstellbaren Ständer entwickeln, in den man ein handelsübliches Smartphone oder Tablet einlegen kann. Zusammen mit einem Beamer mit WLAN-Anschluss würde das jede Dokumentenkamera ersetzen - für einen Bruchteil des Preises.

    schrieb Jossi am

  • #17

    Gibt es beim Bezug dieser Kameras keine Probleme mit dem Zoll bzw. muss nicht die Mehrwertsteuer nachgezahlt werden?

    schrieb stiefel am

  • #18

    @W. Rein:
    Zunächst ist festzuhalten, dass Herr Kremers nichts verteibt. Er bietet m.E. lediglich an, die Bezugsquelle zu nennen.

    Zweitens ist zu bedenken (Auch darauf weist Herr Kremers hin), dass auch die Kameras anderer Marken meist in China produziert werden. Mit dem Nebeneffekt dass zusätzlich deutsche/internationale Hersteller daran verdienen. Gerade deswegen würde ich mein Geld lieber direkt dem chin. Produzenten zukommen lassen.

    schrieb Fred am

  • #19

    Interessant das Herr Kremers Elektronik-Produkte aus China vertreibt und auf seiner Homepage die Arbeitsbedingungen und nicht vorhandenen Menschenrechte anprangert.
    Wie geht das zusammen?

    schrieb Wolfgang Rein am

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