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Lehrergehälter in Deutschland: Bundesländer-Rangliste 2020 15.01.2020, 22:19

Diagramm: Lehrergehälter 2020 (Ausschnitt)

Das Grundgehalt eines verbeamteten Lehrers in Baden-Württemberg beträgt im Endstadium 5.587 Euro - sein Kollege im Saarland hat etwa 450 Euro weniger. Lehrergehälter der einzelnen Bundesländer im Vergleich, gültig fürs Kalenderjahr 2020.

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  • (geändert: )
Originalbeitrag vom 14.04.2010; völlige Überarbeitung und Aktualisierung (u.a. aller Besoldungstabellen, Veränderungsberechnungen 2010 -> 2015) 03.05.2015; völlig Überarbeitung und Aktualisierung 15.01.2020

Das Gehalt von Lehrer/innen ist öffentlich im Internet bei den Besoldungsstellen nachlesbar. Allerdings unterscheidet sich das Lehrergehalt von Bundesland zu Bundesland je nach Schulform, Dienstrang und -alter. In einigen Bundesländer ist ein Teil der Lehrerschaft verbeamtet; sie verdienen netto mehr, weil sie keine Sozialabgaben leisten müssen. Außerdem hat jedes Bundesland eigene Sonderregelungen, was bspw. Arbeitszeiten/-anrechnung betrifft. Das alles erschwert einen Lehrer-Gehalts-Vergleich zwischen den Bundesländern ungemein.

Orientierung

Dieses Dokument enthält folgende Abschnitte:


Grundsätzliches zum Lehrer-Gehalt 

Lehrer/innen werden von den Besoldungsämtern ihrer Landesregierungen bezahlt. Die Höhe der Bezüge kann in entsprechenden Besoldungstabellen nachgelesen werden (alle Besoldungstabellen für die Besoldungsstufe A finden Sie auf dieser Seite weiter unten). Lehrer/innen sind Angestellte bzw. Beamte ihres Landes (und nicht: Bundesangestellte oder Bundesbeamte).

1) Besoldungsgruppe

Die Höhe des Lehrergehalts hängt von der Besoldungsgruppe ab (z.B. A12, A15, TV-L13), die den Status (verbeamtet/angestellt), Fach-/Unterrichtsspezifika und den Karrierefortschritt (Studienrat, Oberstudienrat ...) abbilden kann. Je nach Schulform werden Lehrer/innen in unterschiedliche Besoldungsgruppen eingeordnet. Diese Zuordnungen können sich in verschiedenen Bundesländern unterscheiden. Verbeamtete Lehrer/innen werden nach Besoldungsordnung A bezahlt, das Bruttogehalt angestellter Lehrer/innen entspricht diesen Beträgen in der Regel, wobei netto für angestellte Lehrer/innen wesentlich weniger bleibt, da Sozialabgaben bezahlt werden müssen.

»Früher« stiegen Lehrer/innen nach einem undefinierten Zeitraum automatisch in eine höhere Besoldungsgruppe auf. Heute sind Aufstiege in der Besoldungsgruppe meist an zusätzliches Engagement in der Schule gekoppelt (Verwaltungs-/Schulleitungsposten, besondere Aufgaben).

Weit verbreitet sind die Besoldungsgruppen A12 und A13. In vielen Bundesländern erhalten Lehrer/innen am Gymnasium (in einigen Bundesländern: auch Realschule) A13, Lehrer/innen in Grundschule und Schulen mit ausschließlich Sekundarstufe I erhalten i.d.R. A12. Schulleiter/innen genießen an Grundschulen je nach Größe und Bundesland A12 bis A13, an Gymnasien A15 oder A16 (die Amtsbezeichnung lautet im Falle von A16 »Oberstudiendirektor/in«). Ein detaillierter Vergleich der Einstiegsgehälter in den Bundesländern (Stand Dezember 2018) findet sich hier: GEW: Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern (dort Abschnitt »Einstiegsgehälter für Lehrkräfte nach dem 2. Staatsexamen*, Stand Dezember 2018«).

2) Besoldungsstufe (auch: "Erfahrungsstufe")

In einem regelmäßigen Progress (alle 2,3,4,6 Jahre) steigen Lehrer/innen im öffentlichen Dienst automatisch eine Gehaltsstufe höher. Das bedeutet jedesmal einen Anstieg des Bruttogehalts um 3-6%, abhängig von der Besoldungsstufe. Von Bundesland zu Bundesland unterscheidet sich die Höhe des Anstiegs und die Spanne der Jahre, die zwischen den Besoldungsstufen liegen. Mit höherem Dienstalter wird die Spanne zwischen den Besoldungsstufen breiter.

3) Sonstige Einflussfaktoren

Je nach Bundesland können Lehrer/innen folgende Aufwertung ihres monatlichen Bruttogehalts bekommen:

  • Familienzuschlag/Familienzulage (verheiratete Lehrer/innen, evtl. kinderbezogener Anteil), Beispiel Baden-Württemberg ab 2020: 150 für die Ehepartner/in und 130 pro Kind (mehr)
  • Kindergeld (pro Kind ca. 180 Euro)
  • Mehrarbeitsvergütung, in Baden-Württemberg aktuell rund 30 Euro
  • Allgemeine Stellenzulage (i.d.R. nur Beamt/innen), auch "Strukturzulage" - ca. 70-90 Euro.
  • Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld (in den letzten Jahren stark reduziert bzw. aufs Regelgehalt umgelegt, 0% bis 30%)

Abzüge gibt es auch, v.a. bei beihilfeberechtigten Beamt/innen, die in einigen Bundesländern einmal jährlich eine Kostendämpfungspauschale (Selbstbehalt) von bis zu 300 Euro abgezogen bekommen und/oder einen regelmäßigen Abzug von 15 bis 30 Euro (z.B. "Beihilfebeitrag").
Allgemeine Abzüge (z.B. Solidaritätsbeitrag) sind nicht aufgeführt.

Diese Zulagen und Abzüge schwanken von Bundesland zu Bundesland. Einige der aufgezählten Posten stehen auch nicht im öffentlichen Dienst Beschäftigten zur Verfügung (z.B. Kindergeld).

4) Einstiegsgehalt

Wie alles im Bildungssystem unterscheidet sich auch das Einstiegsgehalt der Lehrer/innen im Bundesvergleich deutlich. Die GEW hat eine Übersichtskarte erstellt:

Bitte akzeptieren Sie Marketing-Cookies, um dieses Medium anzeigen zu können.

Dieses Karte bildet den Stand Dezember 2018 ab. Mehr Informationen hierzu bei GEW: Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern (dort Abschnitt »Einstiegsgehälter für Lehrkräfte nach dem 2. Staatsexamen«).

 

Beispiel für Lehrer/innen-Gehalt: verbeamtet vs. angestellt 

Grundsätzlich gilt: Angestellte Lehrer/innen haben pro Jahr im Bundesdurchschnitt rund 11.000 Euro weniger als ihre verbeamtete Kolleg/innen. Volkswirtschaftlich aufgearbeitete Details hierzu können Sie hier lesen: Angestellte Lehrer haben 11.000 Euro weniger Lohn pro Jahr - netto.

Im folgenden Beispiel werden realitätsnahe Euro-Beträge verwendet, um die Brutto-Netto-Problematik bei Lehrer/innen darzustellen (verbeamtete Lehrer/innen bezahlen keine Sozialabgaben). In vielen Fällen können diese Zahlen stark schwanken, z.B. beim Krankenkassenbeitrag.

Eine 35-jährige verbeamtete Lehrerin an einem Gymnasium in NRW, Besoldungsgruppe A13, Steuerklasse I (ledig ohne Kinder), 8 Jahre im Dienst, keine Kirchensteuer, erhält inkl. allgemeiner Stellenzulage ein Bruttogehalt von etwa 4780 Euro (A13, Besoldungsstufe 7).

Davon ist abzuziehen:

  1. Lohnsteuer (Steuerklasse 1: ca. 1020 Euro)
  2. Solidaritätsabgabe (ca. 50 Euro)
  3. Beitrag zur Privaten Krankenversicherung (ca. 250-300 Euro)

Gesamtnetto Beamtin: 3450 Euro (bei 4780 Euro brutto)

Wäre die Lehrerin nicht verbeamtet, dann würden bei gleichem Brutto folgende Abzüge entstehen:

  1. Lohnsteuer (Steuerklasse 1: ca. 910 Euro)
  2. Solidaritätsabgabe (ca. 50 Euro)
  3. Rentenversicherung (ca. 440 Euro)
  4. Arbeitslosenversicherung (ca. 55 Euro)
  5. Pflegeversicherung (ca. 75 Euro)
  6. Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung (ca. 350 Euro)

Gesamtnetto Angestellte: 2900 Euro (bei 4780 Euro brutto)

Die verbeamtete Lehrer/in hat also >500 Euro mehr zum Ausgeben als die angestellte, das entspricht aus Sicht der angestellten Lehrer/in einem Plus von etwa 17 Prozent.

In welchem Bundesland verdienen Lehrer/innen am meisten? 

In der folgenden Tabelle vergleichen wir das Grundgehalt in Euro nach Besoldungsordnung A (Beamte) in zwei verbreiteten Besoldungsgruppen (A12 und A13). Um mögliche Abweichungen in den Steigerungsraten zu nivellieren, vergleichen wir jeweils die niedrigste und die höchste Stufe (also Einstiegsgehalt und Gehalt bei der Pensionierung). Für bspw. Hessen rechnen wir mit Stufen 1 und 8, für Niedersachsen mit Stufen 4 und 12. Durch dieses Vorgehen gleichen wir die Abweichungen zwischen den Bundesländern aus.

Die Zahlen sind die im Kalenderjahr 2020 gültigen (s.u.).

 A12 (Einstiegsstufe)A12 (höchste Stufe)A13 (Einstiegsstufe)A13 (höchste Stufe)
Baden-Württemberg

3.863,80 €

5.026,92 €

4.523,76 €

5.587,11 €

Bayern

3.924,89 €

4.874,20 €

4.579,86 €

5.417,04 €

Berlin

3.463,45 €

4.774,35 €

4.090,78 €

5.319,33 €

Brandenburg

3.763,92 €

4.882,37 €

4.210,29 €

5.418,28 €

Bremen

3.708,75 €

4.802,87 €

4.328,05 €

5.331,56 €

Hamburg

3.844,64 €

4.839,37 €

4.299,48 €

5.369,10 €

Hessen

3.481,16 €

4.649,10 €

4.051,93 €

5.174,87 €

Mecklenburg-Vorpommern

3.478,90 €

4.739,09 €

3.893,50 €

5.266,52 €

Niedersachsen

3.721,97 €

4.857,38 €

4.175,22 €

5.401,32 €

Nordrhein-Westfalen

3.771,26 €

4.884,92 €

4.401,78 €

5.422,31 €

Rheinland-Pfalz

3.548,64 €

4.836,78 €

3.971,18 €

5.377,91 €

Saarland

3.396,40 €

4.619,17 €

3.982,48 €

5.126,90 €

Sachsen

3.752,12 €

5.152,87 €

4.199,96 €

5.715,59 €

Sachsen-Anhalt

3.573,81 €

4.869,20 €

4.189,14 €

5.411,55 €

Schleswig-Holstein

3.707,52 €

4.799,84 €

4.137,99 €

5.334,43 €

Thüringen

3.578,32 €

4.893,06 €

4.209,54 €

5.438,19 €

Berücksichtigen Sie bei all diesen Ausführungen, dass sich die Bundesländer hinsichtlich Pflichtstundenzahl, Arbeitszeitmodellen und schulischen Aufgabenbereichen teilweise stark unterscheiden. Ein gewichtiger Unterschied ergibt sich auch aus der Frage, ob nach Dienstjahren (bspw. Sachsen-Anhalt) oder nach Lebensjahren (bspw. Niedersachsen) besoldet wird. Weitere Ausführungen zu den Unterschieden z.B. hier: Pflichtstunden der Lehrer/innen in den Bundesländern

Aus der (auf zwei Besoldungsgruppen und -stufen beschränkten) Tabelle ergibt sich die folgende Rangliste. Vergleichsgröße ist der Mittelwert der vier betrachteten Werte, den wir als Bundesdurchschnitt definieren (4.522 Euro). Wie sich im Diagramm zeigt (Grundlage ist diese Excel-Tabelle), liegen Baden-Württemberg, Sachsen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Brandenburg, Bremen und Thüringen über dem Bundesdurchschnitt. Die rote Laterne hält das Saarland mit einem Minus von 5,3% gegenüber dem Bundesdurchschnitt, während Spitzenreiter Baden-Württemberg ein Plus von 5 Prozent verzeichnet.

Diagramm: Rangliste der Bundesländer beim Lehrergehalt in Besoldungsordnung A, Stand 2020

In der folgenden Tabelle sind die Abweichungen der Lehrergehälter in den Bundesländern vom Bundesdurchschnitt aufgeführt. Im Fokus steht das Bruttogrundgehalt der Besoldungsordnung A (Beamte); in Bundesländern, wo Lehrer/innen nicht verbeamtet werden, liegt das Netto bspw. entsprechender Tarifgehälter entsprechend niedriger.

 Abweichung vom Bundesschnitt
Baden-Württemberg+ 5,0%
Sachsen+ 4,0%
Bayern+ 3,9%
Nordrhein-Westfalen+ 2,2%
Hamburg+ 1,5%
Brandenburg+ 1,0%
Bremen+ 0,4%
Niedersachsen+ 0,4%
Thüringen+ 0,2%
Sachsen-Anhalt- 0,3%
Schleswig-Holstein- 0,6%
Rheinland-Pfalz- 2,0%
Berlin- 2,4%
Mecklenburg-Vorpommern- 3,9%
Hessen- 4,1%
Saarland- 5,3%

Am besten verdienen die Lehrer/innen in Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern mit 4 bis 5 Prozent Plus gegenüber dem Bundesdurchschnitt; die Schlusslichter Saarland, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern liegen 4 bis 5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Gemeint ist in jedem Fall das Bruttogehalt. Lehrer/innen, die als Angestellte operieren, haben neben Unterschieden in der Einordnung in eine Besoldungsgruppe entsprechend weitere Abzüge hinzunehmen (s.o.). Pauschale Aussagen wie "Eine Lehrer/in in Mecklenburg-Vorpommern verdient 8 Prozent weniger als eine Lehrer/in in Bayern" sind also nur bedingt zutreffend. Netto liegt der Unterschied deutlich höher (siehe z. B. Angestellte Lehrer haben 11.000 Euro weniger Lohn pro Jahr - netto).

Besoldungstabellen: Bruttogehälter von Lehrer/innen in den Bundesländern 

Klicken Sie bei den folgenden Besoldungstabellen der Bundesländer auf die Vorschaubilder, um die gesamte Tabelle als gut lesbare Bilddatei zu öffnen.

Die Grundgehälter, die in den Besoldungstabellen dargestellt sind, ändern sich in ungefähr jährlichem Abstand. Die folgenden Tabellen und Links geben den Stand im Kalenderjahr 2020 wieder.

Baden-Württemberg

Die aktuelle Besoldungstabelle finden Sie hier: Baden-Württemberg: Grundgehaltssätze (Besoldungsordnungen A,B,W,C,R) - PDF
gültig ab 01.01.2020

Eine Übersicht über alle Besoldungstabellen Baden-Württemberg (2004 bis 2021) beim LBV Baden-Württemberg

Besoldungstabelle A des Landes Baden-Württemberg

Bayern

Die aktuelle Besoldungstabellen für Bayern finden Sie hier: Besoldungstabellen Bayern

Die folgende Tabelle zeigt die Grundgehaltssätze der Besoldungsordnung A in Bayern (PDF), gültig ab 01.01.2020

Besoldungstabelle des Landes Bayern, Besoldungsordnung A

Berlin

Die aktuelle Besoldungstabelle finden Sie hier: Besoldungsordnung A Berlin (gültig ab 01.02.2020)

Besoldungstabelle A des Landes Berlin

Brandenburg

Die aktuelle Besoldungstabelle A finden Sie hier: Brandenburg: Besoldungsordnung A (PDF) (gültig ab 01.01.2020)

Außerdem: Übersichtsseite Besoldungsordnung A bei der Zentralen Bezügestelle des Landes Brandenburg (aka ZBB)

Besoldungstabelle A des Landes Brandenburg

Bremen

Die aktuelle Besoldungstabellen finden Sie hier: Gesetz über die Besoldung der bremischen Beamtinnen und Beamten sowie Richterinnen und Richter (Bremisches Besoldungsgesetz - BremBesG), Anlage 1 - gültig ab 01. Januar 2020

Besoldungstabelle A des Landes Bremen

Hamburg

Die aktuelle Besoldungstabellen finden Sie hier: Hamburgisches Besoldungsgesetz (HmbBesG), Anlage VI, Grundgehaltssätze für Besoldungsgruppen der Besoldungsordnung A - gültig ab 01. Januar 2020

Besoldungstabelle des Landes Hamburg (Besoldungsordnung A)

Hessen

Die aktuelle Besoldungstabellen finden Sie hier: Hessische Bezügestelle: Besoldungstabellen (dort die hessische Besoldungsordnung A ab 1. Februar 2020 (PDF))

Besoldungstabelle A des Landes Hessen

Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern gilt aktuell noch die alte Bezügetabelle ab 01. Januar 2018, eine Bezügeanpassung ist jedoch schon länger geplant; wir berücksichtigen deshalb hier die sich noch im Entwurfsstatus befindliche Bezügetabelle Besoldungsgruppe A Mecklenburg-Vorpommern (PDF), gültig ab Januar 2020. Mehr dazu auf der Übersichtsseite »Besoldung« des Landesamts für Finanzen Mecklenburg-Vorpommern oder auf der MV-Seite bei oeffentlicher-dienst.info.

Besoldungstabelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Besoldungsordnung A)

Niedersachsen

Die aktuelle Besoldungstabellen finden Sie hier: Besoldungstabellen Niedersachsen 2002-2021 (Niedersächsisches Landesamt für Bezüge und Versorgung) - wir verwenden die Besoldungstabelle A Niedersachsen ab 01.03.2020 (PDF).

Besoldungstabelle des Landes Niedersachsen (Besoldungsordnung A)

Nordrhein-Westfalen

Die aktuelle Besoldungstabelle finden Sie hier: Tabellen der Besoldungsordnungen A,B,R,W des Landes NRW, gültig ab 01. Januar 2020 (PDF) - weitere Tabellen auf der Übersichtsseite »Besoldungstabellen für Beamtinnen und Beamte« in NRW

Besoldungstabelle des Landes Nordrhein-Westfalen (Besoldungsordnung A)

Rheinland-Pfalz

Die aktuelle Besoldungstabellen finden Sie hier: Besoldungstabellen A, B, C, R in Rheinland-Pfalz (PDF), gültig ab 01. Januar 2020. Ältere Besoldungstabellen (seit Januar 2014) in RP auf der Übersichtsseite »Gehaltstabellen« beim Landesamt für Finanzen Rheinland-Pfalz.

Besoldungstabelle des Landes Rheinland-Pfalz (Besoldungsordnung A)

Saarland

Die aktuelle Besoldungstabellen finden Sie hier: Besoldungstabelle A Saarland, gültig ab 01. August 2019 (PDF) - weitere Besoldungstabellen (Besoldungsgruppe B, C, W, R) + Familienzuschläge auf der Übersichtsseite Besoldung, Versorgung und Beihilfe bei saarland.de

Besoldungstabelle des Landes Saarland (Besoldungsordnung A)

Sachsen

Die aktuelle Besoldungstabellen finden Sie hier: Sachsen - Besoldungstabellen seit 2004 (Landesamt Sachsen für Steuern und Finanzen) - wir benutzen für unsere Auswertung die Besoldungsordnung A Sachsen ab 01. Januar 2020 (PDF)
gültig ab 01.07.2014

Besoldungstabelle des Landes Sachsen (nach Bundesbesoldungsordnung A)

Sachsen-Anhalt

Die aktuelle Besoldungstabellen finden sich im Landesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 2019/2020/2021 (LBVAnpG 2019/2020/2021) des Landes Sachsen-Anhalt (PDF), Seite 298. Die folgende Besoldungstabelle gilt ab 01. Januar 2020.
 

Besoldungstabelle des Landes Sachsen-Anhalt (Besoldungsordnung A)

Schleswig-Holstein

Die aktuelle Besoldungstabelle finden Sie am Besoldungsgesetz Schleswig-Holstein - SHBesG, Anlage 5.
gültig ab 01.10.2014

Besoldungstabelle des Landes Schleswig-Holstein (Besoldungsordnung A)

Thüringen

Die aktuelle Thüringer Besoldungsordnung A findet sich im Thüringer Besoldungsgesetz (ThürBesG), Anlage 5.

Besoldungstabelle des Landes Thüringen (Besoldungsordnung A)

Links 

Besoldungstabellen, Besoldungsordnungen der Bundesländer

Aktuelle und korrekte Daten finden sich bei oeffentlicher-dienst.info - Beamtenbesoldung der Bundesländer. Dort lässt sich auf Knopfdruck auch das Nettogehalt berechnen, allerdings sind hier nicht immer alle Zu- und Abschläge erfasst.

Am zuverlässigsten für Besoldungstabellen sind die Websites der Landesregierungen, allerdings muss man in einigen Fällen für die aktuelle Gehaltstabellen ziemlich suchen.

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Kommentare

365

Zum Artikel "Lehrergehälter in Deutschland: Bundesländer-Rangliste 2020".

  • #1

    ... Entschuldigung, das das ist totaler Schwachsinn.

    schrieb Conni am

  • #2

    #84
    Soso, Sie haben ein Unternehmen mit mehreren (was auch immer mehrere sind) 1000 Angestellten anteilig geleitet?
    Mit zig Millionen Umsatz, oder was meinen Sie als anteiliger Geschäftsführer denn mit Haushalt?
    Scheint mir ein spärlicher pro-Kopf-Umsatz zu sein (oder waren es hunderte Millionen oder sogar über eine Milliarde?). War es nicht eventuell doch eher ein staatliches Unternehmen, welches nicht ganz so der Rentabilität unterworfen ist?
    Man fragt sich zudem, warum Sie einen so stressfreien Job mit viel Freizeit auch noch aufgegeben haben, um das schwere Los des Lehrers anzunehmen.
    In dieser Position hätten Sie zudem sicher so um die 500000 € im Jahr verdient und nach 10 Jahren vermutlich ausgesorgt.

    schrieb Skeptiker am

  • #3

    Erst fand ich deinen Kommentar gut. Dann hast die du Mario Barth zitiert. Der ist sowas von schlecht und billig. Ein Programm was daraus besteht, (s)eine Freundin fertig zu machen. Wer sowas guckt und auch noch genießt, ist mir nicht zugänglich…

    schrieb Robert am

  • #4

    Ähm, aktuelle PISA-Studie? Die deutschen Gymnasien sind schlecht. Sehr schlecht. Wenn man in seinem Leben nichts außer Schule gesehen hat, kann man nicht beurteilen, wie es sein kann, in einem hochprofessionellen Umfeld gearbeitet zu haben.

    schrieb Robert am

  • #5

    Mal die Kirche im dorf lassen, von wegen intellektuellen Fähigkeiten. das Lehramtsstudium ist ein Witz.
    Ich habe an einer FH Energiesystemtechnik zum Dipl.-Ing. studiert. Wir haben durchgepaukt, Nächte lang. Nach einigen Jahren in der Industrie habe ich dann ein Lehramtsstudium an der TU Darmstadt drauf gesetzt. Das war ein Scherz. Was da verlangt wird, welchen Bullshit Lehramtsstudenten verzapfen, hat nichts mit Studium zu tun. Ich habe den Master of Education mit 1,6 absolviert und habe nebenbei 25h pro Woche gearbeitet, als Lehrer mit Lehrauftrag.
    Ich bezweifle ganz stark, dass viele Lehrämtler einen echten Studiengang, wie E-Technik oder Maschinenbau, mit akzeptablen Noten schaffen würden.
    Und wenn man als Ingenieur, als Kind Selbstständiger, in Arbeitsgruppen aus LAG’s arbeitet kommt einen der Schweiß. Dumm, faul, unwissende nschaftlich. Das Lehramt muss abgeschafft werden. Das Bildungssystem ist nicht zu retten sonst.

    schrieb Robert am

  • #6

    Wenn ich Ihren Kommentar lese, bin ich beschämt, dass Menschen mit so einer verkehren Weltsicht an unseren Hochschulen lehren dürfen.
    Ich frage mich: Haben Sie sich je damit auseinandergesetzt, was ein Lehrer leistet - vor allem im Gegensatz zu Dozenten, die vergleichsweise einen sehr einfachen Job als “Vorleser” haben?
    Lehrer haben es, Ihrer Meinung nach, zu nichts im Leben gebracht und sind keine “Leader”? Wäre diese Aussage nicht so traurig, müsste ich Tränen lachen. Ein Lehrer muss in einer Klasse von ca. 30 pubertierenden, hormongesteuerten Plagegeister ein sehr viel besserer “Leader” sein, sehr viel mehr Führungskompetenz an den Tag legen, als das beispielsweise bei einem Dozenten der Fall ist. In Anbetracht, dass man diesen Menschen die Zukunft unserer Kinder und somit die Zukunft unseres Landes, sowohl kulturell als auch politisch und vor allem wirtschaftlich anvertraut, sollten Lehrer nicht weniger gut besoldet werden, sondern sogar höher! Alles andere wäre nicht nur extrem kontraproduktiv (,erst recht, wenn man sich, wie Sie es taten, über den ohnehin oft mangelhaften Unterricht beschwert) sondern auch in jeglicher Hinsicht nicht zeitgemäß. Lehrer müssen heute mehr Verantwortung tragen bei schlechteren bildungstechnischen Voraussetzungen und bei einer durchschnittlich geringeren Gehaltssteigerung, als das in der Wirtschaft der Fall ist.

    Darum bitte ich Sie: Bevor Sie faktisch und moralisch falsche, von Ihrer Perspektive als Dozent offensichtlich sehr verzerrte Ansichten über Lehrkräfte in Deutschland als Faktenlage darstellen, informieren Sie sich - gerne auch einmal aus erster Hand bei Lehrern verschiedener Schularten.

    schrieb Matthias am

  • #7

    @ Rosenbaum.
    Ich denke dass sie in einigen Punkten recht haben. Und bei manchen Lehrern stimmt vielleicht auch alles zu. Aber das ein Lehrer in seinem Leben nichts erreicht haben soll, finde ich sehr weit her gegriffen. Denken Sie mal über Ihre eigene Aussage nach. Können Sie denn das Leben aller Lehrer kenn um so etwas zu behaupten?

    schrieb Realist am

  • #8

    Ich muss schon sagen, auf ein Studium kann man sich auch was einbilden. Und wenn ich euch dagegen entschieden habt oder euch in der Schule nicht genug angestrengt habt um später zu studieren, dann lasst euch eins sagen: Ihr seid selber schuld.

    schrieb Realist am

  • #9

    Ich sag nur eins. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Wer sich nicht schon früh ein Ziel setzt wo man hin möchte der muss meiner Meinung dann damit zufrieden sein was er durch seine eingesetzte Leistung erhält. Wenn sich ein Lehramtsstudent mehrere Jahre ins Zeug gelegt hat, dann sei ihm das gegönnt. Jeder Cent. Und wenn ich eine Ausbildung im Bereich X mache dann entscheide ich mich vorher dafür und sollte auch schon vorher wissen ob ich später noch mit dem Gehalt zufrieden sein werde. Und auch mit 1600,00 EURO kann man ein glücklicher Mensch sein. Jeder Mensch sollte mal Zufriedenheit lernen und praktizieren.

    schrieb Realist am

  • #10

    Tja, so ist es. Keine Sorge, ein Gymnasiallehrer gheht mit 3500 nach Hause, den Rentenanspruch sowieso nicht beachtet.

    schrieb Nixverdruss am

  • #11

    Witzig zu lesen, @Lehrerleben. Eine Satire muss das sein, das Sie da geschrieben haben. Gelacht habe ich auf jeden Fall herzhaft :-)
    Allerdings glaube ich nicht, dass Sie wirklich ein Lehrer sind, sondern einer, der Lehrer hasst und die schlimmsten Stammtischparolen über sie verbreiten möchte? Oder Sie sind Lehrer und meinen es ironisch? Oder Sie sind ein sehr frustrierter Lehrer? Leider auch eine häufig vorkommende Gattung in deutschen Kollegien.

    Meine Meinung dazu: Ich bin 44 Jahre alt, Oberstudienrat, und verdiene netto ca. 4000.- Euro im Monat.
    Als Lehrer eines Gymnasiums mit drei Fächern (Deutsch/Psychologie/Sport) und einer Funktionsstelle arbeite ich im Schnitt 45 Stunden/Woche. Von den 12 Wochen Ferien im Jahr verbringe ich etwa 4 am Schreibtisch. Das heißt 8 Wochen sind echte Ferien, der Rest Arbeitszeit.
    Das ist wirklich mehr als in Ordnung und ich bin super zufrieden damit. Der Job ist knüppelhart, aber ich liebe ihn. Weil er ein Beziehungsjob ist und die Kids toll sind. Ich besuche fortlaufend pädagogische und didaktische Fortbildungen, auch am Wochenende. Aber davon profitiere ich auch, und fühle mich im Job wohler.
    Ja, ich bin aus Idealismus Lehrer geworden, und das sollte auch das Kriterium sein. Dann ist es egal, wenn die Woche auch mal über 50 Stunden Arbeitszeit beinhaltet. Für einen einzigen Deutschaufsatz in der Kursstufe korrigiere ich 90 Minuten. Das sind 36 Stunden bei 24 Schülern. Na und? Dafür werde ich sehr gut bezahlt.
    Leider achten die wenigsten Lehrer auf ihre Gesundheit und erkranken irgendwann psychisch. Das ist die Kehrseite des wirklich tollen Berufes.
    Ich liebe meinen Beruf und arbeite gerne, auch viel.
    Schade aber, dass die Gesellschaft meinen Job nicht respektiert. Das ärgert mich manchmal.
    Solche Typen wie “Lehrerleben” tragen ihren Teil dazu bei. Egal wie es gemeint ist.

    Ein Letztes: Es ist wie überall anders auch - In jedem Kollegium gibt es Workaholics, normal engagierte Lehrer, und ganz frustrierte Typen, die keinen Bock haben. Aber mal ehrlich: Wollt ihr mit denen tauschen, denen die Arbeit keine Freude bereitet? Ich nicht, die tun mir leid. (Sorry, Lehrerleben)


    schrieb JJ Ändersen am

  • #12

    Klar ist doch, Lehrer, besonders Beamte, sind gut organisiert und wissen ihre Ansprüche gut zu behaupten, wie auch immer. Aber Lehrer an sich sind nicht die Wähler- oder Bevölkerungsgruppe, die sehr viel durch Wählerstimmen verändern könnten. Sie gehen in der großen Gruppe der Beamten auf und die Verdienste dort, besonders im höheren und gehobenen Dienst, sind eindeutig überzogen und oftmals auch unstimmig im Verhältnis zueinander. Ein Lehrer verdient bspw. mehr als ein Doktorand der Forschung und oft Lehre an Universitäten forciert. Und das ist klar ein Missverhältnis. Lehrer arbeiten für ihre Bezüge eindeutig zu wenig, die Qualität des Unterrichts ist oft unterirdisch. Unser Bildungssystem ist eines der teuersten weltweit, insbesondere bei den Personalkosten und das Ergebnis war lange Zeit im Ländervergleich nicht akzeptabel. Polizeibeamte und Lehrer sind ohne Frage sozial schwer beschäftigt, aber ein Feuerwehrmann, Jobcenterbeschäftiger oder Standesbeamte bzw. nicht minder. Oft wird über weit mehr entschieden als Lehrer dies je tun könnten. Ich kenne Jobcentermitarbeiter, 40-h Woche, schwierigstes Publikum, die lachen über Schulbeleidigungen und erfahren ganz anderes und gehen (mit Studium) teilweise mit 1800 Euro netto heim. Ich arbeite als Dozent in Verwaltungsschulen und Fachhochschulen und sehe was diese Leute leisten und was sie bekommen im Vergleich zu den Lehrern. Wer wird denn auch Lehrer? Meistens sind das doch Leute, die in der Schule sowieso schon totale Loser waren oder Streber ohne wirkliches Potenzial. Wer Lehrer wird, verdient gut, ok, aber er hat es doch nicht wirklich zu etwas im Leben oder zu wirklichen Leadern in ihrem Bereich entwickelt und unterrichten dann eben Anfänger…also Schüler. Hart, aber viel Wahres dran.

    schrieb M. Rosenbaum am

  • #13

    Nein ich bekomme leider kein Bafög da meine Eltern zu viel verdienen und ich kein Anspruch auf Eltern unabhängiges Bafög habe…

    schrieb Anne am

  • #14

    Hey Anne,
    Auch ich komme aus dem Handwerk und kann deine Ansichten Teilen.
    Nur eine Frage: bekommst du denn nach deiner Meisterausbildung kein Bafög für dein Studium?
    Es grüßt!
    Claire

    schrieb claire am

  • #15

    Hallo Ihr Streithähne,
    ich bin gelernte Holzbildhauermeisterin und weiß was es heißt im Handwerk sich behaupten zu müssen. (Den Titel hab ich mir übrigens auch selbst finanziert.) Seit einem halben Jahr studiere ich auf Lehramt für berufsbildende Schulen (ohne BAföG oder Studentenkredit), um nicht nur in der Praxis sondern auch in der Theorie unterrichten zu können.
    Ich glaube, der Hass den ihr schürt ist auf beiden Seiten nicht berechtigt.
    1. Handwerker verdienen für die körperliche und geistige Arbeit, die sie täglich vollbringen, viel zu wenig. Und das ist definitiv Fakt.
    2. Die Finanzierung eines Studiums ist bedeutend teurer als die Finanzierung einer Ausbildung mit anschließender Meisterausbildung.
    3. Lehrer arbeiten in der Regel 60h in der Woche. Effektiv sind sie zwar nur 25-30h in der Schule und geben Unterricht, doch dieser will auch vorbereitet sein. Ganz zu schweigen von den Korrekturen der Arbeiten, evtl. anstehende Elternabende, AGs, etc.
    4. Lehrer haben nicht nur 1 Fach welches sie unterrichten. Daher müssen sie ein weit gefasstes Spektrum an Wissen abdecken. Und der Handwerksmeister kennt die Tops und Tricks wie die Arbeit schneller und effektiver von der Hand geht.
    5. Vergleichsweise möchte ich gerne mal ein Handwerksmeister ohne Lehramtsstudium sehen, wenn er sich 1,5h gegen eine tobende Meute behaupten muss.
    6. Ich finde es schrecklich wenn Lehrer nur Lehrer sind, wegen dem Geld. Der Beruf Lehrer sollte eine Berufung sein. Man sollte sich immer im Klaren sein, dass man als Lehrer eine gewisse Verantwortung gegenüber der nachkommenden Generation hat. Wenn ein Lehrer nicht lehrt, sondern nur seine Stunden abhandelt, weil er es muss, merken das die Schüler sofort. Sie werden nichts aus dem Unterricht mit nehmen. Man wird noch Jahre nach dem Schulabschluss schlecht über diesen Lehrer reden. Will man das als Lehrkraft?
    Ich möchte, dass meine Schüler auch noch später zu mir kommen und sagen, “Frau Schmidt, das hat immer Spaß gemacht bei ihnen.”
    Bitte schreibt nicht so hasserfüllte Nachrichten, denn in jedem Berufsbild gibt es schwarze Schafe ;-)

    schrieb anne am

  • #16

    Schon einmal Abituraufsätze im Fach Deutsch korrigiert? Schon einmal mit 18-Jährigen Franz Kafkas Romane behandelt? Ach ja, intellektuelle Voraussetzungen

    Das mit ABSTAND Übelste ist, daß Lehrer sich zu allem Überfluß auch noch für extra-schlau halten. Das macht das übertriebene Gehalt - da wird man eingebildet. Ein Gehalt, für das andere Leute richtig arbeiten und was können müssen, fließt beim Lehrer einfach so. Da denkt der sich: “das ist so, weil ich was Besonderes bin”.

    schrieb Andy am

  • #17

    Oha da haben wir einen Vertreter der gehobenen Klasse, Du bildest Dir aber mächtig was ein auf dein Studium. In welcher Zeit, hättest Du denn dein Studium wirklich durchlaufen können?
    Was glaubst Du wie lange die Ausbildung eines Handwerksmeisters gedauert hat? Wie viele Fortbildungen hierfür nötig waren, wie viel Geld das gekostet hat (übrigens alles selber finanziert)? Im Gegensatz zu den Allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Englisch, Mathe usw. gibt es im Handwerk dauernd Neuerungen und grundlegende Änderungen in denen man sich einarbeiten oder Weiterbilden muß um nicht auf der strecke zu bleiben, davon habt Ihr keine Ahnung. Was die Korrektur anbelangt kann ich nur lachen. Wie oft ist das in einem Jahr und wann sind die Abiturienten mit Ihrem Abschluß fertig? Im April oder Mai? Was dann? Je nach Stundenplan fallen da doch gleich mal 30% mehr Stunden aus!
    Ich bedauere Dich!!  :-(

    schrieb Herz und Seele am

  • #18

    Du hast sicher noch nie in der Industrie gearbeitet.
    Auch wenn sich ein Angestellter in der Industrie nicht mit seinem Arbeitgeber Identifizieren kann muß er im Gegensatz zu einem Beamten trotzdem seine 100% Leistung bringen, sonnst fliegt er.
    Auch der Leistungsdruck ist wesentlich höher gerade auch weil man ständig kontrolliert wird.
    Was noch erschwerend hinzukommt ist, je näher ein Beamter an seine Endbesoldung heran kommt, desto Fauler wird er. Das erlebe ich selbst immer mehr. Da ist das Motto: Für was soll ich mich noch ins Zeug legen, ich bekomme doch eh nicht mehr.
    Und das bei diesen Gehältern, bei dem in der Industrie zum teil 2 Familien unterhalten werden können.

    schrieb Herz und Seele am

  • #19

    Zum Studium für das Lehramt gehören halt auch gewisse intellektuelle Voraussetzungen!  Warum soll ich denn nach 6 Jahren Studium und 2 Staatsexamina (vs. 3 Jahre Ausbildung!) nicht mehr verdienen als ein Schreinergeselle? Und der Halbtagsjob ist ein unausrottbares Märchen. Schon einmal Abituraufsätze im Fach Deutsch korrigiert? Schon einmal mit 18-Jährigen Franz Kafkas Romane behandelt? Ach ja, intellektuelle Voraussetzungen ...

    schrieb DL am

  • #20

    cool, endlich mal ein ehrlicher Lehrer.
    kann aber noch “überbieten”:
    werde einfach Sonderschullehrer in der Inklusion in der SEK1 ! alternativ in der grundschule.
    dann kannste einfach so herumhospitieren, bist nur für ein paar schüler verantwortlich, machst ein bisschen förderunterricht, die hauptarbeit in den klassen haben die anderen lehrer!
    und A13 gibt es auch noch, hihihi

    schrieb kiki am

  • #21

    Danke Mr. M! Sir Ullaz ist wohl das Paradebeispiel, warum sich Mitarbeiter in der freien Wirtschaft über Lehrergehälter im Beamtenstatus aufregen. Von nichts eine Ahnung haben, aber überall einen schlauen Senf hinzugeben!!! Plötzlich Spezialist in der Volkswirtschaft zu sein, nebenbei noch den Markt in China analysiert haben und on Top noch die ganze Forschungs im Blick - ja, das sind unsere Lehrer. Eigentlich für jedes Top Management geboren. Dafür sollte der Wirtschaftler seinen Steuergeldbeutel doch gerne noch weiter aufmachen. Alleine Ullaz Ausführungen über das wirtschaftliche Leben sollten uns hoffen lassen, dass er nicht an der Schule unterrichtet, wo die Kinder derer sind, die sich durch einen harten Arbeitsalltag in der freien Wirtschaft ihr Geld verdienen. Ja, jeder hat freie Berufswahl und so habe ich mich bewusst für die freie Wirtschaft entschieden. Komischerweise müssen sich allerdings sehr viele Lehrer an meinen Arbeitstag gewöhnen- permanente Dienstreisen (18h Tage), nicht wissen, ob das Kind die Schule auch nächstes Jahr noch besucht, weil man unter Umständen den Standort wechseln muss- da werde ich bei jeder schlechten Schulnote doch ermahnt, dass doch hier mehr Stabilität (sprich bei den Dienstreisen die fehlende Anwesenheit) gefordert ist. Ja, das kann nur ein Lehrer sagen… Und ja, ja, ein Lehrer arbeitet 48 Std…. Ist der Kopierer in der Schule wirklich so langsam, dass er die Ex vom Vorjahr oder Vorvorjahr so langsam kopiert? Wir waren ja schließlich alle mal in der Schule und unsere Kinder nun auch- an der Vorbereitung hat sich hier nicht viel geändert. In der freien Wirtschaft braucht hier keiner mit dem Foliensatz von gestern auftauchen- da kann man sich dann gleich einen neuen Job suchen. Das Eine möchte ich noch anmerken: bei neun Schulfächern hat mein Sohn einen Lehrer, der mit Herzblut dabei ist, sich zu persönlichen Gesprächen permanent anbietet und sich um die Kinder von Herzen kümmert - einer von neun! Der hat aus meiner Sicht sein Gehalt ohne Widerspruch verdient….. Der Rest ist wohl eher : alles wissen, aber von nichts eine Ahnung - arme Schulkinder!

    schrieb MM am

  • #22

    Hier mal die Wahrheit: Rund 30 % aller Lehrer sind so wie ich, der Rest ist engagiert. Ich habe mir schon vor rund 10 jahren einen eigenen Kodex zugelegt um locker flockig mein Lehrerleben zu gestalten:
    - bewusst zu spät kommen, Unterricht früher beenden
    - keine Tests schreiben
    - keine Hefte einsammeln
    - keinerlei Schulkram mehr nach Unterrichtsschluss, klappt wunderbar da ich nur 2 Nebenfächer habe
    - Elternsprechtage und alles Weitere nicht vorbereiten
    - keinen aktiven Kontakt zu Eltern
    - krank feiern
    - keinerlei Vorbereitung auf den Unterricht (Buch und Arbeitsblatt reichen immer aus), ziehe hier alte Daten von meinem USB die ich irgendwann mal gemacht habe
    - kein Hauptfach
    - keine Übernahme von irgendwelchen AG´s oder Konferenvorsitzen
    - nur Unterricht in der SI
    - keine Fortbildungen machen
    - keine Noten machen außer zum Zeugnis
    - Fehlzeiten nicht zählen
    - Referendare meine Arbeit machen lassen
    - keine Klassenleitung
    - und zwischendurch (so wie jetzt gerade) surfe ich aus Langeweile im Unterricht mit meinem Ipad.
    So halt ich locker durch bis ich 80 bin lol :-) Klappt wunderbar denn ist man Beamter auf Lebenszeit kontrolliert einen kein Mensch mehr.  Schlaraffenland…dummes Deutschland…. Beamtentum ole….   
    Nicht schlecht für 3000 Euro netto, und nie mehr als 25 Std. Wochenarbeitszeit, oder?

    schrieb Lehrerleben am

  • #23

    Ich rate Ihnen dringlichst ins Lehramt einzusteigen! Mit einem Studienabschluss sind sie gerne gesehen und werden gerne eingestellt an fast jeder Hauptschule!
    Dann kommen Sie auch endlich in den Genuss des Lehrerberufes!

    PS. ich habe als Konrektorin keine 5000€ netto ;) würde sie aber nehmen!

    schrieb D.H. am

  • #24

    Auch an Schulen gibt es einige Dr. rer. nats. Diese sind meist nicht die besten Lehrer - zumindest, wenn man den Meinungen von Schülern vertrauen sollte.
    Komischerweise saß ich in meinem popeligen Lehramtsstudium mit all den Diplom-Studenten in der selben Vorlesung, musste die selben Klausuren schreiben, dieselben Übungsblätter abgeben, meine Zulassungsarbeit wurde als Diplomarbeit anerkannt usw. Außerdem wurde mittlerweile herausgefunden, dass im Gymnasiallehramt der Abischnitt der Studenten nicht von dem anderer “richtiger” Studenten abweicht.

    schrieb GriasDi am

  • #25

    So so, “Dr. rer. nat. Überflieger”...

    Und warum steigen Sie dann nicht als Quereinsteiger ins gelobte Lehramt ein? Naturwissenschaftler werden immer gesucht.
    Oder ist es unter ihrer Würde (“popeliges Lehramtsstudium”)? Oder doch zu stressig? Oder mangelt es einfach nur an SOZIALKOMPETENZ?

    schrieb Mister M. am

  • #26

    @Andrea
    Sollten Sie mal in die Verlegenheit kommen, sich bewerben zu müssen, können Sie sich als Lehrerin ja mal auf eine Stelle mit Führungserfahrung bewerben.
    Als Berufserfahrung:
    Verantwortung für 30 Kinder.
    Ich denke, die Personalverantwortlichen werden begeistert sein, ob Ihrer Befähigung.

    schrieb Skeptiker am

  • #27

    AUGEN AUF BEI DER BERUFSWAHL!!!!!!!!

    Zudem ist anzumerken, dass ein Akademiker ruhig etwas mehr verdienen darf!!!!

    schrieb Auch so ein Lehrer am

  • #28

    Hallo C. Bayer, unternimm etwas, wenn dir schlecht wird. Hättest Lehrer werden sollen. Die ganzen Vorteile hast du ja aufgezeigt. Es ist vielleicht eine Frage der Intelligenz. In ganz Ostdeutschland sucht man Lehrer. Die bieten auch Verbeamtung an. Also los. Da sind aber auch anmaßende Eltern und unerzogene Kinder in dem Job. Mußt dich jeden Tag mit denen auseinandersetzen. Das wäre doch mal eine Herausforderung für die Zukunft. :-)

    schrieb KPSchi am

  • #29

    @Mister M.  Ich habe 8 1/2 Jahre studiert inkl. Promotion zum Dr.rer.nat und verdiene netto weniger als die abgabenbegünstigten und privatversicherten Herr oder Frau Oberstudienrat mit seinen / ihren 12 Wochen Urlaub ( ich habe 26 ) und Frühpensionierung mit doppelter Pension im Vergleich zur Rente. Ihr tut so als ob Euer popeliges Lehramtsstudium der Hit wäre. Es weiß doch jeder, dass sich hauptsächlich welche fürs Lehramt entscheiden, die nicht zu den Überfliegern gehören.

    schrieb Weltfremde erziehen Kinder am

  • #30

    @weltfremde
    Qualifizieren Sie eigentlich jede Arbeit außer ihre eigene ab?
    Weitere Untersuchungen zeigen, dass Lehrer einer der stressigsten Berufe ist. Natürlich ziehen Sie auch das in Zweifel, daran hab ich keinen Zweifel. Aber in der “realen Welt” scheint es nicht besser zu sein.
    Aus Spiegel Online:
    “Viele Angestellte in Deutschland sind nicht gerade sehr motiviert. Laut dem Engagement-Index sind die Deutschen mit ihrer beruflichen Situation generell zwar sehr zufrieden. Die emotionale Bindung an ihren Job liegt jedoch auf konstant niedrigem Niveau.
    Laut der Studie sind nur 14 Prozent aller Arbeitnehmer mit Herz und Verstand bei der Sache.
    63 Prozent der Deutschen machten demnach nur “Dienst nach Vorschrift”.
    Und der Anteil jener Arbeitnehmer, die “innerlich gekündigt” haben, sei von 2001 bis 2011 kontinuierlich gestiegen: von 15 auf 23 Prozent.”
    Auch das könnte man als Müßiggang oder Mittagsschlaf bezeichnen. Das kommt also sogar in der “realen Welt vor”.

    schrieb GriasDi am

  • #31

    @GriasDi   2.200 Stunden von dem was Sie Arbeit nennen. Andere würden Müßiggang oder Mittagsschlaf dazu sagen.

    schrieb Weltfremde erziehen Kinder am

  • #32

    @GriasDi:
    Man sollte dieses Gejammer aus der “freien” Wirtschaft schlicht ignorieren. Wenn der “Jammerer” meint, er verdiene zu wenig, kann er sich ja einen anderern Job suchen. Z.B.Abitur nachholen, 5 Jahre studieren, Referendariat machen und Lehrer werden. Dann winkt nach schlanken 9-10 Jahren ohne Verdienst oder mit Verdienst an der Hartz 4-Grenze (“Referendariat”) auch die “dicke Kohle”.

    schrieb Mister M. am

  • #33

    Lehrer arbeiten durchschnittlich ca. 2200 Stunden pro Jahr (besagen viele Studien, die in den letzten Jahren gemacht wurden). Insofern ist Ihre Darstellung völlig inkorrekt. Ein Lehrer mit ca. 30 also ein Referendar verdient ca. 1000 Euro. Reale Welt, wenn ich das schon höre. Was ist die reale Welt. Ist Schule - Beruf - Beruf so viel anders? Was ist daran realer. Danke für Ihre differenzierte Meinung. Wenn Sie Lehrer wären, würden die nächsten Kommentare lauten - nur gejammer.

    schrieb GriasDi am

  • #34

    mir wird wirklich schlecht, wenn ich die Einträge auf dieser Seite lesen muss.

    Zitate:
    - wir sollten uns eher nach oben als nach unten orientieren
    - man kann vom Gehalt des Lehrers gerade so leben
    - und das auch nur dann, wenn man zudem noch einen eher niedrigen Standard hält
    uvm.

    Meine Wenigkeit arbeitet seit dem 16. Lebensjahr im Berufsleben (inkl. 3 Jahren Ausbildung). Bin mittlerweile Mitte 30, arbeitet somit seit knapp 15 Jahren und verdiene (nach mehreren Gehaltserhöhungen, aufgrund “sehr guter Leistungen”) inzwischen 1.600 EUR netto. Das sind somit immer noch ca. 700-900 EUR weniger, als ein Lehrer welcher frisch in seinem Job beginnt. Der noch keinerlei Nachweis über seine Qualität abgeliefert hat, noch in keine Verantwortung stand. Außer dem Studium an sich.

    In meinem Beruf hatte ich dermaßen viel Stress bisher, dass ich ein Magengeschwür bekam, zudem ein Burn-Out-Syndrom erlitt und zu guter letzt an einer weiteren (stressbedingten!?) Erkrankungen erkrankte, welche mich bis zu meinem letzten Tag auf Erden begleiten wird! Und das mit Mitte 30, wohlgemerkt. Ich muss also noch weitere 30 Jahre arbeiten gehen und habe nach bisherigen 15 Jahren schon solche Schäden erlitten… Erwähnen möchte ich hier noch, dass ich bei allen Erkrankungen (zusammengerechnet!) nur ca. 6 Wochen krank ausgefallen war. Mehr wollte ich mir - entgegen ärztlichen Rats - nicht leisten, aus Angst meinen Job zu verlieren.

    Und dann kommt so ein Lehrer, hat lebenslange Garantie auf seinen Job, hätte in meiner Situation sich erstmal ein halbes bis ganzes Jahr krank gemeldet, wäre hierbei noch bestens versorgt worden als Privatpatient, und würde dennoch grinsen, da weiterhin jeden Monat seit riesiges Gehalt auf dem Konto die Stimmung versüßen würde.

    PS: auch wenn es sich die Herren und Damen Lehrer nicht vorstellen können von “nur” 2.500 EUR netto im Monat leben zu können, so muss und tue ich dies mit wohlgemerkt 1.600 EUR. Bei 45 Wochenstunden Arbeit, welche mich zudem vor lauter Stress noch um dem Schlaf bringt (von 2-4 nahezu schlaflosen Nächten möchte ich gar nicht erst anfangen) ...

    Neid auf Lehrer? Ja klar, natürlich !!!

    Da mich das Thema “Lehrer” dermaßen reizt und ärgert, in all seinen Facetten, führte ich schon unzählige Gespräche mit unzähligen Personen. Auch mit Lehrern selbst.
    Fazit: wir reden von zwei völlig unterschiedlichen Welten, die Lehrer und der Rest der Welt!

    Die Lehrer glauben tatsächlich, sie hätten Stress. Beispiele, was wahrer Stress sein kann werden als nicht glaubhaft abgestempelt, es übersteigt schlicht die Vorstellung (bzw. die Erfahrung) der Lehrer.

    Aber wundern braucht sowas kein Mensch. Wie verläuft der Werdegang eines Lehrers:
    Schule, Studium, Lehrer. Alles Punkte, ohne wirklichen Kontakt zur “realen” Welt. Mit eben wenig Lohn, wenigen Urlaubstagen.

    Lehrer: 50% des Jahres arbeiten (nach Abzug aller freien Tage), die restlichen 50% werden dann nur haltags gearbeitet, dafür aber 150-200% des Gehalts vom “gemeinen Mob”, der normalen Leute. Mit ca. 25-30 Jahren wird der Job (erst) begonnen, und wenn man Mitte 50 ist, lässt man sich wegen Ausgebranntheit krank schreiben und geht in Rente. De facto Arbeitszeit: max. 30 Jahre

    Ein Hoch auf die Lehrerschaft!

    schrieb C. Bayer am

  • #35

    @ Grazer
    Sehen Sie, wie ich oben schon gesagt habe.

    Zum Vergleich Lehrer und Schüler = Kunde. Der Vergleich hinkt - leider. Wie oben schon erwähnt wollen diese Kunden die Dienstleistung eigentlich gar nicht. Außerdem ist es wie bei Arzt und Patienten, was nützt der beste Arzt, wenn der Patient seine Anweisungen nicht befolgt? Wenn der Patient beim Eingipsen eines gebrochenen Beines dauernd zappelt - da schafft der beste Arzt keinen vernünftigen Gips. Oder wenn der Patient beim Zahnarzt den Mund nicht aufmacht - da kann der Zahnarzt so gut sein wie er will, den Zahn wird er nicht behandeln können. So in etwa ist der Vergleich Lehrer Schüler.

    schrieb GriasDi am

  • #36

    @Skeptiker
    Ich muss Grazer da zustimmen. Wenn Sie einen Vortrag vor 100 Personen halten, dann haben Sie nicht auch noch die Verantwortung für diese Personen. Ein Lehrer hat das aber schon. Und zwar nicht nur während der Unterrichtsstunde, sondern während der gesamten Schulzeit.
    Sind Sie auf einem Seminar als Gastredner, dann haben Sie vor, während und nach Ihrem Vortrag ebenfalls keinerlei Verantwortung für das Publikum. Ein Lehrer hat das schon.

    @Kratzer
    Der Lehrerberuf ist eben _kein_ Dienstleistungsberuf. Das wäre dann ja die einzige Dienstleistung, die vom Kunden nicht verlangt/gewollt wird. Leider wird das aber von den Eltern häufig so gesehen, weshalb sie auch meinen, ihr Kind habe ein Recht auf gute Noten (guter Unterricht interessiert Eltern i.d.R. nicht).

    schrieb Andrea am

  • #37

    @ Grazer: “Der Vergleich muss also lauten: Wie viel verdient denn ein Ingenieur in der Industrie, der Personalverantwortung für 20 bis 30 „Untergebene“ hat? Ich würde schätzen, das bewegt sich in der Bandbreite von 100.000 bis 150.000 Euro brutto. Daran gemessen verdienen die Lehrer eher wenig.”

    Sie habe da leider etwas durcheinander gebracht. Sie (die Lehrer) sind dafür verantwortlich, Ihren 20 bis 30 “Kunden”, von denen Sie ein ordentliches Gehalt bekommen, eine altersgerechte Förderung und Bildung zukommen zu lassen. Hier versagen die Münchner Gymnasiallehrer fürchterlich.

    “Ich denke, es liegt an der allgemeinen Kinderfeindlichkeit in Deutschland, dass der Beruf des Lehrers hier so gering geschätzt wird.”

    Dann liegt es Ihrer hoch geschätzten Meinung nach, bestimmt auch an der Ausländerfeindlichkeit der Deutschen, dass der Beruf des Soldaten hier so gering geschätzt wird? In Japan werden Soldaten ja als “Helden” verehrt.

    schrieb Kratzer am

  • #38

    @Grazer
    Wie albern sollen die Vergleiche denn noch werden?
    Wenn ich berufliche Vorträge vor 100 Menschen halte, dann habe ich Personalverantwortung für die?
    Personalverantwortung ist ja doch ein wenig anders.
    Ich habe selten so einen absurden Vergleich gehört.

    @GriasDi
    Ihr letzter Versuch hat nichts bewirkt. Erklären Sie das mit der permanenten Aufsichtspflicht einfach den Richtern am OLG, die sehen das nämlich auch nicht so.

    schrieb Skeptiker am

  • #39

    @Grazer
    Das mit der Personalverantwortung lassen “echte Arbeiter” nicht gelten, wie sie in den folgenden Kommentaren bald lesen werden können. Unterrichtsstunden halten und vorbereiten ist ja auch keine echte Arbeit :-)

    schrieb GriasDi am

  • #40

    Mein Beitrag kommt spät, ich weiß. Aber ich habe jetzt den größten Teil aller Kommentare gelesen und ich finde, dass ein wesentlicher Aspekt trotz der Masse an Beträgen bisher überhaupt nicht zur Sprache kam. Sicherlich kann ein Lehrer mit einem Ingenieur oder einem Journalisten in puncto Ausbildung (Abitur, Studium, Spezialisierung/Volontariat) verglichen werden. Aber ein einfacher Ingenieur oder Journalist hat noch keine Personalverantwortung.

    Der Vergleich muss also lauten: Wie viel verdient denn ein Ingenieur in der Industrie, der Personalverantwortung für 20 bis 30 „Untergebene“ hat? Ich würde schätzen, das bewegt sich in der Bandbreite von 100.000 bis 150.000 Euro brutto. Daran gemessen verdienen die Lehrer eher wenig.

    Es wundert mich ein bisschen, dass die Lehrer in der Runde nicht selbst auf diesen wichtigen Aspekt gekommen sind. Zwar kann natürlich eine Schulklasse nicht mit einer Firmenabteilung gleichgesetzt werden, aber ich möchte nicht entscheiden, was leichter ist: Eine Klasse von 25 pubertierenden Jugendlichen zu führen oder eine Abteilung mit 25 erwachsenen Mitarbeitern.

    Der Beruf des Lehrers bringt halt spezifische Aufgaben mit sich, die fast kein anderer Beruf aufweist. Deshalb greifen alle direkten Vergleiche – ohne den Aspekt der Personalverantwortung – zu kurz. 

    Die Ungerechtigkeit bei der Bezahlung sehe ich an einem ganz anderen Punkt: So können 3.000 Euro netto für einen Lehrer in München eher knapp sein, wenn für eine Wohnung mit 80 Quadratmeter 1.400 Euro zu bezahlen sind. In Zwiesel (Bayerischer Wald) dürfte es ein fürstliches Gehalt sein. Kurz gesagt: Es sollte Unterschiede zwischen teuren Ballungsräumen und billigen Landstrichen geben.

    Ich denke, es liegt an der allgemeinen Kinderfeindlichkeit in Deutschland, dass der Beruf des Lehrers hier so gering geschätzt wird. Das ist in anderen Ländern völlig anders. In Japan sind Lehrer hoch angesehen und werden mit dem gleichen Ehrentitel wie Professoren („Sensei“) angesprochen.

    Das gilt übrigens auch für Kindergärtnerinnen, die den gleichen Respekt genießen und auch das gleiche Gehalt beziehen wie Gymnasiallehrer.

    Hier sehe ich übrigens die größte Ungerechtigkeit: Es ist eine Schande, wie schlecht in Deutschland Erzieherinnen in Kindergärten abgespeist werden. Denn nicht zu vergessen: Auch diese Berufsgruppe hat Personalverantwortung.

    Anmerkung: Ich bin kein Lehrer, sondern Journalist. Meine Frau arbeitet allerdings in einer Schule für Kinder mit besonderen Bedürfnissen (vulgo: „behinderte“ Kinder). Auch in diesem Bereich wird grottenschlecht bezahlt, trotz der Personalverantwortung.

    schrieb Grazer am

  • #41

    @Skeptiker:
    “Übrigens ist auch bei anderen Berufen Fahrzeit (sofern nicht selber gefahren wird) keine Arbeitszeit.”

    Ich verstehe zwar nicht, was Sie damit im Kontext einer Klassenreise konkret meinen, aber wenn Sie damit die “Anfahrt” bei einer Klassenreise zur Jugendherberge meinen, versuche ich Ihnen es noch ein letztes Mal zu erklären. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben. Wenn Sie es danach immer noch nicht verstehen, dann können oder wollen Sie es offensichtlich nicht verstehen: Dann wäre eine weitere Diskussion mit Ihnen sinnlos.

    Als Lehrer haben Sie die permanente Aufsichtspflicht während einer Klassenfreise über die Schüler. Aich im Bus, in der Bahn oder wo auch immer. Sogar nachts in der Jugendherberge. Da muss ein Lehrer in Bereitschaft sein einzuschreiten, selbst wenn er schon im Bett liegt. Das ist wohl ein deutlicher Unterschied zu einer sonstigen Dienstreise, wo Sie in der Bahn oder im Hotelzimmer machen können was sie wollen. Was soll denn die permanente Aufsichtspflicht eines Lehrers anderes sein als Arbeitszeit? Kein Lehrer fährt zu seinem Privatvergnügen auf Klassenreise.

    Wie gesagt, mein letzter Versuch Ihnen dieses Thema zu erklären…

    schrieb Mister M. am

  • #42

    @alle Jammerkollegen

    Klassenfahrten, mit der richtigen Einstellung durchgeführt, sind sowohl für die SuS, als auch die begleitenden Kolleg_inn_en ein Gewinn. Dass es dafür einen gewissen Ausgleich, in Form der dann als Ferien verbrachten unterrichtsfreien Zeit, gibt, ist ja selbstverständlich.
    Was mich immer wieder wundert, dass unsere verbeamteten bayerischen Kollegen mit einer der höchsten Vergütungen, fast immer über die unmöglichen Klassen und die hohe Arbeitsbelastung klagen.
    Komisch ist dann jedoch, dass es Kollegen gibt, die soviel wie möglich auf Klassenfahrten etc. gehen. Was machen diese Kolleginnen falsch? Verstehen die sich zu gut mit den Schülern? Oder zu schlecht mit dem Kollegium?

    Und die Arbeitsbelastung (auch am Gymnasium) variiert sehr stark, je nach Fach und Arbeitseinstellung der jeweiligen Kolleginnen.

    schrieb SaxnDi am

  • #43

    @Mister M.
    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
    Ich sagte keineswegs, dass ein Jugendherbergsfrühstück 14€ kostet.
    Sondern dass Lehrern üblicherweise 14€ Spesen am Tag zugebilligt werden.
    Plus Frühstück.
    Also ähnlich wie bei anderen Berufen.
    Übrigens ist auch bei anderen Berufen Fahrzeit (sofern nicht selber gefahren wird) keine Arbeitszeit.

    schrieb Skeptiker am

  • #44

    @Skeptiker:
    “Das OLG Asnabrück sieht bei Klassenfahrten die Arbeitszeit nur vom Wecken bis zur Nachtruhe. Die Nachtzeit wird also nicht hinzugerechnet.”

    Ah ja. Und wenn die Schüler nachts die Jugendherberge auseinandernehmen, die Jungs bei den Mädchen übernachten wollen und umgekehrt, dann drehe ich mich im Bett einfach um und sage “Geht mich nicht an, ist ja keine Arbeitszeit!”, oder wie stellen Sie sich das vor?

    Es IST “Bereitschaftszeit VOR ORT” und damit effektive Arbeitszeit, genauso wie für einen Arzt im Krankenhaus (der darf sich während seiner bezahlten Bereitschaftszeit übrigens auch nachts ins Bett legen). Das Gegenteil behaupten kann nur jemand, der Klassenfahrten nur aus Schülersicht kennt. Aber diese “Schülersicht” reicht in Deutschland ja bekanntermaßen aus, um im schulischen Bereich “qualfiziert” mitreden zu können.

    Und Sie glauben doch nicht wirklich, dass das Frühstück (das der Lehrer erst einmal wie seine kompletten Reiskosten aus eigener Tasche bezahlt, um dann zu hoffen, die Kosten erstattet zu bekommen, FALLS im schulischen Etat noch Geld ist…) in einer Jugendherberge einen Wert von 14 Euro darstellt. We realitätsfremd sind Sie eigentlich.?

    schrieb Mister M. am

  • #45

    Vielen Ingenieuren in meinem Bekanntenkreis werden Samstagsarbeit oder Überstunden in Form von Freizeit abgegolten. Diese Diskussion bringt uns nicht weiter. Es gibt solche und solche Unternehmen.

    Laut Studien (die hier natürlich von “Nicht-Lehrern” bezweifelt werden, Quellen sind unten angegeben) ist Lehrer einer der anstrengensten Berufe, mit ca. 2000 Arbeitsstunden pro Jahr. Außerdem (das gilt für Gymnasiallehrer) sind sie weltweit an der Spitze, was ihre Ausbildung und ihr didaktisches Können betrifft.
    Was das wichtigste ist: es ist ein schöner, kreativer Beruf.

    Quellen:
    http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/STRESS/
    http://www.zeit.de/2009/24/C-Lehrermythen/seite-1
    http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/paedagogen-pisa-wehe-wenn-der-mathelehrer-rechnen-muss-a-689146.html

    schrieb GriasDi am

  • #46

    Nun ja Mister M,
    es gibt ja Spesensätze, die werden von der Regierung festgelegt.
    Pro kostenlos erhaltene Mahlzeit wird etwas abgezogen. Ihnen stehen freie Unterkunft und in Deutschland 24€ pro Tag (24h) an Spesen zu.
    Jede gestellte Mahlzeit verringert diesen Betrag. Üblicherweise stehen Lehrern aber 14€ am Tag zu, unabhängig der Mahlzeiten. Wenn Sie also Frühstück im Hotel oder Jugendherberge kostenfrei bekommen, dann sind sie fein raus.

    Das OLG Asnabrück sieht bei Klassenfahrten die Arbeitszeit nur vom Wecken bis zur Nachtruhe. Die Nachtzeit wird also nicht hinzugerechnet.
    Im Übrigen sind sie ja Führungskraft (zumindestens so bezahlt) und somit sollten sie mit 50-60h die Woche ein- bis zweimal im Jahr durchaus verkraften.

    schrieb Skeptiker am

  • #47

    Gott sei Dank sind Klassenfahrten freiwillig!
    Das würde mir gerade noch fehlen, zu einer Fahrt mit meiner völlig disziplinlosen Klasse mit Schülereltern, die ihre Kinderchen und deren Aktionen rückhaltlos decken, gezwungen zu werden!
    Zur Aufsichtspflicht mit entsprechender Haftung bin ich nämlich dann schon gezwungen und diese Verantwortung nehme ich in diesem Jahr auf keinen Fall auf mich!!!

    schrieb Joanne am

  • #48

    @Skeptiker
    Sie widersprechen sich:

    “Sobald eine Privatisierung eintritt, wird es nicht nur billiger, sondern auch sehr viel schneller.”

    “Manches wird teurer, das ist normal, sobald es sich selbst finanzieren muss.”

    schrieb GriasDi am

  • #49

    @Skeptiker:
    Wenn Klassenreisen Dienstreisen wären hätten Lehrer:

    - Anspruch auf volle Kostenerstattung inklusive Mehraufwand (Zitat Wikipedia: “Im öffentlichen Dienst und bei vielen anderen Arbeitgebern sind für die Mehrkosten am Zielort feste Tagessätze (vulgo „Diäten“) definiert, die sich nach dem durchschnittlichen Aufwand im jeweiligen Land und teilweise nach der Dienststellung richten. Gegen Nachweis wird meist auch eine begründete Überschreitung dieser Sätze abgegolten.”). Als Lehrer bekommen sie für eine Klassenfahrt weder “feste Tagessätze” noch irgendeinen anderen Mehraufwand erstattet. Mit Gück bekommen sie die reinen Fahrt- und Übernachtungskosten erstattet, oft zahlen sie aber effekivt drauf.

    - Auf Klassenreisen gibt es keinen “Feierabend”. Sie sind quasi 24 Stunden am Tag verpflichtet auf dei Schüler aufzupassen, auch die Nachtruhe ist in diesem Sinne “Bereitschaftszeit”. Bei 5 Tagen Klassenreise hätte man damit ganz schnell 60-70 Überstunden zusammen, für die es weder zeitliche noch finanzlelle Erstattung gibt. Außerdem käme man bei so einer angeordneten “Dienstreise” ganz schnell in Konflikt mit dem Arbeitszeitgesetz, selbst Ärzte müssen keinen 5-tägigen “Rund-um-die-Uhr-Dienst” leisten. Der Dienstherr müsste, um die Ruhezeiten zu gewährleisten, bei Anordnung einer Klassenreise als Dienstreise die doppelte Anzahl Lehrlräfte mitschicken, um die gesetzlchen arbeitsfreien Zeiten einhalten zu können. Da müsste der Unterricht in der Rest-Schule schon zum Größtenteil ausfallen, wenn einige Klassen mit der entsprechenden Lehrerzahl auf Klassenreise gehen.

    Aber einige Schlaumeier halten Klassenreisen ja sowieso für “bezahlten Urlaub”.

    schrieb Mister M. am

  • #50

    #314
    Klassenfahrten sind genauso freiwillige Leistungen wie Dienstreisen.
    Wenn Sie Klassenfahrten machen, dann ist es doch nicht in der Ferienzeit.
    Genau diese Einstellung ist es, die alles über die Lehrereinstellung aussagt.
    Am Samstag Schulfest, dann muss aber ein freier Tag dafür festgelegt werden, als Ausgleich.
    Sollte mal jemand in der Wirtschaft machen:
    Oh, eine Konferenz an der ich teilnehme. Am Samstag Rückreise. Dafür will ich Ausgleich.
    Es wird eben doch mit zweierlei Maß gemessen.

    schrieb Skeptiker am

  • #51

    Aber ich denke, diese Diskussion führt hier nicht weiter. Es soll ja auch in der Wirtschaft Unternehmen geben, die Pleite gehen und der Staat dann einspringen soll. Beide Seiten bedingen sich. Keine kann ohne der anderen. Es gibt halt nicht nur schwarz oder weiß.

    schrieb GriasDi am

  • #52

    Klassenfahrten sind kein zentraler Bestandteil des Lehrerdaseins. Es sind freiwillige Leistungen. Würde mich mal interessieren, wie lange es bei einem Unternehmen dauern würde eine Entscheidung zu fällen, meinen Urlaub einfach so zu planen.

    schrieb GriasDi am

  • #53

    @GriasDi
    Manches wird teurer, das ist normal, sobald es sich selbst finanzieren muss. Dem staat ist das ja auch egal. Der zwackt einfach bei dem Bürger ein wenig ab, um staatseigene Firmen zu finanzieren.
    Natürlich muss sich eine private Firma mehr oder weniger selbst tragen. Wer auf einem Elternabend war und erlebt hat, wie schnell da Entscheidungen seitens der Lehrer zustande kommen (wenn es nur darum geht, eine Klassenfahrt zu planen), der erkennt, dass die Schule, sofern sie eine Firma wäre, spätestens nach 2 Monaten pleite wäre.
    Übrigens hatten wir ja schon genügend Beispiele, wo wir mit Staatsfirmen landen.
    Die blühenden Landschaften im Osten und der Rest des ehemaligen Ostblocks.

    schrieb Skeptiker am

  • #54

    Auch Wasser wurde in Portugal nach der Privatisierung teurer, genauso wie in GB, dort wurde sogar die Wasserqualität noch schlechter. Die Eisenbahn in GB ist auch heruntergewirtschaftet von privaten Betreibern.

    schrieb GriasDi am

  • #55

    @ Skeptiker
    Oder der Strom oder Autobahnen, oder die private Rentenversicherung. Überall wo es privat wird, will jemand mitverdienen. Wahrscheinlich wäre die Post heute genau so schnell, den technischen Fortschritt sollte man hier nicht vernachlässigen.

    schrieb GriasDi am

  • #56

    @GriasDi
    Naj, alle sollte man nicht entlassen, aber die Lehrerzahl an die Schülerzahlen anpassen.
    Sie meinen, das wird teuerer?
    Habe ich andere Erfahrungen gemacht. Sobald eine Privatisierung eintritt, wird es nicht nur billiger, sondern auch sehr viel schneller.
    Kennen Sie noch die Post?
    Wie lange wartete man früher auf Pakete und Briefe?
    Telefon ist auch ein Beispiel.
    Wissen Sie, wieviel Beamte die Post in den Vorruhestand geschickt hat, weil alles komplett überbesetzt war und finanziell nicht zu tragen?
    Übrigens sind Dozenten an der Uni ja wohl auch nicht mit Lehrern zu vergleichen. Die machen ihre Lehrtätigkeit nebenher, es ist nur ein kleiner Teil ihrer Aufgaben (mit 30 Tagen Urlaub).

    schrieb Skeptiker am

  • #57

    Man sollte sämtliche Schulen und Hochschulen zusperren, alle Lehrer und Dozenten entlassen und den Unternehmen die Ausbildung ihrer “Hochleistungsarbeiter” selbst übertragen. Eines wird es bestimmt: Viel teuerer.

    schrieb GriasDi am

  • #58

    @Mister M
    wenn Sie richtig gelesen haben, sehen Sie ja, dass ich auch von Subventionen für die Wirtschaft nichts halte.
    Ich meine nur, es ist sehr unsinnig, dass die Lehrerzahl bei sinkenden Schülerzahlen konstant bleibt.

    schrieb Skeptiker am

  • #59

    Bei Lehrermangel Lehrer entlassen :-)

    schrieb GriasDi am

  • #60

    Sag ich doch. Warum den Lehrern das Geld geben, wenn Millionen von Bürgern davon profitieren könnten? Das nennt sich eben Demokratie (Herrschaft des Volkes).

    schrieb Mister M. am

  • #61

    Die gesamte Verschrottungsprämie hat nicht mehr gekostet als 6 Monate Lehrerpensionen.

    schrieb Weltfremde erziehen Kinder am

  • #62

    @GriasDi: Sie müssen Skeptiker verstehen. Es ist halt für die Gesellschaft wichtiger,. Autos für China zu bauen oder Häuser via Subprime-Krediten in den USA zu finanzieren als Kinder in Deutschland zu unterrichten. Deshalb haben Banken und Autobauer ein natürliches Recht auf staatliche Subventionen und “Rettungspakete”, für die der Staat als Ausgleich eben den einen oder anderen Lehrer “einsparen” oder zumindest pauschal deren Gehälter und Renten kürzen sollte. Autobauen und Kredite vergeben ist halt “echte” Arbeit, lernen kann man dagegen auch mittels Wikipedia im Internet. Erziehen tut sowieso primär die Peer-Group auf Facebook.

    schrieb Mister M. am

  • #63

    @GriasDi
    Natürlich sollte der Staat nicht dafür aufkommen. Da haben Sie tatsächlich mal recht.
    Aber warum nicht mal ein paar Lehrer entlassen, wenn die Schülerzahlen rückläufig sind?

    schrieb Skeptiker am

  • #64

    Unnötige Dinge wie die Bankenrettung. Aufstocker werden bezahlt, also Unternehmen subventioniert. Abwrackprämie, also Subvention der Automobilindustrie usw. Alles Leistungen für die (ach so) freie Wirtschaft, für die ein Staat eigentlich nicht aufkommen sollte.

    schrieb GriasDi am

  • #65

    @Ralf
    Naja, ganz so schlimm ist es ja nicht.
    Die Betriebe sind ausserdem nicht pleite, sie schauen genau auf die Kosten und zahlen dementsprechend Gehälter.
    Dieses Gehalt wird vom Staat fast zur Hälfte abgezwackt, um unnötige Dinge zu finanzieren.
    Der Staat fast ist pleite. Zumindestens wäre es eine Firma mit solchen Bilanzen.
    Dennoch entlässt er seine Bediensteten nicht (darf er ja theoretisch nicht, geht aber doch, siehe Griechenland, Italien).
    Denen gibt er noch eine ordentliche Rente und regelmässige Gehaltserhöhungen.
    Und Sie wundern sich dann, dass Sie nur so wenig netto haben.

    schrieb Skeptiker am

  • #66

    Den ersten Teil, der Kommentare habe ich noch gelesen, dann abgebrochen.

    Ich kann nur festellen das ihr alle einen an der Schüssel habt.!!!!!

    Grund :
    Egal was ich in diesem Land mache (ob Schule oder Industrie oder sonstwas - ich habe alles gemacht) habe ich keine Chance auf einen grünen Zweig zu kommen. So oder so das Geld reicht gerade mal so aus um über die Runden zu kommen. Da gibt es keinen anlass mehr für streitereien zwischen beamten und angestellten. Was soll ich mit 1800 Euro Netto??? Abzüglich meiner Ausbildungskosten habe ich dann doch nur geringfügig mehr als Hartz 4 und wenn ich dann noch Fahrkosten und Friseur und Bekleidungskosten hinzurechne stelle ich mit entsetzen fest. dass ich unter Hartz 4 liege.

    Grundlage der Berechnung :

    Abitur 3 Jahre (selbstfinaziert - nicht Mama)
    Studium 6 Jahre (selbstfinaziert)
    2. Staatsexamen 2 Jahre
    Zusatzausbildungen in EDV 2 Jahre
    MBA (zwar privatvergnügen; aber denoch) 2 Jahre
    zuzüglich 1 Jahr verlust durch Wartezeit

    macht 16 Jahre
    wenn ich weitere 16 Jahre im Monat 2000 Euro netto verdiehne, macht das durchschnittlich 1000 Euro.

    der nächste witz WAS KANN ICH MIR VON 2000 EURO LEISTEN ?
    N I C H T S

    Ein Dach überm Kopf hat auch ein Hartz 4 Empfänger der noch nichtmal die Grundschule abgeschlossen hat. Nur seltsam der hat auch alles (was ihm gegönnt ist), sogar ein Auto.

    Streitet euch schön brav weiter darum, wer mehr geld gerechter weise zu bekommen hätte und wer mehr leistet. Ihr macht euch vor der aktuellen situation selbst lächerlich.

    Der Staat und die Betriebe sind Pleite - ok. Aber in der Zeit in der sie es nicht waren, habe ich nie einen Cent gesehen. Warum soll ich heute mit meiner Arbeitskraft diese EInrichtungen unterstützen um sie wieder zu sanieren?

    schrieb Ralf am

  • #67

    @Skeptiker
    zur Arbeitszeit kann ich nur auf Beitrag 262 verweisen.
    Stellen Sie sich vor, Lehrer arbeiten auch mal bis 24 Uhr oder länger. All sowas kommt vor. Nicht bei allen, aber bei viele ist sowas regelmäßig der Fall, genau so wie Wochenendarbeit. Das soll jetzt kein Gejammer sein, sondern eine Feststellung, die Sie mir natürlich wieder nicht glauben wollen. Aber ich soll Ihnen glauben.

    schrieb GriasDi am

  • #68

    @Skeptiker:
    Zitat: “Übrigens kosten Lehrerpensionen den Staat etwa 250 Milliarden jährlich.”

    Hauptsache erst einmal ordentlich Unsinn schreiben. Irgendeiner wird’s schon glauben. Sie haben offensichtlch keine Ahnung, aber davon eine ganze Menge…

    Alle Pensionen zusammen auf allen staatlichen Ebenen (Bund. Länder, Kommunen) kosten ca. 45 Milliarden pro Jahr. Da sind Polizisten, Soldaten, Richter, Verwaltungsbeamte und auch Lehrer mit eingerechnet. Diese 45 Milliarden sind ca. die Hälfte der staatlichen, nicht-betragsfinanzierten SUBVENTIONEN der gesetzlichen Rentenversicherung aus allgemeinen Steuermitteln. Um das Ganze einmal ins Verhältnis zu setzten.

    Aber Hauptsache erst einmal auf Stammtischniveau herumgegrölt…

    schrieb Mister M. am

  • #69

    Demnach sind Lehrer doch nicht weltfremd, da Schule und Lehrer ja der Fall sind.

    schrieb GriasDi am

  • #70

    Nein, Lehrer sind nicht weltfremd!
    Das merke ich schon an meinen Bekannten.
    “Wie, du kannst keine 3 Wochen Urlaub am Stück nehmen?”
    “Du musst um 19h noch arbeiten?”
    “kriegt man wirklich nur 2400€ Bruttorente, wenn man maximal einzahlt?”
    “wenn du berufsunfähig bist, dann hast du eben ein ein bisschen weniger”
    Oder, wie oben: Die Beamten zahlen ja auch Zuschüsse in die Rentenkasse. Das ist schon lustig.
    Übrigens kosten Lehrerpensionen den Staat etwa 250 Milliarden jährlich. Das zahlt übrigens der Steuerzahler.

    schrieb Skeptiker am

  • #71

    @293 Das ist nicht komisch sondern Wittgenstein

    schrieb Weltfremde erziehen Kinder am

  • #72

    @292 Den Neid kann ich nicht leugnen. Aber wenn man dem Gejammer glaubt, gibt es ja nichts worauf man neidisch sein könnte. Das Nicht- Wahrnehmenwollen der eigenen Privilegiertheit ist es, was mich hier am meisten aufregt und was die Weltfremdheit zum großen Teil ausmacht.

    schrieb Weltfremde erziehen Kinder am

  • #73

    @weltfremde
    Komische Antwort auf die Frage, was für Sie Welt bedeutet. Auch Schule ist der Fall, also Ihrer Definition nach auch Welt. Eine Welt der Sie scheinbar sehr fremd sind. Also sind auch sie weltfremd.

    schrieb GriasDi am

  • #74

    @Weltfremde:
    Sie sind ja ganz schön von Neid zerfressen.

    schrieb Mister M. am

  • #75

    Hallo,
    zu 287: Die Welt ist alles was der Fall ist. Ansonsten Thema verfehlt.
    zu 288: Die Lehrer sollen das beantworten, weil sie das Geld einstecken wollen. Und jemand anderes muss es vorher abliefern. Aber bei Ihnen kommt das Geld aus der Steckdose anscheinend. Leider gibt es keine Politiker, die man wählen könnten, die sich an das Thema herantrauen.
    zu 289: Neben dem Berufsbeamtentum gehören selbstverständlich auch alle anderen Blutsauger-Kartelle aufgelöst. Vom Schornsteinfeger bis zum Apotheker.
    zu 290: Da zeigt jemand sein wahres Gesicht. Den Rentnern am Existenzminimum das letzte Hemd noch wegnehmen und den überversorgten Pensionären noch zusätzlich in den Allerwertesten schieben. Schöner Vorschlag, der leider bereits Realität ist. Man beachte auch, dass die Rentner Lebenslang einbezahlt haben. Den Beamtem gibt’s der Herr im Schlafe.

    Lange Rede kurzer Sinn: Es ist sinnlos mit den Fröschen über die Trockenlegung des Sumpfes zu diskutieren.

    schrieb Weltfremde erziehen Kinder am

  • #76

    @Weltfremde:
    Es gibt kein Problem mit den Beamtenpensionen. Wenn der Staat die Steuerzuschüsse an die gesetzliche Rentenkasse in Höhe von 80 Milliarden pro Jahr (mit welcher er die gesetzlichen Renten SUBVENTIONIERT) streicht, kann er die Beamtenpensionen viermal bezahlen…. und hätte noch Geld über.

    schrieb Mister M. am

  • #77

    Übrigens, die Branchen mit den höchsten Durchschnittsgehältern im Ranking der Zeitung “die Welt”, kämen komischerweise ohne horrende Staatssubventionen nicht aus. Banken, Pharmaindustrie (gesetzlich garantierte Preise), Automobilindustrie (Abwrackprämie usw.). Die ach so freie Wirtschaft.

    schrieb GriasDi am

  • #78

    Warum sollte es Aufgabe von Lehrern sein, zu beantworten, wie die Pensionslasten zu tragen sind. Da haben Lehrer eh kein Mitspracherecht, das wird von den Politikern entschieden, die auch Sie gewählt haben. Die Rentenlasten sind ja auch nicht geklärt. Außerdem glaubt doch eh kein Lehrer der 50 oder jünger ist, dass er die Pensionen, die heute gezahlt werden noch bekommt.

    schrieb GriasDi am

  • #79

    @Weltfremde erziehen Kinder?
    Welche Welt meinen Sie? Was ist für sie die Welt???

    Vielleicht mal eine Hilfe zur Einschätzung “weltlicher” Arbeitnehmer:

    Quelle: 20.03.2012 – Spiegel Online
    Frust im Job. Jeder vierte Arbeitnehmer hat innerlich geküdigt. Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Gallup haben 23 Prozent der deutschen Mitarbeiter gar keine Bindung zu ihrem Job.

    Und zu Geldverlust: Laut Gallup-Schätzung entsteht durch schlecht motivierte Mitarbeiter ein volkswirtschaftlicher Schaden von bis zu 124 Milliarden Euro - pro Jahr.
    In Deutschland gibt es rund 36,6 Millionen Arbeitnehmer. Glaubt man Gallup und nimmt an, dass von diesen 23 Prozent innerlich gekündigt haben, würde das bedeuten: Mehr als acht Millionen Menschen arbeiten nur das Nötigste oder sabotieren gar die eigene Firma.

    Schlechter schneiden Lehrer bestimmt nicht ab.

     

    schrieb GriasDi am

  • #80

    q.e.d würde mein alter Mathelehrer sagen. Alle anwesenden Lehrer beweisen durch ihre Äußerungen ihre Weltfremdheit. Sie vergleichen sich gerne mit irgendwelchen Sesselfurzern vom Amt und glauben diese repräsentierten die freie Wirtschaft. Wenn sie tatsächlich den Vergleich mit der freien Wirtschaft hin bekommen, dann mit irgendwelchen Metallern mit Betriebsrente und Gewerkschaften im Hintergrund, die die Verlagerung von Millionen Arbeitsplätzen ins Ausland verantworten ( z.B. Spätzulage ab 12 h und solche Sperenzchen haben die Gewerkschaften erreicht ). Ich verstehe jeden Arbeitgeber, der sagt: “Macht euern Scheiß alleene”. Aber das nur am Rande. Kein Lehrer hat bis jetzt beantwortet wie die Pensionslasten zu stemmen sein werden. Ich erwarte Ihre Vorschläge! Wo die Lehrer Überstunden machen ist mir auch unklar. Die Lehrer die ich kenne, leben in Zeitlupe oder im Müßiggang. Manche setzen ihre viele Freizeit für soziale Projekte ein, was lobenswert ist. Ich würde den Herrschaften Beamtenlehrer meinetwegen ihre Segnungen ja gönnen, wenn sie nur endlich aufhören würden noch weltfremd rumzujammern. Schauen Sie mal in die Bildzeitung von heute wo Gehälter offenbart werden aber vergleichen Sie sich nicht wieder mit den Spitzenmanagern o.ä. Glauben Sie mir, selbst wenn Sie wollten, könnten Sie deren Arbeit nicht tun. Dafür sind Sie zu weltfremd, womit wir wieder am Anfang wären. Also, Freunde der seichten Unterhaltung: Hört auf zu jammern, der Schuss könnte nach hinten los gehen und genießt die Segnungen solange diese noch fließen. Wegen Unbezahlbarkeit sind deren Tage ( hoffentlich ) gezählt.

    schrieb Weltfremde erziehen Kinder am

  • #81

    @ Schülerfreund #269
    Wenn Sie schon mit Hartz 4 vergleichen, dann richtig. Sie können doch keineswegs das Kindergeld für 4 Kinder einfach bei Ihrer Berechnung unter den Tisch fallen lassen.
    Übrigens können Sie die Krankenkasse absetzen.
    Ein völlig absurder Vergleich.
    Auf die sonstigen Rechenfehler gehe ich nicht ein, Sie haben ja sicher Mathematikkollegen.
    Die wirren Abkürzungen a und d stehen für Jahr und Tag (ist Lateinisch und gehört üblicherweise zum Allgemeinwissen).

    schrieb Skeptiker am

  • #82

    @GriasDi
    Das scheint dann sehr unterschiedlich in den Bundesländern zu sein, oder in den Fächern. In Chemie war das Lehramtsstudium einfach der Stoff vom Vordiplom, allerdings hier auch nur halb so viel Mathe und Physik. In geisteswissenschaftlichen Fächern war das schon immer anders.
    Übrigens ist das Studium von Chemie und Physik für Lehramt, setzt man den Diplomstudiengang in Chemie voraus, auch gar nicht möglich, da ca 40h Laborarbeit und Übungen/Vorlesungen mit Anwesenheitspflicht pro Woche anfallen.

    @Bertil
    Das mit der Anwesenheitspflicht geht doch ganz einfach:
    In der Schulzeit ein Zeitkonto. Alles, was über 40h pro Woche liegt, wird erfasst. Diese Zeit kann dann in den Schulferien abgebaut werden. Der Urlaubsanspruch beträgt 30 Tage und kann so erhöht werden.
    @Andrea #281
    Sie haben es erkannt 30 Tage Urlaub, alle 6 Wochen 2 Wochen Überstunden. Dann kommt man in etwa auf die 13-14 Wochen Urlaub.
    Ich glaube allerdings, dass man mit den Überstunden niemals auf 13 Wochen Urlaub kommt.
    Die Bestechbarkeit von Lehrern ist ja nun ein wenig weit hergeholt, oder?
    Dies ist eines der dümmsten Argumente für das Beamtentum, hält sich aber hartnäckig. Die Erfolge sieht man sehr schön in Griechenland und teilweise Italien. Da sind gerade die Beamten bestechlich. Um ein korrektes Verhalten zu erreichen wäre es sinnvoller, das Beamtentum abzuschaffen, da auf diese Weise bei Fehlverhalten unverzüglich gekündigt werden kann.
    Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das Lehrergehalt hoch genug ist, um Bestechung zu verhindern (anscheinend , wie hier behauptet, ist es ja auch sehr niedrig :-))

    schrieb Skeptiker am

  • #83

    @Skeptiker
    Als ich den Prof fragte, was muss ich ändern, damit meine Zulassungsarbeit als Diplomarbeit anerkannt wird, sagte er: “nichts, das Thema hätte ich genau so als Diplom-Thema gestellt” :-)
    Vielleicht ist es von Bundesland zu Bundesland verschieden, in Bayern war es zumindest in der Zeit, in der ich studierte so :-)

    schrieb GriasDi am

  • #84

    @Skeptiker
    Natürlich ist ein Diplom nicht mit dem Staatsexamen zu vergleichen, denn da fällt ja die ganze pädagogische und didaktische Ausblidung weg. Ich hab in einem meiner Fächer das Diplom nebenbei gemacht, da ich als Lehramtsstudent die ganzen inhaltlichen Voraussetzungen schon erfüllt hatte.

    schrieb FrogBog am

  • #85

    @habanera @Mariechen
    Da wäre ich auch gleich dabei. Dann könnte ich nämlich u.A. alle 6 Wochen ca. 2 Wochen an Überstunden abfeiern und hätte dadurch wirklich mal Ferien.

    schrieb Andrea am

  • #86

    Was ist eigentlich weltfremd? Um welche Welt geht es? Will man den Leistungsträgern (damit sind nicht die ach so faulen Lehrer gemeint, die Deppen der Nation) der Gesellschaft glauben, so verbringen sie 60 Stunden pro Woche an ihrem Arbeitsplatz. Ist das die Welt von der sie reden?

    schrieb GriasDi am

  • #87

    Wie weit ist das denn mit dieser Anwesenheitspflicht für Lehrer und damit einem ganz “normalen” acht- bis neun-Stunden-Tag eigentlich durchdacht?
    Wenn man diese Idee konsequent durchspielen würde, müssten ja, wie von einigen Postern hier schon richtig festgestellt, die Ferien (bis auf ein paar Wochen) aufgelöst werden. Auch zu einem großen Teil für die Schüler, oder? Denn sonst würden die Lehrer ja teilweise wirklich nur ihre Zeit absitzen, wenn sie keine Vor- und Nachbereitung mehr haben.
    Schön für die Eltern, die ihre Kinder aufgeräumt wissen wollen. Blöd für die, die dann alle auf einmal in 5 Wochen Sommerferien Urlaub machen müssen, weil: Pfingsten, Ostern, Karneval, Herbst (was auch immer die einzelnen Bundesländer so zu bieten haben) fällt weg. Weihnachten vielleicht auch, wenn die Feiertage so liegen, dass keine Brückentage - so wie in diesem Jahr - anfallen.

    Oder wir machen es so, dass wir das Beamtentum aufheben (Jubel bei den Befürwortern) und den Lehrern einen Teil der langen Ferienzeit nicht bezahlen - wie z.B. in ähnlicher Form in den USA üblich. Dann müssen die Lehrer während der Ferienzeit arbeiten gehen, irgendwo, beim nächsten Frittendealer oder so.

    Vielleicht findet dann der eine oder andere sogar einen besseren Job in der hoch gelobten freien Wirtschaft. Wäre einigen zu wünschen.

    Vielleicht kommen wir dann aber auch wieder auf alte, längst vergessene Zeiten zurück: Auf Zeiten, in denen Lehrer nicht besonders gut von ihrem Gehalt leben konnten und von einkommensstarken Eltern schwächerer (damals war auch das Wort “strohdumm” durchaus noch erlaubt) Schüler zumindest mit Naturalien versorgt wurden, um dem Sprössling wenigstens einen einigermaßen passablen - oder überhaupt einen Schulabschluss zu ermöglichen. Soziale Auslese mal anders??? - oder nur ein Revival???

    Wir würden sowas inzwischen Bestechung oder zumindest Vorteilsnahme im Amt nennen - war aber, wenn ich den Aussagen meiner Eltern glauben kann - und es gibt keinen Grund, dies nicht zu tun - noch in der Nachkriegszeit zumindest in ländlicheren Gegenden total üblich und verbreitet.
    Wollen wir das wieder?

    Ich bilde mir ein, irgendwann mal gelesen oder gehört zu haben, dass das mit der Verbeamtung und Bezahlung der Lehrer auch mit dem Ziel geschehen sei, keine Abhängigkeiten zu erzeugen. Darum dürfen wir ja auch keine Geschenke annehmen, genauso, wie Beamte eigentlich nicht nebenher arbeiten dürfen (nur nach Prüfung und unter Auflagen). Und weil sie eben Beamte sind, können sie sich auch nicht dagegen wehren.
    Damit in den Schulen und Klassenzimmern eben kein Lobbyismus herrscht.

    Spielen wir den Gedanken mal durch und entscheiden wir uns dann - im Hinblick darauf, dass man nicht alles gleichzeitig haben kann!

    schrieb bertil am

  • #88

    @GriasDi # 273

    Zwei Studiengänge als Lehrer? Das stimmt wohl, allerdings wollen doch selbst Lehrer nicht behaupten, dass ein Staatsexamen auch nur mit dem Diplom zu vergleichen ist.
    Zu den Vorrednern:
    Wer 8000€ brutto verdient ist ja wohl üblicherweise in der privaten Krankenversicherung, also ist das natürlich eingerechnet.
    Für die Altersvorsorge sind mindestens 600€ pro Monat privat zu zahlen, um auf das Niveau von 71% Rente zu kommen.
    Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die mit der Vorsorge für Beamte zu vergleichen ist, schlägt pro Monat nochmals mit mindestens 200€ zu Buche. Dann noch hier ein kleiner Beamtenbonus bei der Hausfinanzierung, billige Versicherungen für den PKW usw.
    Und nicht zu vergessen, die Arbeitsplatzgarantie. Was sagte mir vor kurzem ein Lehrer auf die Frage, warum Lehrer Beamte sein müssen?
    Nach 5 Jahren im Staatsdienst könnten die gar nicht mehr in der Wirtschaft arbeiten.
    Tja, unser Staat lebt auf grossem Fuss, wenn es darum geht, seine Bediensteten zu bezahlen. Das Geld dafür kann man sich ja bedenkenlos durch Einschnitte im Sozialsystem und mit höheren Steuern besorgen.
    Warum verdient ein Beamter mit Kindern oder Frau mehr? Arbeitet er besser? Allein das ist schon skandalös genug. Die Familienförderung sollte doch über die Steuer erfolgen.
    Genaugenommen sollte man nur alleinstehende Lehrer anstellen, um die Kosten ohne Qualitätsverlust zu senken.

    schrieb Skeptiker am

  • #89

    Muss unbedingt auf die Sache mit der Anwesenheitspflicht noch eins drauf setzen: Auch ich wäre ein absoluter Fan eines festen Büros mit festen Zeiten.
    Und mit festen Pausenzeiten: Anrechnung der Pausenaufsicht als Arbeitszeit; An Tagen, an denen ich Aufsicht habe, habe ich nämlich definitiv keine Pause. Den Gang zur Toilette muss ich mir eigentlich fast schon illegal von meiner Dienst- und Aufsichtspflicht abzweigen.
    Auch die Mittagspause vor dem Nachmittagsunterricht, die wir meistens im Lehrerzimmer verbringen, verdient ihren Namen nicht, da ständig Schüler mit irgendwelchen Dramen ankommen: “Der nimmt uns immer die Tischtennisbälle weg!”, “Der hat mich mit Limo vollgespritzt!”, “Ich hab so Kopfweh, kann ich mich abholen lassen? Ich weiß aber meine Telefonnummer nicht!”
    “Richtige” Arbeitnehmer haben, so weit ich weiß, ein Recht auf eine Pause zur Erholung. Warum nicht wir?

    Schön wären auch Konferenzen, die als Arbeitszeit verrechnet und aufgeschrieben werden könnten, genau so wie die Elternsprechtage am Abend, die von 17:30 - 19:30 angesetzt werden und an denen man nie vor 21:00 Uhr rauskommt.

    Ich brauche auch nicht so viele Ferien; die 30 Tage (oder wie viel sind es genau bei “richtigen” Arbeitnehmern?)  plus der Möglichkeit, Überstunden abzufeiern, reichen mir:
    Das Recht zu haben, auf eine Beerdigung eines alten Freundes zu gehen (300 km Anfahrt, da geht der ganze Tag drauf), an Brückentagen nicht antanzen zu müssen, einen Angehörigen ins Krankenhaus bringen dürfen - bei uns nur während der Ferien möglich.
    Ich würde eine Änderung der Lehrerarbeitszeit auf Anwesenheitspflicht voll unterstützen! - Ich frag mich nur, warum das ach so tolle und gegenüber “richtigen” Arbeitnehmern supergerechte Modell nicht schon längst durch ist!!

    schrieb habanera am

  • #90

    In der freien Wirtschaft untergehen - hmmm, ich selbst (9 Jahre Lehrer) habe 10 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet. Das war im Vergleich zum Stress doch deutlich entspannter, bin mit Sicherheit nicht untergegangen. Und ich hatte ein Unternehmen von mehreren 1000 Arbeitnehmern anteilig geleitet, Haushalte in Höhe von zig Millionen verwaltet. Ganz zu schweigen davon, dass ich im Verhältnis zur geleisteten Arbeitszeit deutlich mehr verdient habe.
    Nebenbei konnte ich damals noch ehrenamtliche Tätigkeiten ausüben, für die ich momentan keine Zeit finde.
    Leider können die wenigsten Nichtlehrer wirklich mitreden, wenn es um den Vergleich Unterricht / freie Wirtschaft geht, meinen aber die eigene Schulerfahrung ist Grund genug mit haufenweise Generalisierungen um sich zu werfen. In diesem Sinne kann ich nur Mario Barth zitieren: “Janz wichtig: Fresse halten angesagt!”

    schrieb Ferienjunky am

  • #91

    Auch ich muss FrogBog und Schülerfreund nochmal Recht geben:

    1. Verbeamtung Krankenkasse:
    Ich bin nach meiner Referendarszeit zunächst mal kurzzeitig nur angestellt gewesen und nach Ablauf dieses Vertrags noch nicht mal gefragt worden, ob ich denn vielleicht lieber im Angestelltenverhältnis bleiben würde. Das ging ganz automatisch über. Vermutlich spart sich Vater Staat dadurch irgendwas, denn geschenkt kriegt man sicher nichts.
    Ich käme mit der GKV auch erheblich günstiger weg, habe aber eben, wie von Schülerfreund erwähnt, nicht die Wahl. Ich muss in die PKV, die sooo toll nun auch wieder nicht ist und z.B. bestimmte Präventions- und Vorsorgeveranstaltungen gar nicht im Programm hat.

    2. Verbeamtung Unkündbarkeit:
    Wie Schülerfreund so schön gesagt hat: Das beruht (leider) auch auf Gegenseitigkeit. Für mich sind keinerlei Sozialversicherungsbeiträge bezahlt worden. Jeder andere Arbeitnehmer kann seine Stelle, seinen Beruf wechseln, so oft er möchte - einmal einbezahlte Leistungen gehen nicht verloren. Er kann vielleicht sogar umschulen.
    Das alles können Lehrer nicht. Ich würde seit einiger Zeit sehr gerne kündigen, habe auch schon versucht, mich schlau zu machen, wie das ablaufen könnte…
    Ergebnis: im Grunde ist mal wieder keiner zuständig, weil sowas anscheinend kaum vorkommt. Was mir unter Vorbehalt mitgeteilt wurde war, dass wohl ein (lächerlicher) Pauschalbetrag für mich nachbezahlt werden würde, was unterm Strich bedeutet, dass ich mit Mitte 40 und nach 20 Jahren Vollzeittätigkeit dastehe, als hätte ich kaum gearbeitet.
    Kann (und will) ich mir ehrlich gesagt nicht leisten. Würde vermutlich auch keiner der Basher aus diesem Forum tun. Also gehe ich (wie viele andere Arbeitnehmer, darunter sicher auch der eine oder andere Basher, auch!) jeden Tag in meine Arbeit - auch wenn sie mir längst zum Hals raushängt.

    3. Anwesenheitspflicht:
    Wäre schön: Büro, Platz für Arbeitsmaterial, Telefon mit Durchwahlnummer, Computer, Drucker, Platz für Besprechungen,...
    Dann wäre ich endlich mal für jeden zu meinen Bürozeiten erreichbar und hätte danach meine Ruhe und müsste nicht ständig meine ganze Familie mit reinziehen.
    Wenn ich Überstunden hätte, könnte ich sie abfeiern.
    Wenn ich mal wieder zu den verschiedensten Einrichtungen (Jugendamt, Therapeuten aller Art,...) fahren muss, kann ich Zeit und Fahrtkosten abrechnen (1:1; nicht Almosenbeträge erfolglos über Steuer).
    Wenn ich auf Klassenfahrt bin, darf ich 24 Stunden Arbeitszeit rechnen, da ich ja auch nachts immer auf Bereitschaft bzw. Nachtwache bin (so wie das nicht unterrichtende Personal der Schulzozialarbeit auch).
    Wenn ich nicht da bin, gibts keine Privatnummer.
    Den Sachbearbeiter vom Finanzamt oder der Krankenkasse muss ich ja auch im Büro und nicht daheim anrufen und wenn er nicht oder nicht mehr da ist, muss ich es halt nochmal versuchen oder mir irgendwann mal Zeit nehmen.
    Wenn ich dann noch meinen Urlaub legen könnte, wie es mir passt und wann ich ihn brauche -ohne komplett den Unterricht für irgendwelche Vertretungen vorbereiten zu müssen- ein Traum.
    Bin ich sofort dabei und vergesse meine Kündigungsabsichten auf der Stelle!

    schrieb Mariechen am

  • #92

    Den Namen “Weltfremde erziehen Kinder” finde ich gut gewählt. Und dann schicken diese Weltfremden ihre Kinder in die Schule und überlassen ihre Erziehungsarbeit den Lehrern.

    Ich schließe mich übrigens Beitrag #260 an.

    schrieb Andrea am

  • #93

    @Weltfremde erziehen Kinder
    Kindererziehung ist Aufgabe der Eltern, nicht der Lehrer. Inwiefern Eltern weltfremd sind haben Sie sicher schon herausgefunden. Wenn Lehrer es so gut haben, dann gehen Sie doch aus der Wirtschaft in den Lehrerberuf, niemand hindert Sie daran -außer vielleicht das Studium in zwei Fächern? Ansonsten können sie in der Zeitung die Welt nachlesen, dass Bildungsberufe zu den 10 Top-Flops in punkto Verdienst gehören.

    schrieb GriasDi am

  • #94

    @271

    Lesen Sie doch Posts, auf die Sie antworten zuerst mal.

    schrieb Schülerfreund am

  • #95

    Liebe benachteiligte Lehrerbeamte, wenn es Euch so übel ergeht, dann schmeißt hin und geht in die freie Wirtschaft. Ihr würdet untergehen mit Mann und Maus! By the way: Zur Zeit kosten allein die Pensionen der Lehrer den dt. Steuerzahler 10.000.000.000 € / Jahr. Bis 2050 sollen es 1.000.000.000 € sein für alle Beamten. Wer soll das bezahlen? Auch Euer gemachtes Nest bekommt früher oder später Löcher wenn die Gesetze der Mathematik verletzt werden und die wunderbare Geldvermehrung nicht stattfindet.

    schrieb Weltfremde erziehen Kinder am

  • #96

    @Schülerfreund quod erat demonstrandum!

    schrieb FrogBog am

  • #97

    @261 Skeptiker

    So, jetzt komme ich dazu, Ihren Beitrag zu beantworten:

    Ich werfe dem Vorredner vor, keine Ahnung zu haben, weil er seine Unkenntnis gar nicht zu verbergen versucht:
    1. Nachdem die Landesregierung in NRW (nur für diese Lehrer kann ich sprechen) im Frühjahr Lehrern mal wieder keine Erhöhung der Bezüge zugestanden hat, war das seit 2003 das 4. Mal (05, 06, 07), dass Beamte in NRW komplett leer aus gingen. In den Jahren 2004, 08, 10, 11, 12 waren die Erhöhungen immer unterhalb der Inflation. 2012 z.B. bekamen wir 1,9%, während die Inflation bei 2,4% lag. Die Metaller bekamen z.B. in dem Jahr 2012 mit 4,3% nicht einmal besonders viel im Vergleich zu anderen Branchen.
    Nur 2009 gab es mit 3% bei einer Inflationsrate von 0,5% eine spürbare Erhöhung.

    Über das Gehalt beschweren hätten wir also allen Grund.

    2. Über die Bezahlung: Ich hätte gern so viel, wie Sie behaupten und Martin Maier anscheinend glaubt. Ihrem etwas wirren Kommentar entnehme ich, dass ein Lehrer mit A13 ca. 3500 € netto verdienen soll. Ein alleinstehender Lehrer mit A13 kann jedoch höchstens auf 3176, 50 € netto kommen (nach ca. 15 Jahren Davon muss er allerdings noch die PKV bezahlen, die allerdings auch nicht mehr billig ist, wenn er schon 15 Jahre im Dienst ist. Jedenfalls kann er die 3000er Latte nicht reißen. Für die 3500 € müsste er schon 3 Kinder haben. Dann hätte er aber auch wieder ca. 500 € PKV zu zahlen. Bleiben wieder nur ca. 3000€ Nicht einmal als allein erziehende(r) Lehrer(in) mit 5 Kindern käme er da heran. Da hätte er in der letzten Stufe 3922,22 € abzüglich ca. 600 € PKV…. Naja, er hat bei der Kinderschar dann ja noch ne Menge Kindergeld.

    Ich habe gerade mal spaßeshalber einen Hartz IV-Rechner bemüht. Der vielfache Vater schneidet im Vergleich zum Hartz IV-Empfänger nur wegen des Kindergeldes besser ab.

    3. Weniger Steuer (behauptet Martin Maier)
    Wir bezahlen nach Steuertabelle B (besondere Steuertabelle). Für alle, die nicht sozialversicherungspflichtig sind. Da zahlt man mehr Steuern, nicht weniger.

    4. PKV
    Ob das ein Vorteil ist, kann man je nach Kinderzahl ganz unterschiedlich sehen. Ich zahle über 400 € im Monat (für mich und meinen hoffnungsvollen Nachwuchs). In der GKV würde ich 323 € zahlen. Eine Wahl habe ich nicht.

    5. Viele Ferien
    Stimmt, es sieht aus als sei es viel. Ich freue mich auch jedes Mal auf die Ferien. In den vergangen Herbstferien habe ich allerdings 4 Klassensätze Arbeiten bearbeitet. Alles in allem habe ich ca. 60 Stunden korrigiert. Bei einer 41 Stundenwoche waren das nicht ganz 1 1/2 Wochen Arbeit in den Ferien.
    In den Oster- und Weihnachtsferien sieht es genauso aus. Wenn man bedenkt, dass ich in den Sommerferien immer die letzte Woche in der Schule bin und auch am Anfang der Ferien noch hin muss, sind wir wieder bei ca. 6 Wochen…. So, wie jeder andere Arbeitnehmer auch.

    6. Vergleich: Angestellter und beamteter Lehrer
    Ich habe nach Abzug der PKV noch ca. 2750 € übrig. Leben kann man davon. Damit man es mir neiden kann, ist es jedoch nicht genug.
    Um das Gleiche als Angestellter zu verdienen, müsste ich ca. 4600 € brutto verdienen. An dieser Stelle sind mir Ihre Ausführungen völlig unverständlich. Der Angestellte in Ihrem Beispiel müsste 4500 € netto haben, also 8000 € brutto um netto das Gleiche zu haben wie der Lehrer, der 3500 € netto hat????? Obwohl der von seinem netto noch die Krankenversicherung zahlen muss???
    Ihre Arbeitszeitberechnung sind so unverständlich und Ihre Kürzel auch, dass ich darauf gar nicht eingehen kann. Von promovierten Chemikern weiß ich nicht, was die verdienen. Aber wir gehen morgen mit einem auf den Weihnachtsmarkt. Den kann ich ja mal fragen, was er verdient.

    Sie sprechen von nicht mehr zeitgemäßen Privilegien. Gehört habe ich das schon öfter. Mir konnte aber noch nie jemand erläutern, welche Privilegien damit gemeint sein könnten.
    Wir sind unkündbar, ok! Das ist aber ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Mein Arbeitgeber wird mich zwar nicht los, aber ich kann auch nicht kündigen. Täte ich das, würde ich meine kompletten Pensionsansprüche verlieren. Damit hänge ich quasi am Fliegenfänger.
    Die Landesregierung kann uns von der Lohnentwicklung abkoppeln (und tut es auch), da wir kein Streikrecht haben.
    Auf meinen Widerspruch (falls die Verfassungsklage erfolgreich sein sollte), den ich an die Bezirksregierung geschickt habe, bekomme ich nicht einmal eine Eingangsbestätigung, obwohl ich inzwischen mehrfach darum gebeten habe.
    Also, welche Privilegien meinen Sie?

    Um auf Ihre Frage jetzt auch noch einzugehen, in welchem Land ich lebe: In NRW. Das spüre ich täglich…
    Und weltfremd erscheinen hier nur Sie, weil Sie offensichtlich nicht richtig informiert sind und nur Ihre Vorurteile pflegen.

    schrieb Schülerfreund am

  • #98

    @FrogBlog:
    Skeptiker halt halt keine Ahnung vom Arbeitsalltag eines Lerhrers und will diese Ahnungslosigkeit durch sein Pipi-Langstrumpf-Posting (“Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt…”) beweisen. Sein Horizont reicht vielleicht nicht über denjenigen eines Sechst-Klässlers hinaus, der denkt, dass ein Lehrer nur die paar Stundne in der Woche arbeitet, die er ihn in der Klasse an der Tafel stehen sieht…
    Witzig auch sein Posting: “Damit ein Angestellter ein mit dem Lehrer A13 vergleichbares Gehalt (ca. 3500€ netto) bezieht, müsste er 4500€ netto verdienen.” Ist das Netto eines Beamten mehr wert als das Netto eines Angestellten? Insbesondere, wenn der Beamte davon noch seine Krankenversicherung bezahlt? Unsinn in die x-te Potenz erhoben, kann man da nur sagen…

    schrieb Mister M. am

  • #99

    Ein Ministerin wurde mal auf dieses Modell angesprochen. Hintergrund war, dass Lehrer mal endlich nicht so unkontrolliert faulenzen sollten. Die Ministerin antwortete sinngemäß: “Um Gottes Willen! Nicht nur, dass wir dann Büros und eine funktionierende Infrastruktur finanzieren müssten. Alles das finanzieren Lehrer bislang privat. Wir müssten dann auch noch Überstunden zur Kenntnis nehmen und auch noch bezahlen!”

    schrieb Schülerfreund am

  • #100

    @Skeptiker
    Die Angaben von Ärzten, Architekten und Ingenieuren ziehen Sie sicher nicht in Zweifel. Das dachte ich mir schon. Übrigens, die Zahlen all derjenigen Malocher die behaupten 60 Stunden pro Woche oder mehr zu arbeiten beruhen auch ausschließlich auf Selbstangaben, da deren Arbeitgeber ansonsten gesetzeswidrig handeln würde. Ich würde mich über ein Arbeitszimmer in der Schule sehr freuen, dazu auch einen Computer und Arbeitsmaterial, für das ich nicht selbst sorgen müsste. Auch der Computer wird regelmäßig gewartet. Überstunden könnte ich dann jederzeit abfeiern. Wie gesagt bei der geleisteten Arbeitszeit reichen meistens die Ferien gar nicht aus.

    schrieb GriasDi am

  • #101

    Gerhard Schröder wollte das Modell, das der Skeptiker vorschlägt schon vor Jahren einführen. Dann wurde aber schnell klar, dass das System zusammenbrechen würde, da die Arbeit in der Zeit nicht geschafft werden könnte. Ich bin selber Lehrer und würde viel darum geben, abends und an den Wochenenden frei zu haben. Wenn man dann noch den Urlaub selbst legen könnte ..

    schrieb FrogBog am

  • #102

    @Skeptiker
    Nach den Daten des statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2006 (Quelle oben angegeben) arbeiten Lehrer (gerechnet auf die 225 Tage) 46,5 Stunden pro Woche im Schnitt!
    Also welche Arbeitszeit nehmen Sie bei Ihren Berechnungen an? Selbst gewählte, selbst erfundene?

    schrieb GriasDi am

  • #103

    @GriasDi
    Das ist mal wieder eine unglaublich vertrauenswürdige Statistik, die fast ausschliesslich auf eigenen Angaben der Lehrer beruht.
    Warum führt man denn dann nicht eine Präsenspflicht in der Schule ein, also 8-17h, eine Stunde Mittagspause und das ganze auch in den Ferien, dh 47 Wochen lang?
    Damit kämen Lehrer nur noch auf 1880h und das ach so teure Arbeitszimmer könnte auch noch gespart werden.
    Fragen Sie Ihre Kollegen mal, ich bin sicher, dieser Vorschlag würde auf viel Gegenliebe stossen.

    schrieb Skeptiker am

  • #104

    @ Martin Maier

    Eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2006 ermittelte für Gymnasiallehrer eine durchschnittliche Jahresarbeitszeit von 2092 Stunden. Auch Lehrer anderer Schulformen erreichten ungefähr diesen Wert. Der Vergleich mit anderen Berufsgruppen zeigt, dass zum Beispiel Ärzte mit 2102 Arbeitsstunden pro Jahr unwesentlich mehr arbeiten als Lehrer. Architekten und Ingenieure liegen bei 2081 beziehungsweise 2037 Stunden – Journalisten und Publizisten bei 1987 Stunden.
    Quelle http://www.zeit.de/2009/24/C-Lehrermythen/seite-1


    Die stressigsten Berufe sind Pilot, Fluglotse, Dolmetscher, Spitalsarzt, Rettungsfahrer, Lehrer, Bedienstete im Call-Center, Gefängnisaufseher, Journalist, Sozialarbeiter, Kindergärtnerin, Berufe im Gastgewerbe. Berufe, in denen man noch am ehesten vor Stress gefeit ist: Yogalehrer, Feng-Shui-Berater, Gärtner, Landschaftspfleger, Förster, Jäger, Billeteur, Trafikant, Kartenlegerin, Wahrsagerin.
    Quelle http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/STRESS/

    Natürlich werden Sie diese Statistiken bezweifeln.

    schrieb GriasDi am

  • #105

    @Schülerfreund
    Aus welchem Grund werfen Sie dem Vorredner vor, keine Ahnung zu haben?
    In welchem Land leben Sie?
    Wieso liegt das Pensionsalter der Lehrer deutlich unter dem der Arbeiter und Angestellten?
    Alle Beamte haben Privilegien, die keineswegs zeitgemäß sind.
    Das Gehalt der Lehrer wäre vollkommen angemessen, wenn sie angestellt wären- mit sämtlichen Sozialabgaben und max. 2400€ Rente. Leider schafft es auch diese Regierung nicht, die vollkommen unnütze und sehr teure Verbeamtung der Lehrer so schnell wie möglich abzuschaffen.
    Berechnet man die tatsächliche Arbeitszeit (dh 180 d/a für Lehrer, 225 d/a für alle anderen), dann müsste der Verdienst der Angestellten 25% höher ausfallen. Um die gleiche Rente zu erzielen, wären mindestens 400€ pro Monat in eine Betriebsrente zu zahlen (hälftig, da steuerlich absetzbar).
    Damit ein Angestellter ein mit dem Lehrer A13 vergleichbares Gehalt (ca. 3500€ netto) bezieht, müsste er 4500€ netto verdienen. Also etwa 8000€ brutto.
    Was meinen sie, wieviel solcher Grossverdiener es gibt?
    Ein Chemiker mit Promotion (und das ist schon ein sehr gut bezahlter Beruf) verdient etwa 6000€ durchschnittlich nach 5 Jahren im Beruf.
    Ein faires Gehalt für Lehrer läge bei etwa 50000€/a im Angestelltenverhältnis und mit 6 Wochen Urlaub.

    schrieb Skeptiker am

  • #106

    @Martin Maier

    frei nach Dieter Nuhr: “Wer keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!”

    schrieb Schülerfreund am

  • #107

    Ich finde Lehrer können sich nicht beachweren über das Gehalt! So viel Ferien bei so einer Bezahlung hat sonst kein Arbeitnehmer! Weniger Sterir, Beamtenstatus, private Krankenversicherung! Da sollte man einfach mal zufrieden sein.

    schrieb Martin Maier am

  • #108

    Ich habe mich in Geschichtsdidaktik habilitiert. Aber eigentlich unterrichte ich viel lieber in meiner neunten Klasse Geschichte. Es gibt keinen besseren Beruf, finde ich nach 18 Jahren noch immer. Wenn ich die laue Bezahlung sehe, denke ich mir immer: Aber man hat Freiheit. Trotz 60 Stunden-Wochen. Das ist es mir wert.

    schrieb Dr.D. am

  • #109

    Grundübel:
    - Es fehlt die Konkurrenz mit Differenzierungsmöglichkeiten = Karrierearmut. Das hat Auswirkungen.
    - Es fehlt an Weiterbildungsverpflichtung. Wenn ich als Grundschullehrer mit 22-67 arbeite muss ich keine ernsthafte (karrierewirksame) Prüfung mehr machen.
    usw.
    Was also wundern?

    schrieb PlusMinus am

  • #110

    Schade, dass es keinen vernünftigen Admin (oder Moderator) gibt, schon beim zweiten oder dritten falschen Eintrag alle verschoben hätte, um die wirklich wichtigen Diskussionen zuzulassen.

    Wir machen das i.d.R. so: Wir löschen Beiträge, die beleidigend oder verfassungswidrig sind.
    Auf Dem Lehrerfreund gibt es mehrere Diskussionen über Lehrergehälter und -arbeitszeiten. Alle Diskussionen laufen - gelinde gesagt - sehr polarisierend ab. Was ist “wirklich wichtig”?

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #111

    Wow, habe gerade knapp 2 Stunden meiner Lebenszeit verbrannt, um diesen Thread zu lesen - und bin hinterher nicht wirklich schlauer. Dass es Leute gibt, die wenig echte Ahnung vom Lehrerberuf haben, war mir schon vorher klar. Dass es Leute gibt, die trotz zahlreicher Versuche an den Schulen es ihnen beizubringen, unrefkletiert und transferunfähig sind, erlebe ich leider auch immer wieder.
    Ehrlich gesagt, haben mich anfangs die Beiträge amüsiert, manchmal auch aufgeregt - aber interessant waren vor allem Mister M.s Beiträge im Mittelfeld, selten so gelacht - vielen Dank Mister M. (da heisst’s doch immer wieder, Schüler würden keine Ironie verstehen, ganz zu schweigen von Sarkasmus - aber einige Leser haben’s noch weniger drauf).
    Schade dennoch, dass hier manche ernst gemeinte Fragen nicht beantwortet wurden, und dass das eigentliche Thema, nämlich der große Unterschied zwischen den Ländern, in den Hintergrund geraten sind. Wäre es nicht trotzdem angemessener, einfach mal die Stammtischdebatte zu ignorieren und stattdessen auf die Unterschiede zwischen Besoldungstabellen und Stundendebütaten einzugehen? Sicher, es ist einfacher beim 2 Jahre (!) andauernden Streit sich gegenseitig fertig zu machen und mit Statistiken und Fakten um sich zu schleudern. Aber wäre es nicht wirklich viel sinnvoller und gleichsam unterhaltend, mal wirklich ernsthaft Unterschiede festzustellen und ggf. diese bei den Landesherren zwecks Ausgleichs anzusprechen?
    Ich will gar nicht mal sagen, dass diese unfachlichen Diskussionen unwürdig sind, schließlich habe ich ja auch fast alles gelesen und mich köstlich amüsiert - ganz wie bei der Bildzeitung, die ich gelegentlich lese, wenn sie in der Bahn rumliegt.
    Schade, dass es keinen vernünftigen Admin (oder Moderator) gibt, schon beim zweiten oder dritten falschen Eintrag alle verschoben hätte, um die wirklich wichtigen Diskussionen zuzulassen.

    schrieb Ferienjunky am

  • #112

    @Mr.M., Joanne & Herrn Schuster

    Dann machts ja ein (auch nicht mehr viele Jahre bis zur Pensionierung habender) Kollege an meiner Schule genau richtig: Der arbeitet Teilzeit, hat tolle und langjährige Seilschaftsverbindungen zur Schulleitung (und muss damit im Gegensatz zu anderen TeilzeitkollegInnen nie Stunden vertreten) und er hat einen Tag in der Woche frei.
    Dieser ist ihm heilig.
    Nie im Leben würde ihm einfallen, einen seiner (im zunehmenden Alter und Körperumfang stark mehr werdenden) Arzttermine auf diesen Tag zu legen! Ganz im Gegenteil: Er legt ihn auf den Tag, an dem er die meisten Stunden an der Schule ist! Aber hauptsache er wirkt für die Außenwelt beschäftigt….

    schrieb sunny am

  • #113

    @Joanne:
    Was Hugo Schuster wohl meinte, war folgendes:

    Wenn ein “normaler” Arbeitnehmer einen freien Tag mitten in der Woche hat, geht man ganz selbstverständlich davon aus, dass dieser einen Urlaubstag hat, Überstunden “abbummelt” oder Teilzeitbeschäftigter ist. Bei einem Lehrer / einer Lehrerin heißt es automatisch “vollbezahlter Halbtagsjob” im Sinne von “Volles Gehalt, halbe Arbeitszeit”. Dass es sich auch hierbei um das “Abbummeln” von Überstunden (siehe Beitrag zur Abitur-Korrektur) oder um Teiltzeit handeln könnte, wird erst gar nicht in Betracht gezogen. Lehrer haben scheinbar immer irgendwie rund um die Uhr ihren Job zu machen, egal um welche Tages- oder Wochenzeit. Das gerade die Quote der Teilzeitbeschäftigten sehr hoch ist im Lehramts-Bereich, wird völlig ignoriert.

    Außerdem: Wer als Lehrkraft eine “halbe Stelle” hat (die logischerweise auch nur halb bezahlt wird, was sicherlich jetzt einige der “Leistungsträger” aus der “freien” Wirtschaft in ungläubiges Erstaunen versetzen wird…), der hat noch lange nicht 2,5 Schultage frei, wie es wohl im ansonsten gnadenlosen Kapitalismus üblich wäre, sondern der hat oft nur einen schulfreien Tag in der Woche, mit Glück, wenn’s in den Stundenplan passt, auch zwei. Aber klar. Die Lehrer haben es ja ansonsten so bequem in ihrer Beamtenhängematte, da wollen wir ihnen das nicht noch mit der Gleichung “halbe Stelle, d.h. halbes Gehalt” = “halbe Anwesenheitszeit” versüßen… Wo kämen wir denn da hin?

    schrieb Mister M. am

  • #114

    @Joanne

    Der letzte Absatz war vielleicht etwas überzogen. Ich stehe kurz vor der Pensionierung und habe andere Zeiten erlebt.
    Auf eine Zeitungsanzeige “Lehrer sucht 3-Zimmer-Wohnung” bekam ich über 200 Zuschriften, und das in einer Stadt, in welcher es nicht einfach war, eine Wohnung zu finden. Zufällig bekam ich mit, als ich die Zuschriften abholte, dass andere Inserenten (z. B. Studenten) mehrfach schon Anzeigen geschaltet hatten, ohne ein Angebot zu erhalten. Heute hat ein Lehrer keinen Bonus mehr. Ein neuer Kollege wohnt 30 km von der Schule entfernt auf einem Bauernhof, etwas anderes hat er trotz intensivster Bemühungen nicht gefunden.
    Wenn ich, z. B. im Urlaub, nach meinem Beruf gefragt werde, sage ich “Beamter”, “Angestellter” oder sonst irgendetwas, aber bloss nicht “Lehrer”.
    Warum ist das Ansehen des Lehrers derart gesunken?
    Nun, ganz unverdient ist das wirklich nicht, ich
    werde aber den Nichtlehrern hier im Forum
    nicht auch noch Munition liefern, die benutzt werden kann,
    um unserem Berufsstand noch weiter zu schaden.
    Gruß
    Hugo

    schrieb Hugo Schuster am

  • #115

    @ Angestellter
    Der Kommentar mit der Honigbiene war Klasse. Sie scheinen hier der einzige zu sein, der wirklich harte Arbeit verrichten muss.

    schrieb GriasDi am

  • #116

    @Hugo Schuster

    Ich hoffe doch nicht, dass Sie das ernst meinen, dass das “zur Schau stellen” von Teilzeitbeschäftigung (und damit weniger Kohle in der Tasche!) “unserem Berufsstand enorm schadet”.

    Zwei meiner Nachbarinnen arbeiten ebenfalls Teilzeit, die eine als Verkäuferin, die andere als Büroangestellte. Jede hat mindestens an einem Tag in der Woche frei - und legt ihre Termine (Werkstatt, Frisör, Handwerkerbesuch,...) selbstverständlich auf diesen Tag.
    Beide erlauben sich auch, morgens zu joggen, einkaufen zu gehen o.ä., wenn sie erst nachmittags oder ab zehn arbeiten müssen.
    Da sagt auch niemand was!

    schrieb Joanne am

  • #117

    @Angestellter

    “Wenn Sie wüssten, wie Recht Sie haben, leider wissen Sie es nicht!”
    Sie zeigen eine Schwachstelle des Schulwesens auf, die es wohl in keinem anderen Beruf gibt.

    Wenn mir wurscht ist, was die Schüler und Kollegen von mir denken, und ich auch mit der schlechtesten Beurteilungsnote,
    die noch ein Verbleiben im öffentlichen Dienst ermöglicht, zufrieden bin, dann kann ich bei einem typischen Schulleiter mit ca. fünfzig Prozent von dem, was ein durchschnittlicher Kollege arbeitet, über die Runden kommen. Kollegen, die sich in der Schule Zettel austeilen, die zwanzig Jahre alt sind, sich vor jeder Arbeit drücken, aber in fünf Vereinen in der Vorstandschaft sitzen, finde ich zum ...

    Leider wirkt sich die Beurteilungsnote auch nicht so toll auf die Beförderung aus, gut dann wartet er halt zwei Jahre länger.
    Es gibt da nette Gesetzmäßigkeiten: “Wer sich in der Schule einmal seine Intelligenz zeigt, der ist ein Leben lang der Dumme”.
    Leider gilt das auch umgekehrt.

    Auch die Teilzeit ist ein Problem.  “Um 7:30 Uhr geht meine Nachbarin in die Schule und um 14:00 Uhr kommt sie nach Hause, am Montag und Freitag geht sie um 8:00 Uhr mit ihren Freundinnen zum Joggen.”
    In der Autowerkstatt: “Kann ich mein
    Auto am Mittwoch bringen, da habe ich meinen freien Tag”.
    Leider trägt sie kein Schild auf dem Rücken mit der Aufschrift:
    “Lehrerin in Teilzeit mit Mindeststundenzahl”.

    Und diese Fälle werden in der Öffentlichkeit eben wahrgenommen und schaden unserem Berufsstand enorm.

    schrieb Hugo Schuster am

  • #118

    @griasDi
    Ja, das könnte sein, dass er in seinem früheren Leben als Honigbiene mehr arbeiten musste.

    schrieb DieWahrheit am

  • #119

    @Angestellter:
    Wie schön muss es in Ihrer Welt sein, in der man nie hinter die Kulissen zur blicken braucht und man daher die eigenen Vorurteile schön weiter pflegen kann.

    Zum Abitur: Wenn man einen Leistungskurs hat und die Abitur-Klausuren korrigieren “darf”, dann hat man “mal so eben” über den Daumen gepleit mindestens 50 Zeitstunden Mehrarbeit (25 Schüler, ca. 2 Stunden pro Arbeit inkl Einzelgutachten). Diese Arbeit darf man “so nebenbei” erledigen in ca. 2 Wochen, d.h. 25 Überstunden pro Woche, abzuleisten abends und am Wochenende. “Schulfrei” bekommt man für die Korrekturen nicht. Das “normale Geschäft” muss schließlich ungestört weiterlaufen, denn sonst beschweren sich die Eltern wegen Unterrichtsausfall.

    Und jetzt rechnen wir einmal nach:
    Ist das Abitur geschrieben, fällt der Unterricht in dem Fach natürlich weg, also ca. 8 Wochen á 4 Unterrichtsstunden á 45 Minuten macht 24 Zeitstunden. Mit einem Aufschlag für eine gründliche Vor- und Nachbereitung von 50% sind das also 36 Stunden.

    Hinter der “Freizeit”, die Sie beobachten, können also tatsächlich ca. 14 Überstunden stecken (50-36 Stunden). Von der bekommt die Öffentlichkeit nichts (und Sie offensichtlich schon gar nichts) mit.

    Ich plädiere immer noch dafür: Lehrkräfte müssen ein Büro an der Schule bekommen, natürlich ausgestattet mit den üblichen Arbeitsmaterialien (PC, Telefon, Bücher, Bürostuhl usw., was für “Angestellte” wie Sie wahrscheinlich das Normalste der Welt ist;  Lehrer dürfen sich das alles selber anschaffen und dank “großzügiger steuerlicher Absetzbarkeit” auch noch zu 70% aus eigener Tasche bezahlen). Meinetwegen dann auch eine Präsenzzeit in der Schule von 8-17 Uhr inkl. einer Stunde Mittagspause (und zwar echte Pause, ohne “Schülerbetreuung” oder “Aufsicht”, d.h. Zusatzpersonal ist einzustellen und vom Arbeitgeber zu bezahlen!). Die Präsenzzeiten kann man ruhig in die Schulferien ausdehnen, bis auf den üblichen Urlaubsanspruch im öffentlichen Dienst.

    Ein netter Nebeneffekt wäre: Damit die gesetzlichen Arbeitszeiten eingehalten werden, gibt’s dann z.B. die Abiturzeugnisse erst im August oder September. Müssen die Universitäten dann ihre Einschreibungsfristen um ein oder zwei Monate nach hinten verschieben, warum auch nicht. Und die “normalen” Zeugnisse gibt’s dann eben nicht vor, sondern NACH den Sommerferien. Denn auch diese sind im Vorfeld mit einer Menge Korrigiererei von Klassenarbeiten verbunden. Aus organisatorischen Gründen, auf welche die einzelne Lehrkraft KEINEN Einfluss hat (Ferien, Regelungen für die maximale Anzahl an Klassenarbeiten pro Woche, eine neue Klassenarbeit darf erst geschrieben werden, wenn die alte zurückgegeben und besprochen wurde, Vorgabe der Zahl an Klassenarbeit pro Halbjahr usw.) häufen sich diese Arbeiten IMMER zum Ende des Schul(halb)jahres. Die Schüler wissen dann zwar erst nach den Sommerferien, ob sie in die nächste Klassenstufe versetzt wurden, aber die Öffentlichkeit will die Arbeit, welche Lehrkräfte abends und am Wochenende “im stillen Kämmerlein” verrichten, offensichtlich nicht sehen und anerkennen. Das wäre eine saubere Lösung, die zwar den Steuerzahler einiges an Geld kosten würde(Arbeitsplätze an der Schule müssen ausgestattet werden), was aber in Zeiten der Banken-Milliarden aus Steuermitteln und Subventionen für alles und jeden in der “freien” Wirtschaft kein echtes Argument mehr sein kann.

    schrieb Mister M. am

  • #120

    @ Angestellter
    Die meisten Deutschlehrerinnen haben familienbedingte Teilzeit, deswegen sind es 20. Natürlich sehen Sie nur die Freizeit, die ihr Bekannter hat. Vielleicht musste er vorher dafür mehr arbeiten? Könnte sein.

    schrieb GriasDi am

  • #121

    @ GriasDi
    schon merkwürdig, für ein Hauptfach (Deutsch) 20 Lehrer, für das andere (Mathe, zusätzlich Physik) nur 10. Wie geht sowas?

    An alle anderen:
    Gut, okay, ich sehe es ein, Lehrer sind die meistarbeitenden Menschen in unserer Gesellschaft. Dann sind die etwa 10 Lehrer, die ich persönlich kenne, eben eine Ausnahme. Ich habe jetzt Urlaub und treffe mich gleich mit einem hartarbeitenden Lehrer (übrigens Deutsch), der mit mir Radfahren geht. Woher er die Zeit hat?
    Naja, nach dem Abitur hat er eben jeden Mittwoch nur eine Stunde und Freitags komplett frei.
    Irgendwie mache ich ziemlich viel mit dem, weil der ständig Zeit hat. Ausser nach den grossen Ferien, da muss er sich am Wochenende immer “mental” auf das neue Schuljahr vorbereiten.

    schrieb Angestellter am

  • #122

    @DieWahrheit usw.

    Ich kenne einen, der kannte einen, dessen Schwager im Bahnhofsstehausschank einmal davon gehört hat, dass es Lehrer gäbe mit einer Traumkombination. Diese sind Lehrer und Maurer.
    Als Lehrer haben sie im Sommer frei und als Maurer im Winter ...

    @ Rest der Runde

    Solche bescheuerten Diskussionen habe ich jahrelang z. B. mit meiner Cousine geführt. Heute sind ihre beiden Töchter Lehrerinnen in sehr korrekturintensiven Fächern.

    Leider sind auch diese Gespräche mit Berufskollegen nicht gerade einfacher. Ein Klassenkamerad, der an der Hauptschule arbeitet, hat jahrelang sehr neidvoll auf alle Gymnasiallehrer geblickt. Sein Sohn wohnt bei mir in der Nachbarschaft und unterrichtet seit drei Jahren Englisch und Deutsch am Gymnasium. Nicht selten brennt um 3:00 Uhr in seinem Arbeitszimmer noch Licht. Als ich den Papa mal fragte, ob sein Sohn zu dieser Zeit an der Börse in Japan spekuliert, ist er ausgerastet ...

    schrieb Paul Weber am

  • #123

    @ DieWahrheit
    Ihrem letzten Statement kann ich zustimmen. Allerdings spricht es nicht für Sie, wenn sie von dieser Minderheit auf die Gesamtheit schließen. So gibt es bei uns an der Schule ca. 20 Deutschlehrer/innen, 10 Mathe/Physikleherer/innen 15 Sprachlehrer/innen aber nur 3 Kunstlehrer, 2 Musiklehrer.

    schrieb GriasDi am

  • #124

    @ die Wahrheit:
    Und das sind oft technische Lehrer.
    Weißt Du, was die verdienen?
    Und wann war Deine Schulzeit???

    Aus Schülersicht sieht zudem das meiste anders aus als es ist.
    Vergleichar mit einem Kunden (auch wenn viele Lehrer das nicht gerne hören), wobei der Kunde hier am Produkt mitarbeiten muss. Ich kann z. B. als Kunde von Aldi auch nicht sagen, wie die Arbeit dort ist…so ein (mal wieder) dämliches Argument!

    Du warst echt auf dem Gymnasium???
    Zumindest analytisches Denken fällt Dir auffallend schwer.

    Übrigens:Die Berufswahl ist eine Intelligenzfrage.
    Wenn der Lehrerberuf soooooooo toll ist und Du ihn nicht gewählt hast, kannst Du nicht so schlau sein. ;)

    schrieb Ingenieur jetzt Lehrer am

  • #125

    @35 Jahre Lehrer: Ich vermute Sie unterrichten Deutsch oder Fremdsprachen. Dann sind Sie natürlich vergleichsweise schlecht dran. In meiner Gymnasialzeit gab es Lehrer nur für Kunsterziehung, nur Musik oder die Fächerkömbination Erdkunde / Sport. Die Jungs hatten ein Leben!

    schrieb DieWahrheit am

  • #126

    @ Dipl Ing
    Die Didaktik in der Uni fand auch ich als “gelernter” Lehrer witzlos. Auf das Lehrerdasein haben diese sicher nicht vorbereitet. Da musste man sich alles selbst erarbeiten - ich hoffe, Sie haben die Energie dazu. Wenn Sie nur “Mathekurse” belegen müssen, ist das natürlich nicht mit einer Mathevorlesung in der Uni vergleichbar - nehme ich an. Insofern werden Sie ja geschont.

    schrieb GriasDi am

  • #127

    Machen das (noch) so viele???

    Meiner Information nach gibt es vor allem in Naturwissenschaftlichen Fächern einen gravierenden Lehrermangel.

    Wissen Sie anderes?
    Woher?
    ...wäre interessant zu erfahren.

    schrieb Ingenieur jetzt Lehrer am

  • #128

    (#237) Dipl Ing
    Mathe ist ein prima Fach, da geht es einem zumindest in der Mittelstufe korrekturmäßig sehr viel besser. Ideal: Mathe und Sport!

    schrieb 35JahreLehrer am

  • #129

    Wären die Bedingungen im Lehrerberuf wirklich so schlimm, gäbe es nicht so viele, die genau diesen Job machen wollen.

    Gehöre bald auch dazu. Darf nach kurzem Studium, witzlose Didaktikvorlesungen und Mathekurse, auch über die ach so schlimmen Arbeitszeiten schimpfen.

    schrieb Dipl Ing am

  • #130

    @(#228) DieWahrheit
    Schade, dass Sie anscheinend nicht im Schuldienst sind. Denn dann hätten Sie die volle Wahrheit erfahren. Ich habe mehrfach erlebt, wie Quereinsteiger (in Hessen ging das zeitweilig bis ins Alter von 50) in den Schuldienst gingen, weil sie weniger arbeiten wollten. Und dann erlebten sie diese 60 bis 70 Wochenstunden Arbeit in den Korrekturzeiten, das sind die Monate November, Dezember, März, April, Mai und Juni. Sie reagierten empört und schimpften, dass man da was unternehmen müsse, das seien ja unmenschliche Arbeitsbedingungen.
    Abgesehen davon muss man auch erst mal lernen, auf die richtige Weise mit den jungen Menschen umzugehen. Nicht jedem fällt es auf Anhieb leicht, permanent unter Beobachtung durch 33 Jugendliche zu stehen.
    Diese meine (z.T. Ex-)Kollegen waren vorher bei Banken oder in der Industrie tätig.
    Die Vergleiche des Lehrerberufs mit anderen Berufen in den vorigen Beiträgen sind diesbezüglich teilweise recht vorurteilsbelastet, auch spricht aus dem einen oder anderen Beitrag die Hybris eines Diplomanden gegenüber uns sogenannten “Lehramtskannibalen”, wie die uns im Studium netterweise genannt haben. Da kann man als langjähriger Lehrer so einem frisch quereingestiegenen 40-jährigen “Großmaul” schon mal den Katzenjammer gönnen, den man selber im zarten Alter von 25 erleben musste. Das ist noch kein Mobbing, da wird nur endlich mal jemand auf den Boden der Tatsachen runter geholt.

    Und an alle anderen Lehrer-Neider: Während andere sonntags was mit Freunden unternehmen oder grillen, sitze ich am Schreibtisch. Es gibt auch Schulen mit wöchentlichen Konferenzen. Es gibt Abendveranstaltungen wie Elternsprechtage und Elternabende - und das nach einem vollen Arbeitstag! Außer in den Sommerferien hat man als Lehrer meist auch nicht wirklich frei. Das hängt u.a. davon ab, wann das Abitur liegt. Ich erinnere mich an einige durchkorrigierte Osterferien.
    Von wegen den Rest des Tages in der Sonne räkeln! Wenn ich mir das mal gönne, so sitze ich abends dafür dann bis 22/23 Uhr am Schreibtisch. Wenn ich mich dort “räkele”, sieht mich aber keiner.

    Hey Leute, das Unterrichten macht mir wirklich Spaß, der Beruf ist anspruchsvoll und abwechslungsreich. Ich denke mir nach der langen Zeit immer noch gern neue Dinge aus, lese regelmäßig meine vier Fachzeitschriften und bin bestimmt auf dem neusten Stand des Unterrichtens.
    Hätte ich für diese entsetzlich endlosen Korrekturzeiten und für die Geräteverwaltung, -bestellung und -reparatur eine Hilfe, hätte ich also eine 40- bis 45-Stundenwoche, übers Jahr inklusive Ferienzeiten gegen 6 Wochen Urlaub aufgerechnet, würde ich nicht so früh wie möglich in Rente gehen und für jedes nicht gearbeitete Jahr 3,6% plus 1% Abzug gleich 4,6% Gesamtabzug vom vollen Pensionsbetrag (Bei gerade frisch verlängerter Lebensarbeitszeit macht das ganz schön was aus!) in Kauf nehmen!

    schrieb 35JahreLehrer am

  • #131

    @ die Wahrheit:
    als Quereinsteiger hat man - zumindest in BW- kein Referendariat und bekommt - zumindest in Mangelfächern - eine Zulage zu Beginn.

    Sie haben keine Ahnung und beweisen das in jedem Post…die Diskussionen hier sind erbärmlich und (meist) ohne Wissen und Fakten.

    Ich sehe meinen Nachbarn im Garten, man benutzt 20 Jahre die selben Folien…man man man
    vll arbeiten manche abends oder nachts, nennt man flexible Arbeitszeit, vll ist es aber auch ein faule Socke, die es auch in der Wirtschaft geben soll….
    und bei Daimler schlafen die Angestellten in der Nachtschicht oder saufen kästeweise Bier (habe ich vor 10 Jahren selbst im Ferienjob gesehen)...

    schrieb Ingenieur jetzt Lehrer am

  • #132

    @DieWahrheit
    Dafür, dass Lehrer Beamte sind, können sie ganz und gar nichts. Das wurde vom Staat mal so beschlossen. Gründen Sie eine Partei, mit der sie das dann abschaffen. Aber ich prognostiziere Ihnen sofort einen noch größeren Lehrermangel in den Naturwissenschaftlichen Fächern. Übrigens, nach dem Referendariat fangen die Nachtschichten erst an. Warum rettet eigentlich nicht die Finanzwelt die Finanzwelt?
    Wer hat eigentlich die Ingenieure ausgebildet?

    schrieb GriasDi am

  • #133

    @ Angestellter
    Das kommt wahrscheinlich sehr auf das Fach an. In meinen Fächern (auf Gymnasialniveau) kann ich nur sagen, dass das Staatsexamen von den prüfenden Professoren als schwieriger eingeschätzt wird (das Betrifft Mathematik und Physik). Nicht selten sind Studenten, die sowohl ein Mathe-Diplom, als auch das Staatexamen in Mathematik machen im Diplom um eine gesamte Notenstufe besser. Zu den Zeiten, zu denen ich studierte und das ist ca. 20 Jahre her, gab es keine Extra-Vorlesungen für Lehramtsstudenten, d. h. wir saßen in den selben Vorlesungen wie Diplomstudenten.

    schrieb GriasDi am

  • #134

    @ Grias

    Ich bezweifele keineswegs die fachliche Qualifikation der Lehrer, aber zumindestens früher war es in Chemie bis zum Vordiplom ein wesentlich gekürztes Studium, dh. halb soviel Mathe und Physik, andere Klausuren, verkürzte Praktika. Das ist ja auch vollkommen sinnvoll, da Lehrer noch Pädagogik plus Zweitfach haben. Nach dem Vordiplom gab es eigentlich keine Veranstaltungen für Lehramtsstudenten. Der Stoff ist für den Schulbetrieb auch weit mehr als ausreichend.
    Ich weiss nicht, ob man promovieren kann, das regelt das Hochschulgesetz, aber auch da ist fachlich nichts einzuwenden. Eine Promotion ist ja auch oftmals nur Fleiss und sehr themenfixiert.
    Andererseits ist natürlich das gesamte Wissen eines Lehrers doch weit von dem Diplomniveau entfernt.

    schrieb Angestellter am

  • #135

    Diese Meldung würde ich gerne lesen:

    Deutsche Lehrer retten die Welt!
    Aufgrund ihrer, zu aktiven Zeiten üppigen Bezüge und den damit verbundenen Kapitalakkumulationen, die ohne weiteres zur Bestreitung eines auskömmlichen Lebensabends genügen, haben sämtliche 283.000 pensionierte Lehrer in Deutschland Ihre Pensionen zur Rettung der (Finanz)welt zur Verfügung gestellt.
    Es ergibt sich dabei geschätzt folgender Betrag:
    Jeder pensionierte Lehrer erhält bei heutiger Lebenserwartung 25 Jahre lang Zahlungen von 40.000 € brutto im Jahr, das ergibt je Lehrer einen Pensionsanspruch von 1.000.000 €. Bei aktuell 283.000 pensionierten Lehrern stehen 283.000.000.000 ( 283 Mrd.! € ) nunmehr frei zur Verfügung, mit welchen Griechenland und Portugal problemlos gerettet werden können. Sollten sich weitere hochdotierte Beamtenpensionäre ( Staatssekretäre, Richter usw. anschließen ) kann der deutsche Beamte sich mit dem Prädikat “Weltretter” schmücken und sein Ansehen erheblich aufpolieren.  Mathematiklehrer sind aufgefordert einen Fehler in der Berechnung zu finden, was ihnen nicht gelingen wird. Meine Herren Lehrer: Ihre Pensionsansprüche nehmen dem Land jede Luft und quetschen den gemeinen Steuerzahler aus wie eine Zitrone. Mit Kopfschütteln registriere ich Fördervereine an Schulen, die mit hohem Einsatz Peanuts einsammeln um im Schulhof oder der Bücherei dieses oder jenes für ein paar Euro anzuschaffen. Dafür gebe ich keinen müden Cent. Könnten nicht besser die Lehrer mit einem “Notopfer” auf 5% Ihres Gehalts verzichten und dieses ihrer jew. Schule zur Verfügung stellen? Die Schulen würden erblühen, mit den riesigen finanziellen Mitteln, die man plötzlich zur Verfügung hätte und kein Lehrer würde auch nur merken, dass sein Lebensstandard darunter leidet. Nur die private Sparquote würde etwas sinken. Normalverdiener können auch nicht neben einem längst bezahlten Haus 500.000 - 1 Mio. Euro vererben, was für Beamte im höheren Dienst normal sein dürfte ( es sei denn sie bereisen pausenlos die Welt und verblasen das ganze Geld ).
    Freunde der Nacht: Eure 46 Arbeitsstunden glaube ich Euch im Referendariat, danach reduziert sich das schlagartig. 20 Jahre die gleichen Folien und Unterrichtsmaterialien, die jedes Jahr neu recyclet werden machens möglich ( Rangar Yogeshwar hat das auch mal im Fernsehen gezeigt ).
    Zu den Studiengängen Ing.technik / Naturwissenschaft versus Lehramt noch was zum Nachdenken:
    Deutscher Maschinenbau ( ingenieure ) und Chemie sind Weltspitze! Was hören wir von den Schulen?
    Wo kein Wettbewerb herscht, kehrt Müßiggang ein, da beißt die Maus keinen Faden ab.

    schrieb DieWahrheit am

  • #136

    Eine gute Quelle bezüglich der Arbeitszeit von Lehrern ist die Internet-Seite von Quarks und Co. Hier wird gezeigt, dass Lehrer nicht weniger arbeiten als andere Angestellte in der “freien Wirtschaft”. Übrigens gabs vor Jahren mal eine Kienbaum-Studie zur Arbeitszeit von Lehrern. Diese Studie wurde von Kultusministerien in Auftrag gegeben, in der Hoffnung, aufgrund der Ergebnisse, die Arbeitszeit von Lehrern erhöhen zu können. Herausgekommen ist, dass Lehrer eine Arbeitszeit von 46 Stunden pro Woche haben (schon umgerechnet auf 6 Wochen Urlaub pro Jahr). Nach einer weiteren Studie gehören (zumindest) deutsche Gymnasial-Mathematiklehrer weltweit zur Spitze. Übrigens, in fast allen anderen Ländern unterrichten Lehrer nur EIN Fach. In Deutschland unterrichten Gymnasiallehrer ZWEI Fächer, die sie auf Diplom-Niveau studiert haben (sie können in beiden Fächern promovieren).

    schrieb GriasDi am

  • #137

    @ Mister M

    Und was nutzt die bessere Ausbildung unserer Lehrer, wenn Deutschland regelmässig schlecht bei der PISA-Studie abschneidet?

    Ich suche auch keinen Schuldigen für den enormen Verdienstunterschied zwischen der Schweiz und Deutschland.
    Mir fällt nur auf, dass zu der Zeit, als mein Vater Lehrer war, er immer sagte: ich verdiene zwar nur 40-50% von dem, was in der freien Wirtschaft zu verdienen ist, aber ich habe eine sichere Stelle und mehr Freizeit.
    Davon ist heute nicht mehr viel übrig. Für Angestellte werden Leistungen gestrichenund Löhne gekürzt. Das ist aufgrund des asiatischen Raum und der Wiedervereinigung auch notwendig. Bei Beamten ändert sich nur marginal etwas.
    Warum ich jetzt kein Lehrer geworden bin?
    Ganz einfach: Als ich angefangen habe zu studieren (1988) war diese Entwicklung nicht vorauszusehen. Heute würde ich mit Sicherheit Lehrer werden.

    schrieb Angestellter am

  • #138

    @ Mister M #224 und Konsorten
    Liebend gerne würde ich in den Schuldienst wechseln. leider machen Ihresgleichen das aber fast unmöglich ( Quereinsteiger werden als päd. minderbemittelt von den Pfründeinhabern gemobbt, die Lehrergewerkschaft heult laut auf. Der wahre Grund ist aber, dass man den frischen Wind scheut, der einen aus der Hängematte blasen könnte ). Weiters ist die Altersbeschränkung (40) dem im Wege und das Referendariat wird als Abschreckung auch noch vorgeschaltet. Ich bin übrigens ein guter Schachspieler, mein Nachbar wohl eher nicht.
    Einen gewissen Neid ggü. den müßiggehenden Lehrern kann ich nicht leugnen. Dieser wäre sofort verschwunden, würden die Beamten-Lehrer Sozialabgaben zahlen und Rente beziehen. Dann würde ich ihnen die 14 Wochen Urlaub meinetwegen gönnen. Was aber gar nicht geht, ist das Rumjammern auf höchsten Niveau und der Irrglaube man habe als “Hochstudierter” ( bei uns in der Chemie wurden die Lehramtler mild belächelt ) ja schließlich ein Anrecht auf ein Gehalt wie ein Oberarzt. Aber ins Pädagogenuniversum dringen die Wahrheiten des rauhen Berufsalltags in der freien Wirtschaft nicht vor. Ich sehe das bei meinem Schwiegervater ( Grundschullehrer i.R. natürlich vorzeitig ), dessen Weltbild von übervorgestern soweit weg ist, dass er als unbekehrbar einsortiert werden muss.
    Lange Rede, kurzer Sinn. Genießt Eure Privilegien, solange noch Zeit ist. Wegen Nichtfinanzierbarkeit wird das in absehbarer Zeit ein Ende haben ( müssen ). Schon jetzt kosten die Lehrer i.R. den Steuerzahler etwa. 10 Mrd. Euro im Jahr !!! Und mit der kommenden (Früh)-Pensionierungswelle und steigender Lebenserwartung wird das schnell noch mehr. Ihr fett-Pensionsempfänger könnt noch vergnügt die Welt bereisen ohne finanzielle Sorgen, während Millionen Rentner nur mit Mühe über die Runden kommen. Die zunehmende Zahl angestellter Lehrer zeigt wohin die Reise gehen muss. So leid es mir für euch tut, was wahr ist muss wahr bleiben.
    Ein kleiner Einblick in die reale Welt außerhalb der Schulmauern noch zum Ende: Wieviele Kranktage habt ihr Lehrer im Schnitt pro Jahr und was schätzt Ihr was man sich in der freien Wirtschaft erlauben kann?

    schrieb DieWahrheit am

  • #139

    @Angestellter:
    Langsam wird mir klar, worauf Sie hinauswollen:

    Sie sehen die Top-Gehälter für Ingenieure in der Schweiz (wo Sie ja nach eigener Aussage oft sind) und wundern sich, dass Sie nicht auch so viel Geld verdienen. Also muss ein Schuldiger her. Und den haben Sie auch schnell gefunden: Die deutschen Lehrer sind es, denn die verdienen ja so viel mehr als in anderen (vergleichbaren?) Ländern. Wobei Sie hier wieder einmal Äpfel mit Birnen vergleichen: Effektive Arbeitszeit und Ausbildungsniveau sind bei deutschen Lehrern weltweit mit am Höchsten: In den meisten Ländern steckt man gerne einmal Bachelor-Absolventen (wenn überhaupt) vor die Klassen, in Deutschland braucht man dafür den Master + zwei Jahre anschließendes Referendariat!. Und zur effektiven Arbeitszeit: Der deutsche Lehrer muss alles machen (von der Pausenaufsicht, der medizinischen Notfallversorgung von Schülern, Erziehungsberatung, Prüfungsabnahmen und -korrekturen, ...) und das bei einer relativ hohen Unterrichtsverpflichtung. Alles Arbeiten, für die es in vielen anderen Ländern Unterstützungspersonal an den Schulen gibt oder wofür es extra Bezahlung gibt (z.B. Prüfungen). Der Staat macht mit diesem “All-Inclusive-Paket” (inkl. unbezahlter Überstunden bei den Beamten) sicherlich kein Verlustgeschäft, denn den Verzicht auf das Streikrecht gibt es von Seiten der Lehrerschaft noch gratis mit dazu.

    Wenn die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen so spitzenmäßig sind: Warum gibt es dann seit Jahren an den Schulen einen Mangel an Lehrkräften im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik)? Irgendetwas scheint in Ihrem Weltbild nicht zu stimmen.

    Was auch seltsam bleibt: Sie beneiden die schweizer Ingenieure um ihr hohes Gehalt, aber seltsamerweise verdienen die Lehrer dort NOCH mehr als in Deutschland (in Luxemburg übrigens auch). Wie passt das eigentlich zusammen? Die Lehrer verdienen in der Schweiz mehr Geld als in Deutschland OBWOHL dort die Abgaben an den Staat niedriger sind. Vielleicht sollten Sie die Schuldigen woanders suchen.

    schrieb Mister M. am

  • #140

    @ Mister M.

    Ein Blick auf Verdiensttabellen sollte Klarheit schaffen:
    Erfahrene Ingenieure in der Chemie und Pharmaindustrie (die zahlen übrigens am meisten) liegt bei 68000€, in der Chemie sind es etwa 75000€ für Chemiker. Darin sind 12000@ erfolgsbasiert (2008-2009 gab es somit fast nichts). Ein Lehrer im Schnitt 45000€.
    Bleiben dem Chemiker 3500€ pro Monat, dem Lehrer 2900€.
    Es stimmt, in der freien Wirtschaft hat man mehr Geld. Dies erarbeitet man sich aber mt beruflicher Unsicherheit und viel Eigenvorsorge (Rente, Berufsunfähigkeit).
    Unterm Strich kann man etwa 400€ für vergleichbare Vorsorge veranschlagen. Vom Arbeitsaufwand müssen wir gar nicht reden.
    Des weiteren sollte nicht vergessen werden, dass Ingenieure und Chemiker zu den bestbezahlten Akademikern gehören.
    Insofern kann ich nicht bemerken, dass ich, wie behauptet, einen vergleichsweise mies bezahlten Job habe, da mein Einkommen etwas über dem Durchschnitt liegt.
    Vergleicht man das mit dem Ausland, wird es erst richtig klar. Im Vergleich zum BIP liegen deutsche Lehrer auf einen extremen Niveau (Tabelle bei Lehrerfreund).
    In der Schweiz (da bin ich oft) verdienen Lehrer bsp 53000€. Da hat ein Ingenieur aber auch etwa 140000€, wenn er 5 Jahre dabei ist.

    schrieb Angestellter am

  • #141

    @Schülerfreund:
    Was uns “DieWahrheit” und “Angestellter” vielleicht indirekt sagen wollen: Beide haben einen für ihre jeweilige Ausbildung mies bezahlten Job, sehen gleichzeitig wie ihre Ex-Kommilitonen und Freunde Karriere machen und gutes Geld verdienen, und müssen ihren Frust irgendwie ablassen.

    Also gibt man u.a. den Lehrern die Schuld, denn man wurde ja schon in der Schule nicht genug gefördert und niemand hat das Genie erkannt, das in einem schlummert. Schließlich müsste man mit den eigenen Fähigkeiten schon längst Vorstandsvorsitzender eines Unternehmens sein…

    Auf den einfacheren Weg, sich eine fair bezahlte Arbeit zu suchen, kommen beide wohl nicht. Und das bei immer noch brummender Konjunktur und äußerst niedriger Arbeitslosiskeit…

    schrieb Mister M. am

  • #142

    @DieWahrheit:
    Lehrer im naturwissenschaftlichen Bereich werden immer gesucht. Bewerben Sie sich doch einfach! Dann können Sie mitverdienen, kiregen eine FETTE Pension und haben andauernd Urlaub. Und statt sich über Ihren Nachbarn zu ärgern, spielen Sie mit diesem mittags lieber eine Stunde Schach und machen sich über all diejenigen lustig, die für ihr Geld wirklich arbeiten müssen.

    Aber nicht ärgern, wenn die von Ihnen genannten “Zulagen” nicht auf der Gehaltsabrechnung auftauchen… Aber das wären sowieso Peantus im Vergleich zu dem lockeren und fürstlichen Leben, dass Sie dann hätten!

    schrieb Mister M. am

  • #143

    @alle weltfremden Lehrer

    Den Nachbarn in der Sonne sich räkeln sehe ich in der Mittagspause, wo ich zum Essen heim komme oder an einem der 26 Urlaubstage ( vgl. 98 Tage für Lehrer ).
    Die Mär von der Betriebsrente trifft auf “Degussa-Beamte” in der Großindustrie zu, ich bekomme keine, weiterhin 0 € Urlaubsgeld, 0 € Weihnachtsgeld, 0 € Orts- oder Firlefanz-Zulage.
    Irgendwelche Tarife oder Übertarife treffen in der freien Chemie auch nicht zu.
    Der Herr Lehrer, der die Ingenieure kennt, die mehr verdienen möge das Nettogehalt vergleichen und nicht das Bruttogehalt. weiters bedenke er die hunderttausende von Euro an Pension, die der Lehrer bei gleichzeitig höherer Lebenserwartung ( privat versichert und ausgeruht ) einstreicht.

    schrieb DieWahrheit am

  • #144

    @Tim

    Das finde ich auch und ich frage mich auch inzwischen, ob das nicht ganz gewöhnliche Forentrolle sind oder gar nur ein einziger.

    Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch ein paar Ingenieure, keiner von denen befindet sich in einer exorbitanten Position und jeder verdient mehr als ich.
    ich denke auch nicht, dass sich echte Akademiker tatsächlich rundweg so despektierlich, polemisch, dümmlich und hasserfüllt geben würden.
    Die Mär von dem Lehrer, der sich täglich in der Sonne räkelt, wird dann durch eigenes Erleben bekräftigt, was nicht einer gewissen Komik entbehrt, wie das Claus.Fischer und Mister M. so schön aufzeigten :-)
    Da werden Beträge aus dem Hut gezaubert, von denen ich auch träume, während der eigene Verdienst ganz knapp über dem Existenzminimum liegt :-)

    Ich bin mir nicht sicher, ob es hier wenn überhaupt nur ganz wenige sind, die ihre zweifelhafte Freude daran haben, uns mit Häme zu überschütten.
    Sorry, aber das sind nur Trolle und ich habe kaum noch Lust darauf zu reagieren. Es geht ja auch gar nicht um einen Austausch oder eine kontroverse Diskussion. Es geht ausschließlich darum, das eigene perfide Erleben manch eines Deppen zu bedienen.

    Wir sollten solche Leute großmütig nicht mehr beachten und diese unseligen Threads verweisen lassen… und uns nicht mehr über solche einen Mist ärgern :-)

    In diesem Sinne @Wahrheit, @Akademiker, vielleicht beschäftigt ihr euch mal lieber mit euren Frauen. Das macht mehr Spaß und ist gesünder ;-)
    Falls ihr keine habt, würde mich das nicht so richtig wundern.

    Alles Gute

    schrieb Schülerfreund am

  • #145

    Ich finde es langsam wirklich bedenklich, dass sich angeblich promovierte Akademiker (@DieWahrheit, @Angestellter) auf Stammtischniveau zu diesem Thema äußern. Hier hat unser Bildungssystem offenbar wirklich versagt.

    Dass sich Lehrer für ihr (angeblich hohes/niedriges) Gehalt rechtfertigen, ist auch völlig unnötig. Vergleiche zu anderen Berufen sind genau so unnötig, weil es in obigem Artikel um einen Vergleich zwischen den Lehrergehältern der einzelnen Bundesländer geht. Lehrer- und z.B. Ingenieurgehältern zu vergleichen entspricht übrigens einem Vergleich von Äpfeln und Birnen. Das kann man sich sparen.

    schrieb Tim am

  • #146

    @DieWahrheit:
    Wie wollen Sie eigentlich “zusehen” wie sich Ihr Nachbar mittags in der Sonne räkelt”, wenn Sie doch den ganzen Tag so hart für Ihr Brot als Dr. Dipl-Chem. schuften müssen? Oder sind Sie vielleicht schon im steuerfinanzierten Vorruhestand, wie es ab Mitte 50 üblich ist in unserer (arbeits-)“freien” Wirtschaft?

    Andererseits: Wenn’s mit dem angemessenen (übertariflichen) Gehalt als Dr. Dipl-Chem. und der Betriebsrente bei Ihnen nicht so recht funktionieren will… dann machen Sie wohl irgendetwas falsch. Ist aber sicher nicht die Schuld Ihres Nachbarn…

    schrieb Mister M. am

  • #147

    @Angestellter
    @DieWahrheit
    Dieser Unfug ist nicht mehr zu ertragen. Was soll das?
    Welche Ansprüche hat ein “promovierter Akademiker?”. Bei unserem größten Arbeitgeber vor Ort macht ein “promovierter Akademiker” Werksbesichtigungen, ansonsten ist er eingruppiert wie eine Sekretärin.
    Ich hatte auch Studienkollegen in BWL, die heute knapp über dem Hartz IV-Satz liegen, andere haben ein monatliches Spesenkonto, das höher ist als mein Jahresgehalt.

    Ein Vorteil des Lehrerberufs ist, dass man die häusliche Arbeitszeit frei einteilen kann. Ich kenne Lehrer, die arbeiten am Wochenende 20 Stunden, weil sie unter der Woche, wenn sie um 16:00 Uhr nach Hause kommen, nichts mehr für die Schule tun wollen.
    So, und der Nachbar räckelt sich in der Sonne und Sie sehen das.
    Dann sind Sie wohl arbeitslos oder haben auch viel Freizeit?
    Claus Fischer

    schrieb Claus Fischer am

  • #148

    clap, clap, clap Applauso für Herrn Angestellter, der den Nagel auf den Kopf trifft. Als promovierter Dipl.-Chemiker muss ich auch täglich zusehen wie mein Nachbar ( Lehrer für Sport und Englisch ) sich mittags in der Sonne räkelt und Dank der nicht vorhandenen Abgaben für Rente und Arbeitslosigkeit und der Zulagen für dieses und jenes am Monatsende mehr behält als ich.
    Zur “Strafe” erhält er 14 Wochen Urlaub und dermal einst 1.000 € mehr Pension als ich Rente.
    Bin mal gespannt ob die Zensur die Wahrheit erträgt und den Beitrag durchlässt.

    schrieb DieWahrheit am

  • #149

    @Angestellter:
    Schön, dass Sie noch einmal alle Vorurteile gegen Lehrer und deren Bezahlung in zwei Antworten zusammengefasst haben. So brauchen Neueinsteiger in diese Diskussion nicht so viel zu lesen (was Sie wahrscheinlich auch nicht getan haben…)

    ps: Ich hoffe, Sie haben ihre Postings nicht während ihrer “harten” Arbeit im Büro geschrieben (8:22 Uhr und 9:06 Uhr)... Oder sind Sie um diese Zeit noch zu Hause und bereiten sich auf ein gemütliches Frühstück vor? Der durchschnittliche Lehrer ist um diese Zeit schon am Arbeiten. Nein, nicht im bequemen Bürostuhl, sondern in der Schulklasse!

    schrieb Mister M. am

  • #150

    @Angestellter
    Hätten Sie Maschinenbau o. Ä. studiert, dann würden Sie nicht so argumentieren. Bei unserem größten Arbeitgeber vor Ort verdienen mehrere Angestellte aus meinem Bekanntenkreis (mit Hauptschulabschluss!! und ohne Leitungsfunktion!!) z. B. in der Arbeitsvorbereitung usw. mehr als ein Lehrer in A13.

    Gruß
    Claus Fischer

    schrieb Claus.Fischer am

  • #151

    Zitat von oben:

    “Ich erlebe sehr viele vorzeitige Pensionierungen, psychische Erkrankungen und Lehrer mit Burnout (ist für mich auch immer mal wieder eine Gratwanderung) - so etwas steuert keiner aus Faulheit an!”


    Nein, nicht aus Faulheit, aber eindeutig unterstützt die Vollkaskoabsicherung der Beamten die vorzeitige Pensionierung.

    schrieb Angestellter am

  • #152

    Was für eine Diskussion!
    Lehrer verdienen unverschämt viel Geld. Seien wir mal ehrlich. In meinem Studium (Chemie) schwenkten die Schlechtesten nach dem Vordiplom (teilweise nicht bestanden) in den Lehrerstudiengang um.
    Um das Gehalt eines Lehrers zu bekommen (A13, 3300 netto nach 20 Jahren), muss man in der Industrie Leitungsfunktion haben und etwa 6000€ (brutto) verdienen. Bei diesem Gehalt sind etwa 5% der Angestellten. Nimmt man jetzt noch die Vollkaskoversorgung der Beamten, dann kämen etwa 7000€ raus. Den überzogenen Urlaub gar nicht mitgerechnet.
    In der Industrie muss man für diese Gehalt mindestens 50h arbeiten. Bei 5-6 Wochen Urlaub statt 14.
    Das gibt es nur in Deutschland. In anderen Ländern ist das Gehalt eines Ingenieurs etwa 1,5- 2 mal so hoch wie das der Lehrer. Und komischerweise schneiden die bei Pisa besser ab.
    Völlig unverstandlich ist es auch, dass ein Lehrer in einem überlaufenen Fach (Deutsch, Englisch usw, also Fächer, mit denen man fast nichts anderes machen kann) ebensoviel verdient, wie in Mathematik etc.
    Wo diese unsinnige, überzogene Beamtenbesoldung hinführt, sieht man ja sehr schön in Griechenland.
    Lehrer sind von einem Unternehmen angestellt, das (wäre es privatwirtschaftlich) kurz vor der Insolvenz steht. In jedem normalen Unternehmen werden Gehälter dann gekürzt oder Leute entlassen.
    In Deutschland kann ja dann der dumme Angestellte im Unternehmen von seinem kleinen Lohn, der sich realistisch am Markt orientiert, mehr Abgaben zahlen.

    schrieb Angestellter am

  • #153

    Es kotzt mich an, wenn sich irgendwelche Leute immer wieder als Kollegen ausgeben und sich als seltene Exemplare von Kritikfähigen gerieren.
    Was haben diese Leute eigentlich sonst noch für Defizite im Leben?

    Ich bin gerade fertig mit den Korrekturen meiner Klassenarbeiten und lese gerade, wie sich “Ingenieur jetzt Lehrer” vermeintlich heroisch und beleidigt zurückzieht. Tatsächlich weiß er, dass er aufgeflogen ist.

    Woanders nennt man solche Leute Trolle

    schrieb Schülerfreund am

  • #154

    man man man…was für ein Schwachsinn.
    Was ist denn das bitte für eine Argument???
    Was könnte ein Schulleiter machen, wenn ein Lehrer sich berufsschädigend verhält?
    Wie kann ein Schulleiter gute Lehrer belohnen?
    Nennen Sie mir Möglichkeiten, die funktionieren und für die Ressourcen an den Schulen vorhanden sind.

    Ich werde meine Teilnahme an der Diskussion beenden und schäme mich (mal wieder)  für einige in meinem Berufsstand…manchmal merkt man sofort, woher eine schlechte Meinung über Lehrer kommen kann. Leider.

    schrieb Ingenieur jetzt Lehrer am

  • #155

    @ Ingenieur, jetzt Lehrer?

    Zitat: “Die meisten Schulleiter, die ich kenne, sind sehr engagiert, arbeiten viel ...”
    Ich kenne auch nicht wenige Schulleiter, aber zu beurteilen, ob diese engagiert sind und viel arbeiten ...

    Zitat: “haben ein stumpfes Schwert”
    Das sind so die typischen Sprüche, die z. B. der Schulleiter unserer Nachbarschule von sich gab, wenn er auf Missstände an seiner Schule von Kreis- oder Stadträten angesprochen wurde.

    Wenn Sie wirklich Lehrer sind, dann haben Sie, wie ein Kollege das gerne formuliert, noch kein Fässchen mit roter Tinte verbraucht.

    schrieb Paul Weber am

  • #156

    @ Paul.Weber:

    was für eine Aussage :(

    Die meisten Schulleiter, die ich kenne, sind sehr engagiert, arbeiten viel, haben aber nur ein stumpfes Schwert…
    und natürlich sollte für Schulleiter das selbe gelten wie für Lehrer…

    Zum Rest: wenn man sich nicht wehrt und solidarisch auftritt, was wir Lehrer anscheinend weder wollen noch können, wird weiter geschröpft werden.

    schrieb Ingenieur jetzt Lehrer am

  • #157

    @Ingenieur (201)

    Eigentlich hatte ich mich mal daran gemacht, Ihnen zu antworten. Aber ihr Beitrag zeigt so deutlich, dass Sie nicht die geringste Ahnung haben, wovon Sie reden, dass ich keine Lust hatte.

    Ein Minimum an Informiertheit sollte man doch mitbringen, wenn man irgendwo diskutieren will…

     

    schrieb Schülerfreund am

  • #158

    @Schmiddi

    Ohne jetzt genau zu wissen, worauf sich Ihre Aussage bezieht…

    “1. Ein Unrecht relativiert das andere, daher ist der Verdienst gerechtfertigt, nein eigentlich viel zu wenig. (Stichwort andere verdienen auch unverhältnismäßig viel.)”

    Zielen Sie darauf ab, dass der Ingenieur in Deutschland auch mehr verdienen würde?
    Nun, es kommt immer darauf an welche Gehälter man miteinander vergleicht. Wenn man die innerhalb eines Landes vergleicht, dann geht das schon. Letztlich will der Staat als Arbeitgeber ja konkurrenzfähig sein. Da muss er sich schon daran orientieren, was in anderen Branchen gezahlt wird.
    Jedoch möchte ich Sie daran erinnern, dass der Staat immer größere Schwierigkeiten hat, die Stellen zu besetzen. Der Mangel an Lehrern wird immer größer.
    Als ich eingestellt wurde, kamen auf meine Stelle 120 Bewerber.
    Im Februar waren wir froh, wenn der/die einzige Bewerber/in die Stelle auch antritt. Nicht wie im letzten Jahr, als ein Kollege einen Tag kam und am nächsten Tag die Dienstantrittserklärung nicht unterschrieb, weil er ein viel interessanteres Angebot hatte.


    2. Soziale Ungerechtigkeit ist so lange legitim, solange man selbst davon profitiert. Mit anderen Worten:

    Welche soziale Ungerechtigkeit meinen Sie? Das vermeintliche “Ungerechtigkeit” bei den Pensionen keine Ungerechtigkeit ist, kann ich Ihnen erläutern.
    Das, was Fuest, Raffelhüschen, Rürup und Co. so effektiv in der Presse verbreiten, ist so falsch wie unverschämt. Keiner sollte so einfältig sein und glauben, dass es sich dabei um einen Gerechtigkeitsgedanken handelt. Die Herren vertreten ganz klare eigene Interessen.
    Keiner dieser Herren ist so dumm, dass ich nicht glauben würde, sie wüssten nicht ganz genau, welche Zahlen sie so verfälschen. Leider ist die Presse da deutlich naiver und tut alles für eine gelungene Schlagzeile. Wer eignet sich da besser als der Beamte/Lehrer?


    “Meine Frage an die, die sich hier wiederfinden, wieso sind sie eigentlich Pädagogen geworden ?”

    Ich kann Ihnen gar keinen konkreten Grund dafür nennen. Ich wollte nie etwas anderes. Schon als Kind wollte ich Lehrerin werden. Es war (und ist) tatsächlich mein Traumberuf.
    Muss ich jetzt Häme über mich ergießen lassen, weil ich keinen konkreten Grund für meinen Berufswunsch anbringen kann, weil ich kein schon immer empfundenes Mutter-Theresa-Gen habe?

    Ach ja, und so viel verdienen, dass ich sorgenfrei leben kann, wollte ich auch. Ich träumte auch davon, mir von meinem selbst verdienten Geld, mal ein schönes Leben leisten zu können. Ich wollte nie eine Villa und einen Porsche haben, aber ein gewisser Gedanke an Wohlstand ist mir schon zu eigen.
    Ist das verwerflich?


    “...Wobei nicht jeder alles studieren kann. Oft fehlen finanzielle Mittel. Kein wunder wenn die Lehrer so teuer sind.”

    Auf das polemische Gewäsch muss man jetzt nicht eingehen.


    “Anscheinend haben sie auch überhaupt keine Vorstellung davon, was der Durchschnitt so verdient.”

    Doch, man kann es nachlesen. Tarifverhandlungen gehen durch die Presse und es gibt Lehrer mit Freundes-, Bekanntenkreis. Da kriegt man dann auch was mit.


    “Sie orientieren sich nur an den elitären Gruppen, die auch wesentlich zu viel verdienen. Über die Arbeitsbelastung lässt sich ja streiten, nicht über den Verdienst. Da sollten einige mal wieder auf den Teppich kommen.”

    Ich wette, Sie haben keine Ahnung, was wir verdienen. An elitären Gruppen orientieren wir uns nun wirklich nicht.


    “Ich bin für “notwendige” Entlastungen, aber strikt gegen eine Erhöhung des ohnehin schon zu hohen Gehaltes.”

    Verwehren Sie uns sogar einen Inflationsausgleich? Wenn wir das nächste Mal wieder um die 2% auf zwei Jahre + Einmalzahlung oder sonstwas kriegen…
    Was war es das letzte mal?
    NRW: ab 2011 - ab 1.4. 1,5%; 2012 - 1,9% + 17€
    Das war nicht einmal ein Inflationsausgleich. Was bekamen die Metaller? Was die Piloten? Was andere Berufsgruppen?
    Meine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge, Mieterhöhung und Anhebung des Stromtarifs haben das nicht nur einmal aufgefressen.

    Mit Verlaub, aber uns Unverhältnismäßigkeit oder Kindergartenverhalten vorzuwerfen zeugt entweder von erschreckender Einfalt oder von perfider Boshaftigkeit.
    Suche Sie es sich aus…

    schrieb Schülerfreund am

  • #159

    @Schmiddi:
    Gehaltshöhe hat sich noch nie, in KEINEM Beruf, an “moralischen” oder “ethischen” Gesichtspunkten orientiert. Warum sollten die Lehrer dabei eine Ausnahme bilden? Insofern ist Ihre gesamte Argumentation hinfällig. Oder haben Sie selbst “moralische Bedenken”, wenn Ihre Gewerkschaft für Ihren Beruf mehr Geld fordert? Dann wären Sie der Erste.

    Zitat: “Anscheinend haben sie auch überhaupt keine Vorstellung davon, was der Durchschnitt so verdient. Sie orientieren sich nur an den elitären Gruppen, die auch wesentlich zu viel verdienen.”

    Nein, weder die Ausbildung zum Lehrer noch die Ausüibung des Berufes selber ist “Durchschntt”. Sondern auf einem Niveau anderer, von Ihnen als “elitär” bezeichneter Gruppen. Wenn Sie Lehrer auf dem Niveau von Ausbildungsberufen bezahlen wollen, dann dürfen Sie sich nicht wundern, wenn nur noch die Lehrer werden wollen, die nur den Beamtenstatus wollen und auch sonst weder durch fachliches noch pädagogisches Engagement glänzen. Wenn die Gesellschaft das will: Ok, dann darf sie sich über die Folgen aber nciht beschweren: Warum wollen denn aktuell die besten Abiturienten i.d.R. keine Lehrer mehr werden, obwohl es nach Ansicht vieler ein “überbezahlter Halbtagsjob” ist?

    Zitat: “..., aber strikt gegen eine Erhöhung des ohnehin schon zu hohen Gehaltes.”

    Und das haben Sie einmal so eben festgelegt: Das Gehalt sei “zu hoch”. Vielleicht sollten Sie von Ihren Vorurteilen einmal herunterkommen…

    schrieb Mister M. am

  • #160

    @Paul.Weber

    ...genau diesen Gedanken hatte ich auch :-D

    schrieb Schülerfreund am

  • #161

    @Ingenieur, jetzt Lehrer

    Zitat: “Ein Schulleiter könnte dadurch z. B. härter durchgreifen, viele Diskussionen wären überflüssig usw.”

    Wenn ich solche Aussagen lese, frage ich mich, ob Sie überhaupt Lehrer sind?
    An nicht wenigen Schulen ist der Schulleiter das größte Problem.
    Und wenn man den entlassen könnte, wäre schon viel erreicht.

    schrieb Paul.Weber am

  • #162

    Dann bin ich mal so frei und fasse die letzten Aussagen zusammen:

    1. Ein Unrecht relativiert das andere, daher ist der Verdienst gerechtfertigt, nein eigentlich viel zu wenig. (Stichwort andere verdienen auch unverhältnismäßig viel.)

    2. Soziale Ungerechtigkeit ist so lange legitim, solange man selbst davon profitiert. Mit anderen Worten: Da man selbst ein Teil dieser werden kann, ist Kritik ihren Augen nach nicht mehr gerechtfertigt.

    Meine Frage an die, die sich hier wiederfinden, wieso sind sie eigentlich Pädagogen geworden ?  Wäre ein Umschulung nicht die Lösung ihr ach so jämmerliches Gehalt aufzustocken.

    Wer bei diesem Gehalt von zu wenig spricht und meint das andere es ja auch hätten studieren können, dem kann ich nur sagen,  dass auch hätten Top-Manager werden können. Die verdienen Millionen im Jahr. Das Studium wäre nicht einmal schwerer. Oder je nach Begabung Spitzensportler, oder , oder , oder.  Um ihnen mal ihre Argumentation selbst vor zu halten. Wobei nicht jeder alles studieren kann. Oft fehlen finanzielle Mittel. Kein wunder wenn die Lehrer so teuer sind.

    Anscheinend haben sie auch überhaupt keine Vorstellung davon, was der Durchschnitt so verdient. Sie orientieren sich nur an den elitären Gruppen, die auch wesentlich zu viel verdienen. Über die Arbeitsbelastung lässt sich ja streiten, nicht über den Verdienst. Da sollten einige mal wieder auf den Teppich kommen.


    Zitat von Mister .M
    “Ich habe noch nie einen Arzt sagen hören “Aber es geht doch um die Patienten!”

    Das Fehlverhalten Dritter steht hier weder zur Debatte, noch rechtfertigt es das eigene. Ich kenne übrigens keinen Menschen der wegen guter Verdienstaussichten studiert hat. Gott sei dank nicht. Dann könnte ich mir auch vorstellen wird es schwer werden ein Studium erfolgreich zu absolvieren. Zumindest dann, wenn es nicht gerade BWL ist :D *duck*

    Allerdings habe ich auch noch nie einen Humanmediziner sagen hören, dass es ihm nicht um die Patienten geht. Bisher habe ich nur gute Mediziner kennengelernt. Sicher gibt es auch da sehr viele schwarze Schafe, aber auch sie sind kein Argument für dieses Wehklagen.

    Wie auch immer,  das Totschlag-Argument schlechthin ist,  die eine Unverhältnismäßigkeit mit der anderen rechtfertigen zu wollen.

    Mit Verlaub, aber all dies ist bestenfalls Kindergartenverhalten. Selten so wenig Selbsreflektion erlebt. 

    Ich bin für “notwendige” Entlastungen, aber strikt gegen eine Erhöhung des ohnehin schon zu hohen Gehaltes.

    schrieb Schmiddi am

  • #163

    Zumindest in Sachen Verbeamtung gebe ich dem “Ingenieur” recht.

    Ein Schulleiter könnte dadurch z. B. härter durchgreifen, viele Diskussionen wären überflüssig usw.

    Zugleich sollten die angestellten Lehrer netto jedoch die gleiche Besoldung erhalten wie die verbeamteten.
    Das Land würde hier zwar bei den Pensionen sparen, aber dafür heute deutlich mehr ausgeben.
    Und wenn das Land, wie es eigentlich verpflichtet ist, Rücklagen (schon IMMER) gebildet hätte, gäbe es kein Problem mit den anstehenden Pensionen. Aber der Politiker denkt sich: “Ich bin ja morgen nicht mehr da…” Das darf nicht das Problem der Beamten sein, die zudem auf einen Lohnerhöhung zugunsten von Rücklagen, die schon hätten da sein müssen, verzichtet haben

    Ich als heutiger Beamter würde mittlerweile jedoch viel mehr in der Wirtschaft verdienen und sehe die Einschnitte bei den Beamten unverschämt. Eine Reallohnverlust von ca. 20% in 10 Jahren ist bei gleichzeitiger höherer Arbeitsbelastung (und nicht wenig mehr) ist unverhältnismäßig und einfach nur frech! Da müssten Lehrer solidarisch zusammenstehen und sich wehren.

    Wenn man angemessen verdient, kommt auch nicht das letzte Drittel des Abijahrgangs (wenn den dem so ist), sondern auch die guten…so müssen aber oft schlechtere Lehrer eingestellt werden.

    Und dies steht und fällt mit den Arbeitsbedingungen, zu denen auch das Gehalt zählt!

    schrieb Ingenieur jetzt Lehrer am

  • #164

    Ingenieur: “Laut einer Studie von „Fokus Schule“ ...”

    Jetzt werden sogar schon “Studien” eines Magazins als “Beweis” angeführt—> Kein Kommentar.

    Der Hammer aber: Jetzt ist es laut “Ingenieur” schon “sozial ungerecht”, wenn ein “Germanist” (Als was arbeitet der denn? Vielleicht als Online-Voluntär bei bestimmten Zeitschriften und verfasst dort “Studien”?) weniger verdient als ein mit zwei Staatsexamina versehener verbeamteter Lehrer: Völlig unterschiedliche Ausbildung und völlig unterschiedliche Berufe… Als Ingenieur bei Daimler verdient man auch mehr als wenn man beim Fahrradhändler um die Ecke Fahrräder zusammenschraubt. Machen sicherlich auch einige Ingenieure, warum auch nicht. Ist sicherlich auch “sozial ungerecht”. Lässt sich auf viele Berufe verallgemeinern: Der Jurist im Staatsdienst oder in der Großkanzlei bekommt auch mehr, als einer der sich gerade erst selbstständig gemacht hat. “Sozial ungerecht”. Klar.

    Außerdem fängt kein Lehrer mit 2600€ netto nach dem Studium an, sondern erst einmal für ca. 1000€ netto für zwei Jahre in einem äußerst unsicheren Arbeitsverhältnis: Nennt sich Referendariat und führt, falls es danach keine Stelle gibt, direkt in Hartz IV, ohne den Umweg über ALG 1. Ist aber wahrscheinlich “sozial gerecht”. Sind ja Lehrer (oder zumindest potenzielle) und haben es damit wohl verdient. Hätten ja was “Vernünftiges” werden können. Z.B: Ingenieur bei Daimler. Selber schuld.

    @Ingenieur: Ihre Ansammlung von Vorurteilen ist dieser Diskussion hier nicht hilfreich. Alles schon dagewesen.

    schrieb Mister M. am

  • #165

    Plädoyer für eine Abschaffung des Beamtenstatus der Lehrer, für eine bessere Bildung und mehr soziale Gerechtigkeit

    Laut einer Studien von „Fokus Schule“ entscheiden sich Abiturienten oft aus falschen Motivationsgründen für ein „klassisches Lehrerstudium“. Dabei gaben 25 % der Studienanfänger an , dass die Wahl eine Art Notlösung sei und sie eigentlich nie Lehrer werden, wollten. Zu den Gründen warum Sie sich dennoch für ein Lehrerstudium entschieden, zählen folgende: 1. nicht der Konkurrenz des Arbeitsmarkt aussetzen zu wollen, 2. einen sehr gut bezahlten Job zu haben und dabei nicht „kündbar“ zu sein. Es ist anzunehmen, dass eine solche Motivation nicht zu engagierten Lehrern beiträgt. In Baden Württemberg gilt dabei zudem die Ausbildung an Pädagogischen Hochschule als ein vergleichsweise einfacher Studiengang. Aufgrund mangelnder Alternativen werden sie oft aus Mitleid eingestellt. Somit werden nicht engagierte Lehrer auf Lebenszeit verbeamtet, obwohl sie nur aus Not und wegen der guten Bedingungen des Beamtenstatus Lehrer werden.
    Ein leistungsgerechtes Vergütungssystem für Lehrer würde daher die richtige Anreize setzten. Lehrermangel besteht vor allem in Naturwissenschaftlichen Bereichen. Im Bereich der Geisteswissenschaften, wie bspw. Geschichte oder Deutsch, besteht ein Überangebot.
    Vergleicht man die Einkunftsmöglichkeit für eines Lehrers für Deutsch oder Geschichte mit einer vergleichbaren Qualifikation in anderen Berufen so werden erhebliche Differenzen sichtbar. So bekommt ein Germanist im Durschnitt ein Brutto Einstiegsgehalt in H. v. 1.600 € (netto 1.126 €), ein Historiker auf durchschnittlich 2.000 € (netto. ca. 1.338) in ein oft unsicheres Arbeitsverhältniss. Ein verbeamteter Realschullehrer dagegen, welcher weder in Rentenversicherung noch in die Arbeitslosenversicherung einzahlen muss, bekommt abzüglich seiner Krankenversicherung ein Netto-Einstiegsgehalt von etwa 2.600 €, netto mehr als das doppelte und das bei allen sonstigen Vorteilen des Beamtenstatus. Eine Vergleichbare Ausbildung wird also vom Staat in diesen Beispielen netto doppelt so hoch honoriert als in anderen Berufen. Des Weiteren erhält er eine üppige Pension.

    All dies spiegelt die soziale Ungerechtigkeit wider und erklärt das Überangebot an fertig ausgebildeten Lehrern in diesem Bereich. Ähnlich sieht es bei sozialpädagogischen Ausbildungen aus.

    Selbst bei Ingenieurwissenschaftlern und in naturwissenschaftlichen Bereichen übersteigt das netto-Lehrergehalt das durchschnittliche netto Ingenieursgehalt, selbst über alle Berufserfahrungen hinweg. So liegt das durchschnittliche Jahresingenieurgehalt bei 55.000 € brutto, netto sind dies (ohne Kinder, nicht verheiratet, Steuerklasse 1) bei 2.600 €/Monat. Diesen Betrag erhält ein Lehrer bereits direkt zu Beginn seiner Berufstätigkeit und zudem steigt bei Lehrern ja noch mit steigender Berufserfahrung weiter an.

    Besonders schockierend ist die Tatsache, dass in den letzten 20 Jahren vor allem das untere Drittel eines Abiturjahrgangs Lehrer geworden sind und somit dennoch ein besseres Gehalt beziehen, als bspw. in vergleichsmäßig schwierigen Ingenieurswissenschaften.
    Der Mangel an Lehrern in Fächern wie Mathe und Physik, lässt sich wohl eher mit dem allgemeinen Fachkräftemangel in naturwissenschaftlichen Bereichen erklären und nicht mit den schlechteren Konditionen des Lehrers. Zudem ist bei den Naturwissenschaftlern die falsche Annahme verbreitet, dass in der freien Wirtschaft Ingenieure mehr verdienen würden als Lehrer. Dies spiegelt sich jedoch nur bei den Bruttobezügen wieder, netto verdienen Lehrer im Durschnitt mehr, was nur die wenigsten Ingenieure wissen.
    Sinnvoll ist daher die Abschaffung des Beamtenstatus für Lehrer, eine breite gefächerte Ausbildung für Lehrer (um sie auch für andere Berufe zu qualifizieren) und ein Einstellung nach öffentlichen flexiblen Tarifen. Damit könnten nach ihrer Qualifikation und dem Bedarf eingestellt und die soziale Ungerechtigkeit behoben werden. Lehrer in naturwissenschaftlichen Bereichen müssten also eine bessere Vergütung bekommen, als in Bereichen in denen ein Überangebot besteht. Des Weiteren würden Lehrer in die sozialen Kassen einzahlen und somit einen weiteren Beitrag an einer funktionierenden Gesellschaft leisten. Dadurch würden auch die Pensionslasten, welche als Hauptgrund für eine zukünftige Verschuldung Baden Württembergs und der Bundesrepublik gilt, reduziert werden.
    Die Unkündbarkeit von Beamten wäre damit nicht mehr vorhanden und „schwarze Schafe“, welche aus dieser Sicherheit heraus keine Motivation zeigen sich in ihrem Job anzustrengen, könnten entlassen werden.
    Dass Lehrer auch im Angestelltenverhältnis eine ausgezeichnete Ausbildung von Schüler gewährleistet können, hat Sachsen bewiesen. Mit ausschließlich angestellten Lehrern hat Sachen laut einer Vergleichsstudie den besten Bildungsstandort in Deutschland erreicht.
    Zudem sei gesagt, dass die Ausübung des Lehrerberufs nicht mehr als hoheitliche Aufgabe gilt es damit ohnehin kaum Argumente für den Beamtenstatus des Lehrers gibt.

    schrieb Ingenieur am

  • #166

    “Es geht doch um die Kinder!”

    DAS Totschlag-Argument schlechthin, wenn es um pädagogische Berufe geht, vorzugsweise von Pädagogen oder -innen selber vorgebracht.

    Ich habe noch nie einen Arzt sagen hören “Aber es geht doch um die Patienten!” oder einen Lokführer “Es geht doch um die Fahrgäste!”.

    Komisch…

    schrieb Mister M. am

  • #167

    Ich hab das Abi mit 2,1 geschrieben und Erzieherin gelernt. Habe dadurch also 2 Ausbildungsberufe, auch wenn der der Tagesmutter nicht als Beruf gesehen wird. Ich hab ne Zusatzausbildung für § 27.

    Und? Hab ich mir das so ausgesucht? Ja klar, es ist mein Traumberuf. Wenn ich mit den Ramenbedingungen nicht einverstanden bin, dann mach ich etwas anderes, oder geh aktiv auf die Straße.

    Aber dieses Jammern auf hohem Niveau bringt doch niemanden weiter, erst Recht nicht die, um die es eigentlich gehen sollte, die Kinder.

     

    schrieb Mutter am

  • #168

    @anisvidia:
    “Ich finde das Rumgehacke auf Lehrern wirklich ermüdend. Warum sind Sie nicht Lehrerin geworden, wäre meine Frage an Sie.”

    Vielleicht weil die Beitragsschreiberin dann zu ihren “1000 Stunden Fortbildung” noch einmal über 9.000 Stunden unbezahltes Studium mit x Prüfungen sowie mehr als 3.000 Stunden unterbezahltes Referendariat mit noch einem Haufen weiteren Prüfungen drauflegen müsste? Ach ja, Abitur braucht man auch nicht. Verdient man auch nichts währenddessen…

    Aber nein, “Lehrer kann jeder”. Oder so.

    schrieb Mister M. am

  • #169

    Mal offen zurück gesprochen:

    Ich habe 7 Jahre in meine Ausbildung investiert (Studium + 2 Jahre Referendariat) und nie verdient, sondern all die Jahre draufgezahlt. Man kann doch den Stundenlohn einer Tagesmutter nicht mit einem Gymnasiallehrergehalt vergleichen, was die Bezahlung betrifft - das ist doch keine faire Grundlage. Das soll selbstverständlich nicht heißen, dass es keine “wertige” Arbeit ist oder eine weniger wertige Arbeit, die Sie täglich machen, ganz und gar nicht. Und wo kommen wir denn hin, wenn wir jetzt die Wertigkeit von Arbeit nach dem Stresslevel bemessen wollten.

    Aber das Prinzip: Ausbildungsdauer (+ -anspruch) = höherer Verdienst muss doch bitteschön immer noch gelten - denn sonst würde es wohl die meisten vom kostenintensiven Studium abschrecken.

    Und es geht nicht um Jammern, sondern um das Aufzeigen von Missständen, die in der Tat dazu führen, dass man eben nicht immer optimales Interesse am Kind entwickeln kann, was Sie ja gerade fordern. Genau das liegt uns auch am Herzen, sonst hätten wir den Beruf sicher nicht ergriffen. Aber dafür braucht man auch entsprechende Ressourcen. Pädagogische Standards - was soll das eigentlich genau sein? Ich verstehe darunter, sich Kinder individuell zuwenden und sie bestmöglich fördern und fordern zu können. Aber dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen, und das ist im Moment nicht der Fall.

    Last but not least: Meinen Sie nicht auch, dass auch Handwerker, Ärzte und Rechtsanwälte nicht mehr alle gleich (gut) verdienen würden, wenn man eine individuelle Bewertung ihrer Leistung zugrunde legen würde?

    Ich finde das Rumgehacke auf Lehrern wirklich ermüdend. Warum sind Sie nicht Lehrerin geworden, wäre meine Frage an Sie.

    Anni

    schrieb anisvidia am

  • #170

    Ich kann irgendwie gar nicht glauben, auf welchem Niveau hier “gejammert” wird. Ich bin Tagesmutter, gut ausgebildet worden in Berlin - knapp 1000 Fortbildungsstunden, natürlich alle in der Freizeit (Abendstunden, Wochenende) dafür darf Tagesmutter auch noch bezahlen!).

    Ein Tagesmutter verdient in meinem Kreis bei voller Ausbildungsstufe pro Kind, pro Stunde 4,20 €. Maximal 5 Kinder sind erlaubt, was auch gut ist. Aber nicht alle Kinder von diesen 5 sind gleichzeitig anwesend, viele Tagesmütter arbeiten von 7-19 Uhr.
    Wir müssen uns oft freiwillig Krankenversichern, weil wir über der Bemessungsgrenze für die Familienversicherung sind. Wir werden gezwungen in die staatliche Rentenversicherung zu zahlen. Wir müssen eine Haftpflichversicherung vorweisen, die das TM-Risiko mit einschließt.
    Manche Tagesmütter haben Glück und die Tageskinder bekommen 20 Tage Abwesenheit im Jahr bezahlt. Damit soll der Urlaub abgedeckt sein und Krankheiten auch noch. Was darüber hinaus geht, wird nachträglich von dem Zuschussbetrag welchen das Jugenamt zahlt, abgezogen.
    Tagesmütter selbst haben keinen Anspruch auf freie Tage! Wir sind ja Selbstständige.
    Noch dazu tragen wir natürlich alle Kosten für kaputtes Spielzeug und Streichen der Wände alle 2-3 Jahre selbst. Wir sind ja schwerverdienende Selbstständige. Fortbildungen zahlen wir übrigens auch selbst, immer in der Freizeit - unbezahlt natürlich, denn wir sind Selbstständige.

    Liebe Lehrer, ich wage zu behaupten, dass ich ähnlich viel Stress habe den ganzen Tag über, ich habe nie eine garantierte Pause, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, kein zusätzliches Kindergeld, oder Ehegattengeld. Aber “Huch”, ich mache diesen Job gerne, auch für dieses wenige Geld, denn ich liebe es mit Kindern zu arbeiten.

    Wenn Ihr zu wenig Geld für zu viele Überstunden bekommt (die hab ich übrigens auch, denn alle Eltern kommen irgendwann mal zu spät und Kinder in dem Alter kann man halt nicht einfach im Sekretariat abgeben, welches ich auch gar nicht habe), dann geht auf die Straße und wehrt Euch. Aber verbessert bitte auch den Standart der pädagogischen Arbeit gleich mit.

    Ich habe 2 ADS Kinder und mit beiden Kindern hatte ich in verschiedenen Bundesländern an unterschiedlichen Schulen Schwierigkeiten mit Lehrern. Die Lehrer, mit denen ich bisher zusammenarbeiten musste, sollen froh sein, dass sie ein so hohes Einkommen haben. Ich bin der Überzeugung, dass viele Lehrer weitaus weniger verdienen würden, wenn die Eltern der Kinder, die sie beschulen, Noten als Besoldungsgrundlage abgeben würden ;o)
    Nebenbei, meine Kinder sind echt nett! Irrer Weise haben wir zuhause keine Probleme. Da frag ich mich, warum ausgebildetet Pädagogen, Entschuldingung, Lehrer, Probleme haben.

    Meiner Tochter wurde vorhergesagt, dass sie froh sein soll, wenn sie den Hauptschulabschluss schafft. Inzwischen strebt sie das Abi an, wird Sozialpädagogik studieren um mit Kindern zu arbeiten :o) 

    Ich würde es sehr begrüßen, wenn weniger Zeit ins Jammern gesteckt werden würde und mehr ins Interesse am Kind. Respekt ist für mich ein großes Stichwort.
    Wir waren einige Jahre im Ausland und die Kinder haben dort ein komplett anderes Verhältnis zu den Lehrern gehabt. Dort hat auch kein Lehrer nach Ritalin geschrien. Die Lehrer sind dort auf eine respektvolle Art Ansprechpartner für die Kinder gewesen, Hilfe in Notlagen, Vertrauensperson. Wir hatten 5 Schulen, inclusive einer deutschen Schule und in jeder Schule haben wir die gleiche Erfahrung machen dürfen. Es war einfach nur schön und ich vermisse es.
    Ich weiß, dass es solche Lehrer auch in Deutschland gibt, ich habe aber leider noch keinen getroffen :(

    Zurück in Deutschland geht der Schrei nach Ritalin in die nächste Runde - super System, oder?

    schrieb Mutter am

  • #171

    Hallo,
    ich lese hier immer nur von zu viel Geld/ zu wenig Geld für die oder jene Arbeit. Lasst uns doch mal über die Beweggründe zur Berufswahl"Lehrer” sprechen. Ich bin Lehrer aus Berufung ,mit einer 5 Fächer Ausbildung und das seit über 20 Jahren. Wäre es nicht so,würde ich nicht an einer Privatschule arbeiten,an der keiner “gerecht” bezahlt wird.Ich beschäftige mich dennoch lieber mit meiner Arbeit und meinen Schülern. Das klingt idealistisch ,aber das sollte unseren Beruf auch ausmachen. Vielen privaten Bildungsträgern werden die Leute aber zunehmend weglaufen,da der Lehrermangel drastisch sichtbar ist und der öff. Bereich bald jeden Lehrer nehmen “muss”.Problematisch sehe ich die Dummheit in den Köpfen der Personalpolitiker bei der Einstellung neuer Lehrer an öff. Schulen,wenn man sich den Altersdurchschnitt bei Grundschullehrern ansieht
    ( Sachsen: 49 Jahre,Sachsen Anhalt: 50 Jahre !!!!!!!!). Geld hin oder her,keine Einstellungen bedeuten :noch mehr Unterrichtsausfall in den staatlichen Schulen bedeutet :Eltern geben ihre Kinder in freie Schulen—>  DANKE!! Ach und ünrigens der Staat findet,dass man als Lehrer in einer Privatschule bis zu 25 % weniger Gehalt verdienen “darf”- Ich kann also gerade noch meine Tränen für die öff. Lehrer zurückhalten.

    schrieb battebiene am

  • #172

    Aus der Zeitung:
    Hamburg

    City – Eine tickende Zeitbombe! In diesem Jahr muss die Stadt ihren Pensionären rund 1,14 Milliarden Euro überweisen – und Jahr für Jahr kommen weitere Millionen obendrauf. Hauptgrund ist die steigende Lebenserwartung.

    Seit 2002 erhöhte sich die durchschnittliche Bezugsdauer von Pensionen und staatlichen Zusatzrenten um rund zwei auf 20,61 Jahre, berichtet das „Hamburger Abendblatt“ unter Bezug auf die Senatsantwort auf eine FDP-Anfrage. Folge: Die Zahl der Versorgungsempfänger legte um fast zehn Prozent auf 60 431 zu. Rund die Hälfte bezieht eine volle Pension, hinzu kommen u. a. ehemalige Angestellte mit Zusatzansprüchen und Hinterbliebene.

    Wer bekommt wie viel?

    Bei den Beamten richtet sich das Ruhegeld nach dem letzten Gehalt. Das schwankt in Hamburg derzeit zwischen 1941 Euro (A4, Stufe 1) und rund 11 000 Euro (B10). Im Ruhestand gibt‘s maximal 71,75 % – BILD hat die wichtigsten Fakten in einer großen Tabelle zusammengefasst.

    Wie läuft‘s bei Richtern und Uni-Professoren? Im Prinzip genauso, es gibt aber eigene Besoldungstabellen. Besonders gut haben es Senatoren: Sie können mit 55 in Pension, haben nach vier Amtsjahren schon Anspruch auf bis zu 4800 Euro Ruhegeld.

    schrieb SchroederHatRecht am

  • #173

    P.S. Bezug auf die “schlechten Lehrer”, die mein Vorredner anführte. Es ist ja wohl nicht so, dass dieses Attribut den Lehrern vorbehalten ist, oder? Gibt es nicht auch jede Menge schlechter Handwerker, Ärzte, Autoverkäufer, Politiker etc.? Auffällig ist nur, dass man nur von Lehrern beruflich höchste Motivation bis ins hohe Alter, fachliche untadelige Eloquenz, Erziehung zur Kritikfähigkeit in allen gesellschaftlichen Problembezirken, Rundumbildung und Vorbildlichkeit in allen sonstigen Belangen des menschlichen Verhaltens erwartet bei gleichzeitiger Schelte, wenn man einen Ansatz dessen auch im Privaten zeigt. Ein echtes Phänomen. ;-)

    schrieb anisvidia am

  • #174

    Hallo,

    schon ein Wahnsinn, wie lange sich die Diskussion hier zu dem Thema hinzieht. Das zeigt ja, wie virulent das Thema in der Gesellschaft ist. Und emotionsgeladen! Genauso kenne ich es aus privaten Diskussionen, die ich ungern führe. Ich habe nur quer gelesen und die üblichen vertrauten Streitpunkte gelesen. Dazu möchte ich aus meiner Sicht (seit 20 Jahren am Gym., A 14) folgendes sagen:

    - Für die A 14 habe ich arbeitsintensive Ämter (z.B. eine Stufenleitung) und eine Koordinatorenstelle, die ich noch neben dem normalen Arbeitsalltag absolvieren ohne Stundenentlastung muss (s.u.).

    - Das reale Einkommen ist in den letzten 15 Jahren in der Tat stark gesunken (—> ca. 18 %, das hat oben schon mal jemand angeführt). Ich bezeichne daher die Beförderung nach 17 Jahren engagierter Arbeit als überfälligen minimalen Beitrag zum Inflationsausgleich - mehr ist es nicht, ich bekomme 150,- € mehr.

    - jedes Jahr investiere ich ca. 3000,- € nur für Arbeitsmittel - in welchem Beruf muss man schon seine Arbeitsmittel selbst bezahlen? Vom Computer über das Kopierpapier zu Fachbüchern (die Vorgaben ändern sich dauernd, von Deutsch kann ich z.B. keine einzige Unterrichtsreihe mehr machen wir vor 10 Jahren) bis zum Bleistift! (nur einen geringen Teil bekommt man über die Steuer zurück)

    - Korrekturbelastung dieses Jahr:
    • 2 GKs Deutsch:
    53 SuS x 60 Minuten = 53 Stunden x 4 KL =  212 Std.
    • 1 LK Bio:
    21 SuS x 60 Minuten = 21 Stunden x 4 KL =     84 Std.
    • 1 x 28 Deutsch 5. Klasse:
    28 Sus x 20 Minuten = 9,3 Stunden x 6 KA =    55,8 Std.
    • 1 x 28 Deutsch 7. Klasse:
    28 SuS x 25 Minuten = 11,6 Stunden x 6 KA =   69,6 Std.
          422,4 Std.
           
    = 52,8 Korrekturtage = 10,57 Wochen à 40 Std. nur Korrekturzeit!

    Wer übrigens meint, die Zeiten seien hoch gegriffen, der kann sich ja mal umhören zu dem Thema, wie lange man Korrekturen sitzt - oder bei mir mal assistieren… ;-)

    —> Gegenrechnung Ferienzeiten: 6 Wochen, davon 1 Woche Anwesenheitspflicht mit Konferenzen, Prüfungen, 1 Woche Vorbereitung 
    = netto 4 Sommerferien => 4 x 5 =      20 Tage

    2 + 2 + 2 “Kleine Ferien” (Ostern, Herbst, Weihnachten)
                              => 6 x 5 =      30 Tage
                  - 52,8 Korrekturtage
                   = - 2,8 Tage Urlaub!

    Und die Rechnung bezieht sich nur auf die Korrekturen! Da ist noch keine innovative Unterrichtsstunde und kein Experiment geplant, noch kein Ausflug absolviert und noch keine Studienfahrt oder Fahrt ins Schullandheim mit unbezahlten Überstunden gemacht, noch kein Schul- oder Ehemaligenfest am Wochenende, kein Elternabend, kein Elternstammtisch, kein Tag der offenen Tür, kein Schulkonzert…

    Lehrer haben doch so viele Wochen frei! Ach? Habe ich etwas verpasst?

    - Ich erlebe sehr viele vorzeitige Pensionierungen, psychische Erkrankungen und Lehrer mit Burnout (ist für mich auch immer mal wieder eine Gratwanderung) - so etwas steuert keiner aus Faulheit an! Und sauteuer ist es auch für den Staat! Einfach Blaumachen? Jeden Tag Tennisspielen und jede Ferien in den Urlaub? Mythos der “faulen Säcke”? Das kenne ich nicht, nicht von mir und nicht von meinen Kollegen (Schwarz Schafe gibt es immer, auch in anderen Branchen). Wohl aber (seltenes) Krankmelden, weil man sonst die Arbeit nicht mehr schafft, weil Bewertungsstichtag ist und der Klausurenberg immer noch im Mittelgebirgsstatus. Eine absurde Situation, die ein offenes Geheimnis an Gymnasien ist. - Um nicht nur noch im Hamsterrad der Arbeitsberge am heimischen Schreibtisch zu sitzen oder sich das obiges Schicksal zu ersparen, haben viele meiner Kollegen die Stundenzahl reduziert. D.h. sie verzichten auf viel Geld, um ein trotzdem voll ausgefülltes Berufsleben zu führen. Ist das fair? Eine rhetorische Frage. In den 20 Jahren meiner Tätigkeit als Lehrerin habe ich inzwischen sehr viele Kolleginnen und Kollegen in die Knie gehen sehen. Schlimm auch: Personalfürsorge existiert nicht. Aber das ist eine andere Baustelle.

    - gleichzeitig auf vielen Ebenen erhöhter Arbeitsbelastung (Lernstanderhebungen, individuelle Förderung, Inklusion, administrative Anforderungen, dauernde Neuerungen, z.B. Kopfnoten, Berichtzeugnisse hin und her). Auch hier gilt das Grundprinzip: Alles soll neu und innovativ gestaltet werden, aber bitte zum Nulltarif! D.h. jede Schule bildet bitteschön ein Gremium (gähn..) und erfindet das Rad neu zu der Sau, die gerade in Mode ist und durch die Schullandschaft getrieben wird (Stichworte z.B. “Kooperatives Lernen”, “Individuelle Förderung”). Deckmäntelchen ist dann immer die “Pädagogische Eigenverantwortung” der Schulen und die “pädagogische Kreativität” der Lehrer, die man ja nicht beschneiden wolle. Klar - Idealismus kostet nichts!

    —> Folgerung: Um diesen unnötigen und teuren physischen und motivationalen Verschleiß des Personals endlich zu vermeiden, muss dringend eine leistungsgerechte Bezahlung her! Ob nun im Angestellten- oder Beamtenstatus, ist dabei relativ egal. Ich verzichte gerne auf die vermeintlichen Privilegien des Beamtenstatus dafür!

    Viele Argumente, die ich hier gelesen habe, würden sich mit einer solchen Differenzierung der Besoldung nach Schulform, Korrekturen, Tätigkeiten und entsprechender Belastung erledigen und die berechtigte Frustration insbesondere der Korrekturlehrer der gymn. Oberstufe über die bestehende ungleiche Arbeitsbelastung bei gleicher Bezahlung wären ebenfalls passé.

    Warum an diesem alten Tabu nicht gerührt wird trotz vieler diese Ungerechtigkeit belegenden Studien liegt auf der Hand: Es würde kosten, und es darf nichts kosten. Also schweigt man die Sache lieber tot und schmettert Prozesse ab und setzt darauf, dass die Lehrer, Idealisten, die sie sind, den ganzen Berg an Aufgaben schon weiter tragen bzw. vor lauter Arbeit eh nicht dazu kommen, für sich einzutreten.

    Und nun möchte ich bitte jemanden hören, der mir sagt, dass ich überbezahlt bin. Ein Verweis auf Burkina Faso o.ä. gilt übrigens nicht. Es ist ein billiges Totschlagargument, auf Niedriglohn- und Entwicklungsländer zu verweisen, das wenig sachdienlich ist. Denn auch ein Ingenieur oder eine Schneiderin verdienen dort ebenfalls einen vergleichsweisen Hungerlohn und haben eine derart niedrige Lebenserwartung, dass es argumentativ unredlich ist, dies argumentativ in die Waagschale zu werfen.

    Ich muss leider auch zugeben, dass ich häufig daran denke, den Beruf aufzugeben, was natürlich schwierig ist, wenn man so spezialisiert ist und schon ein gewisses Alter hat. Der Grund für diese Gedanken sind aber nicht die schwieriger gewordenen Kinder, auch nicht die heute oft sehr fordernden Eltern und auch natürlich auch nicht das Gehalt, auch nicht die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung - es ist schlicht die Frustration eines dauerhaft überlasteten Arbeitsleben und die Angst, auch mal in vorzeiter Pensionierung o.ä. zu landen - aus dem es mit meinen Fächern keinen Ausweg gibt, ohne auf sehr viel Gehalt zu verzichten. Und das ist das Traurigste daran, denn wenn man seinen Beruf eigentlich liebt und gerne unterrichtet, ist es einfach eine traurige Bilanz, dass man sich diese Fragen stellen muss.

    Und zum Schluss stelle ich hier jetzt die Frage, die ich auf privaten Partys immer den Leuten stelle, die mich bezüglich meines doch so komfortables Lehrerleben etc. in ein Gespräch verwickeln wollen (und ich schwöre, diese Leute gibt es immer!). Ich frage einfach nur: “Wenn das doch so ein toller Job ist, wie du sagst, warum machst du ihn dann nicht?”

    Anni

    schrieb anisvidia am

  • #175

    @ Mister M (# 79)

    Zitat Mister M:

    “Deutsche Ingenieure verdienen am besten.
    [...]Großkonzerne lassen sich erfahrene Spezialisten 65.000 Euro pro Jahr kosten, Teamleiter 72.000 Euro, Abteilungsleiter 87.000 Euro und Bereichsleiter 104.000 Euro. [...]
    In Deutschland sind die Gehälter von Ingenieuren im Vergleich mit Frankreich, Italien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten am höchsten.”

    http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/recht-und-gehalt/verguetung-aktuell-deutsche-ingenieure-verdienen-am-besten-1331752.html

    International völlig überbezahlt. Und leben nur von unseren Steuergeldern (verkaufen an Kunden, die nicht zahlen können: Griechenland lässt grüßen). Tja, so sind sie, unsere Ingenieure: Jammern auf weltweit höchstem Niveau.

    Zitat Ende


    65.000 brutto/a (2.900 netto/m) entspricht etwa 35-j. Studienrat BW A13(7) verh. 2 Kinder LStKl IV (3.200/m abz. KK)

    72.000 brutto/a (3.250) netto/m entspricht etwa 38-j. Oberstudienrat BW A14(8) verh. 2 Kinder LStKl IV (3.550/m abz. KK)

    87.000 brutto/a (3.900) netto/m entspricht nicht ganz 45-j. Studiendirektor BW A15 (10) verh. 2 Kinder LStKl IV (4.000/m abz. KK)

    (Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bw?id=beamte-bawue&g=A_15&s=10&stkl=4&r=&kk=15.5&z=100&zkf=0&zv=VBL&f=3&zulage;= )

    Also so hoch finde ich die Gehälter der deutschen Ingenieure in den interntional tätigen Großkonzernen jetzt echt nicht.

    Die verdienen ja jetzt, nach Jahren des Aufschwungs und überproportionalen Lohnsteigerungen*, nichtmal mehr als “die Lehrer”**, nachdem diese in den letzten Jahren zwischen (gefühlten? erwiesenen?) 10 und 20% Reallohneinbußen hinnehmen mussten… ;-)

    Und in kleinen und mittleren Konzernen sind es lt. o.g. Artikel nochmal 5-15% weniger…(der Inschenjör hats öben schwör)...

    *http://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
    ** gemeint sind natürlich nur die höheren Beamten, von denen aber auch die Nicht-Lehrer ;-) - aber ist ja ein Lehrer-Thread hier.

    Niccola

    P.S.: Von wann war nochmal der FAZ-Artikel? 2006? Mist, dann bekommen Ingenieure in international tätigen Spitzenunternehmen heute inzwischen wohl doch mehr als Lehrer und andere Beamte. Na, so ein Ärger aber auch, das muss man sofort…

    schrieb Niccola am

  • #176

    @Niccola:
    “Die Untersuchung habe einige bemerkenswerte Trends ans Tageslicht befördert, schrieb der “Stern” weiter: “Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst konnten ihre Einkommen deutlich steigern - auch nach Abzug der Preissteigerung.”
    (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,670474,00.html)
    —-> Zeitraum 1990-2008

    Offensichtlich ein Fall von ‘Zwei Stühle - eine Meinung’. Höchst interessant ist zudem, dass Lehrer generell (außer denen an Gymnasien, trotz gleicher Besoldungsordnung/Tarifvertrag) 21%, Sportlehrer aber 39% einbüßen.”

    Es gibt in den Besoldungsordnungen und Tarifverträgen keine Unterschiede in den Erhöhungen (bzw. tatsächlichen REALlohnverlusten nach Inflation) zwischen “Grund-, Hauptschul-, Real- und Sonderschullehrern” einerseits und Gymnasiallehrern andererseits. Die Gymnasiallehrer aus dieser Spiegel-Tabelle aus der Verliererliste herauszunehmen könnte daher andere Motive haben…

    Der Satz “Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst konnten ihre Einkommen deutlich steigern - auch nach Abzug der Preissteigerung” ist zumindest für den Schulbereich nicht nachvollziehbar - und widerspricht auch den sonstigen Aussagen dieses Spiegel-Artikels. Vielleicht Stimmungsmache? Insbesondere wenn man bedenkt, dass auch viele Ärzte an kommunalen Kliniken, also im öffentlichen Dienst, arbeiten, deren Einkommensverluste der Spiegel ja so lautstark beklagt. Ebenso be den “Wissenschaftlern und Forschern” (Hochschulen, d.h. öffentlicher Dienst).

    Und mit “Sportlehrer” könnten Fitnesstrainer u.ä. gemeint sein. Bei den vielen Sportstudios, die über wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, durchaus logisch, dass die sich gegenseitig die Preise kaputtmachen. Demnächst vergleicht der Spiegel vielleicht noch die Gehälter von Fahrlehrern und Lehrkräften an öffentlichen Schulen und kommt zu dem Schluss, dass letztere deutlich überzahlt sind. Klar, sind ja beides “Lehrer”.

    Hier noch ein Link:
    http://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

    schrieb Mister M. am

  • #177

    @ Schülerfreund

    “...Zumal diese in den letzten 10 Jahren real um 20% gekürzt wurden!”
    (Sven)

    “...Gemessen an den letzten 20 Jahren sind es Reallohnverluste von über 20%...”
    (Schülerfreund)

    “Dort steht: “Am stärksten gesunken sind die Reallöhne der Lehrer und der Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung.”
    (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/verdienste-realloehne-der-lehrer-gesunken-11576219.html)
    —-> Zeitraum: 3. Quartal 2010 bis 3. Quartal 2011

    “Die Untersuchung habe einige bemerkenswerte Trends ans Tageslicht befördert, schrieb der “Stern” weiter: “Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst konnten ihre Einkommen deutlich steigern - auch nach Abzug der Preissteigerung.”“
    (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,670474,00.html)
    —-> Zeitraum 1990-2008

    Offensichtlich ein Fall von ‘Zwei Stühle - eine Meinung’. Höchst interessant ist zudem, dass Lehrer generell (außer denen an Gymnasien, trotz gleicher Besoldungsordnung/Tarifvertrag) 21%, Sportlehrer aber 39% einbüßen.

    In Baden-Württemberg widerum konnten ebenjene nicht-gymnasialen Lehrer offensichtlich in den letzten Jahren wieder etwas gutmachen:

    A12(4) 2004: 2.690€
    A12(4) 2011: 3.190€

    —-> Steigerung um 18%

    Inflation: Steigerung um 10% (lt. destatis 2005-2011) - macht ein Plus von 8%.

    Quellen:

    http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bw/

    http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Basisdaten/Content100/vpi101a,templateId=renderPrint.psml


    Fazit: die 20% Verlust in 10 Jahren stehen immer noch unbewiesen im Raum. Bin mal gespannt…


    Niccola

    schrieb Niccola am

  • #178

    @Niccola
    Das ist dir neu? Dann informierst du dich aber sehr lückenhaft.

    guckst du für 2011:
    https://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/lehrer-gehaltsverlierer-2011/4077

    guckst du auch:
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/verdienste-realloehne-der-lehrer-gesunken-11576219.html

    Dort steht: “Am stärksten gesunken sind die Reallöhne der Lehrer und der Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung.”


    Gemessen an den letzten 20 Jahren sind es Reallohnverluste von über 20%

    guckst du ebenfalls:
    https://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/lehrer-gehalt-verlierer/

    oder:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,670474,00.html

    Dort werden die Gehaltsgewinner und -verlierer seit 1990 aufgelistet. Lehrer liegen bei 21%. Grafiker und Designer hingegen können sich freuen.

    Niccola, wenn du weiter googlest, findest du noch viel mehr. Dann ist es dir nicht mehr neu :-)

    Pusemuckel, gekürzt wurde da nichts, aber eben nie oberhalb der Inflationsrate erhöht, wenn überhaupt erhöht wurde. Das nennt man “abschmelzen” und daher entsteht der Reallohnverlust.

    Es ist kein allgemeines “Lehrergejammer”. Es gab einige Berufsgruppen, die es hart traf, aber eben auch einige, die reichlich gewonnen haben. Dies ist aber ein Lehrerforum, deshalb interessieren uns hier nicht alle Berufsgruppen, sondern vornehmlich unsere eigene. Und wir gehörten nicht zu den Gewinnern.

    @Pusemuckel
    Nein, in den Sommerferien wird nicht korrigiert, aber irgendwann dürfen wir doch auch mal ungeniert frei machen, oder?

    Ich erinnere mich immer wieder gern an die letzten Weihnachtsferien, in denen ich 80 Stunden korrigiert habe. Kein Arbeitnehmer hat in dieser Zeit überhaupt so viel gearbeitet, wenn er keinen Urlaub genommen hat. Und das mache ich nicht, weil ich die Stundenzahl innerhalb der Schulzeit nicht “voll bekommen habe”, sondern weil es einfach nicht anders geht, wenn man erst kurz vor den Ferien die Arbeiten schreiben lassen kann.

    schrieb Schülerfreund am

  • #179

    Wie ist denn dann z.B. eine Ausbildung zum Psychotherapeuten einzuordnen? Die haben zwar keine Staatsexamina, aber müssen die Ausbildung in der Regel selber bezahlen oder sind an eine Klinik gebunden und verdienen deutlich weniger…
    Klar arbeiten Lehrer auch am Wochenende oder am Feiertag, dann haben sie aber wohl ihre Stundenzahl nicht in der Woche voll bekommen bzw. haben diese nicht voll genutzt.
    In den Sommerferien werden wohl keine Klausuren oder Facharbeiten korrigiert oder irr ich mich da ;-)

    Und um wieviel % wurden denn dann die Gehälter real bei anderen Berufen gekürzt?

    schrieb Pusemuckel am

  • #180

    @ Sven

    “...Zumal diese in den letzten 10 Jahren real um 20% gekürzt wurden!”

    Das ist mir neu - wärst Du so nett, die Behauptung zu belegen, z.B. indem Du einen Link zu einer Studie einfügst?

    Niccola

    schrieb Niccola am

  • #181

    Ich weise mal darauf hin, dass die Ausbildung eines Lehrers nur mit der eines Arztes oder Juristen vergleichbar ist (bedingt durch die 2 Staatsexamina).
    Wenn man da die Gehälter vergleicht stehen Lehrer klar hinten an. Zumal diese in den letzten 10 Jahren real um 20% gekürzt wurden!
    Zur Arbeitsbelastung ist zu sagen, dass Lehrer auch abends und am Wochenende arbeiten (auch wenn das einige nicht glauben mögen) und dafür keine Zulagen, wie etwa Ärzte bekommen.
    Die hohe Zahl der Ferientag realtiviert sich, wenn man weiß, dass zumindest in einigen Ferien Klausuren und Facharbeiten korrigiert werden müssen und dass es einem Lehrer nicht möglich ist, Urlaub nach Bedarf zu nehmen. So kann man z. B. nicht zur Fußball-WM fahren, wenn zu dem Zeitpunkt keine Ferien sind. Fast jeder andere Arbeitnehmer kann sich Urlaub nehmen, wenn er möchte und natürlich die Firma keine Einwände hat.
    Sooo rosig sieht da Leben eines Lehrers nicht aus!

    schrieb Sven am

  • #182

    Also ich habe mich gegen ein Lehramtsstudium entschieden, weil ich keine Lust hatte, mit vielen desmotivierten und anti-schüler-eingestellten Kollegen arbeiten zu müssen, aber vielleicht hatte ich auch ein wenig Pech mit meinem Gymnasium.

    Ich habe diese Diskussion nur überflogen, aber was mir aufgefallen ist, dass es hauptsächlich nur um Lehrer und Ingenieure geht?
    Gibt es keine anderen Berufe? Hat nicht jeder eine gewisse Wichtigkeit für die Gesellschaft und auch Verantwortung? Irgendwie hat man immer ein wenig das Gefühl, dass manche Lehrer sich ein wenig in den Vordergrund stellen…

    Was ist mit den ganzen Kindergärtner, die eine Vorbereitung auf die Schule leisten?
    Was ist mit dem ganzen medizinischen Bereichen?
    Schonmal gefragt, wie sich Assistenzärzte abrackern und für was für eine Bezahlung? Über deren Verantwortung braucht man ja wohl nicht diskutieren….

    Denke es lässt sich bei jedem Beruf eine wichtige Rolle für die Gesellschaft finden :-)

    Ich finds echt teilweise schade wie mit dem Thema umgegangen wird. Klar sollten Lehrer gut bezahlt werden, aber viele andere Berufe auch (was oft nicht passiert) . Und leider leider ist es so, dass viele Lehrer einfach schlecht sind (nicht alle :-)). Dann fragt man sich nur als “Normalo” inwieweit das alles so gerecht ist und besonders, warum viele Berufe im Vergleich zum Lehrer so wenig verdienen.

    Aber vielleicht hab ich auch einfach viel zu wenig Ahnung von dem Thema, bin aber auch ganz froh drüber :-)

    schrieb Pusemuckel am

  • #183

    @maikel

    Gründe für die mäßige Begeisterung fürs Lehramtsstudium sind:
    1. wie o.g.: tatsächlich ist man als frischer Absolvent mit Abitur die Schule erst einmal leid. In diesem Alter ist man auch versucht endlich Träume zu verwirklichen und “die Welt zu erobern”. Da kommt das angestaubte Pädagogenstudium erst einmal nicht in Frage. Wenn viel später Realitätssinn und Bequemlichkeit sich einstellen ist es zu spät.
    2. Die Schüler sind zugegebener Maßen in der heutigen Zeit nicht mehr das was sie einmal waren. Es ist schwieriger geworden für Lehrer mit selbstbewußten, frechen Schülern.
    3. Wer heute Lehramt studiert muss damit rechnen NICHT verbeamtet zu werden und selbst wenn man verbeamtet wird ist es abzusehen, dass in 30 Jahren zum Pensionszeitpunkt die heute noch existierende Überversorgung der Pensionäre garantiert nicht mehr existiert, da finanzmathematisch unmöglich.

    schrieb SchroederHatRecht am

  • #184

    @Mister M.
    @Schülerfreund
    @SchröderHatRecht
    @Alle

    Hohes Gehalt, ungerechtfertigte Pension, lange Ferien…

    warum um alles in der Welt wählen dann so wenige diesen Beruf?
    (siehe Beitrag vom 20.12.)

    Nur das Argument:
    “Schule muss ich nicht mehr haben, bin froh, das ich da raus bin…”
    kann diesen Zustand jedenfalls nicht zufriedenstellend beantworten.

    Warum fehlt fast überall der Nachwuchs - wenn die Liste der Annehmlichkeiten des Lehrerberufs doch angeblich Seiten füllen.

    Warum bleibt diese Frage -auch hier- immer unbeantwortet?

     

     

    schrieb Maikel am

  • #185

    @SchröderHatRecht:
    “Von keinem der hier sich zu Wort meldenden Beamten ist zu hören, wie man denn die Pensionslawine finanzieren soll.”

    Warum auch? Das ist Sache der Politik. Solange die Politik liebend gerne Beamte einstellt, um sich die Sozialversicherungsbeiträge zu sparen (der aktive Beamte IST billiger als ein Angestellter) und gleichzeitig aus dem eingesparten Geld lieber Wahlgeschenke und Subventionen an die “Leistungsträger” in der “freien” Wirtschaft verteilt (Steuerzuschüsse an die gesetzliche Rentenversicherung (>50 Milliarden pro Jahr), Abwrackprämie, Bankenrettungen, Griechenlandrettung…) statt eine Pensionsrücklage aufzubauen, ist die Lage der Staatsfinanzen sicherlich nicht die Schuld der Beamten.

    Man solte aus der Differenz zwischen Angestellten-Brutto und Beamtenbrutto eine Pensionrücklage aufbauen, die dem “demokratischen” Zugriff der Poltiker und des “mündigen” Wählers entzogen ist. Dann gäbe es überhaupt keine Probleme mit den Beamtenpensionen.

    schrieb Mister M. am

  • #186

    @KaWa: Stimmt, einen Automatismus bei technischen oder juristischen Referendaren zur Verbeamtung gibt es nicht.

    Speziell im technischen Bereich gibt es zudem wenige 13er-Stellen überhaupt. Als Techniker muss man auch mit Referendariat damit rechnen, zunächst mangels Berufserfahrung nur in E10/11/12 einen Job zu finden, weil es nur in den größeren Städten und den staatlichen Verwaltungen 13er-Stellen für Berufsanfänger gibt. Außerhalb der großen Städte sind nur die Leitungsposten mit E13 (selten A13) dotiert, und dafür werden einige Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt.

    In BW würde übrigens auch ein 42 Jahre alter frischgebackener Beamter in A13/5 einsteigen, wenn er nicht schon entsprechende Berufserfahrung auf demselben Gebiet auf einer E13-Stelle mitbringt. Es richtet sich dort nicht mehr nach Lebensalter, sondern wie im TVL nach Berufserfahrung - so ist auch die höhere Eingangsbesoldung begründet worden, von der nun die jüngeren profitieren.

    @ KaWa (Zitat: “Ein Hinweis an Niccola: In anderen Ländern gibt es wohl A13 Stufe 3! Einfach mal im Internet nachlesen.”)

    Stimmt. In anderen Bundesländern ist die Eingangsbesoldung geringer. Dort gibt es mitunter A13/3. In BW ist sie am höchsten. Dort gibt es kein A13/1-4. Wo habe ich das Gegenteil behauptet?

    (Zitat aus Post # 173 “Die genannten Zahlen beziehen sich auf Baden-Württemberg. Dort beginnt man als Beamter im höheren Dienst nach dem Referendariat in A13/5. Das ist die unterste Stufe von A13 (A13/1-4 gibt es nicht). Als Angestellter beginnt man in E13/1. Ich habe die Quellen in Post #170 angegeben.

    Ich habe kurz die anderen Bundesländer übeschlagen - Sie haben recht, in BW ist die Eingangsbesoldung am höchsten. Bei einem günstigen KK-Tarif sind es dort wie angegeben ca. 900 Euro Differenz, in anderen Bundesländern ist sie insgesamt niedriger.”)

    Niccola

    schrieb Niccola am

  • #187

    Es ist doch recht interessant, was man auf solchen Seiten so lesen kann! Habe mich als INGENIEUR!!! auf eine “Lehrer-Seite” verirrt und weiß gerade nicht, ob ich mehr schmunzeln oder mich doch mehr über einige Beiträge ärgern soll.
    Ich finde es vor allem erstaunlich, wie mit Verallgemeinerungen und vermeintlich gesicherten Zahlen um sich geworfen wird, dass einem geradezu schlecht davon wird. Es werden Fragen und Behauptungen in den Raum gestellt wie: Welcher Beruf ist wichtiger? Wer sollte wie hoch bezahlt oder im Alter abgesichert werden? Und dann werden die verschiedensten “repräsentativen” Beispiele in aller Ausführlichkeit dargelegt… Dabei erscheint es mir als Nicht-Lehrer vor allem etwas merkwürdig, wenn diesen nicht einmal die “das(s)-Regel” bekannt zu sein scheint in ihren Beiträgen. Aber ich gehe schlicht und ergreifend davon aus, dass die Beiträge in großer Eile ohne die notwendige Sorgfalt verfasst wurden. Sonst würde ich mir doch langsam Sorgen um das Bildungsniveau in unseren Schulen machen, wenn schon die Unterrichtenden so sorglos mit unserer Sprache umgehen…
    Da häufig der Finger auf das Lehrer-Referendariat gelegt wird: Nach meiner Kenntnis wird ein Referendariat nicht ausschließlich von Lehrkräften absolviert! Auch Juristen müssen ein solches durchlaufen, und sogar Ingenieure können es absolvieren, wenn sie in die Laufbahn des höheren technischen Verwaltungsdienstes eintreten möchten. Die Plätze sind in diesem Fall sogar auf gerade mal ca. 200-300 pro Jahr im gesamten Bundesgebiet beschränkt. Ich spreche aus eigener Erfahrung. In allen Fällen muss man für 2 Jahre mit knapp 1.000,- € / Monat klarkommen. Und die anschließende Verbeamtung ist ganz klar kein Automatismus! Die Nettounterschiede zwischen Beamten und Angestellten in der gleichen Ebene will ich nicht weiter vertifen. Darüber wurde bereits erschöpfend debattiert. Ein Hinweis an Niccola: In anderen Ländern gibt es wohl A13 Stufe 3! Einfach mal im Internet nachlesen.
    Es würde mich doch interessieren, warum einige der Auffassung zu sein scheinen, dass ein Studienrat (Abitur, Universität, Referendariat) mehr verdienen soll als ein Ingenieur - wohl gemerkt mit dem gleichen Ausbildungsgrad (Abitur, Universität, Referendariat)? Wenn man schon vergleicht, dann nicht Äpfel mit Birnen! Ingenieur ist nicht gleich Ingenieur, so wie Hauptschullehrer nicht Studienrat ist. Sonst könnte ich ebenso anführen, dass ich gehaltsmäßig Äonen entfernt bin von einem Entwicklungsingenieur bei BMW oder sogar von einem Fluglotsen, der definitiv KEIN Regerendariat gemacht hat und nicht mal Ingenieur sein muss. Von unserer geschätzten Finanzbranche oder den Ärzten will ich nicht anfangen zu reden.
    Mister M. möchte lieber günstige Ingenieure aus China beschäftigen! Nur zu! Vielleicht sollten wir unsere Augen bzgl. der Lehrergehälter ebenso dahin schweifen lassen…
    Ich würde mir in solchen Diskussionsforen ein wenig mehr Objektivität wünschen. Sonst erhalten diese recht schnell nur Stammtischniveau!

    schrieb KaWa am

  • #188

    Von keinem der hier sich zu Wort meldenden Beamten ist zu hören, wie man denn die Pensionslawine finanzieren soll.
    Hier Zahlen aus dem FOCUS von 2008:

    “Die Diskussion über üppige Ruhestandsbezüge für Beamte erhitzt die Gemüter. Doch stehen sie wirklich besser als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft da? “Eher wird in England der Verkehr auf rechts umgestellt als in Deutschland das Pensionssystem der Beamten“, kritisierte vor Kurzem Dieter Wiefelspütz, innenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestags-fraktion, die Altersversorgung von Staatsdienern. Der Mann weiß, wovon er redet: Ehe dem Genossen aus dem westfälischen Lünen der Sprung in den Bundestag gelang, verdiente er seine Brötchen als Richter – Pensionsberechtigung inklusive.
    Von seinen Ex-Kollegen dürfte der Abgeordnete allerdings künftig kaum noch Stimmen bekommen, denn Wiefelspütz will eine „heilige Kuh“ schlachten: Er plädiert dafür, Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, also wie ganz normale Arbeitnehmer zu behandeln.
    Milliardenschwere Belastung
    Die Forderung ist der bisher radikalste Vorschlag in einer Diskussion, die derzeit vor allem auf dem Boulevard geführt wird. Dort wird ein in der Tat beängstigendes Szenario präsentiert. Für die Pensionen der Staatsdiener von Bund, Ländern und Kommunen müssen die öffentlichen Haushalte im kommenden Jahr etwa 25 Milliarden Euro aufbringen; die Altersbezüge der früheren Beamten von Bahn und Post schlagen mit weiteren elf Milliarden zu Buche.

    Insgesamt kostet die Ruhestandsversorgung der Beamten, Richter und Soldaten den Steuerzahler zurzeit also knapp 36 Milliarden Euro. Und die Belastung wird steigen. Wie hoch genau, weiß niemand, doch Schätzungen reichen – je nach unterstellten Gehaltssteigerungen – von 40 Milliarden bis zur Horrorzahl von 150 Milliarden Euro im Jahr 2050.

    Unsichere Renten

    Freilich trägt die aktuelle Debatte auch alle Züge des klassischen Sommertheaters: Schließlich ist die Problematik der steigenden Pensionslasten längst bekannt, und niemand müsste besser Bescheid wissen als der Deutsche Bundestag – immerhin ist ein Drittel seiner Mitglieder im Zivilberuf Beamter.” Zitat Ende.

    Das Beamtentum ist der Totengräber der Staatsfinanzen. Nicht nur dass die Produktivität des Beamtenapparates gering ist, es sitzen noch dazu viele dieser Müßiggänger in Positionen in denen Sie privatwirtschaftliches Engagement bürokratisch abwürgen und damit den Steuerast auf dem sie sitzen, absägen.
    Ich habe beruflich leider sehr oft mit diesen Herrschaften zu tun, deren Inkompetenz nur von deren Bequemlichkeit noch übertroffen wird ( oder umgekehrt ).

    Es mag den geschundenen Steuerzahler trösten, dass beim Untergang des Weltwährungssystems auch die üppigen Sichteinlagen der konservativ investierenden Beamten daniedergehen.

    schrieb SchröderHatRecht am

  • #189

    @Ruhnke
    Bitte erst informieren, dann motzen: In manchen Bundesländern ist es Lehrern VERBOTEN, Schülern, die sie selbst unterrrichten, Nachhilfe zu erteilen!

    schrieb lehrer - gast am

  • #190

    So. Ein weiterer Teebeutel hängt sich mit rein.

    Ich möchte nur schnell zwei/drei Anmerkungen zum Thema in die Runde werfen.

    Das Beamtentum hat für die jeweiligen Bundesländer nicht zu verachtende Vorteile…

    Einsparen der AG-Anteile zur Sozialversicherung. (Die Mäkler, die jetzt schreien wollen: ja ABER!!!... Ich habs nicht auf 30 bis 40 Dienstjahre hochgerechnet. Dafür fehlt mir neben der Unterrichtsvorbereitung echt die Langeweile…)

    Wettbewerbsvorteil ggü. nichtverbeamtenden Ländern aufgrund Statussicherheit und höherem Nettogehalt sowie der Sozialzuschläge auch bei Neueinstellungen (jammert bitte die Finanz- und Kultusministerien voll, die im Rahmen des Föderalismus für diese Problematik verantwortlich zeichnen)

    Ich vermute es gibt noch mehr, die gar nicht in meinem Kopfkino erscheinen.

    Weiter…
    Ich kenn in meinem Fitti (Entschuldigt bitte die Umgangssprache.) einen Elektriker, der mit 32 wegen Tinitus in bezahlte Frührente gegangen ist und dort Sport treiben kann (und auch tut), dass ich vor Neid schreien könnte. (Anm.: bin selber Sportlehrer und schaffs meist max. 2x pro Woche)
    Mach ich aber nicht… (das heulen)

    Ich liebe meinen Beruf und ärgere mich genauso wie ihr über die Unterschiede in den verschiedenen Ländern. Auch weil sie mir die Rückkehr in meine Heimat ungemein erschweren. Rumjammern gibts deswegen aber nicht!

    Deshalb für alle, die uns Lehrern den Status, das Gehalt und was weiß ich nicht gönnen: Hier mal wieder der Totschläger unter den bekannten Argumenten…

    In Deutschland existiert ein freier Zugang zu Bildung in all seinen Ebenen. Wenn dieser Beruf soviel Vorteile, Geld, Prestige und Ruhm (haha) bringt, dann bitte geht doch zurück oder zum ersten Mal an die Uni (vorher bitte die Hochschulreife erlangen) und werdet in 4 bis 6 Jahren Lehrer. Oh entschuldigt, habe die 1,5 bis 2 Jahre Ref vergessen. Ihr seid uns herzlich willkommen! (Bei Alterdurchschnitten meist um die 50 Lenze ist frisches Blut dringend notwendig!)

    Diese Neiddebatte geht mir tierisch auf den Zeiger! Ich mach den Lehrerfreund auf und die komplette Kommentarspalte ist mit Beiträgen zu diesem Thema zugepflastert… (Und jetzt kommt schon wieder einer dazu…)
    Hört auf zu jammern und geht lieber demonstrieren oder ruft eure Lokalpolitiker an, damit dieser Bildungsföderalimusmist endlich ein Ende hat und Schüler in allen Teilen der Republik die gleiche gute Bildung bei gleich guten (und gleich gut bezahlten) Lehrern erhalten…

    Schönen Abend noch
    der Rainman

    P.S.: Es ist hier 22.35 und ich arbeite noch! (ca. 1,5h)

    schrieb Rainman am

  • #191

    @Schülerfreund
    Die Zahlen von Niccola sind meiner Meinung nach korrekt.
    Zu “überversorgt” s. Artikel aus der Süddeutschen Zeitung, Zitat:

    “Privilegierte Beamten
    Sorgenlos reich sind vermögende, ältere Paare ohne Kinder aus Westdeutschland. Meist sind sie hochgebildet und oft noch berufstätig. Es handele sich dabei um eine ökonomische Elite, wie auch deren Vermögen zeige, so DIW-Forscher Groh-Samberg. Diese Gruppe hatte 2002 ein durchschnittliches Vermögen von fast 400.000 Euro. Der gesamtdeutsche Mittelwert lag bei 60.000 Euro.

    Von den “sorgenlos Reichen” sind 53 Prozent Beamte oder arbeiten im öffentlichen Dienst, meist in leitender Funktion. “Es handelt sich also um eine sozio-ökonomisch hochprivilegierte Gruppe, die sich von den besorgten Reichen durch ihre bevorzugte berufliche Stellung unterscheidet”, sagt Groh-Samberg. Dank der Privilegien, die der Beamtenstatus ihnen verleihe, würden sie die Wirtschaftskrise nahezu unbesorgt überstehen.”

    Außerdem: Fragen Sie doch mal Ihre Ingenieursfreunde, was diesen netto bleibt. Sie werden Bauklötze staunen!

    Die bisher erfolgten Beschneidungen bei den Beamten sind ein Tropfen auf den heißen Stein, reiner sinnloser Aktionismus, Augenwischerei. Wie sollen denn mit den paar Kröten die 3-fach überhöhten Pensionen bezahlt werden? Das muß Griechenland-Logik sein.

    Irgendwann muss diese Blase platzen.

     

    schrieb SchroederHatRecht am

  • #192

    Wie wäre es mit Schulpflicht abschaffen und Bildungssystem vollständig privatisieren? Wem die Lehrkräfte dann zu teuer sind, kann seine Kinder ja selbst unterrichten. Jedenfalls wäre das “marktwirtschaftlich” und die Neiddebatte hätte ein Ende.

    Und die Unternehmer sparen sicherlich auch, wenn im Gegenzug die Steuern gesenkt werden. Dauert halt die Berufsausbildung etwas länger. Oder man verlagert gleich das ganze Unternehmen ins Ausland, dorthin, wo die qualifizierte Arbeitskräfte sind. Vielleicht wandern sogar ein paar Lehrkräfte mit, deren Know-How ist sicherlich an vielen Orten in der Welt gerne gesehen. Eine Mauer gibt’s ja nicht mehr, die das verhindern könnte.

    schrieb Mister M. am

  • #193

    @ Schülerfreund

    Die genannten Zahlen beziehen sich auf Baden-Württemberg. Dort beginnt man als Beamter im höheren Dienst nach dem Referendariat in A13/5. Das ist die unterste Stufe von A13 (A13/1-4 gibt es nicht). Als Angestellter beginnt man in E13/1. Ich habe die Quellen in Post #170 angegeben.

    Ich habe kurz die anderen Bundesländer übeschlagen - Sie haben recht, in BW ist die Eingangsbesoldung am höchsten. Bei einem günstigen KK-Tarif sind es dort wie angegeben ca. 900 Euro Differenz, in anderen Bundesländern ist sie insgesamt niedriger.

    Allerdings sind die Pensionsansprüche der Beamten höher als die Renten der Angestellten - wollte man dies ausgleichen, würde sich die Differenz im Netto wieder erhöhen.

    Was die Ingenieursgehälter angeht, verweise ich auf Post #165. Auch dort habe ich die Quellen der Zahlen, die ich anführe, angegeben.

    Was die Pensionen angeht, hier ein interessanter und aktueller Artikel auf den Seiten des Deutschlandfunks:

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1646524/

    Grüße aus BW, Niccola

    schrieb Niccola am

  • #194

    @Niccola
    Deine Zahlen stimmen einfach nicht. Natürlich ist es ungerecht, dass angestellte Lehrer weniger verdienen als verbeamtete, aber der Unterschied ist deutlich geringer.
    Ich selber war Angestellte und glaubte auch an die Mähr von solch exorbitanten Differenzen. Letztendlich war es bei mir ein Unterschied von 230€. Ich will nicht sagen, dass das nicht der Rede wert sei, aber bis zu 1000 sind total übertrieben. Selbst wenn man E13 mit A13 vergleicht, gibt es keine Konstellation, die einen so großen Unterschied erzeugt. Der größte Unterschied ist in der Endstufe mit ungefähr 500€ zu finden.
    Noch mal: ich finde das nicht gerecht! Aber 1000€ ist übertrieben und nicht wahr.
    Es ist völlig auch unredlich A13/5 mit E13/1 zu vergleichen. Gerechtfertigt wäre E13/1 mit A13/3 zu vergleichen und da liegen wir nach Abzug der PKV wieder bei einer Differenz von 200-300€.

    Dass die Beamtengehälter hingegen zu hoch sind, ist auch eine Mähr. Erst vor ein paar Wochen gingen die Schlagzeilen durch die Presse, dass der öffentliche Dienst in den letzten Jahren besonders gelitten hat.
    Man muss nur die Tariferhöhungen der letzten 10-15 Jahre mal recherchieren und kommt darauf, dass die Gehälter massiv abgeschmolzen wurden… und zwar alle!

    Zu den Ingenieuren kann ich nicht viel sagen. Ich weiß nur, was die verdienen, die ich kenne und die verdienen alle deutlich mehr als ich und schauen immer mitleidig auf mein Beamtengehalt. Ich kenne zwar eine ganze Menge Ingenieure, aber ist es keine statistisch relevante Menge, deshalb möchte ich mich hier mit verallgemeinernden Aussagen zurückhalten.

    @SchröderHatRecht
    Macht es Sinn deine Vorurteile mit Fakten zu verwirren?
    Den Beamten werden seit ewigen Zeiten Gehaltsbestandteile in Höhe der Arbeitgeberanteile von Angestellten einbehalten, um die Pensionen zu finanzieren.
    Was ist das eigentlich für ein billiger Populismus?
    Warum sich da kein Politiker “ranwagt”? Ganz einfach, wenn die eingehaltenen Gehaltsbestandteile ausbezahlt werden müssten, damit der Beamte für sich selbst sorgen müsste, wäre es schnell dunkel in D. Geld für Griechenland gäbe es dann nicht mehr. Der Staat müsste seine Pflichten als Arbeitnehmer erfüllen.

    “Pfründeinhaber” von welchen Pfründen sprechen Sie denn? Darf ich das mal erfahren? 
    “Überversorgte…” können Sie das auch mal ein bisschen näher ausführen?

    schrieb Schülerfreund am

  • #195

    Sehr vernünftige und sachliche Beiträge zuletzt. Man kann die angestellten Lehrer wirklich bemitleiden. Eine Aufbesserung von deren wirtschaftlicher Situation erscheind dringend angezeigt. Es wird aber schwierig sein die “Pfründeinhaber” und überversorgten Verbeamteten zum notwendigen Verzicht zwecks Querfinanzierung zu überzeugen. Die Pensionskostenlawine wird uns demzufolge zwangsläufig überrollen und ersticken, da sich kein Politiker ernsthaft mit diesem Thema beschäftigt um nicht Wählerstimmen zu rirkieren. Richtig wäre: Gehalt auf jetzigem Beamtenniveau, Pension/Rente auf Angestelltenniveau. Die Beamten können sich während des Berufslebens genügend finanziellen Speck anfuttern um im Ruhestand mit weniger auszukommen.

    schrieb SchröderHatRecht am

  • #196

    @ Schülerfreund

    Hier die Zahlen:

    Berufsanfänger nach dem Ref, 26, verheiratet, Steuerklasse IV, private KK mit 250 Euro Eigenanteil, Baden-Württemberg:

    a) Beamter, A13/5: 2.993,10 Euro abz. KK = 2.743,10 Euro
    b) Angestellter E13/1: 1.888,43 Euro

    Differenz: 854,60 Euro

    Die private KK ist mit 250 schon hoch angesetzt, 160-180 Euro sind da einschl. Pflegeversicherung derzeit eher realistisch.

    Das ändert sich auch nicht mehr:

    zu a) Endgehalt A13 (mit 53 Jahren): 3.494,37 Euro abz. KK
    zu b) Endgehalt E13/5 (mit 26+10=36 Jahren): 2.532,22 Euro

    Der angestellte Lehrer bekommt bis zu seinem Karriereende monatlich nie so viel wie ein verbeamteter Berufsanfänger.

    Mehr als E13 bekommt übrigens auch ein ggf. promovierter Wissenschaftler an einer deutschen Universität in der Regel nicht. Oft wird nicht einmal die Promotion als Berufserfahrung angerechnet, so das man danach bei E13/1 beginnt.

    Nicht eingerechnet sind die Rücklagen, die man bilden (=vom netto abziehen) müsste, damit die Rente der Beamtenpension entspricht.


    Quelle:

    http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/lehrer?id=tv-l-lehrer&g=E_13SR&s=1&zv=VBL&z=100&zulage;=&stj=2012&stkl=4&r=0&zkf;=&kk=15.5

    http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bw?id=beamte-bawue&g=A_13&s=5&f=1&z=100&zulage;=&stj=2012&stkl=4&r=0&zkf;=&kk=15.5%

    schrieb Niccola am

  • #197

    @ Niccola

    500-1000€ netto ist schon etwas übertrieben. Nach Abzug der PKV ist der Unterschied deutlich geringer. Obwohl das nichts daran ändert, dass der Unterschied dennoch zu groß ist und es ihn nicht geben dürfte.

    Wichtig finde ich aber, dass die Rückstellungen und die einbehaltenen Gehaltsbestandteile abgebildet werden sollten. Da stimme ich dir zu 100% zu.

    schrieb Schülerfreund am

  • #198

    @ Tim

    Was haben die Abgeordneten jetzt damit zu tun?

    Das Fass muss man garnicht erst öffnen, wenn in der gleichen Schule gleich qualifizierte Leute das gleiche tun und dabei um 500-1000 Euro netto monatlich unterschiedlich bezahlt werden.

    Aber in dem Punkt, dass für alle Beamten Rückstellungen für die Pensionen gebildet werden sollen (und das auch entsprechend in Haushalt und Gehaltszettel abgebildet werden sollte), haben Sie recht, da sollte gleiches Recht für alle gelten: für Angestellte, normale/politische Beamte und Abgeordnete.

    schrieb Niccola am

  • #199

    Wie wäre es, die Beamtengehälter an die Abgeordnetendiäten zu koppeln? Gleiches Recht für alle.

    schrieb Tim am

  • #200

    @Ruhnke
    Das ist zum größten Teil einfach nur falsch. Das es häufig mangelnde Vor- und Nachbereitung gibt liegt dann wohl auch eher an fehlender Zeit. Denn wenn man 28 Wochenstunden auch noch Vor- und Nachbereiten muss, dann kann man sich ja ausrechnen wieviel reguläre Arbeitszeit dafür übrig bleibt.

    schrieb Gordo am

  • #201

    Polemik hin oder her:

    Beamte im höheren Dienst verdienen sehr gut. Ihre Gehälter im breiten Durchschnitt mit denen gleich Qualifizierter in der freien Wirtschaft vergleichbar. Bei der Vollversorgung, die eine Verbeamtung bietet, sollte der öffentliche Dienst sich hier eher wieder auf den Grundsatz der Zurückhaltung besinnen. Das ständige Vergleichen mit Spitzengehältern in Hochlohnbranchen verfälscht die Sicht (Ein paar Infos dazu unten).

    Die Gehalts- und Pensionsunterschiede zwischen angestellen und beamteten Lehrern sind krass. Im Gymnasialbereich macht es je nach familiärer Situation und Alter zwischen einem halben und einem Tausender netto im Monat aus. Das war nicht immer so. Wie es dazu gekommen ist? Vielfältige Gründe…

    Vor diesem Hintergrund wäre es vernünftig und solidarisch, wenn man sich mittelfristig auf einen Mittelweg einigen würde: Aufstockung der Angestellten-Gehälter und Senkung der Beamtenbesoldung.

    Träfe man sich in der rechnerischen Mitte, hätte es zudem den Vorteil, dass man bei gleichem Gesamtbudget für den Staat das Deputat für jeden einzelnen reduzieren könnte. Das hätte die verlockende Perspektive, dass die Qualität des Unterrichts im Schnitt zunimmt, weil sich die Lehrer wieder stärker den einzelnen Schülern widmen könnten oder zumindest etwas entlastet würden.

    Außerdem sollte man die Wissenschaftler an den Universitäten mitberücksichtigen - es würde das Missverhältnis geraderücken, dass Wissenschaftler (ausgenommen Professoren) in Staatsdiensten derzeit ebenfalls viel geringer bezahlt werden als Gymnasiallehrer - was völlig unverständlich ist.

    Das vereinzelte Wehklagen insbesonderer beamteter Lehrer im höheren Dienst, dass doch die Belastung als Lehrer so groß sei, und man daher zum Ausgleich mehr Geld bekommen solle, ist einer solidarischen Lösung mit den angestellten Kollegen und Wissenschaftlern jedoch nicht förderlich, und ihrer Entlastung sicher auch nicht.

    Niccola

    P.S.: Inzwischen zeichnet sich ab, dass beamtete Lehrer nun auch streiken dürfen…

    P.P.S.: hier die Infos (mit Quellen):

    —zur Orientierung: 66.000 Euro soz.-pfl. Jahresbrutto entsprechen bei fast gleichem Nettolohn einem Beamtenbrutto von ca. 52.000 Euro (Studienrat in BW, A13, 35 Jahre, verheiratet, kinderlos, priv. KK-Anteil 250 Euro bereits eingerechnet)—

    25% aller Elektrotechnik-Ingenieure in der Automobilindustrie mit 6-8 Jahren Berufserfahrung verdienen weniger als 47.580 Euro brutto. Und nur 25% aller Elektrotechnik-Ingenieure in der Automobilindustrie verdienen mehr als 69.227 Euro brutto.

    http://www.ingenieur.stepstone.de/content/de/de/gehaltsstruktur.cfm

    Diese etwas neuere Tabelle (2011) bestätigt die Größenordnung nochmal:
    http://www.lohnspiegel.de/dateien/wsimit_2011_01_LohnSpiegel_Ingenieure.pdf

    Architekt in BW mit Personalverantwortung, 6-11 Jahre Berufserfahrung: 1.970 Euro netto (38.500 Euro Jahresbrutto, Stand 2007)

    http://www.akbw.de/fileadmin/download/dokumenten_datenbank/AKBW_Merkblaetter/Architekturbuero_Bueroberatung-Buerobetrieb/Merkblatt18-Gehaltsumfrage2008.pdf

    schrieb Niccola am

  • #202

    Haha Ruhnke, was ist denn das für ein Schwachsinn?
    Du willst Lehrerin gewesen sein?

    schrieb Schülerfreund am

  • #203

    @Ruhnke
    Genau! Ich finde auch, dass Lehrer neben Ihrer Arbeit in der Schule und der Unterrichts- vor und -nachbereitung - die ja ohnehin nicht stattfindet - noch “Hausbesuche” machen, “persönliche Nachhilfestunden” erteilen und “Krankheiten” diagnostizieren sollten. Wofür bekommen die Lehrer denn sonst ihr Geld? Gerade Grund- und Hauptschullehrer haben doch fachlich nichts drauf und müssen nur die Kinder irgendwie beschäftigen. Die könnten ruhig mal etwas mehr für ihr Geld tun und sich bei den altgedienten NVA-Kadern mal ‘ne Scheibe abschneiden!

    schrieb Tim am

  • #204

    Die Lehrer in den alten Bundesländern erhalten zu viel Rente, den Unterschied muss man kennen. In der ehemaligen DDR gab es keine Beamten in den Schulen. Ich war selbst Lehrerin ( 20 Jahre im Osten und 20 Jahre im Westen ) Ich habe gesehen wie faul die Lehrer im Westen sind, machen keine Hausbesuche, keine schriftliche Unterrichtsvorbereitung oder -nachbereitung,keine persönliche Nachhilfestunden für schlechte Schüler, erkennen auch keine Krankheiten oder andere Ursachen bei Lernschwachen—- hauptsache das Gehalt stimmt, Sitzenbleiber sind selbst Schuld usw…..

    schrieb Ruhnke am

  • #205

    @SchröderHatRecht
    Nun, ich gebe zu, über den Beamtenstatus lässt sich sicherlich diskutieren, jedoch nicht über das Gehalt der Lehrer. Ich habe hier natürlich die Sicht aus Berlin, wo die Lehrer am wenigsten verdienen und zudem nicht mehr verbeamtet werden. Und für das Geld, das ein Lehrer hier bekommt, muss er hier verdammt viel arbeiten, für viel Freizeit bleibt da keine Zeit, vor allem wenn er seinen Job ernst nimmt. Es lassen sich natürlich immer Gegenbeispiele finden, das trifft aber ebenso auf andere Berufsgruppen zu, vor allem wenn man nach Hause kommt und Feierabend hat und nicht noch den Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten muss und mit Eltern telefonieren muss oder Elternabende usw. abhält.

    Zu der Pensionierungswelle kann man eigentlich nur sagen, dass auch Lehrer eben irgendwann mal aufhören zu arbeiten, genauso wie Polizisten, Zollbeamte, Feuerwehrleute, usw.

    Das in der Lehrerausbildung sehr viel Raum für Verbesserung ist, z.B. das pädagogische und didaktische Fähigkeiten eine größere Rolle spielen, dass ist nicht zu bestreiten, daran tragen aber nicht die Lehrer die Schuld.

    schrieb Gordo am

  • #206

    @ernstMosch12
    Zahl der Pensionäre,
    siehe:
    http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2009/11/PD09__447__742,templateId=renderPrint.psml

    Wer soll denn das alles bezahlen bei der anhaltenden Pensionierungswelle?
    Natürlich die dummen Steuerzahler, die den, bereits auf fetten Finanzpolstern sitzenden Lehrern noch das üppige Pensionsgeld in den überversorgten Allerwertesten schieben!

    schrieb SchröderHatRecht am

  • #207

    @mosch12

    Die belastbaren Quellen laufen frei herum: Meie ehemaligen Nachbarn, Grundschullehrer, bekannt für ausgedehnte Mittagsschläfchen und viel Zeit für Hobbies.
    Mein jetziger Nachbar, Sport und Gesellschaftskunde, bekannt für viel Freizeit.
    Mein Schwiegervater, Grundschullehrer i.R. bekannt für gefühlte Benachteiligung, Frühpensionierung und Leben in Zeitlupe.
    Meine ehemaligen Lateinlehrer, bekannt für fette Pension ( Schnell noch zum StD befördert ) und pädagogische Minderbegabung.
    Die Mutter eines Freundes, Gymnasiallehrerin, frühpensioniert wegen Tinnitus aber fit genug die ganze Welt zu bereisen.
    Mein Cousin, D, Reli, Sport, bekannt für Müßiggang und viel Zeit für Ehrenamt bei Sportfirlefanz.

    schrieb SchröderHatRecht am

  • #208

    @schröder:
    gäääähn, mit Ihren “Tatsachen” und Ihren niedlichen Provokationen locken Sie niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.
    Vielleicht bemühen Sie sich wenigstens, belastbare Quellen für Ihre “Fakten” anzugeben. Aber darauf werden wir wohl ewig warten….
    Übrigens, auch wenn es Ihnen nicht passt: Die meisten Menschen wissen mittlerweile die Belastungen des Lehrerjobs zu würdigen.

    schrieb mosch12 am

  • #209

    Das ist alles schön und gut. Tatsache ist:
    1. Lehrer bezahlen nix in die Renten- und Arbeitslosenversicherung und werden mit Privilegien überhäuft.
    2. Lehrer haben >12 Wochen Urlaub.
    3. Lehrer bekommen doppelt so viel Pension wie ein vergleichbarer Rentner ( mir wird schwindelig, wenn ich dran denke wie meine ehem. Lateinlehrer, Ehepaar Studiendirektoren im Ruhestand im Geld schwimmen, kann gern mal jemand ausrechnen, schätze min. 6.000 €/Mon. )
    4. Lehrer haben keinen schimmer vom Leistungsdruck in der freien Wirtschaft.
    5. Eine große Zahl der Lehrer leistet schlechte Arbeit und ist pädagogisch ungeeignet.
    6. Pensionsbeziehende Lehrer, in D ca. 287.000 kosten Bund und Länder ca. 9-10 Mrd. Euro pro Jahr. und werden älter als Rentenbezieher, da gut ausgeruht und privat versichert.
    7. lehrer melden sich bei jeden Pups krank, fühlen sich benachteiligt und jammern noch rum.

    Wenn dieser Augiasstall nicht bald ausgemistet wird, wird die Qualität der Bildung sich nicht verbessern und der Staatsbankrott beschleunigt. Die ÖTV will schon wieder 6,5% mehr Geld, was dann stillschweigend wieder auf die Beamten übertragen wird.
    Die Verbeamtung für Lehrer ist nicht nur überflüssig sondern auch schädlich. Meinetwegen können die Lehrer sogar mehr verdienen als jetzt, sollen aber in die Sozialversicherungen einzahlen und Renten beziehen statt mit den fetten Pensionen mit 58 und erschwindeltem Tinnitus die ganze Welt bereisen.

    schrieb SchröderHatRecht am

  • #210

    @Mister M.:
    Stimme in jedem Punkt mit ihnen überein   -:)),
    glaube jedoch nicht, das alle Leser diesen Beitrag richtig verstehen/deuten werden.

    @Gordo:
    Bin Oberstudienrat an einer berufsbildenden Schule mit A14- Besoldung.
    (siehe Beitrag vom 20.12.2011) und stimme auch ihnen voll zu.

    Auch wenn´s mich selbst “herabsetzt”:
    Gerade Hauptschullehrer sollten MINDESTENS das Einkommen und die geringere Unterrichtsverpflichtung eines Studienrates/ Oberstudienrates der Lehrer an Gymnasien/ Berufsschulen erhalten!

    Ein Leben lang mehr Unterrichtsstunden bei geringerer Besoldung und das alles wegen des vermeintlich anspruchsvolleren/ unwesentlich längeren Studiums.
    Wer hat sich das bloß mal ausgedacht?
    Die Lobby der Gymnasiallehrer ist/ war offensichtlich sehr einflussreich!?

    Wer die verschiedenen Schularten kennt, der weiß, das es gerade die Gymnasiallehrer -im Vergleich- deutlich “einfacher” im täglichen Lehrerleben haben.
    (Auweia: Das gibt bestimmt “Haue” von den Gym-Kollegen…)

    Bei den Berufsschulen ist zu unterscheiden: Wir haben Schüler/ Klassen, die es bei Schuleintritt noch nicht zu einem Hauptschulabschluss gebracht haben (z.B.: Berufsvorbereitendes Jahr etc.); bis hin zu Schülern/ Klassen, die eine allgemeine Hochschulreife anstreben (Berufliches Gymnasium) - also die komplette Bandbreite.
    Der eine hat also eine Klasse mit überwiegend lernwilligen, “unauffälligen” Schülern (wie z.B. im Gymnasium), der andere eine Klasse mit überwiegend verhaltensgestörten Schülern…

     

     

    schrieb Maikel am

  • #211

    @ Mister M.
    Ihre Begründungen sind teilweise nachvollziehbar, was die Sicht von außen angeht.
    Dennoch sind sie bei näherer Kenntnis nicht haltbar.
    Gerade was “marktwirtschaftlich verwertbare Qualifikationen” angeht, muss ich Sie Lügen strafen:
    Denn in einem der Länder, in denen Lehrer vergleichsweise sehr gut bezahlt werden, sind die beruflichen Migrationsmöglichkeiten von Lehrern (immer noch!) hervorragend. Zwar nicht mehr ganz so extrem gut, wie in den 80ern, aber v.a. unproblematisch. Als Lehrer kann man seine Stelle im April kündigen und ist Ende Juli ein freier Mensch.
    Das Beamtensystem und eine unsäglich träge Schulverwaltung mit einem riesigen Wasserkopf verhindert all dies in D sehr effektiv.
    Ein Grund, weshalb ich Angestellter bleiben will. Wenn mir der Arbeitgeber Schule zu unverschämt wird, kann ich mit regulärer Kündigungsfrist abdüsen.
    Ich muss dazu auch sagen: Die Geldverschwendung ist teilweise auch hausgemacht: Wenn hier Lehrer mit viel Aufwand diagnostisch (pädagogisch, didaktisch) ausgebildet werden, aber Diagnosefolgen (Bedarfsermittlungen) nicht allein aus Finanzgründen sondern aus formalen Gründen (z.B. mit “ein solches Sonderantragsverfahren dauert mindestens 1 Jahr”) bachab gehen, ist die ganze Ausbildung für die Katze, viel Steuergeld verschwendet, der gesellschaftliche (Nicht-)Nutzen liegt dann auf der Hand.
    Aber das Volk (bis auf die konsequenten Auswanderer) spielt ja schön mit. Preussischer Obrigkeitsgehorsam - nach wie vor!

    schrieb Lehrer in Deutschland am

  • #212

    @Gordo:
    Interessanter Vergleich, aber Sie übersehen einiges:

    Als IT-Helpdesk-Spezialist sind Sie hochqualifiziert. Aber “Lehrer kann jeder”, wie wir alle und vor allem jeder Bildungspolitiker weiß: Warum sonst werden an vielen Schulen im Rahmen einer “Unterrichtsgarantie” (oder wie auch immer das Modell heißt) Studenten im 1. Semester oder auch jeder, der gerade Lust und Zeit hat, zum Unterrichten eingesetzt?

    Zudem: “Gute Lehrer” (jedenfalls so wie sie die aktuelle Bildungsforschung sieht) sind Idealisten und instrinsisch motiviert. Was soll da ein angemessenes Gehalt für die Lernqualität bewirken? Zu viel Geld macht bekanntlich nur träge. Befragen Sie dazu eine Leiharbeitsfirma Ihrer Wahl!

    Und: OECD-Studien beweisen immer wieder, dass deutsche Lehrkräfte im internationalen Vergleich deutlich überbezahlt sind (wie deutsche Ingenieure übrigens auch). Vergleichen Sie, was eine Lehrkraft in Mexiko oder in Rumänien verdient! Nur Exoten wie die Schweiz, Luxemburg, Japan und Südkorea bezahlen ihre Lehrkräfte auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland. Aber diese Länder können für Deutschland gewiss kein Vorbild sein. Wir haben als Nation andere Entwicklungsziele!

    Sowie aus neoliberaler Sicht: Wenn Lehrkräfte marktwirtschaftlich verwertbare Qualifikationen hätten, dann würde sie auch außerhalb des staatlichen Schulbetriebs Beschäftigung und hohes Einkommen finden. Da sie das aber nicht tun, ist es Beweis genug, dass deren Tätigkeit eigentlich überflüssig ist und sie froh sein können, vom Staat überhaupt Geld zu empfangen. So wie andere Transferempfänger auch.

    Ach ja, der ultimative Beweis überhaupt: Lehrer sind Beamte oder Angestellte im öffentlichen Dienst. Und damit per Definition überbezahlt.

    schrieb Mister M. am

  • #213

    Ich habe zugegebenermaßen nicht alle Kommentare gelesen, jedoch blicke ich mit Unverständnis auf einige Meinungen.

    Lange Zeit habe ich als Außenstehender die Meinung vertreten, der Beruf des Lehrers ist gut bezahlt und bietet viele Vorteile, nun bin ich mit einer Lehrerin verheiratet und muss das komplette Gegenteil feststellen. Dazu soll aber gesagt sein, dass wir als Berliner sicherlich auch ganz unten im nationalen Vergleich stehen.

    Grundsätzlich vertrete ich nun die Meinung, das Lehrer für den hohen Arbeitsaufwand, den sie bei einer ordentlichen Ausübung ihres Berufes haben, deutlich unterbezahlt werden bzw. zu viele Wochenstunden dafür arbeiten müssen.
    Desweiteren empfinde ich den Einkommensunterschied zwischen Gymnasiallehrern und Grundschule als Frechheit. Möglicherweise haben Gymnasiallehrer die bessere fachliche Ausbildung, diese jedoch “nur” in zwei Fächern. Grundschullehrer müssen zu ihren 2-3 studierten Fächern auch noch wesentlich mehr Didaktik und Pädagogik lernen (was ich übrigens absolut unterstütze, nur sollten Studienräte hier auch besser ausgebildet werden). Hinzu kommt noch das an der Grundschule die Lehrer auch alle anderen Fächer unterrichten müssen (was natürlich eigentlich nicht sein sollte). Zudem werden an der Grundschule wichtige Grundlagen gelegt, die den späteren Erfolg an der Oberschule deutlich begünstigen können, wenn die Lehrer nicht so überlastet, unterbezahlt und dadurch unmotiviert wären.

    Weiter oben wurde als Vergleich der Ingenieur als Vergleich bei der Bezahlung herangezogen. Ich möchte nun einmal mit meinem “nicht-akademischen” Beruf vergleichen. Ich arbeite als “einfacher” Mitarbeiter in einem IT-Helpdesk, der zwar qualitativ ein hohes Niveau erreicht aber dennoch keinen akademischen Abschluss erfordert und in unserer Abteilung am unteren Ende der Einkommen liegt. Dennoch erhielt ich bei meinem Einstieg vor 6 Jahren ein vergleichbares Grundgehalt wie es Grundschullehrer in Berlin bekommen und bin aktuell deutlich darüber. Hinzu kommen dann noch schichtbedingte Zuschläge, die, wenn sie auch absolut berechtigt sind, das Gehalt vergleichsweise Hoch erscheinen lassen. Und obwohl ich im 24/7 Schichtbetrieb arbeite würde ich um keinen Preis mit meiner Frau tauschen wollen.

    Der Beruf des Lehrers ist in meinen Augen einer der Wichtigsten überhaupt, wesentlich wichtiger als der Ingenieur, denn es sind die Lehrkräfte (auch an der Uni) die das hohe Bildungsniveau dieses Landes zu verantworten haben und es könnte noch deutlich besser sein, wenn man ihnen nicht an allen Ecken und Enden Steine in den Weg legen würde.

    schrieb Gordo am

  • #214

    @norge_klaus:
    Der Beamte hat den Spatz in der Hand und die Taube auf dem Dach. Bei Ihnen ist es offensichtlich umgekehrt? Was ist auf Sicht von 30 Jahren nun besser?

    schrieb Mister M. am

  • #215

    Sehr interessante Diskussion !
    Ich (42 Jahre alt) zähle mich nicht zur Gruppe der Lehrer, habe nicht studiert. Nach dem Abi habe ich eine Banklehre gemacht. Eine (monetär) gute Entscheidung. Bin bei der Großbank, die sehr gut durch die Krise gekommen ist, durch Training-on-the-Job und hohem Einsatz bereits vor 15 Jahren in den Genuss eines Einzelvertrages gekommen. Es hat sich gezeigt, der Preis ist hoch. In den vergangenen 10 Jahren habe ich 5 Restrukturierungsmaßnahmen durchlebt. Sprich permanente Jobangst. In den vergangenen 2 Jahren dann die Verlagerung (Off-Shoring) des eigenen Arbeitsplatzes nach Mumbai & Manila.
    Mein aktuelles Gehalt von ca. 72.000 T€ + Firmenwagen + betriebliche Altersvorsorge empfinde ich als angemessen.
    Was bei mir wenig Verständnis findet ist die Tasache, dass ich erheblich privat Vorsorge aus meinem Netto-Gehalt betreiben muß, um annähernd auf eine Altersversorgung eines Beamten zu kommen.

    schrieb norge_klaus am

  • #216

    Ich finde es sehr traurig, worüber hier gestritten wird.
    - leider wird es bald so werden, dass jeder als Lehrer genommen wird, da es nicht annähernd genug gibt
    - zum Anfangsgehalt: hier in Sachsen gaben wir mit 1600€ brutto ab, und wir haben den größten Lehrermangel18
    - es ist traurig, was für Leute manche auf ihre Kinde loslassen wollen
    - alle, die hier so schimpfen, können ja nur mal als Gedankenexperiment ihre Kinder 18 Jahre komplett zu Hause betreuen, unterrichten und zu einer für sie angemessenen Berufsausbildung (Studium oder Ausbildung) zu führen, dann können wir ja nochmal drüber reden, ob wir Lehrer brauchen bzw. Was sie der Gesellschaft Wert sind
    Ich denke jeder Beruf ist wichtig und wie hier auch schon gesagt wurde: Jeder ist seines Glückes Schmied.

    schrieb Jana am

  • #217

    Hallo Floppi,

    für den Quereinstieg (-berufsbildende Schule,Gymnasium) wird nach meiner Kenntnis grundsätzlich ein Universitätsabschluss vorausgesetzt -jedenfalls in   S-H und HH.
    Bin überfragt, wie es sich bei anderen Bildungseinrichtungen verhält!

    Tipp 1:
    4 Jahre hinterher schieben -wenn es irgendwie machbar ist (Frau,Kinder, Haus…??)-  und einen Uni-Abschluss nachholen!!
    Danach gibts noch eine zweijährige finanzielle Durststrecke (Referendariat)
    Dann gehts weiter mit A13, evtl. nach Jahren A14.

    Meine Erfahrung (33,5 Jahre Schuldienst, viele viele Ex-Schüler): Wer sich darum kümmert/Gedanken darüber macht -und das wirklich will, der schafft das auch!

    Tipp 2:
    Allerdings habe ich auch Bekannte, die mit einem FH-Abschluss in privaten Bildungseinrichtungen (im technischen Bereich) ohne zusätzliches Uni-Studium tätig sind und durchaus angemessen bezahlt werden.
    Da Deine/Ihre Aussichten ja wirklich nicht so prickelnd scheinen,
    gibt es m.E. nur diese beiden Wege, es bleibt:

    Tipp 3:
    Wenn nichts geht, mit dem Status Quo einrichten…

    Ich würde im nächsten Jahr:

    auf allen Bildungsservern aller Länder im Netz stöbern,

    alle Bildungsministerien direkt anrufen (auch wenns mühsam ist)

    im technischen Bereich: alle privaten Meister-und Technikerschulen im Umkreis “erforschen”
    (bitte “Meister”,- “Technikerschulen” durch “????” ersetzen; keine Ahnung, wie analoge Einrichtungen im Verwaltungsbereich bezeichnet werden)

    Viel Glück und guten Rutsch
    Maikel

     

     


    schrieb Maikel am

  • #218

    Hallo Maike,

    absolut treffender Beitrag ;-)

    Habe eine Frage an die Runde; habe nach dem Abitur das Studium bei der Polizei eines nördl. Bundeslandes aufgenommen und arbeite mittlerweile als Kommissar und Diplom-Verwaltungswirt (FH) bei der Kripo. Bin Beamter auf Lebenszeit, Besoldungsstufe A 9, Altersstufe 5. Zzgl. der Polizeizulage (ca. 128,- EUR brutto) und abzüglich der privaten KV (200,- EUR mtl.) werden mir netto 1884,82 EURO (siehe auch http://oeffentlicher-dienst.info/) ausgezahlt.
    Zur Info: alle 3 Jahre Beurteilung mit Standzeitregelung; d.h. grds. Beförderung der “Dienstältesten” mit der Folge einer momentanen “Wartezeit” nach A10 (Oberkommissar) von ca. 14 Jahren aufwärts. Anschließend kaum Chancen auf A11 (Hauptkommissar) pp.

    Frage:
    Gibt es Möglichkeiten, als Quereinsteiger (insbesondere: Fachoberschule “Recht & Verwaltung”/ Berufsbildende Schulen) unter Anrechnung der o.g. studentischen Vorleistungen in den Schuldienst einzutreten ?

    Vielen Dank für die Antworten und der hoffentlich erfolgenden Ratschläge ! Naja, und natürlich allen einen guten Rutsch !

    Gruß aus dem Norden

    schrieb Floppi am

  • #219

    Liebe Dipl.- Ingenieure, liebe Studienräte!

    Habe heute diese Seite entdeckt. nun möchte ich auch mal…

    War früher Dipl.- Ing., bin heute Berufsschullehrer (A14, letzte Altersstufe, Brutto in 2010: 56579,98 EURO).

    Wer hat Lust, mir folgende Fragen zu beantworten:

    1.
    Warum gibt es für viele Fächer/ Fächerkombinationen seit einigen Jahren so gut wie keine Nachwuchskräfte?

    a) Ferien zu kurz   b) Gehalt nicht angemessen   c) Weiß nicht

    Bedingungen: Mordseinkommen, ewige Ferien, lockerer und sicherer Job etc.; der Markt regelt das doch eigentlich- oder? 
    (Klickt euch mal durch die Seiten z.B. der Berufsschulen im Lande…aus lauter Not bieten inzwischen fast alle Bundesländer sog. Quereinsteigern die Möglichkeit, in diesen Job zu wechseln)

    2.
    Wie hoch schätzt ihr meine reale Gehaltskürzung innerhalb der letzten 10 Jahre (Berücksichtigung von: Arbeitszeitverlängerung, Streichung des Weihnachtsgeldes, Urlaubsgeldes; Eigenbeteiligg. bei der PKV, Fortbildungen selber zahlen etc.)?

    a) 3%  b) 9%  c) 18% 

    3.
    Da ich recht zielstrebig war, habe ich (-unter Anrechnung der Ausbildungszeiten, die nur z.T. für die Pensionsberechnung eingebracht werden können) gerade mein 40-jähriges Dienstjubiläum “gefeiert”.

    Wie hoch war wohl die Prämie für dieses Jubiläum (Netto - also aufs Konto…)?
    a) 206 EURO   b) 2060 EURO   c) 20600 EURO
    (PS: “Prämie” wurde mittlerweile komplett gestrichen)

    4.
    Wer möchte mit mir tauschen?

    6Std./Tag in einer etwas “problematischen” Klasse unterrichten?
    (Da wird schon mal der heiße Lötkolben unter allgemeinem Gejohle dem Nachbarn in eine der Körperöffnungen gerammt…, natürlich mit Handy- Aufnahme in Full HD…)
    a) Ich   b) Das lass mal Andere machen   c) Ist ja auch eure Aufgabe!

    PS:
    Meinen persönlichen Entschluss (Dipl.- Ing >> Lehrer) habe ich übrigens nie bereut, auch im Rückblick würde ich diese Entscheidung wieder treffen.)

    Beitrag mit einem “Zwinkern” verfasst…nicht so viel Streit bitte…jeder trägt seinen “Rucksack”...

    Gruß aus dem Norden

    Lösungen:
    1): c
    2): c
    3): 206 E
    4)  a

    schrieb Maikel am

  • #220

    Lieber Mister M,

    ich gebe Ihnen Recht darin, dass ein Universitätsstudium keinen Anspruch auf einen adäquat bezahlten Job begründet.

    Naturwissenschaftler und Ingenieure sind ja ein einfaches Beispiel, weil die oben beschriebenen zu erwartenden Gehälter auf einen nicht unbedeutenden Anteil von ihnen gleichermaßen zutreffen. Natürlich gibt es unter den Absolventen eines NatWi- oder Ing-Studiums auch Leute, die an der Uni (TVL) bleiben, oder Biologen in der Landschaftsplanung, oder (wie angesprochen) die Ingenieure im öffentlichen Dienst. Überall unterschiedliche Arbeitsbedingungen, Gehälter, Perspektiven…

    Nehmen wir noch ein weiteres Beispiel eines Hochschulabsolventen dazu: den Architekten. 5 Jahre Uni-Studium, 2 Jahre Architekt im Praktikum mit ca. 2000 Euro brutto, dann befristete Einstellung mit ca. 2500 Euro brutto in den 3 Folgejahren, dann 3 Jahre Projektleitung und ca. 2800 Euro brutto, in dem Rhythmus Gehaltsentwicklung bis ca. 3500 Euro brutto. Leistungs- und Überstundenanforderungen sowie Familienvereinbarkeit entsprechen anfangs dem Chemiker in der Industrie, später konsolidiert sich das dann etwas. Das Risiko der betriebsbedingten Kündigung oder Gehaltskürzung ist hingegen allgegenwärtig. Netto bleiben am Ende der Laufbahn ca. 1,03 Mio Euro, freies Netto 334.000 Euro. Perspektive für einige wenige: Büroleitung als ltd. Angestellter (ca. 4.000 - 5.000 Euro brutto) oder Selbständigkeit mit allen Vor- und Nachteilen. Ihre Frage, was das Studium denn nütze, wenn es im Anschluss keine adäquaten Stellen gebe, darf man hier ebenfalls stellen.

    Ähnliche (zumindest keine durchweg besseren, eher schlechtere) Verhältnisse kann man dem gesamten Arbeitsmarkt für Geisteswissenschaftler unterstellen. Ähnlich wie in Ihrer Beschreibung, wo es sich nach Bundesländern differenziert, kann man zum Vergleich aus der freien Wirtschaft auch nicht nur die Berufsgruppen mit den besten Jobaussichten heranziehen, sondern muss da ebenfalls das gesamte Spektrum ansehen.

    Klar: Nach dem Abitur steht es jedem frei, seinen Fähigkeiten gemäß nicht Architekt oder Germanist, sondern Chemiker oder Ingenieur zu werden. Ebenso steht es aber auch jedem angehenden Lehramtsstudenten frei, schon zum Studium nach BaWü oder Bayern zu gehen und potenziell gesuchte Fächer zu belegen, dort mit hoher Wahrscheinlichkeit als Referendar genommen und schließlich mit Perspektive auf den Regelaufstieg verbeamtet zu werden.

    Wenn tatsächlich 50% aller Lehrer teilzeit arbeiten, wäre das ja nicht nur negativ zu sehen, sondern stellt für die, die’s freiwillig machen, auch eine lobenswerte Flexibilität von Arbeitgeberseite dar. Ich kenne einige höhere Verwaltungsbeamte, die tatsächlich mit 80% ihres A13- oder A14-Gehalts zufrieden sind und den zusätzlichen freien Tag sehr schätzen. Es ist zumindest komfortabel, dass bei einem temporären oder dauerhaften Leistungstief nicht automatisch der ultimative Karriereknick droht, sondern dass man als Lehrer tatsächlich mal einen Gang rausnehmen kann, um sich neu zu sortieren, wenn es zu viel wird.

    Ich bleibe daher dabei, dass verbeamtete Gymnasiallehrer selbst im Vergleich mit den gutverdienenden Berufsgruppen in der freien Wirtschaft insgesamt besser dastehen. Beide Gruppen bilden dabei unter den Uni-Hochschulabsolventen unbestritten nicht das volle Spektrum ab.

    schrieb Niccola am

  • #221

    @Niccola:
    Nette Rechnung, aber Sie gehen von einem Idealszenario aus, dass insbesondere bei Lehrern nicht gegeben ist. Die Realität sieht so aus:

    Vielen Lehrern gelingt der Berufseinstieg auf A13 nicht, aufgrund des Sparkurses vieler Bundesländern. In vielen Bundesländern wird überhaupt nicht mehr verbeamtet im Schulbereich. Was nützt das Studium, wenn es im Anschluss keine adäquaten Stellen gibt? Das reduziert das Nettoeinkommen erheblich.

    Die “Regelbeförderung” A13->A14 gibt es nur noch in wenigen Bundesländern. Viele A13er bleiben A13 bis zur Pensionierung.

    Die Teilzeitquote im Schulbereich ist sehr hoch. Vollzeitstellen werden nur noch von ca. 50% der Lehrerkräfte ausgeübt. Und diese Reduizierung ist nicht immer “freiwillig”, da es oft die (zu) hohe Arbeitsbelastung ist, welche diese Personen in die Teilzeit treibt.

    Das tatsächliche, durchschnittlich zu erwartende(!) Nettoeinkommen der Lehrkräfte ist deshalb deutlich geringer, als in Ihrer idealisierten Rechnung.

    Und die TVL-beschäftigten Lehrkräfte als “Vergleichsmaßstab” zu wählen ist absurd. Auf die Chemiker übertragen wäre das, einen Chemiker in Ostdeutschland in einer strukturschwachen Region in einem Kleinbetrieb als Maßstab zu wählen. Nur in diesem Fall würden es alle “Lohndumping” nennen und nicht “Überbezahlung” der Chemiker in der Großindustrie…

    Und zu den Chemikern, wenn die Arbeit so “stressig” ist:
    Grandiose Lösung: Alle Chemiker auf 80%, und dann kräftig neueingestellt! Kostenneutral und auch noch betriebsklimagerecht.

    schrieb Mister M. am

  • #222

    P.P.P.S.: Nur, um die Dinge zu verdeutlichen: Mein Vergleichs-Chemiker bekommt den Großteil seines Berufslebens über 6.500 Euro brutto im Monat. Das entspricht einem Gehalt von 78.000 Euro jährlich.

    Sicherlich keine utopische Summe für einen promovierten Naturwissenschaftler in der Industrie, aber nach Aussage eines Chemikers in den meisten Branchen schon leicht überdurchschnittlich.  Ein solches Gehalt ist tariflich nirgends abgedeckt, und die außertariflichen Arbeitsverträge sind praktisch alle auf “Vertrauensarbeitszeit” ausgelegt, kennen also (ähnlich wie Lehrer) keine Überstunden.

    Im Normalfall bedingt ein solches Gehalt zumindest Projekt-, meist aber auch Personalverantwortung und Reisebereitschaft. Im Gegensatz zum typischen Lehrerarbeitsplatz ist ein solcher Job meist familienfeindlich und verträgt weder Heimarbeit noch längere Fehlzeiten. Es kommen vergleichsweise engere Leistungsanforderungen dazu, da die Arbeit immer (und nicht nur sporadisch oder periodisch) von Dritten evaluiert wird. Wird man diesen Leistungsanforderungen nicht gerecht (Kinder, Krankheit, persönliche oder psychische Probleme, Alkoholismus, Bossing/Mobbing etc.), muss man damit rechnen, ersetzt oder entlassen zu werden - die Option einer temporären Arbeitszeitreduktion ist in diesen Positionen nicht im Regel- sondern nur im Ausnahmefall gegeben, und eine umfassende Fürsorgepflicht wie im Staat-Beamten-Verhältnis existiert nicht.

    Natürlich sind in der freien Wirtschaft für besonders begabte, ehrgeizige und örtlich flexible Menschen auch bessere Gehälter zu ähnlichen Bedingungen möglich, aber sie sind ebenfalls nicht die Regel (wie die oben angedeutete A13-A14-Karriere), sondern der Ausnahmefall. Spätestens ab 90.000 Euro/Jahr werden die Stellen sehr rar. Und man darf nicht vergessen, dass auch bei den Lehrern noch A15 und A16 offenstehen.

    Fazit: Hält man also fest, dass das Gehaltsniveau zwischen unserem Beipiellehrer und unserem Beispielchemiker etwa gleich ist, machen die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die staatliche Fürsorgepflicht und die Unabhängigkeit von teuren Ballungsräumen (sowie evtl. die höheren Ruhestandsbezüge - wäre genau nachzurechnen) das Plus zugunsten des Lehrers aus.

    schrieb Niccola am

  • #223

    P.P.S.: Und wo’s so schön ist mit den Excel-Tabellen: Wenn man:

    a) Steuern von Beamten für den Staat als kostenneutral sieht (denn nur die Steuern machen den Unterschied zwischen Beamten-Brutto und Beamten-Netto) und

    b) den Beamten die NETTO-Bezüge zugesteht, die man ihren TVL-angestellten Kollegen mit den gleichen Aufgaben NETTO zugesteht (also ihre Netto-Bezüge (vgl. Zahlen oben) auf ca. 80% reduziert)

    könnte man von dem freiwerdenden Geld NEUE Beamte einstellen und zwar (und jetzt kommt höhere Mathematik): 25% mehr! Im gleichen Maße könnte man das Deputat aller reduzieren, so dass sich kein Lehrer mehr über zu viel Arbeit beschweren müsste.

    Grandiose Lösung: Alle beamteten Lehrer auf 80%, und dann kräftig neueingestellt! Kostenneutral und (wenn man den wenigen angestellten Lehrern die 80% Deputat ohne Gehaltsreduktion zugesteht) auch noch betriebsklimagerecht.

    Aber so ist die Welt nunmal nicht… schnüff…

     

    schrieb Niccola am

  • #224

    P.S.: Der Chemiker hätte dann aber aller Voraussicht nach immer noch geringere Ruhestandsbezüge als der verbeamtete Lehrer, das er erst spät substanziell ins Rentensystem einzahlt, Wollt er dies kompensieren, müsste er es von seinem frei verfügbaren Nettogehalt abziehen. Unterstellt man am Anfang der Karriere einen häufigeren Betriebswechsel, so wird auch eine Betriebsrente (die ggf. 50/50 AG/AN-finanziert ist) tendenziell weniger wirksam, da beim Übertrag auf neue Anbieter hohe Kosten entstehen.

    schrieb Niccola am

  • #225

    Ich habe mich gerade einmal vor Excel geklemmt und errechnet, was bei typischen Laufbahnen am Ende bleibt. Folgendes Grundszenario gilt für alle: Berufseinstieg (voll) mit 27 (Lohnstkl. I), Heirat mit 30 (IV), Kind mit 35 und 36, keine Elternzeit, erwerbstätig bis 67

    Fall 1: Lehrer, Referendariat für Gymn. mit 25, Verbeamtung A13 direkt im Anschluss, Oberstudienrat mit 38, private KK als Ref. 120 Euro Eigenanteil, dann 300 Euro, ab 36 Jahre 400 Euro

    Fall 2: Ingenieur, mit 25 2 Jahre in der freien Wirtschaft, dann öffentlicher Dienst (Kommune) E13, Gehalt mit VBL

    Fall 3: Lehrer, Referendariat für Gymn. mit 25, tariflich beschäftigt E13, keine Höhergruppierung, Gehalt mit VBL

    Angesetzt sind die aktuell gültigen Werte für die Besoldung/das Gehalt.

    Resultat:

    Fall 1: Netto-Einkommen insgesamt 1,569 Mio Euro
    Fall 2: Netto-Einkommen insgesamt 1,306 Mio Euro
    Fall 3: Netto-Einkommen insgesamt 1,246 Mio Euro

    Zieht man von diesen Zahlen einen Pauschalbetrag von 1350 Euro monatlich für grundlegende Lebenshaltungskosten (nicht vermeidbare Ausgaben) ab (man kann sich über den Wert sicher streiten), d.h. 969.000 Euro insgesamt, dann ergibt sich folgendes Resultat:

    Fall 1: frei verfügbares Einkommen 900.000 Euro
    Fall 2: frei verfügbares Einkommen 610.000 Euro
    Fall 3: frei verfügbares Einkommen 549.000 Euro

    Fazit: ein angestellter Lehrer hat über seine Lebensabeitszeit ca. 61% des freien Nettoeinkommens eines verbeamteten Kollegen, ein Ingenieur im öffentlichen Dienst 68% (Wobei im öffentlichen Dienst selten Leute unter 30 eine 13er-Position bekleiden, sondern unabhängig von ihrem Abschluss nur Chancen auf eine 10er oder 11er-Position haben). Wollten die beiden Angestellten auf die geschätzt rund 4000 Euro/Jahr höheren Ruhestandsbezüge des Lehrers hinsparen, würde die Differenz entsprechend wachsen.

    Zum Vergleich (wenn die Excel-Tabelle schon einmal da ist): Ein Chemiker, Abschluss mit 25, Promotion mit 29 auf einer halben E13-Stelle, dann Einstiegsgehalt 3600 Euro monatlich, nach 5 Jahren Laborleitung und 5000 Euro brutto, nach weiteren 5 Jahren 6500 Euro brutto kommt am Ende auf einen ähnlichen Betrag wie der verbeamtete Lehrer, nämlich 1,614 Mio Euro Netto-Gesamteinkommen.

    schrieb Niccola am

  • #226

    @Mister M.
    Es ist unglaublich zu lesen, dass ein Mensch ernsthaft im tande ist zu fragen, was der Lehrerberuf denn wirklich wert ist und was diese Berufsgruppe für die Gesellschaft tut. Ohne Lehrer wären Sie nicht mal in der Lage gewesen ihren Beitrag zu schreiben. Man kann ja viel darüber diskutieren wieviel Lehrer verdienen (dazu ganz ehrlich, Abitur, 5 Jahre Studium und Referendarait, das ist eine lange Ausbildungszeit, in der man nebenbei was verdienen muss und somit von fast garnichts lebt, da kann man wohl wenigstens einen halbwegs anständig bezahlten Job erwarten), aber man kann doch nicht in Frage stellen, dass Lehrer einen wichtigen Job machen. Ich habe in meinem Leben noch niemanden gehört, der so weit ab von der Realität redet und so einen enormen Schaden hat wie Sie.
    Und niemand muss so tun als wäre der Lehrerberuf einfach oder nicht anstrengend. Falls man das glaubt, sollte man doch einmal eine Stunde Vertretungsunterricht durchführen. Das öffnet einem die Augen für die Arbeitsbelastung. Wirklich lächerlich hier, die ganze Diskussion. Lehrer bekommen nicht zu viel Geld, ihr Job ist alles andere als einfach und sie haben nicht so viele Ferien, we viele glauben.
    Den Neid anderer kann ich nachvollziehen, aber jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Und den Lehrerberuf sollte niemand wegen des Geldes ergreifen. Nur wenige Leute eignen sich überhaupt dafür.

    schrieb Lehrerin am

  • #227

    Sehr schön Mister M. :-)

    schrieb Schülerfreund am

  • #228

    Jugendamtsmitarbeiter brauchen sich über ihr Gehalt echt nicht beklagen, vergleicht man einmal die Arbeitsbelastung und was unterm Strich herauskommt….
    Busfahrer, die die Verantwortung für die zu befördernden Personen tragen und Straßenverkehrsgefährdungen sensibel und korrekt einschätzen sollen und ggf. zur rechten Zeit und mit der passenden Maßnahme einschreiten sollen , können von so einem Gehalt nur träumen!
    Ein Busfahrer bekommt als Einstiegsgehalt ca. 1800 Euro brutto!! Somit round about 1200 Euro netto (minimal mehr als eine Lagerfachkraft)
    Also Augen auf bei der Berufswahl und schnell nochmal bei der Fachhochschule einschreiben und umsatteln auf Sozialpädagoge!!!!

    schrieb Mister M. am

  • #229

    Lehrer brauchen sich über ihr Gehalt echt nicht beklagen, vergleicht man einmal die Arbeitsbelastung und was unterm Strich herauskommt….
    Jugendamtsmitarbeiter, die die Verantwortung für belastete Familien tragen und Kindeswohlgefährdungen sensibel und korrekt einschätzen sollen und ggf. zur rechten Zeit und mit der passenden Maßnahme einschreiten sollen , können von so einem Gehalt nur träumen!
    Ein Dipl. Soz. Päd. bekommt als Einstiegsgehalt ca. 2200 Euro brutto!! Somit round about 1400 Euro netto (minimal mehr als eine Einzelhandelskauffrau)
    Also Augen auf bei der Berufswahl und schnell nochmal bei der Uni einschreiben und umsatteln auf Lehramt!!!!

    schrieb ÖSchneider am

  • #230

    @trotzalledem:
    Ihr Idealismus in allen Ehrern, aber wenn Sie mit der Einstellung an den Lehrerberuf herangehen, mit Anfang 50 Jahren jetzt endlich einmal “eine ruhige Kugel” schieben zu können, wird das nichts werden. Sie werden trotz Ihrer Berufserfahrung gerade in den ersten Jahren eine Menge Energie hineinstecken müssen und die Schule ist sicherlich auch nicht mehr dieselbe, die Sie vor 30-40 Jahren kennengelernt haben.

    Und zu den “überschaubaren” Fachinhalten. Ich kenne Quereinsteiger, sogar promoviert, die sind in ihrem schulischen Zweitfach (in welchem sie nicht promoviert haben) fachlich überfordert und zumindest in der Oberstufe des Gymnasiums nicht einsetzbar. Außerdem kommt es im Lehrerberuf nicht primär auf die Fachinhalte an, sondern auf die Frage der richtigen Vermittlung. Und gerade damit haben viele Quereinsteiger ein echtes Problem: Als Lehrer unterrichten Sie nicht für sich, sondern für die Schüler. Es gibt natürlich auch gute Quereinsteiger, aber allgemein ist die Streuung der “Qualität” der Quereinsteiger ziemlich hoch.

    Und den Rest Ihres Postings verstehe ich nicht: Nur weil woanders Lehrkräfte im wahrsten Sinne des Wortes ausgebeutet werden, geht es den staatlich bezahlten Lehrern zu gut? Wo haben Sie denn diese verquere Logik her?

    Mit den Sonntagsreden zur Bildungspolitik haben Sie natürlich Recht. Bildung ist wohl nicht wirklich “systemrelevant”. Da schreit man lieber nach “Fachkräften” aus dem Ausland. Die haben zumindest den Vorteil, dass deren Ausbildung die deutsche Gesellschaft nichts kostet.

    schrieb Mister M. am

  • #231

    Hallo ! 
    Bin gutbezahlter angestellter IT-Projektmanager und Ausbilder (67000/Jahr brutto), 50J. und würde gerne in den Lehrerberuf wechseln, weil ich es toll und richtig fände, meine vielfältigen und spannenden (Lebens- und) Berufs-Erfahrungen aus vielen dutzend Projekten bei allen möglichen Unternehmen an junge Leute weiterzugeben im letzten Drittel meiner Berufslaufbahn. Würde dafür durchaus auch gewisse Gehaltseinbussen akzeptieren, als Ausgleich für ein stabileres Sozialleben (bin von Mo-Fr im Hotel, habe kein Familienleben, kann keine soziale Beziehungen pflegen, kann mich nicht privat engagieren, Hobbies, Verein etc.) und weniger Druck (ich erkenne den Druck, den Lehrer haben durchaus an. Ist aber nicht vergleichbar mit dem teils mörderischen - und das ist mittlerweile in Einzelfällen sogar wörtlich zu nehmen - permanenten täglichen Kosten-und Leistungsdruck den ich in immer mehr Projekten erlebe).
    Das starre System will aber solche Bewegungen in den Lehrerberuf hinein oder heraus nicht, was völlig widersinnig ist. Ich glaube, für Lehrer wäre es enorm wichtig, nicht ein für alle mal in der Enge der Schule und ihrer überschaubaren Fachinhalte gefesselt zu sein. Im modernen Berufsleben macht auch niemand mehr länger als 4-6 Jahre den selben Job. Diese Wechsel sind bereichernd und motivierend und man bildet auch besser seine eigenen Fähigkeiten/Erfahrungen aus, man gewinnt einfach eine gewisse Mehr-Dimensionalität, die dem Praxis-unerfahrenen Lehrer manchmal fehlt.
    Ich möchte auch mal ein Schlaglicht auf den mittlerweile riesigen und weiter wachsenden Bereich der privaten Bildungseinrichtungen werfen. Beispiel: der Internationale Bund (IB) sucht Lehrkräfte für seine beruflichen Schulen und zahlt €20 (!) pro Unterrichtsstunde auf freiberuflicher Basis. Damit ist alles abgegolten: Vorbereitung, eigener Arbeitsplatz, -materialien, Weiterbildung etc. Steuern und Soz.Versicherungen sind davon zu 100% zu zahlen, keine Lohnfortzahlung im Urlaub, bei Krankheit usw.  Wer sich für einen solchen Hungerlohn verkaufen muss (entspricht ganz grob gerechnet ca. 1400€ brutto als Angestellter) wird sicher nicht die beste Performance vor seinen Berufsschülern abliefern. Und das ist beileibe keine Ausnahme in diesem Sektor, sondern Standard. Bsp. 2: die Fachhochschulen und Dualen Hochschulen zahlen freiberufl. Dozenten ca. €32/Vorlesungsstunde (mein ungelernter Plattenleger will 60€). Und verlangen akademisches Niveau dafür. Die armen Studenten. In diesen Vergleichen kommen die Staats-Lehrer noch sehr gut weg. Ich bin der Meinung, dass ich unseren Lehrern ihre momentanen Gehaltsniveaus durchaus gönne und auch bereit bin über meine Steuern diese Gehälter in meine Kinder zu investieren im Gegenzug für eine professionelle, hochwertige Wissensvermittlung.
    Das ist was mich wirklich ärgert und mich sehr bedenklich stimmt:  Ausbildung/Wissensvermittlung scheint unserer Gesellschaft nur in Sonntagsreden wichtig und wertvoll zu sein. In der Realität verschludern wir die Talente unserer Jugend und damit große Teile unserer Zukunft.

    schrieb trotzalledem am

  • #232

    naja..da weiß ich doch wieder, warum mir besonders grundschullehrerinnen so unermeßlich leid tun - wenn sie dann schlussendlich mit eigenem nachwuchs gesegnet, doch wirklich und ernsthaft jeden tag - außer natürlich der ferien, der fastnacht, des “wegen-dorffest-machen-wir-zu-tages” oder der “wir-müssen-doch-mal-einen-kollegiums-ausflug-machen-freizeit” arbeiten müssen und das für sowenig geld und mit sowenig freizeit mittags ab 13:00 Uhr….is schon ein schreckliches los, was diese damen teilweise ertragen müssen! da kann man natürlich von keiner von denen erwarten, dass sie sich für eine ganztagsschule einsetzt! stellt man sich doch mal vor, dann müsste sie womöglich noch nachmittags arbeiten, was ein unding! :o)

    schrieb kira am

  • #233

    @Huso Schuster:
    Kabel zu kurz? Kein Wunder, die Jugendlichen lernen ja heute in der Schule nicht mehr, wie man die Kabellängen in Flugzeugen richtig berechnet, geschweige denn, wie man überhaupt richtig rechnet. Früher war alles besser: Da konnten die Unternehmen die Ingenieure direkt aus der Schule holen…

    Also bitte nicht Airbus die Schuld geben, wenn wieder einmal die Schule versagt hat. PISA eben.

    schrieb Mister M. am

  • #234

    Oh mann, wenn ich das hier lese wird mir schlecht!
    Habe mich für das falsche Studium entschieden.
    Hätte doch Berufsschullehramt wählen sollen.

    (Aber würde sich alle für die Beamtenlaufbahn ernscheiden kann das System auch nicht funktioniern!  Denn wer soll denn noch die Eurobonds bezahlen?)

    schrieb Banker am

  • #235

    @Ing. Ing.
    “Sollte Airbus solche Ingenieure haben wie wir Lehrer haben, würde es Flugzeuge von Himmel regnen.”
    Reden Sie einmal mit Leuten, die bei dieser Firma arbeiten,
    wenn ich mich erinnere ist der A380 nicht rechtzeitig fertig geworden, weil einige Kabel zu kurz waren ...

     

    schrieb Huso Schuster am

  • #236

    @lach:
    Ach wo, die Ehrfurcht vor den Bankster in Nadelstreifenanzügen ist bei den meisten Deutschen immer noch zu groß. Egal, ob die Krawattenträger hunderte von Milliarden Euro Steuergeldernn in Griechenland oder den USA verzocken oder einfach nur der Oma von nebenan das Geld aus der Tasche ziehen. Frag mal, was die Jugendlichen werden wollen: Smarte Investmentmanager: Gehälter, von denen ein Lehrer nur träumen kann, plus Bonuszahlungen, die es beim Staat schon einmal gar nicht gibt. Und das alles vom Steuerzahler garantiert. Sicherheit wie ein Beamter, nur erheblich besser bezahlt.
    Lehrer? “Kann doch jeder.” Man muss in der heutigen Zeit schon ein Oberversager sein, wenn man als Akademiker einen Beruf wählt, in welchem man nicht primär für das eigene Konto wirtschaftet.

    schrieb Mister M. am

  • #237

    Hey Leute, ob 1900 oder 2100 Euro, ihr verdient alle wenig im Vergleich zu den Leuten, die dafür sorgen dass eure Gehälter stagnieren oder gar gekürzt werden. Eure Missgunst ist absolut lächerlich: Mama, der Klaus verdient aber mehr, obwohl er mehr Ferien hat, Mama das ist ungerecht buuhhh, usw. Fakt ist, dass man als Beamter mehr Sicherheit hat, dafür aber in einem rigiden, vorhersehbarem System steckt. In der Privatwirtschaft kann man sich sehr gut bezahlte und durchaus erfüllende Jobs erarbeiten, schafft nicht jeder und hat auch mit Glück zu tun, das Risiko dabei ist natürlich höher. Das weiss man aber im Voraus.
    Wollt ihr mehr Geld, geht auf die Strasse, nach Frankfurt zu den hohen Türmen und verlangt die Moneten zurück, welche in sog. Krisenzeiten den Besitzer wechseln. Da werden Milliarden € verschachert und Ihr neidet über 300 €.  Bischen realtätsfern oder wie?

    schrieb lach am

  • #238

    @Ing.Ing.—> Flugzeug-Regen

    Unzweifelhaft sind herabregnende Flugzeuge schlimm, allerdings sind Unmengen von Trotteln auch nicht gut erträglich….

    Aber es regnet nicht etwa KEINE Flugzeuge vom Himmel, weil die Ingenieure so genial sind, sondern die Kontrollmechanismen für Fehler.
    Die dürfen sie an Schulen (für´s System, nicht nur die Lehrer) gern reklamieren, da gehe ich mit.

    schrieb Mix am

  • #239

    Hier herrscht eine Mischung aus Neid, Vorurteilen und Erfahrung (die in eigener Sache).

    Keineswegs wird z.B. der schlechte, faule Ingenieur sofort entlassen. Ebensowenig bekommt der gute Ingenieur sofort mehr Gehalt. Alles hängt auch hier vom Vorgesetzten ab und wie geschickt sich der Mensch verhält.

    Und wieso sollten sich Lehrer gefallen lassen, von einem grotenschlechten Schulleiter “entlassen” zu werden?

    Grundsätzlich halte ich völlig freien Wettbewerb an Schulen für kritisch, man kann es gut verkauften aber schlechten Seminaren sehen, wohin dies führen könnte.
    Schlecht ist am System nur, dass die Bewertung der Lehrer-Arbeit sehr schwer fällt.

    Über Gehälter von Ingenieuren kann man kaum urteilen, hier herrscht eben Wettbewerb (und “DEN” Ingenieur gibt es auch nicht, einer schuftet als Leihkraft für ein Konstruktionsbüro, der andere sonnt sich im Chemie-Vertrieb, geschätzte Gehaltsdifferenz 250%, mit den Jahren wachsend)

    Die Diskussion hier läßt außerdem vermuten, dass sich hier Ingenieure mit Selbstüberschätzung und Lehrer mit Selbstzweifeln duellieren.

    Ich formuliere es mal so: Die Ingenieure hier möchten wohl gern mit 12 Wochen Urlaub einen garantierten Halbtags-Job, aber auf (ferne, wohl Fatamorgana-ähnliche) Abteilungsleiterperspektiven
    mit 100 TEuro-Gehalt nicht verzichten.
    Und auf eben letztere schauen die Lehrer und wettern dagegen, glaubend diese Jobs seien mit Füßen auf dem Schreibtisch zu erledigen.

    Aber mit dem Halbwissen leitete ich ja ein…

    Warum ich schreibe? Weil ich selbst mit einem Ingenieurs-Auge die Annehmlichkeiten des Quereinstiegs mit den Nachteilen abwäge…. Aber in eine Matrix (oder faktisch endendes Urteil) passt das nicht.

    schrieb Mix am

  • #240

    Hallo, kann mir jemand die Frage beantworten, ob es für Schulleiter (Gymnasium) zu den Entgeltgruppen Funktionsstellenzulagen gibt? Wenn ja, ist das gesetzlich geregelt?

    schrieb Pistorius am

  • #241

    Nun liebe Leute

    interessante Debatte, voller Neid und Vorurteile.

    Es besteht, soweit mir bekannt, in Deutschland eine Berufsfreiheit. Also jeder kann Ing. oder Lehrer werden, wenn er/sie das Studium schafft.

    Im nächsten Leben werde ich Lehrer (aber nur als Beamter). Es geht nicht nur um die langen Ferien, aber auch um die Qualität der Arbeit (mancher Lehrer).

    Es gibt natürlich tolle, engagierte interessierte Lehrer, aber am Gymnasium meines Sohnes würde ich ich gleich 30% wegen Ignoranz und Arroganz entlassen. Physiklehrer der nachweislich falsch korrigiert und dann noch angepisst ist, wenn man darauf hinweist ist wohl kaum das PISA Aushängeschild. Lehrer die nicht in der Lage sind die Note des Schüler zu erläutern, die gegen das Schulgesetz verstoßen usw usw.

    Wer glaubt das Leistungsprotokolle oder Ähnliches geführt werden der ist mehr als naiv (wenigstens bei den 30% der verbeamteten Luschen).

    Man sollte den Direktoren die Möglichkeit geben die underperformer unter den Lehrern einfach zu entlassen (dies geschieht in der Industrie).

    Warum sollen sich andere Lehrer anstrengen , wenn man weder bei guter Leistung aufsteigen kann noch bei schlechter den Job verlieren kann.

    Sollte Airbus solche Ingenieure haben wie wir Lehrer haben, würde es Flugzeuge von Himmel regnen.

    Ich selber verdiene gut aber verbringe deswegen viel Zeit im Flugzeug und sehe kaum meine Familie kaum während der Woche. Ich habe keine langen Sommerferien. Ich kann jederzeit gekündigt werden , usw usw. Aber bin selber Schuld den Beruf so gewählt zu haben.

    Das Problem dieser Diskussion ist , dass man die 40% der sehr guten Lehrer schnell übersieht. Ich würde denen ein besseres Gehalt gönnen, wenn Sie die Kinder motivierend weiter bringen. Die 30% die nur auf die Ferien und Pansion warten würde ich sofort los werden.

     

    schrieb Ing. Ing. am

  • #242

    Also, erst mal möchte ich unsere ach so tollen Ingen. mal sehen, wie sie in einer Klasse stehen und einfach mal so eben unterricht… kann doch jeder :-D Das ganze hier ist echt zum totlachen. Der Neid lässt grüßen :-)
    Und dann noch mal so nebenbei. Das Studium Lehramt Grundschule dauert 9 Semster Regelstudienzeit, also ersteinmal informieren bevor man hier solchen Schwachsinn reinschriebt. Dem Studium folgen dann noch einmal 1 1/2 Jahre Ref… Das gehört auch noch zur Ausbildung… Also haben Grundschullehrer eine Ausbildungszeit von insgesamt 12 Semestern… Was die fachliche Kompetenz betrifft kann der Beruf des Lehrers mit dem des Ing. überhaupt nicht verglichen werden… !!! Und Herr Ing. glauben Sie mir, Sie können mit Sicherheit nicht mit unserer fachlichen Kompetenz in unserem Bereich mithalten - nicht einmal ansatzweise!!! Im Gegenteil, ich wü+rde die Überforderung gerne einmal sehen, wenn Sie mal so eben kurz unterrichten, weil - das kann ja jeder :-D das ist echt gut!!

    schrieb Toni am

  • #243

    @Witzig:
    Machen Sie es so, wie es die von Ihnen beneideten verbeamteten Lehrkräfte auch gemacht haben:

    Gehen Sie als Akademiker durch das 2-jährige Referendariat für knapp über 1000€ brutto im Monat.

    Wenn es danach mit der Planstelle nicht klappt, dann dürfen Sie zum Meckern wiederkommen.

    schrieb Mister M. am

  • #244

    (Ja, vielleicht haben wir nur 7.30-15 Uhr Unterricht…aber ich z.b. unterrichte englisch und deutsch…die Vorbereitungszeiten, Kontrollen von Klausuren, Elterngespräche, Klassenfahrten, Weiterbildungen, Konferenzen etc…klassischer tag: morgens bis früh )
    Guter Job Ich arbeite im Schnitt von 8,00 Uhr bis 17,15 in der Schule Fahre dazu noch 75 km bis zur Arbeit (3 Standorte)Vorbereitungszeit habe ich 4 h die Woche und das wohlgemerkt bei 2350 B.
    Sie werden dafür noch Fürstlich belohnt. Jeder Honorarlehrer der in Schulen eingestellt witd bekommt der Zeit für 60 min 24€ oder 45min 18€

    Es wird echt Zeit das endlich eine Gleichstellung für alle in den Schulen kommt. Dafür können sie meinetegen die Verbeamtung auflösen.

    schrieb Witzig am

  • #245

    @xyz

    das haben wir schon gebetsmühlenartig versucht denen zu vermitteln, die meinen sie müssten ihr Neid-Mütchen an uns kühlen.
    Wir Lehrer selber wissen es, dass es so ist und die aus der “freien Wirtschaft” wollen es nicht wissen.

    Aber tun Sie sich doch mal die Mühe an und lesen Sie die Beiträge von Mister M. in Ruhe durch. Sie werde seine Ironie bestimmt erkennen. Der weiß es nämlich auch ganz genau, wie es wirklich ist. r

    schrieb Schülerfreund am

  • #246

    Ähm, folgendes stieß mir sehr sauer auf:

    “Sie wollen doch nicht wirklich die Tätigkeit und das Gehalt von qualifizierten Akademikern wie Ingenieuren und Betriebswirten mit den Bedingungen im Lehrberuf vergleichen, oder?” Zitat Ende.

    was sind Lehrer anderes als qualifizierte Akademiker? Lehramtsstudenten besuchen dieselben Veranstaltungen wie Kernfächler, haben auch einen bis zwei akademische Abschlüsse und leisten dieselbe zahl an Klausuren, Prüfungen, Hausarbeiten und auch Praktika..und dümpeln nach 10 Semestern immer noch mit dem Referendariat rum, das nicht wirklich viel Kohle abwirft.

    War Mister M. jemals an einer schule? (nach der Schulzeit?) Halbtagsjob? Ja, vielleicht haben wir nur 7.30-15 Uhr Unterricht…aber ich z.b. unterrichte englisch und deutsch…die Vorbereitungszeiten, Kontrollen von Klausuren, Elterngespräche, Klassenfahrten, Weiterbildungen, Konferenzen etc…klassischer tag: morgens bis früh nachmittags in der Schule (i.d.R. auch ohne Pausen, oftmals schafft man es nicht einmal zu essen oder auf die Toilette, weil Maria aus der 10c, Karsten aus der 5a und noch 3 weitere Schüler in der 5minütigen Pause auf dich zukommen und wenn’s dann noch geht, kommen die eigenen Kollegen auch noch)
    Mein Arbeitsmaterial zahle ich auch in der Regel selbst. Das geht los bei Magneten, über Videos, Audio-Material etc.
    Und ich finde es eine Frechheit, den Lehrerberuf so hinzustellen, als sei er nichts wert. Ohne die Lehrer, gäbe es irgendwann keine “schlauen Kids” mehr die ausreichend, gefördert werden, damit sie mal Ingenieur werden und vielleicht auf ein Kernkraftwerk aufpassen… also bitte…da geht mir der Hut hoch. Sie sind als Lehrer nicht nur Lehrer (sofern sie ein guter Lehrer sind und ihren Beruf ernst nehmen), sondern Lebensberater, Streitschlichter, Organisator, Psychologe, Vorbild, Entertainer, Moderator, Erzieher..etc. etc.

    schrieb xyz am

  • #247

    Ja, mein Beitrag kommt spät. Aber angesichts der seltsamen Dikussion an dieser Stelle kann ich mich nicht enthalten, hier auch noch etwas Sinnloses beizutragen.

    Ich habe an einer Berliner Universität ein inhaltlich höchst anspruchsvolles geisteswissenschaftliches Studium mit dem Abschlussziel Staatsexamen absolviert. Ich habe als studentischer Mitarbeiter an der Universtiät gearbeitet. Mir wurden während meiner Studienzeit von ProfessorInnen mehrere Promotionsangebote gemacht. Ich habe ein Auslandsjahr, mehrere Praktika, und ein 1er-Hauptstudium absolviert. Nebenbei habe ich in vielen Nebenjobs mein Studium finanziert. Meine guten Leistungen sind mir nicht zugeflogen, mein Studium war nicht “einfacher” als irgend ein anderes. Ich bereue nicht, mich für dieses Studium entschieden zu haben und konnte sehr viel lernen.

    Nicht ein einziges Mal habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich als Lehrer möglicherweise mehr oder weniger verdienen würde als ein/e IngenieurIn, ein/e ManagerIn, ein/e SchlosserIn, ein/e JournalistIn oder eine KrankenpflegerIn. Ich liebe meine Fächer, halte Bildung und die Zugänge dazu (nicht nur in der Schule) für die effektivste Möglichkeit, eine Gesellschaft grundlegend und langfristig zu verändern, und finde, dass alle die gleichen Chancen verdient haben.

    Wenn ich mich nach meinem Abschluss gegen die Schule entscheide, so liegt das unter anderem daran, dass ich im Gegensatz zu den meisten Ingenieuren die Möglichkeit hatte, einen Einblick in den tatsächlichen Lehreralltag zu gewinnen, die Ungerechtigkeit unseres dreigliedrigen, elitären Bildungssystems wahrzunehmen, und die Rahmenbedingungen an deutschen Schulen miterleben zu dürfen, die nicht im Einklang mit den einseitigen Anforderungen an Lehrkräfte stehen.

    Ich halte den Beruf LehrerIn für einen der anspruchs- und verantwortungsvollsten Berufe, die es gibt. Ich habe Lehrkräfte kennengelernt, die es geschafft haben, nach 20 Jahren Berufsausübung nicht zu resignieren, sondern die unabhängig von den überzogenen Anforderungen, den haltlosen Vorwürfen und Stammtischdiskussionen, dem verzerrten Medienbild, den schwierigen individuellen Hintergründen der SchülerInnen, den unmöglichen Rahmenbedingungen an den Schulen noch immer zu glauben, dass sie wichtige, wertvolle Arbeit leisten, die unter den besten Umständen unsere Gesellschaft zu einer besseren macht und die sich weit über die festgeschriebene Arbeitszeit für ihre SchülerInnen engagieren. Ich frage mich, wer in der Lage ist, sich dieses beispielhafte Engagement unter den gleichen Arbeitsbedingungen so zu erhalten.

    Viele Debatten über das deutsche Bildungswesen stehen aus. Aber die hier geführte ist einfach nur unangemessen und zielt an den entscheidenden Aspekten vorbei.

    schrieb AB am

  • #248

    @Dr.D. meinte am 05.01.2011 dazu:
    ” Mein Leserbrief zum neuesten Stern “Was Beamte verdienen”
    Genau diese Rechnung habe ich auch angestellt, nachdem ich einmal meine eigenen Arbeitszeiten überprüft habe. (Und ich meine, meine Vor-/Nachbeareitungen etc. insgesamt gut strukturiert und im Griff zu haben. Meine gesamten Arbeiten habe ich vor einigen Jahren sehr rationalisiert und gehe mit Aufwand sparsam um.)
    Ich kam zum Resultat, dass ich in Wochen, die ich vermeintlich “sehr locker” angehe, immer noch etwas über 3 Zeit-Stunden mehr arbeite, als ich es rechnerisch müsste. In “normalen” Wochen (Durchschnitt, ohne grösseren Stress, max. 1 mittlere Klassenarbeit zu korrigieren, 1 Test/KA vorzubereiten, keine Extrakonferenzen)sind es schon ca. 6-8 Zeitstunden Mehrarbeit, in “Stresswochen” (1-2 größere Korrekturen, evtl. noch unter Zeitdruck wegen Abgabefristen, Vorbereitung größerer Unterrichtsreihen, Zusatzkonferenzen, Beratungs-/Elterngespräche, ...) sind es gut und gerne 10 Zeit-Stunden.

    Diese Erkenntnis hat mir umgehend den letzten Rest schlechten Gewissens weggeblasen, wenn ich meine Arbeitszeit (z.B. für die Unterrichtspraxis unnötigen Verwaltungsaufwand der Schulleitung und dgl.) sehr nüchtern knapp halte.
    Folge: Die eigentliche Arbeit, nämlich das Recherchieren und Ausarbeiten von Unterrichtsinhalten und Arbeitsvorgängen und in der Folge die Arbeit mit den SchülerInnen macht wieder mehr Freude.
    Grundsätzlich würde ich mir noch dringender als eine (dringend sinnvolle) Hochstufung meiner Gehaltsgruppe im TV-L eine bessere Ausstattung wünschen, mit der ich rationell arbeiten kann sowie die Auflösung der unsäglichen 45’-Guillotine.

    schrieb Lehrer am

  • #249

    Das eine sind die Beamten das andere die privaten Schulen.
    Das was hier als Einstiegsgehalt Netto gezeigt wird hätte ich gerne als Brutto. Verdiene bei einer 39 h Woche gerde mal 2300 Brutto und das bereits mit Untergruppe 4.
    Einsteiger werden mit 1990 Brutto abgespeist.
    Muß dazu sagen das ich Quereinsteiger bin.
    Ich unterrichte 4 Berufsfelder komplett!

    schrieb Witzig am

  • #250

    @Dr.D

    Nun mal langsam. Einfach mal die anderen Kommentare von Mr.M durchlesen. Dann wird Dir sicherlich einiges klar.
    Manchmal weiss man sich einfach nicht anders zu helfen…

    schrieb mosch12 am

  • #251

    @ Dr.D.

    lesen Sie doch mal genau, dann werden Sie merken, wie Mr.M. das meint

    schrieb Schülerfreund am

  • #252

    Ein guter Ansatz!

    Gründen wir noch mehr “Lehrerforschungszentren” und finanzieren wir noch mehr “Studien”, welche die “Leistung” der Lehrer ans Licht bringen! Hier wird endlich das knappe Geld sinnvoll ausgegeben, statt es in den Schulen sinnlos zu verplempern: Immerhin wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Klassengrößen kaum einen Einfluss auf den Unterrichtserfolg haben. Deshalb: Lieber drei oder vier Schüler mehr pro Klasse und gut ausgestattete universitäre “Lehrerforschungszentren” als andersherum. Nur so kommt die Schul-Bildung in Deutschland voran!

    Zudem werden die Ergebnisse dieser “Schulforschung” auch wesentlich glaubwürdiger, wenn sich noch mehr “Experten” gegenseitig zitieren (und bestätigen!) können.

    schrieb Mister M. am

  • #253

    @Mr.M.:

    Was für ein unqualifiziertes Gelaber. Die TU München hat jüngst ein eigenes Lehrerforschungszentrum gegründet, weil sie - laut Aussage ihres Präsidenten - Lehrer für den schwierigsten akademischen Beruf hält. Es ist unerträglich, sich in der heutigen Zeit noch so eine Dummschwätzerei wie “Halbtagsjob” und “Hängematte” anzuhören.

    schrieb Dr.D. am

  • #254

    Nein, den Beitrag zur Privaten Krankenversicherung bezahlst du selbst von deinem Nettogehalt. Wenn du dein Geld vom LBV (Landesamt für Besoldung und Versorgung) bekommst, bist du wohl beihilfeberechtigt und bezahlst nicht den vollen Satz, sondern nur ungefähr entsprechend der PKV-Beteiligung.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #255

    Ich hab mal einen Frage zur PKV?

    Zahle ich die selbst von meinem “Netto” das das LBV auf meinem Konto einbezahlt oder wird der PKV Beitrag bereits vorher abgezogen?

    Danke!

    schrieb Lehrerfreundin am

  • #256

    @max:
    Sie wollen doch nicht wirklich die Tätigkeit und das Gehalt von qualifizierten Akademikern wie Ingenieuren und Betriebswirten mit den Bedingungen im Lehrberuf vergleichen, oder?

    Erstere müssen immerhin dafür sorgen, dass z.B. keine Kernkraftwerke explodieren oder Banken den Steuerzahler hunderte von Milliarden Euro kosten.

    Was ist dazu im Vergleich die Tätigkeit eines Lehrers wert?

    Zudem haben seriöse wissenschaftliche Studien nachgewiesen, dass nur diejenigen Lehrer werden, die dank schlechtem Abitur keinen anderen Studienplatz bekommen und es sich dann nach einem lauen Studium in der Beamtenhängematte bequem machen wollen.

    Wenn Sie schon Vergleiche anstellen, dann aber bitte mit anderen entsprechenden Halbtagsjobs auf einem ähnlichen Qualifikationsniveau, wie es andere Foristen hier auch immer wieder tun.  Gerne wird zum Beispiel das Gehalt von studentischen Hilfskräften oder Praktikanten als Vergleichsmaßstab genommen. Und so gesehen sind Lehrkräfte doch eindeutig überbezahlt (bei geringerer Leistung wohlgemerkt!). Andere Länder haben das schon längst erkannt, wie die Vergleichsstudien der OECD zu den Lehrergehältern jedes Jahr aufs Neue belegen: Auch hier sind die deutschen Lehrkräfte regelmäßig in den Top 3 der Entwicklungsländer zu finden!

    schrieb Mister M. am

  • #257

    Hallo max,

    Du bist wirklich der erste, der das hier so darstellt. Die meisten anderen Nichtlehrer maulen hier rum, dass man in der freien Wirtschaft nur die Hälfte verdient, bei doppelter Arbeitszeit und doppeltem Stress. Wo liegt die Wahrheit?

    schrieb mosch12 am

  • #258

    Hallo, ich bin auf diese Seite gestoßen, weil meine Tochter auf Gymnasiallehrerin studiert und ich mir mal ein Bild machen wollte von den Verdienstmöglichkeiten. Und ich muss sagen ich bin schockiert!
    Jetzt möchte ich mal ehrliche Fakten nenne die auch in den gängigen Vergütungstariftabellen nachzulesen sind. Ich nehme mal ein Meistergehalt in einem großen Industriebetrieb das geht von ca. 3500-5000 Euro Brutto plus 13+14 Gehalt und das ohne Überstunden, dann sind es schnell noch mal 1000 -1500 Euro mehr.
    Die Akademiker fangen auch mit ca. 3500 Euro an sind dann aber ganz schnell AT und liegen damit in Bereichen von 6500-8000Euro als Abteilungsleiter leicht bis 10000 Euro.
    So, und wenn ich dann sehe das ein Ing. 8 Semester Regelstudienzeit hat und dann mit 3500 als Trainee loslegt und ein Lehrer 10 Semester mindest. hat und dann 2 Jahre Referendarzeit mit 1000 Euro, dann kann ich nur heulen und müsste es meiner Tochter verbieten so einen Beruf zu ergreifen.
    Gut Geld ist nicht alles, aber ohne ist auch alles nichts.
    Ich finde es eine Unverschämtheit, dass so eine Ausbildung so schlecht bezahlt wird und kann alle Staatsbedienstete nur auffordern für mehr Geld zu Streiken.
    Ohne gute Lehrer ist unser Land nichts!

    schrieb max am

  • #259

    @ich.versteh.euch.alle.nicht:

    Die Schülerzahl pro Klasse in einer zu 85% staatlich(!) finanzierten “Privatschule” (ein Widerspruch in sich…) ist doch eine Entscheidung der Privatschule selber. Im gleichen Atemzug darüber zu jammern, dass man dann weniger Geld pro Schulklasse hat als eine Staatsschule ist unehrlich, passt aber in die heutige Zeit…

    Und zudem: Im Durchschnitt dürften die Kosten pro Schüler an staatlich allgemein bildenden Schulen bei ca. 6000 Euro pro Jahr liegen. Davon 85% sind 5100 Euro. Es fehlen also 900 Euro pro Jahr, also 75 Euro pro Monat. Und 75 Euro pro Monat hat nichts mit “Eliteschule” zu tun, sondern ist allgemein übliches Schulgeld. “Eliteschulen” liegen wohl eher beim zehnfachen dieses Satzes pro Monat.
    Aber Jammern gehört wohl zum Geschäft… der “Privatschulen”.

    schrieb Mister M. am

  • #260

    wenn ich mir das so durchlese, zweifel ich gelinde gesagt an unser aller Verstand!

    zum einen: ich bin Ingenieurin, selbstständig, weil ich als Mutter von drei Kindern keinen festen Job bekomme und ihn eigentlich auch gar nicht will, weil es ihn eh nur zum 40h-Vertrag mit 60h Arbeitszeit gibt - bei schlechter Bezahlung, weil weiblich UND Ossi.

    zum anderen: wie bitte sollen wir die Lehrer an privaten Schulen besser bezahlen, wenn es für die privaten nur 85% der Gelder gibt und das bei uns mittlerweile pro Schüler, nicht pro Klasse, was bei kleinen Schülerzahlen - weil ja so gewollt - unterm Strich gleich noch mal nichts von nichts macht? Jetzt sagt mir mal: soll ich die Hälfte entlassen, damit ich rechnerisch besser hinkomme oder alle schlecht bezahlen? Schulgeld erhöhen und somit aus einer Landschule eine Eliteschule machen, damit mir die zahlenden Kunden sprich die Eltern wegbrechen? Dicht machen und alle zurück ins staatliche System? Mit 28 Kindern, 1h Fahrzeit und unmotivierten, ewig kranken Lehrern? Jedenfalls hat mir diese Diskussion ins “wer hatte mehr Glück mit seiner Berufswahl” und “wem haben die Lehrer seiner Kindheit das Leben am meisten versaut” nicht wirklich bei den zu treffenden Entscheidungen geholfen. Nur eines weiß ich: nie wieder Ehrenamt! Da arbeitet man nämlich viel und bekommt kein Geld dafür, dass man sich um das Schul-Wohl unserer Kinder kümmert. Selbst Schuld, ich weiß - bedarf also keiner Kommentare!

    schrieb ich.versteh.euch.alle.nicht am

  • #261

    wird hier nicht -typisch deutsch- auf hohem niveau gejammert? ich komme mit a13, alleinverdiener + 3 kinder in nrw problemlos aus…

    schrieb der ehrliche am

  • #262

    Meine Infos zu “Verdienst der Privatschullehrer”: Unser Verdienst ist der “Witz”,wenn man den Vergleich des Arbeitsaufwandes zur öffentlichen Schule sieht ( Sorry,liebe Kollegen,aber ich habe den persönlichen Vergleich!) Die Arbeit in der Schule in der regulären Arbeitszeit und die für die”Öffentlichkeitsarbeit” der Schule sind insgesamt um die Hälfte höher als an einer staatlichen Schule.Nun kommt es bald zum Lehrermangel,der nicht mehr ohne weiteres auszugleichen ist. Viele junge Kollegen werden dann in staatliche Schulen wechseln,oder die privaten Träger werden endlich wach und zahlen 100%. Verwirklichen kann man sich defenitiv an einer freien Schule ,aber für Idealismus wird man nun mal nicht bezahlt. Finanziell lohnt es sich nicht,da der Staat rein rechtlich solche Gehälter erst ab -25% als “sittenwidrig” eingestuft hat. Der Staat weiß schon,warum…

    schrieb battebiene am

  • #263

    In einer Neiddebatte kann man nicht mit rationalen Argumenten punkten.
    Es geht darum, die Gehälter der Beamten im Allgemeinen und die der Lehrer im Besonderen (immerhin die zahlenmäßig größte Gruppe unter den Beamten des gehobenen / höheren Dienstes!) zu drücken, damit der Staat wieder Ausgabenspielraum für andere Dinge hat, z.B. Sozialleistungen und Bankenrettungen…

    schrieb Mister M. am

  • #264

    Mein Leserbrief zum neuesten Stern “Was Beamte verdienen”

    Sehr geehrte Redaktion,

    Wenn der 33jährige Hauptschullehrer 50 Stunden pro Woche arbeitet (das ist realistisch. Untersuchungen ermittelten eine Lehrerabeitszeit von ca. 53 Std/Woche; die Ferien bereits abgezogen), dann sind das pro Woche mindestens 9 unbezahlte Überstunden (plus bis 3 Stunden/Monat unbezahlte Merharbeitsstunden Unterricht), also im Schnitt 10 Std./Woche unbezahlt. Er arbeitet noch 34 Jahre, jeweils 41 Wochen/Jahr, das macht 13940 unbezahlte Arbeitsstunden. Bei einer vergüteten Jahresstundenzahl von ca. 1763 Stunden (41/Woche mal 43) sind das 7.9 Jahre. Der Hauptschullehrer arbeitet in seinem Arbeitsleben fast 8 Jahre umsonst für den Staat. Die Summe, die er da verdienen könnte, sehe ich nirgendwo in Ihren Berechnungen. So kann man das auch sehen. Oder?

    schrieb Dr.D. am

  • #265

    Im TVÖD kann man in E12 schon nach 10 Jahren die Stufe 5 erreichen, dann sind dann 4343 Euro statt 2756 Euro. Solche Gehaltssprünge sind als Beamter nicht drin.

    Zudem gibt’s im TVÖD noch Sonderzahlungen (Weihnachtsgeld…). Das bekommen viele Beamte nicht mehr.

    Das “Netto” der Beamten muss um den Krankenversicherungsbeitrag korrigiert werden, also gleich 200-300 Euro pro Monat weniger (bei Familie sogar noch mehr!). Und die Beihilfe deckt (wie die GKV) viele Kosten überhaupt nicht mehr ab, d.h. man zahlt immer wieder einen Teil der Arztkosten aus eigener Tasche, da er von der Beihilfe (die “eigentliche” 50% der Kosten übernehmen soll) einfach nicht bezahlt wird.

    Und @Sebi:
    Warum arbeitet man als BWLer mit Uni-Abschluss eigentliche im öffentlichen Dienst für 1800 Euro netto? Da gibt’s doch genug andere Möglichkeiten…

    schrieb Mister M. am

  • #266

    hey zusammen
    hab da mal ne frage,....hab ich dies richtig aufgefasst,dass man wenn man an einer entsprechenden realschule ist die gleiche entlohnung bekommt wie wenn man am Gymnasium unterrichtet??

    Weit verbreitet sind die Besoldungsgruppen A12 und A13, die im Folgenden betrachtet werden. In vielen Bundesländern erhalten Lehrer/innen am Gymnasium (in einigen Bundesländern: auch Realschule) A13, Lehrer/innen in Grundschule und Hauptschule (in einigen Bundesländern: auch Realschule) A12.

    schrieb schweini am

  • #267

    Die Mißstimmigkeiten kommen hier auf, weil man unterschiedliche Bundesländer, verbeamtete und angestellte Lehrer und die freie Wirtschaft durcheinander wirft.

    Tatsache ist:

    1) vom einem gleich hohen Bruttogehalt hat der Beamte ein höheres Nettogehalt

    2) Die Bruttogehälter der Beamten sind im Vergleich zu den Bruttogehältern gleichqualifizierter und gleich eingruppierter Angestellter zumindestens im öffentlichen Dienst NICHT niedriger

    3) Über die Bruttogehälter in der freien Wirtschaft kann man keine pauschale Aussage treffen, weil diese je nach Branche sehr verschieden sind.

    zu 1: Der Beamte zahlt keine Beiträge zur Rentenversicherung und keine Beitäge zur Arbeitslosenversicherung.

    Er ist darüberhinaus von der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht befreit, auch wenn sein Gehalt unter der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Einen Teil der Krankenkosten trägt die Beihilfe (je nach Landesrecht 50 bis 80 %). Ob die gesetzliche Krankenversicherung, bei welcher der Arbeinehmr ja auch knapp die Hälfte bezahlt oder die PKV mit Beihilfe finanziell besser ist, ist je nach Bundesland und je nach dem i welcher PKV der Beamte versichert ist, verschieden. Eine Vergleichbarkeit gibt es hier nur im konkreten Einzelfall. Jedenfalls sind die Leistungen der PKV besser als die der GKV. 

    Als Kehrseite der geringeren Beiträge zu den Sozialversicherungen ist das zu versteuernde Einkommen des Beamten höher. Den Beitrag zu der Rentenverischerung kann der Angestellte als Sonderausgabe vom zu versteuernden Einkommen abziehen.

    zu 2: weil zumindest im ÖD die Bruttogehälter der Beamten nicht niedriger als der der Angestellten sind ( das Gegenteil ist sogar der Fall!), kann man heute nicht mehr davon sprechen, daß durch die Besoldungssenkung 1957 um 7 % ein heute vergleichbarer Finanzierungsbeitrag der Beamten zu ihrer Pension geleistet wurde. 

    Ich bin Angestellter im ÖD. Es gibt im TVÖD Bund 15 Entgeltgruppen (E1 bis E 15), im Beamtenbesoldungsrecht ebenfalss 15 Gruppen A2 bis A 16. Ich bin E 12, das entspricht A 13. E12 Eingangsstufe ist 2756, 55 € Brutto.

    Quelle:
    http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/bund?id=tvoed-bund-2010&matrix=1

    Ein Bekannter von mir ist Studienrat im Zolldienst (Bund). Er ist ebenso alt wie ich, A13 Eingangstufe Bund sind 3456,99 €.

    Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bund?id=beamte-bund-2010&matrix=1

    Alleine der Bruttounterschied beträgt bereits schon gut 700 € !

    Ich habe 1766,54 € netto, bei Steuerklasse I und Kirchenmitgliedschaft. Ich bin BWLer Univ..
    Mein Bekannter, Studienrat im Bundesdienst hat um die 2600 € netto im Monat bei gleichem Alter, gleicher Steuerklasse und vergleichbarer Qualifikation.

    schrieb Sebi am

  • #268

    Ich habe nicht studiert und habe ein Jahreseinkommen von 874.000 Euro + BMW 760Li als Dienstwagen. Mit 27! Die Finanzbranche machts möglich :)

    schrieb Manager am

  • #269

    @Studienrat:
    Bitte das Abziehen des PKV-Beitrags nicht vergessen (ca. - 250 Euro).

    Nebenbei: Der Verhandlungsführer für die Tarifgemeinschaft der Länder, Möllring, peilt großzügige 1% Lohn- und Besoldungserhöhung an. Genau der Möllring der sich im niedersächsischen Parlament jüngst ca. 7% Diätenerhöhung gegönnt hat. Sicherlich haben wir Brüderles Forderung nach “kräftigen Lohnerhöhungen” nur falsch verstanden bzw. er hat nur seine eigene Kaste damit gemeint.

    Wenn sich “Leistung lohnen soll”, dann schließe ich hieraus, dass man als Lehrer noch weniger als ein Politiker zu leisten hat. Also entspannt zurücklehnen…

    schrieb Mister M. am

  • #270

    ich verdiene netto 2977 euro als studienrat mit voller stelle und würde diesen job auch für keinen cent weniger tun. wenn es nicht diese paar vorteile des beamtenstatus’ und die relativ gute bezahlung gäbe, würde ich kündigen und mir einen job suchen, bei dem ich weniger stunden in der woche arbeiten und mich nicht täglich mit ungehobelten und schlecht erzogenen gören umgeben müsste.

    wer hindert eigentlich all die meckerer, die sich über das lehrergehalt beschweren, daran, selbst lehrer zu werden?

    schrieb studienrat am

  • #271

    Das letzte Hemd hat keine Taschen. Natürlich kann und soll man, wenn man kann, die schönen Dinge des Lebens geniessen. Dazu gehört auch das Geld, wenn man nicht nur überleben möchte. Aber irgendwann ist das vorbei und die Ewigkeit beginnt. Dann ist nicht die Frage wieviel Geld ich verdient habe, sondern ob ich Gott mit meinem Leben unter die Augen treten kann. Ich kann das nicht behaupten, wenn ich nicht Jesus Christus gefunden hätte, der die Frage für mich geklärt hat. Er hat meine Schulden weggenommen und mich mit Gott versöhnt. Wenn ich bei ihm bin, denk ich dann noch darüber nach, was ich hier verdient habe? Gott spricht ein Wort und es geschied. Im Himmel gibt es keinen Mangel. Geld ist überflüssig. Friede und Freude ist nicht nur von Geld abhängig. Friede im Herzen und Freude aus einer anderen Welt erfährt der, der mit Gott versöhnt ist durch Jesus Christus. Ja, so ist das. Wenn Du das nicht wahr haben willst, dann ist das nicht unwahrer, als, wie wenn Du sagst, ja oder ist was dran.
    LG
    Simon

    schrieb Yo am

  • #272

    Hallo zusammen,

    ich habe einen großen Teil, jedoch nicht alle Beiträge gelesen und kann mich eigentlich nur tot lachen.

    Ich selber bin nicht einmal Ingenieur sondern “nur” Techniker, 34 Jahre alt und erhalte als Fachkraft (keine Abteilungsleitung)schon 5.000,-€ Brutto im Monat.

    Meine Freundin ist Lehrerin. Ich hab das Studium, Ref. und den Kampf um eine Stelle alles mit erlebt. Ich muss ehrlich sagen das fast alle Staatsstellen überflüssig oder überbezahlt sind, die Lehrer haben jedoch jeden Cent hart verdient.

    Was ich gar nicht versteh warum Ihr über die Gehälter welche Peanuts darstellen diskutiert. In Anbetracht der Bankenkrise sollte man sich doch auf die Realwirtschaft (Ingenieure,... ich zähle da auch Lehrer dazu) konzentrieren.

    Unser eigentliches Problem ist doch die Lobbywirtschaft der Politik. Die nur dazu beiträgt den großen die Taschen voll zu stopfen. Allein mit dem Geld welches wir für Banker ausgegeben haben könnten wir allen Lehreren bis in alle Ewigkeit jeden Monat 1.000€ mehr in die Lohntüte packen (was ich nicht beabsichtige ;-))

    Wir sollten die Zocker in Ihre atomaren Bestandteile zerlegen, Banken, Börse und die Gesamte sonstige Zockergemeinde sollten zwangsenteignet und in Staatseigentum übergehen. Solche Mächte die in der Lage sind unser aller Wohlstand zu gefährden gehören nicht in die Hand weniger Geldgeiler und vorallem skruppelloser Säcke welchen die Schicksale vieler Menschen unserer Gesellschaft am Arsch vorbei gehen.

    Denkt mal drüber nach wo unsere eigentlichen Probleme liegen, und gönnt doch den anderen den Lohn für Ihre verdiente arbeit. Sie arbeiten wenigstens…


    LG Alex

    P.S. Sorry wenn ich mich ab und an im Ton vergriffen habe, bei diesem Thema ist es jedoch schwer diesen angemessen beizubehalten.

    schrieb Lapacho am

  • #273

    Sehr interessant die Diskussion ;-),

    also nach 20 Jahren in der Schweiz und in Italien kann ich nur sagen, der Lehrerberuf ist nur etwas für Menschen, die Kinder motivieren, erziehen, bilden und auf das Leben vorbereiten wollen, mit der Hoffnung, dass Sie vielleicht später keine dieser Diskussionen führen.
    Jeder sollte den Job haben, der Spaß macht, jedoch aber auch finanziell überleben können.

    Da ist D- zumindest nicht in den neuen Bundesländern nicht an der Spitze-

    Aber nicht nur in dieser Branche, auch in vielen anderen Berufen ist das nicht einheitlich. Leider, selbst nach 20 Jahren nicht.

    @ Mister M: dich lade ich gern mal ein, einen Ausflug für drei Tage mit Übernachtung mit 26 Grundschülern mitzumachen- bis heute waren alle Zweifler danach geheilt ;-)

    Sicherlich hattest du in deiner Schulzeit keinen Lehrer, der sich sehr für deine Bildung eingesetzt hat- darum der Frust?

    Gibt es hier eigentlich auch eine Diskussion, warum Politiker immer wieder Diäten bekommen, oder Manager im Monat mehr verdienen, als mein Auto neu gekostet hat- es ist auch kein Fiat ;-)

    schrieb nachgedacht am

  • #274

    Ich verstehe den ganzen Aufriss nicht recht.
    Jeder den es juckt zu diesen tollen Konditionen Lehrer zu werden, kann es doch gerne tun. Ein paar Jahre Studium, Referendariat und dann los!

    Jeder Arbeitgeber muss seinen Mitarbeitern für jeden Job halt gerade soviel zahlen, das geade noch genug Leute den Job machen wollen (vernachlässigen wir mal die Eignung). Also bewerbt Euch alle auf Lehramtsstudien, dann kann man überlegen, ob wirklich zu viel bezahlt wird.

    Im Übrigen möchte ich an alle unterbezahlten Ingenieure eine Einladung aussprechen.
    Ich gehe mal davon aus, dass jeder sich zutraut Physik zu unterrichten. Vielleicht mit dem zweiten Fach Mathematik? - Sollte drin sein nach einem Ingenieursstudium.
    Kommt alle nach Niedersachsen. Physiklehrer werden händeringend gesucht und so wie es ausschaut nimmt man hier auch wirklich jeden! Damit könnt dann auch ihr ein Lehrergehalt bekommen.

    schrieb Ingenieursversteher am

  • #275

    Hallo Mister M.,

    vielen Dank für die Ausführungen.

    Ich fasse mich etwas kürzer:

    1. Annahme:
    Deutschland exportiert nur nach Griechenland. Griechenland finanziert dies vollständig durch Kredite von Deutschland. Griechenland geht vollständig pleite und bekommt 100% Schuldenerlass
    ==> in diesem Falle stimme ich Ihrer Aussage zu, dass deutsche Ingenieure nur von Steuergelder leben (bzw. in der Vergangenheit gelebt haben)

    2. Annahme (worst bis realistic case):
    Deutschland exportiert, unter anderem auch nach Griechenland. Deutschland importiert. Deutschland hat einen Exportüberschuss und ist somit Kapitalexporteur. Griechenland geht pleite und bekommt 50% Schuldenerlass.
    ==> ihre Aussage ist falsch, in diesem Falle würden unsere Ingenieure ggf. zu einem kleinen Teil von Steuergeldern “leben”, dies würde pro Bundesbürger ca. EUR 4.500 bedeuten.

    Ich hoffe Sie erkennen den Unterschied.

    Wenn wir nicht mehr in aktuell hochverschuldete Länder (USA, Japan, Spanien, Frankreich etc.) exportieren würden, würde unsere Wirtschaft zusammenbrechen. Dann würden sie nicht mehr ihr jetziges Gehaltsniveau haben.

    Zum letzten Punkt:
    Es gibt durchaus Marktversagen, aus diesem Grund hat sich die reine Marktwirtschaft in unserer Historie zurecht nicht durchgesetzt. Das “Griechenlandproblem” liegt aber nicht unbedingt in Marktversagen, sondern vielmehr an der Zusammenführung wirtschaftlich unterschiedlich starker Länder in ein Währungsunion, was den Wechselkursmechanismus außer Kraft gesetzt hat.

    Bei der “to big to fail”-Problematik insbesondere der Banken aber auch größerer Industrieunternehmen handelt es sich in sofern um Marktversagen, dass wenn man den Markt freie Hand lassen würde, dies zu einem deutlich volatileren Wirtschaftsverlauf führen würde (siehe Wirtschaftskrise 1929). Ein Dominoeffekt soll unterbunden werden. Dies führt aber wiederum dazu, dass Banken etc im Zweifelsfall “machen können was sie wollen”. Dies ist in der Tat ein Problem und schwer auch bankenaufsichtsrechtlich zu unterbinden.

    Gruß

    schrieb Industrie am

  • #276

    Also Herr “Ökonom”, dann erkläre ich Ihnen es einmal genauer:

    Deutschland hat einen jährlichen Exportüberschuss von 100-200 Milliarden Euro pro Jahr, je nach Konjunkturlage.

    In DERSELBEN Höhe exportiert Deutschland gesamtwirtschaftlich jährlich Kapital ins Ausland indem es Kredite an das Ausland vergibt. Geht gar nicht anders, der Begriff “Zahlungsbilanz” sollte Ihnen bekannt sein (und bitte jetzt nicht mit dem Argument “Dafür können wir uns Auslandsurlaub leisten” kommen. Das ist in diesem Zusammengang vernachlässigbar.)

    Also: Siemens/Daimler/... exportieren Kraftwerke, Medizintechnik, Autos… nach z.B. Griechenland. Deutschland “feiert” sich als Exportweltmeister. Die Griechen&Co;. nehmen natürlich dankbar diese Waren ab, z.B. auf Kredit beim Lieferanten (Siemens…) oder “bezahlen” mit Geld, dass sie sich vorher bei einer griechischen Bank geliehen haben. Im ersten Fall ist die Sache sofort klar: Siemens reicht die Forderung an seine Hausbank weiter, der Grieche schuldet dann der Deutschen Bank, Commerzbank, ... das Geld. Im zweiten Fall muss sich die griechische Bank natürlich die Euros irgend woher beschaffen, vorzugsweise von einem Kapitalexporteur wie Deutschland (s.o.). D.h. die griechische Bank leiht sich das Geld im Endeffekt auch bei der Deutschen Bank, Commerzbank usw.

    Der Grieche hat für die schicken Autos, Kraftwerke usw. natürlich immer noch die Schulden. Bei Gelegenheit stellen die Kapitalmärkte fest, so wie dieses Jahr geschehen, dass die Volkswirtschaft “Griechenland” gar nicht zahlen kann. Als Land mit chronisch negativer Handelsbilanz verdient die griechische Wirtschaft international logischerweise per Saldo auch kein Geld und verschuldet sich immer weiter, sowohl auf öffentlicher Ebene (neuerdings 15% Haushaltsdefizit am BIP in 2009) als auch auf privater Ebene (griechische Firmen sind international kaum konkurrenzfähig).

    Deutsche Bank, Commerzbank und Co. wollen aber ihr Geld zurück. Französische Banken übrigens auch. Also beschließen Merkel, Sarkozy und Co., dass der DEUTSCHE STEUERZAHLER (und vielleicht auch der französische, aber nur vielleicht) die Schulden von Defizitländern in der Eurozone in Höhe von 750 MILLIARDEN EURO garantiert. Gegen diese Garantie läuft übrigens aktuell eine Klage beim Bundesverfassungsgericht.

    Und da es nicht so aussieht, als ob der Grieche u.a. seine Schulden jemals wieder zurückzahlen kann, bleibt die Rechnung für all die schönen Autos, Kraftwerke, Medizintechnik usw. am Schluss bei wem hängen? Genau.

    Industrie: “Bislang sind hieraus soweit ich weiß lediglich Zinszahlungen an uns geflossen und keine Verluste zu beklagen. Aber ein Risiko besteht sicherlich”.

    Ja, ein “kleines Risiko” in Höhe von 750 Milliarden Euro besteht in der Tat… Ca. 9.000 Euro pro Bundesbürger.

    Industrie: “Ihre Meinung scheint wohl zu sein, dass es falsch ist, an hoch verschuldete Länder bzw. Ländern mit hohen Haushaltsdefiziten zu liefern, also Portugal, Griechenland, Japan, USA, Spanien etc.”

    Würde Deutschland als Volkswirtschaft gut bekommen. Ihnen wahrscheinlich nicht.

    Industrie: “Sie würden sicherlich gute Geschäfte machen in der realen Welt.”

    Geschäfte machen und Geld verdienen sind zwei grundverschiedene Dinge.

    Industrie: “Ich hoffe Sie bringen Ihre “Weisheiten” nicht Ihren Schülern bei.”

    Wenn man nicht so abhängig ist vom gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftssystem, also nicht mit Scheuklappen durch die Gegend läuft, versteht man die Zusammenhänge sehr schnell. Als Profiteur des gegenwärtigen Systems kann ich Ihnen Ihre Meinung aber nicht verübeln. Sie ist nur schädlich für Deutschland insgesamt.

    Marktwirtschaftlich wäre es übrigens gewesen, wenn man all die Exporteure und Banken auf ihren unbezahlten Rechnungen hätte sitzen lassen. Bis vor kurzem waren die meisten Ökonomen noch völlig überzeugt von der Marktwirtschaft, Sie auch?

    schrieb Mister M. am

  • #277

    (#84) Mister M. meinte am 07.10.2010 dazu:
    ” ” “Und leben nur von unseren Steuergeldern ... verkaufen an Kunden die nicht zahlen können…”
    => muss ich das kommentieren? selten sowas dämliches gehört, sorry”

    “Müssen Sie nicht kommentieren. Beweist aber nur, dass Sie das internationale Finanz- und Wirtschaftssystem nicht verstanden haben. Gut, dass sie Ingenieur sind und nicht Wirtschaftsexperte (aber selbst bei denen kommt man ins Zweifeln…)”

    Okay, dann kommentiere ich es doch:

    Beweisen Sie doch mal dass unsere Ingenieure NUR von Steuergeldern leben und an Kunden liefern, die nicht zahlen können (okay…das kann vorkommen, ist aber sicher nicht gewollt). Ich bin gespannt.

    Da kann man sich nur an den Kopf fassen.

    Ich habe Ihren Bezug zu Griechenland, denen wir nun tatsächlich Kredite/Bürgschaften zur Verfügung gestellt haben, durchaus verstanden. Bislang sind hieraus soweit ich weiß lediglich Zinszahlungen an uns geflossen und keine Verluste zu beklagen. Aber ein Risiko besteht sicherlich. Dass daran nun unsere Ingenieure schuld sein sollen, bzw. diese gezielt an Kunden liefern, die womöglich nicht zahlen können, erschließt sich wohl nur Ihnen.

    Ihre Meinung scheint wohl zu sein, dass es falsch ist, an hoch verschuldete Länder bzw. Ländern mit hohen Haushaltsdefiziten zu liefern, also Portugal, Griechenland, Japan, USA, Spanien etc.

    Sie würden sicherlich gute Geschäfte machen in der realen Welt.

    Ich hoffe Sie bringen Ihre “Weisheiten” nicht Ihren Schülern bei.

    Ich bin übringens nicht Ingenieur sondern Ökonom.

    Gruß und gespannt wartend auf die Anwort, weshalb Ingenieure NUR von Steuergeldern leben…

    Ihr Industrie

    schrieb Industrie am

  • #278

    SEO is one of the majority cost effective ways for any commerce to acquire higher volumes of experienced traffic and web popularity.

    schrieb ugg am

  • #279

    “Lehrer stellen sich keinem Wettbewerb.”
    Lehrer sollten sich keinem Wettbewerb stellen müssen! Schließlich geht es nicht in erster Linie darum einfach mal richtig viel Geld zu kassieren, sie haben auch noch eine soziale Verantwortung die nicht zu unterschätzen ist (hier aber von den meisten mit wohlwollen übergangen wird).
    Und wo nach sollte man Lehrer bitte bewerten? Die Lehrer mit den besten Schülern bekommen das meiste Geld? Oder die Lehrer die ihren Stoff am besten durchbringen? Ich zitiere mal von oben: “Heute sind Aufstiege in der Besoldungsgruppe an zusätzliches Engagement in der Schule gekoppelt (Verwaltungs-/Schulleitungsposten, besondere Aufgaben)”. Es gut so wie es ist!
    Bei der ganzen Diskussion wird mir hier zu viel Wert auf die Verdienstmöglichkeiten gelegt.
    Außerdem erwarten Ingenieure auch, dass ihre Kinder vernünftig unterrichtet werden! Das erwartet jeder! Diese Diskussion macht mich krank..

    schrieb Jack am

  • #280

    @Thomilla:
    Sie haben etwas nicht verstanden.
    Wenn man in Deutschland im Beruf Erfolg hat (z.B. Ingenieur wird), dann TROTZ des deutschen Schulsystems im Allgemeinen und der Lehrerschaft im Besonderen.
    Nur wenn man etwas nicht schafft, dann WEGEN des deutschen Schulsystems und der Lehrerschaft.

    schrieb Mister M. am

  • #281

    Ich stamme aus keiner der beiden Berufsgruppen aber irgendwie ist es für mich unverständlich, dass keiner der hier schreibenden Ing. verstanden hat, dass er es seinen Lehrern zu einem gewissen Teil zu verdanken hat, dass er heute überhaupt Ing. ist.
    Dass er kein Lehrer geworden ist, war ja wohl seine eigene Entscheidung und er wird auch damals seine Gründe dafür gehabt haben. Ich habe hohe Achtung vor beiden Berufsgruppen, da deren Notwendigkeit ja wohl offensichtlich ist und ich kann nicht verstehen, wie Menschen, denen es doch eigentlich relativ gut gehen müsste sich gegenseitig so anfeinden müssen. Ich selbst komme aus der freien Wirtschaft und habe zeitweise im praktischen Bereich als Lehrkraft gearbeitet. Ich kann mir nur annähernd vorstellen, was so mancher Lehrer tagtäglich mit seinen Schülern ertragen muss und ich finde auch nicht, dass Lehrer zu gut bezahl werden, im Gegenteil. Es ist doch eher so, dass in der freien Wirtschaft, im Angestelltenverhältniss, zu wenig gezahlt wird.

    schrieb Thomilla am

  • #282

    ” “Und leben nur von unseren Steuergeldern ... verkaufen an Kunden die nicht zahlen können…”
    => muss ich das kommentieren? selten sowas dämliches gehört, sorry”

    Müssen Sie nicht kommentieren. Beweist aber nur, dass Sie das internationale Finanz- und Wirtschaftssystem nicht verstanden haben. Gut, dass sie Ingenieur sind und nicht Wirtschaftsexperte (aber selbst bei denen kommt man ins Zweifeln…)

    schrieb Mister M. am

  • #283

    @Ingenieur: “Gute Leistung wird gut bezahlt. Lehrer stellen sich keinem Wettbewerb.”

    Und deshalb sollen alle gleich schlecht bezahlt werden, oder wie? Ich persönlich nehme für mich in Anspruch, dass ich guten Unterricht mache (Zitate von Schülern gegenüber Dritten). Was kann ich dafür, dass es keinen Wettbewerb gibt?

    Und du brauchst nicht im Ernst glauben, dass Eltern sowie Schüler sich schlechte Leistung einfach so gefallen lassen. Weit gefehlt! Bei den kleinsten Kinkerlitzchen hast du die am Telefon oder im Direktorat (so geschehen letztes Jahr bei einer Kollegin, die dann dem psychischen Druck von allen Seiten nicht mehr Stand halten konnte und psychisch krank wurde). Evaluation und Kontrolle erfolgt täglich durch Schüler und Eltern! Unreflektierte Akzeptanz von “Nichterfüllern” gibts schon lange nicht mehr.

    schrieb Chrissi am

  • #284

    “International völlig überbezahlt. Und leben nur von unseren Steuergeldern (verkaufen an Kunden, die nicht zahlen können: Griechenland lässt grüßen). Tja, so sind sie, unsere Ingenieure: Jammern auf weltweit höchstem Niveau.”

    Super Argument. Der Unterschied ist einfach der, dass der Preis(das Gehalt) von Ingenieuren vom Markt bestimmt wird. Gute Leistung wird gut bezahlt. Lehrer stellen sich keinem Wettbewerb.

    “Und leben nur von unseren Steuergeldern ... verkaufen an Kunden die nicht zahlen können…”
    => muss ich das kommentieren? selten sowas dämliches gehört, sorry

    schrieb Industrie am

  • #285

    Studiere im 5. Semester Wirtschaftspädagogik und wollte fragen, ob jemand weiß, wie es mit der Stundenverteilung der Fächer aussieht. Unterrichtet man sein Hauptfach anteilig mehr als sein Nebenfach? Gibt es dazu Regelungen oder Gesetzte?
    Danke im Voraus

    schrieb Franz am

  • #286

    An Industrie:

    Ich bin der Meinung, dass jeder Ingenieur auch mal als Lehrer gearbeitet haben sollte.
    Wie? Das ist total beknackt? So ist es.

    schrieb Interessierter Leser am

  • #287

    Eigentlich wollte ich in diesem Thread nichts mehr schreiben, aber:

    “Deutsche Ingenieure verdienen am besten.
    [...]Großkonzerne lassen sich erfahrene Spezialisten 65.000 Euro pro Jahr kosten, Teamleiter 72.000 Euro, Abteilungsleiter 87.000 Euro und Bereichsleiter 104.000 Euro. [...]
    In Deutschland sind die Gehälter von Ingenieuren im Vergleich mit Frankreich, Italien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten am höchsten.”
    http://www.faz.net/s/Rub8EC3C0841F934F3ABA0703761B67E9FA/Doc~EDE421B00E28649349F3B83B8FFC7CFAA~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    International völlig überbezahlt. Und leben nur von unseren Steuergeldern (verkaufen an Kunden, die nicht zahlen können: Griechenland lässt grüßen). Tja, so sind sie, unsere Ingenieure: Jammern auf weltweit höchstem Niveau.

    schrieb Mister M. am

  • #288

    Hallo zusammen. Hier wird ja eifrig diskutiert.

    Werte Lehrer Ihr klagt auf einem hohen Niveau und ich kann verstehen, dass Ihr viele Neider habt.

    Sorry aber ein Ingenieur muss fachlich mehr auf dem Kasten haben als z.B. ein Grundschullehrer. Ebenso muss sich jeder Angestellte in der Industrie dem Wettbewerb stellen. Will er viel verdienen, dann muss er auch viel leisten.

    Ich bin der Meinung, jeder Lehrer sollte in der Industrie gearbeitet haben und zwar in einer Position, die dem seines Lehrergehaltes entspricht (Personal- und Ressourcenverantwortung, entsprechender Leistungsdruck). In der Praxis sicher nicht durchführbar, aber es wäre lehrreich für die Lehrer.

    Weiterhin hier ein Link zum Vergleich der internationalen Lehrergehälter:

    http://www.ibw.at/ibw_mitteilungen/art/schm_110_03_wp.pdf

    Schaut Euch mal die Gehälter an in Spanien, Frankreich, USA etc , dann seht Ihr, wie gut es Euch in Deutschland geht.

    schrieb Industrie am

  • #289

    Ausbildung ist Aufgabe der Gesellschaft! Demzufolge müssten die vom Volk gewählten Vertreter dafür Sorgetragen, dass die die gesetzten Bildungsziele der Gesellschaft erreicht werden. Daher sollte ein Lehrer mindestens Beamter (alt deutsch: Staatsdiener) sein. Sonderformen für Fort- und Weiterbildung sind Angelegenheiten der Wirtschaft und sollten je nach Wirtschaftswachstum und Bedarf agieren (Privatschulen). Wenn man also gute Ings. benötigt, bedarf es auch guter Lehrer, die die entsprechenden Vorbereitungen zum Absolvieren eines Studiums treffen.

    Also lasse ich mal Küken und Ei weiter debattieren. Weil gute Ings hatten gute Lehrer und gutes Geld für Lehrer gibt es nur, wenn es Ings gibt, die dieses erwirtschaften können.
    Oder so …

    schrieb Tja... hm ... am

  • #290

    @ Ehrlichkeit bitte!
    “Tja, aber so eine Antwort konnte nur von einem Beamten kommen.”
    Dieser Satz ist ja wohl eine frechheit den sich Beamte echt nicht bieten lassen müssen!
    Und mal so am Rande zum Thema Berufsfindung: Lieber einen niedrigen Lohn und dafür ein Job bei dem man Spaß hat, als sich jeden Tag aufs neue aus dem Bett quälen zu müssen.
    Und wenn das Geld verdienen als Beamter so einfach ist, warum sind wir dann nicht alle Beamte geworden Ehrlichkeit bitte! ?

    schrieb Jack am

  • #291

    @Noch mehr Ehrlichkeit bitte!

    Sie verkennen die Tatsache, dass sich die Welt in fünf Jahren Studium ändern kann. Und wenn Sie mal schauen, wie die Gehälter von Informatiker um das Jahr 2000 lagen, dann verstehen sie die Entscheidung.

    Tja, aber so eine Antwort konnte nur von einem Beamten kommen. Jeder muss bei Krisen Einschnitte hinnehmen, nur bei Beamten, Politikern, Superreichen wird nicht in die Tasche gegriffen. Deutschland = Land der Besitzstandswahrer.

    Steigende Sozialversicherungsbeiträge: NICHT bei den Beamten
    Fallende Löhne: NICHT bei den Beamten
    Rente mit 67: Mal schauen, wahrscheinliche eher NICHT für Beamte

    http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~EC98A7A23FD2F46688AC6A0F4F8969EF6~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    „Sprengsatz für die Haushalte“, Guten Nacht Deutschland

    schrieb Ehrlichkeit bitte! am

  • #292

    @Ehrlichkeit bitte!

    Von einem angehenden Informatiker hätte ich ehrlich gedacht dass er es hinkriegt, sich -per Internet heutzutage kein Akt mehr- sich vor Studienbeginn zu informieren, wie die Bezahlungslage in den Berufen so ist. Bei Lehrern war das noch nie ein Geheimnis; Besoldungs-, Tarifgruppen und Einstiegsgehälter von Beamten und staatlichen Angestellten waren schon immer leicht nachzulesen - übrigens auch schon zu meiner Abi-Zeit vor über 20 Jahren, als vom Internet noch kaum jemand redete. Wir mussten halt noch etwas umständlich Broschüren anfordern oder die Berufsberater fragen.
    Sollten Sie das verbummelt haben, verklagen Sie bitte Ihren Berufsberater.
    Und wenn es Ihnen nur um die Kohle geht hätten Sie halt in kurzer Zeit ein supersimples und anspruchsloses Studium runtergerissen und hätten spätestens mit 25 Jahren einen krisensicheren Halbtagsjob mit integrierter ruhiger Kugel und der Mörderkohle gehabt (SORRY!! an alle Grundschullehrer!! Aber ich glaub, so sehen Sie deren Beruf).
    Augen auf bei der Berufswahl kann ich da nur sagen!

    schrieb Noch mehr Ehrlichkeit bitte! am

  • #293

    Es ist kein Zufall, warum gerade Ingenieure auswandern. Und ja, es gibt Länder, wo man mit E-Technik oder Informatik sich einen erheblich besser Lebensstandard ermöglichen kann.

    @Interessierter Leser: In Oxford ist die Betreuungslage erheblich besser, was zu niedrigeren Abbrecherquoten führt. Heißt nach deinem Vergleich mit Oxford, dass die Lehramtsstudenten eine viel bessere Betreuung erhalten als Ingenieurstudenten. Bei Vergleichen an den gleichen Unis kann ich mir das garnicht vorstellen. Oder dein Vergleich mit Oxford hinkt gewaltig und das Lehramtstudium ist nur deutlich einfacher zu bestehen (Folge: geringere Abbrecherquote).

    @Noch mehr Ehrlichkeit bitte!: Ich dachte, dass man durch ein schwierigeres Studium und mehr Anstrengung zu einem besser bezahlten Job kommt. Gilt leider nur in Deutschland nicht.

    schrieb Ehrlichkeit bitte! am

  • #294

    Ja, genau, auswandern! Überall auf der Welt ist es so viel besser als in Deutschland und man wird praktisch mit Geld nur so zugeschüttet. Und Deutschland geht vor die Hunde, Schuld daran sind die Lehrer, die überhöhte Pensionen beziehen und nicht den Anstand haben, einfach mal abzunibbeln.

    Ich war übrigens vor einer Woche in Oxford und habe erfahren, dass die Abbrecherquote dort bei 1% liegt. Das ist sicher auf das windelweiche Studium dort zurückzuführen. (Das nur als Hinweis darauf, wie wenig vergleichende Statistiken taugen.)

    schrieb Interessierter Leser am

  • #295

    @ mehr Ehrlichkeit:

    Noch mal kurz, damit ich´s auch versteh: WAS GENAU hat Sie jetzt dran gehindert Grundschullehramt zu studieren und nach sechs Semestern die fette Kohle abzuräumen? Ich kann´s irgendwie nicht rauslesen!

    schrieb Noch mehr Ehrlichkeit bitte! am

  • #296

    @Ehrlichkeit bitte!

    “Dann können die Lehrer hier schauen, wer ihre hohen Pensionen bezahlt. In den USA ist eine Stadt aus diesem Grunde so gut wie Pleite (Artikel Die Zeit). Mal schauen, wie lange Deutschland überlebt!”

    Wenn die Länder für die Lehrer Arbeitgeberanteile zahlen würden und ihnen die Kürzungen für den Arbeitnehmeranteil zurück gäben, geht´s schneller ;-)

    Und weil Neid den frustrierten Seelen so gut tut:
    Hütet euch vor Fakten! Die verderben einem den ganzen Spaß

    Auch ich halte es diesbezüglich zukünftig mit MisterM. und Joanne. Hiermit klinke ich mich aus dieser Diskussion aus!

    schrieb Schülerfreund am

  • #297

    Man kann nicht (!) nach jedem abgeschlossenem Studium ins Lehramt wechseln. Ich zum Beispiel hab Angewandte Informatik studiert. Bekomm aber Mathematik nicht als zweites Fach anerkannt. Darf also in der Wirtschaft arbeiten, 40+ Stunden, zu einem Lohn, der niedriger ist, als der eines Grundschullehrers. Und das bei einem 10 semestrigen Studium und einer Abbrecherquote von über 35%. Abbrecherquote Lehramt: 8 %, Grundschullehramt 6 Semester. Also wenn in Deutschland nicht was ganz schief läuft. Ich werde so schnell wie möglich auswandern. Dann können die Lehrer hier schauen, wer ihre hohen Pensionen bezahlt. In den USA ist eine Stadt aus diesem Grunde so gut wie Pleite (Artikel Die Zeit). Mal schauen, wie lange Deutschland überlebt!

    schrieb Ehrlichkeit bitte! am

  • #298

    Muss nochmal kurz was los werden; ansonsten halt ich es mit Mr. M. und klinke mich bis auf Weiteres aus, weil´s langsam echt zu blöd wird!

    1. heißt der Artikel “Lehrergehälter in Deutschland” und nicht “Zehn gute Gründe, um Beamte zu beneiden”.

    2. werden Lehrer nicht generell “überbezahlt”, vor allem meist nicht in den ersten Jahren ihrer Dienstzeit.
    Die von “ferserich” beschriebenen Verträge sind nämlich anscheinend in allen Bundesländern an der Tagesordnung.
    Lehrer werden gerade mal so lange mit einem Stundenmaß eingestellt, das es arbeitsrechtlich erlaubt, sie über die sechs Wochen Ferien auszustellen. Mich hat vor einigen Jahren das Arbeitsamt sogar für vier Wochen arbeiten geschickt. Wäre kein Problem gewesen, hätte ich nicht einen neuen Unterrichtsvertrag 350km entfernt erhalten. Jeder kann sich vorstellen, wie Wohnungssuche und Umzug da verlaufen…. -Den neuen Vertrag konnte ich auch nicht ablehnen, weil mir die Regierung damit gedroht hat, mich in diesem Fall für einige Zeit zu sperren.
    (So viel auch zum allseits bejammerten “Lehrermangel”. Es gibt unzählige Lehrer aller Schularten, die auf der Straße stehen, 13-Stunden-Jobs annehmen und nachmittags noch bei kirchlichen oder sozialen Trägern Hausaufgabenbetreuungen übernehmen!!)
    Um eventuellen Kommentaren zuvor zu kommen: Es ist bei vielen anderen Berufszweigen genauso. Hier scheint es aber um Lehrer zu gehen und die Frage, warum man ihnen neidig sein muss.

    3. für alle die, die ihrem Neid auf Beamte hier völlig freien Lauf lassen:

    # zumindest in Bayern besteht die Möglichkeit, mit Realschulabschluss oder entsprechender Berufsausbildung Förderlehrer oder Fachlehrer zu werden. (= Beamte -mit etwas Glück) Fachlehrer gibts für: Sport, Musik, Englisch, EDV, Werken, Hauswirtschaft, Handarbeit, Kunst,... -müsste für jeden lehrwilligen was dabei sein! Man muss nur eine Aufnahmeprüfung (und natürlich die Staatsexamen) bestehen.

    # wie von “kathi #37” und “ferserich #67” bereits erwähnt: es gibt viele Möglichkeiten Beamter zu werden, auch ohne sich der Gefahr auszusetzen, sein Arbeitsmaterial selber mitbringen zu müssen und sich von Kindern und ihren Eltern zum Narren halten lassen zu müssen.
    Man muss sich dafür nur zu einer Ausleseprüfung anmelden, mitschreiben und Schulzeugnisse vorlegen. Auch dafür gibt es Möglichkeiten, für die man kein Abi braucht.

    # Interessant ist nur, dass die Schüler wenig “Bock” haben, da mitzumachen, weil sie nicht auf Ämtern enden wollen, da es da so sterbenslangweilig ist. -Muss man eben Prioritäten setzen und vor allem: sich auch später noch dran erinnern, warum man diese damals gesetzt hat.

    In diesem Sinne!

    schrieb Joanne am

  • #299

    *In Schleswig-Holstein haben Lehrer einen Erziehungsauftrag!Der ist im Schulgesetz § 4 verankert. In jedem Lehrplan wird auf den Erziehungsauftrag explizit hingewiesen.
    *Ich verdiene als “Einsteiger” im Angestelltenverhältnis mit 14 Wochenstunden knapp 800 €, üppig kann man das wirklich nicht nennen. Pünktlich zu den Sommerferien werde ich stets entlassen um Mitte bis Ende der Ferien eine neue, wenn nicht sogar wieder die gleiche Stelle angeboten zu bekommen. In der Zwischenzeit bekomme ich, da ich im Referendariat verbeamtet sein musste, ALG II, Grundsicherung. Üppig auch das nicht. Kinderzulagen,...??? Habe ich in zweieinhalb Jahren noch nie bezogen.
    *Ich habe mich bewusst wegen der Kinder für ein Lehrerdasein entschieden, damit ich eben gegen 14.00 h zu hause sein kann. Abends gehts dann an den Schreibtisch. Freie Zeiteinteilung nennt man das. Jeder kann ein Lehramtsstudium absolvieren, auch mit einem geringeren Bildungsabschluss, jeder Abiturient kann Lehrer werden. Diese Neiddebatte kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Eine Ausbildung beim Landkreis oder der Stadt endet mit Glück auch im Beamtenverhältnis, da kann man sich auch bewerben, kein Problem. Und der Standesbeamte nimmt keine Schreibtischarbeit mit nach hause, hat dafür aber auch keine unterrichtsfreie Zeit.—> Nicht neiden, selber in einen Traumberuf mit Aussicht auf Beamtentum wechseln!!!

    schrieb ferserich am

  • #300

    @Ehrlichkeit bitte!: “Haben, wenn wir wollen würden, extrem kurze Arbeitszeiten…”

    Dies trifft nur auf bestimmte Fächerkombinationen zu. Ich (zwei Korrekturfächer) kann meine Arbeitszeit während des Schuljahres beim besten Willen nicht verkürzen. Die einzige Möglichkeit wäre, auf Kosten der Schüler an Unterrichtsvorbereitung zu sparen, und diese Option ziehen Sie doch nicht ernsthaft in Erwägung, oder? Die Beschwerden über die Lehrkräfte, die “nicht einmal ihren Unterricht anständig vorbereiten” kennen wir ja zu Genüge.

    Was die Berufssicherheit und das angemessene Gehalt betrifft, stimme ich Ihnen zu, nicht aber Ihrer Aussage “Eigentlich müssten wir weniger verdienen”. Was wäre denn Ihrer Meinung nach ein angemessenes Gehalt für Akademiker in Vollzeit?

    Dennoch bin ich der Meinung, dass man sagen müssen darf, wenn die Belastung in Form von Überstunden, immer mehr Bürokratie, immer größeren Klassen, neue für Lehrer sehr belastende Prüfungsformen etc. so überhand nimmt, dass die Aufgaben kaum mehr zu leisten sind.
    Das hat nichts damit zu tun, dass man seinen Beruf nicht anständig ausüben will! Viele wollen ihn anständig und gut ausüben, können dies in der derzeitigen Situation aber nicht mehr. Und das muss man sagen dürfen!

    schrieb C. am

  • #301

    Richtig! Der krisensichere Job und das Privileg, im Gegensatz zu vielen anderen Berufsgruppen eine gesellschaftlich sinnvolle Arbeit zu tun, sollten Lohn genug sein.

    Hartz 4 sollte für jede vom Staat bezahlte Tätigkeit sowieso die Obergrenze sein.

    Und damit klinke ich mich aus dieser Diskussion endgültig aus; für mich haben wir uns hier genug im Kreis gedreht.

    schrieb Mister M. am

  • #302

    Interessantes Feedback:
    Ich wurde kürzlich - unabhängig voneinenander - von zwei Nutzfahrzeug-Mechanikern nach dem Gehalt eines angestellten Hauptschullehrers bzw. nach dem Einstiegsgehalt eines verbeamteten Grundschul- oder Hauptschullehrers befragt.
    Reaktion: “Wofür studieren denn die so lange und müssen sich dann noch von den Schülern so behandeln lassen? Viel Arbeit, viel Psychostress, da müsste mehr herausschauen.”
    Wohlbemerkt, das sind zwei Mechaniker, Mitte 20, die selber (vor ca. 10 Jahren) die Hauptschule durchlaufen haben.
    Außerdem erleben sie immer wieder die Probleme mit Praktikanten aus der Hauptschule. Und wohl gemerkt: Es geht bei Nutzfahrzeug-Mechanikern in einem Praktikum v.a. um Arbeitseinstellung, Teamfähigkeit und recht wenig um Deutsch, Mathe, Englisch!
    Sehr ernüchternd und gegensätzlich zu den hier zahlreich vorhandenen Neidvoten.
    Vielleicht sollte man den Hauptschülern auch einmal Praktika bei Ingenieuren vermitteln, die nie in der Hauptschule waren und sonst auch keine Berührung mit Schülern haben.

    schrieb Lehrer am

  • #303

    Wenn die hier aktiven Lehrer auch mal aus ihrem Klassenzimmer schauen würden, hätten sie schon längst erkannt, dass sie wirklich gut bezahlt sind. Und das ist für sich genommen nicht mal schlimm.

    Das Problem aller anderen Berufsgruppen ist doch, dass die heutigen Lehrer (verbeamtete) auf ihrem hohen Niveau noch jammern, ohne zu erkennen, dass sie mit ihren krisensicheren Job in einer extrem privilegierten Position sind.

    Einfach eingestehen: Haben, wenn wir wollen würden, extrem kurze Arbeitszeiten, verdienen eigentlich richtig gut und werden nie entlassen. Eigentlich müssten wir weniger verdienen, aber ist halt nicht so. Nicht unserer Verdienst, aber auch nicht unsere Schuld.

    Das würde viel zur ehrlichen und sinnvolleren Diskussion beitragen.

    schrieb Ehrlichkeit bitte! am

  • #304

    @jammern auf hohem niveau

    Nie im Leben sind Sie Lehrer ;-)

    Wären Sie wirklich Lehrer, wüssten Sie, dass es keinen einzigen Lehrer gibt, der auch nur in die Nähe von 5000 Euro netto kommt (geschweige denn darüber).
    In BW (soll wohl am besten bezahlen) z.B. sind es 4048 Euro, wobei noch die PKV abgezogen werden muss… und wie viele Lehrer in Deutschland verdienen A16? Wie ist ein OStD. besoldet, ich glaube bei A16?

    Ich als Lehrerin vergleiche meine Arbeitszeiten auch nicht mit Ingenieuren, weil ich mit nicht anmaße zu wissen, wie viel der Durchschnittsingenieur arbeitet. Ich weiß nur, dass ich nicht wenig arbeite und mir nichts vorhalten lassen muss.

    Sie wüssten auch, dass die Verbeamtung von Lehrern nichts mit Staatsgeheimnissen zu tun hat, sondern damit, dass die Länder sich so jede Menge Lohnnebenkosten ersparen.
    Wenn z.B. in NRW die Lehrer alle angestellt wären, käme das Land auf zusätzliche Personalkosten von mindestens 250.000.000 Euros - jeden Monat :-)

    Wären Sie Lehrer, wüssten Sie, dass wirklich niemand dem Lehrer etwas Gutes tun will.

    Für mich ist nicht mein Job das Problem, nicht die Arbeitsbelastung oder die Arbeitszeit, nicht die Bezahlung (obwohl ich durchaus finde, ein Schüppchen mehr zu verdienen).
    Mein Problem ist ausschließlich dieses dümmliche, stammtischmäßige, ungerechtfertigte und widerliche Lehrer-Bashing das Problem.
    Ich leiste viel und leiste gerne und ich bin nicht bereit, es hinzunehmen, wenn Stammtischbrüder meinen, unseren ganzen Berufsstand in den Dreck ziehen zu müssen

    schrieb Schülerfreund am

  • #305

    ich finde es schlichtweg eine frechheit auf welchen niveau hier einige jammern!ich selbst bin lehrer, verdiene bei weitem keine masse - das akzeptiere ich recht gern!wer als lehrer seinen beruf ernst nimmt und nicht ausschließlich ein fachidiot ist, sondern mit jungen menschen kollegial und gerecht umgehen kann, hat den bestenn beruf der welt!betrachtet man ehrlich und selbstkritisch unsere arbeitszeiten brauchen wir uns nicht mit ingeneuren oä. messen!!wir haben sehr ertragbare zeiten und bedingungen!
    die einstellung zum leben und beruf macht viel aus!und ich als lehrer denke NICHT, dass man verbeamtet werden sollte (welches staatsgeheimnis haben wir denn außer ferien?????) und ebenfalls müssen wir keine 5000 euro und mehr verdienen!!

    schrieb jammern auf hohem niveau am

  • #306

    na ja, als Ingenieur denke ich eben rein logisch ;o)

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #307

    @Noch ein Kommentar:
    “Für diese Mitmenschen ist es wichtig zu wissen, dass ein kleineres Lehrergehalt nicht ihren Geldbeutel entlasten wird.”

    Damit verkennen Sie aber den Kern der Neiddebatte…

    schrieb Mister M. am

  • #308

    Ich bin zwar Ingenieur, aber ich denke, dass ein guter Lehrer auch richtig gut verdienen soll - und zwar mehr als ein wissenschaftlicher Mitarbeiter. Wenn die Kinder nicht richtig erzogen werden, dann funktioniert auch unsere Gesellschaft nicht richtig. Lehrer tragen dafür zwar nicht die gesamte Verantwortung, aber einen sehr wichtigen Teil. Das lässt sich in Geld leider nicht direkt ausdrücken.

    Im Übrigen verstehe ich nicht, warum ständig über das zu hohe Gehalt der Lehrer diskutiert wird. Vielleicht wird in anderen Berufsgruppen einfach zu wenig verdient. Für diese Mitmenschen ist es wichtig zu wissen, dass ein kleineres Lehrergehalt nicht ihren Geldbeutel entlasten wird.

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #309

    an alle:
    Ich klinke mich aus dieser Diskussion aus.
    Sie ist typisch für Deutschland: nicht zielführend, ressourcenvernichtend, mit schuld an der Staatsmisere!

    schrieb Lehrer am

  • #310

    Diese ganzen Diskussionen müssten wir nicht mehr führen, wenn wir einen vernünftigen Arbeitsplatz an den Schulen hätten, volle Anwesenheitspflicht und eine Stechuhr.

    Allein die Vorstellung nie mehr schwere Taschen hin und her schleppen zu müssen und nichts mehr mit nach Hause zu nehmen, gefällt mir ausgesprochen gut.
    Dann würde offenbar, wie viel wir arbeiten und auch, dass wir mehr arbeiten. Leider hätte das auch unangenehme Konsequenzen für unsere Arbeitgeber.

    Schon mal darüber nachgedacht, was wir unserem Arbeitgeber ersparen, dass er keinen Cent in unsere Arbeitsplätze steckt und warum keine einziges Land an der tatsächlichen Arbeitszeit seiner Lehrer interessiert ist?
    Damals wurde dieses Gutachten zur Arbeitszeiterfassung seitens des Ministeriums groß angekündigt. So als wolle man uns danach endlich mal an die Arbeit kriegen. Es sollte zeigen, wie wenig wir arbeiten. Das Gegenteil war leider der Fall und die Landesregierung in NRW wollte es am liebsten verbrennen. Von Regierungsseite wurde dieses Gutachten nie wieder erwähnt… komsich, oder?

    schrieb Schülerfreund am

  • #311

    @Michi

    Ich habe ein Deputat von 28 Wochenstunden (21 Zeitstunden). Bei 40 Unterrichtswochen im Jahr komme ich damit auf 840 Stunden Unterricht. Ich weiß nicht, was du mit 20 Stunden meinst?

    Hinzu kommt aber noch jede Menge andere Arbeit:
    Da ich drei Korrekturfächer habe und 6 Klassenarbeiten pro Jahr und Klasse schreibe, korrigiere ich also 18 Klassensätze Arbeiten. Bei durchschnittlich 25 Schülern pro Klasse komme ich allein an Korrekturen auf ca. 450 Klassenarbeiten pro Jahr.
    Wenn ich jetzt mal vorsichtig und bescheiden pro Arbeit eine Stunde veranschlage, korrigiere ich allein 450 Stunden im Jahr (für Mathe kommt das hin, für Deutsch kein bisschen).
    Neben meiner Unterrichtsverpflichtung komme ich allein damit schon auf 1290 Stunden Arbeitszeit. Was ich noch ganz gut abschätzen kann, sind die Aufsichten, die im vergangenen Schuljahr bei ungefähr 40 Zeitstunden lagen.
    Wir sind bei 1330 Stunden.
    In dieser Berechnung ist noch nicht eine einzige Arbeit konzipiert. Die kann man nämlich nicht einfach aus den Vorjahren übernehmen, sondern muss sie an der Lerngruppe orientieren. In dieser Berechnung ist auch noch nicht eine einzige Stunde für Vor- oder Nachbereitungszeit enthalten, kein Arbeitsblatt, kein Wochenplan, kein eingesammeltes Hausheft, kein Beratungsgespräch, keine Konferenz (Lehrerkonferenz, Zeugniskonferenz, Teilkonferenz, Fachkonferenz, Stufenkonferenz), kein Test, keine Recherche, keine Materialbeschaffung, keine Telefonate (Eltern, Jugendamt, Berufsberatung), kein Gutachten, kein Ausflug, keine Teambesprechung… Und diese ganzen Listen (Fehlstunden, Notenlisten, Praktikumslisten usw.), die man erstellen und pflegen muss, sind auch nicht zu verachten.

    Willst du mir ernsthaft unterstellen, dass ich das alles in 170 Stunden pro Jahr schaffe? Mehr Zeit hätte ich dafür nämlich nicht mehr, wenn ich die 1500 Stunden annähme, die du behauptest, die wir arbeiten würden?
    170 Stunden wären verteilt auf 40 Unterrichtswochen 4,25 Stunden. Dass das nicht zu schaffen ist, sollte dir einleuchten.

    Nun ist es tatsächlich so, dass ich nicht jede Stunde einzeln vorbereite, sondern immer ganze Reihen, daher kann ich nicht ermessen, wie lange ich eine einzelne Stunde vorbereite, aber du darfst mir ruhig glauben, dass das schon deutlich diese Zeit überschreitet.
    Ich habe das letzte Schuljahr mit einem Zeiterfassungsprogramm mal nachgehalten, wie lange ich denn nun wirklich arbeite, da ich beim Arbeiten nicht auf die Uhr gucke, sondern eben meine Arbeit erledige und es daher selber nicht wusste. Ich kam auf nicht ganz 2000 Stunden. Das ist etwas mehr als 1800 Stunden und deckt sich übrigens auch fast mit dem Gutachten, dass die Landesregierung in NRW vor einigen Jahren bei Mummert&Partner; in Auftrag gab.
    Ich muss mich also für nichts schämen und schon gar nicht dafür, dass ich mehr verdiene als du mir zubilligen würdest. Ich bin sogar der Meinung, dass ich noch ein Schüppchen mehr verdiene als A12. Ob sich darüber Leute beschweren, die nicht einmal wissen, was an diesem Beruf noch alles dranhängt, ist mir ziemlich egal… und mit Verlaub: Du scheinst wirklich gar nichts davon zu verstehen. Für meine Ferien schäme ich mich übrigens auch nicht, wenn sie denn welche sind. Ich habe genug Wochenenden und Nächte gearbeitet. Einen guten Teil der Ferien arbeite ich eh.
    Dieser Unsinn von Arbeitsdiensten während der Ferien (AG-Betreuung, Nachhilfe und Ausflugsbetreuung) macht mich zudem wütend und zeigt einmal mehr, dass du nicht weißt, wovon du sprichst. Wüsstest du es, müsste ich dir Boshaftigkeit unterstellen.
    Ich arbeite wirklich genug für mein Geld und meine Ferien. Und ein Einzelfall oder die rühmliche Ausnahme bin ich nun wirklich nicht.

    schrieb Schülerfreund am

  • #312

    @Michi:

    Schon einmal daran gedacht, dass sich ein Lehrer zu Berufsbeginn als Referendar (also genau dann, wenn dein TVöD-E13 mit knappen 1900 Euro netto nach seinem Studienabschluss anfängt) erst einmal zwei Jahre mit knapp 1100 netto zufriedenstellen darf?

    Diese 800*24=19200 Euro Unterschied in den ersten beiden Jahren müssen erst einmal aufgeholt werden.

    Nebenbei: Sollte besagter wissenschaftlicher Mitarbeiter seine Promotion verfolgen, sollte er eher dankbar sein, dass ihm die Steuerzahler (darunter natürlich auch die Lehrer) sein privates Hobby (von einigen auch “Forschung” genannt) so großzügig finanzieren.

    Aber sollte besagter wissenschaftlicher Mitarbeiter merken, dass die Forschung nichts für ihn ist (oder er nichts für sie), kann er ja immer noch in die Wirtschaft wechseln. Oder noch einmal auf Lehramt studieren und dann ebenfalls Beamter werden. Dann muss er auch nicht mehr so neidisch sein.

    schrieb Mister M. am

  • #313

    Lieber M,

    > Vielleicht lieber einmal etwas informieren, bevor > man hier seinen Vorurteilen freien Lauf lässt.

    Das vermisse ich bei Dir ebenfalls. 46h sind viel für Dich? Du scheinst keine Erfahrung in Nicht-Beamten-Jobs zu haben. Du bringst mich zum Lachen =)

    Und wie man als TöV-13-WiMi auf 2200 Einstiegsgehalt kommen soll, ist mir auch schleierhaft. Du lebst weit weg von den üblichen Gehältern. Wie Du schon schreibst, nur die Schweiz und Luxemburg zahlt Lehrern noch mehr. In der Linie mit Kindergärtnern, Kita-Mitarbeitern und Wimis sind Lehrer einfach deutlich überbezahlt.

    Lieber Schülerfreund,
    scheinbar bist du ein recht fleissiger Lehrer, aber bei zb 20 Wochenstunden und nochmal so viel Zeit für Vor und Nacharbeit würdest Du gerade mal auf 1500 h kommen. Dann noch die Job-Garantie-Privileg (ja, nur für verbeamtete), und das für 2200 NETTO Einstiegsgehalt. Die Konditionen sind eigentlich einzigartig. Genau deshalb entbrennt die Diskussion zum Lehrergehalt ja immer wieder.

    Ich bleibe dabei: Mit 1800 netto-Einstiegsgehalt wäre das Gehalt angemessen und niemand würde sich beschweren.

    schrieb Michi am

  • #314

    @Mister M.

    Rationale Argumente helfen hier leider auch nicht weiter ;-)

    Ich muss dich/Sie aber korrigieren. Meine letzte Fortbildung begann Freitags um 15 Uhr und endete am Sonntag um 17 Uhr. Da sie in meiner Nähe stattfand, konnte ich fahren und hatte neben den Kursgebühren von 180 Euro wenigstens keine Übernachtungskosten. (Fortbildungen während der Unterrichtszeit kenne ich nicht.)
    Jedoch war das zeitlich alles etwas ungünstig, weil ich am selben Wochenende Mathearbeiten korrigieren musste und daher am Montag dann ziemlich platt war - egal, es war halt so.

    Zum Thema Arbeitsmittel:
    Ich habe gestern mit einer Freundin telefoniert (während ihrer Arbeitszeit), die fast das Doppelte von meinem Gehalt hat. Sie konnte sich gar nicht darüber beruhigen, dass ich mein eigenes Notebook in der Schule benutze, weil die zwei Computer im Lehrerzimmer für 40 Kollegen nicht ausreichen. Sie bekommt ein Laptop gestellt, das sie auch privat nutzen darf. Sie meinte, dass in ihrem Unternehmen, niemand unter den Bedingungen bereit wäre zu arbeiten.

    Wer 1500 Euro netto als Gehalt für uns angemessen hält, den kann ich aber nun wirklich ernst nehmen. Wer uns in den Ferien noch mal 8 Wochen arbeiten schicken möchte (wir könnten ja auch mal Spargel stechen oder Laub aufsammeln), der hat nicht die geringste Ahnung von dem Beruf.

    Übrigens: Ich habe die letzten Osterferien Praktikumsmappen, zwei Klassensätze Deutsch- und einen Klassensatz Mathearbeiten korrigiert - ungefähr 75 Stunden.
    Nach Abzug der Feiertage hat jemand, der keine Ferien hatte in dieser Zeit bei einer 41 Stunden Woche 65,6 Stunden zu arbeiten gehabt. Wo bitte hatte ich also Ferien????? Im Gegenteil, manche von uns schaffen es sogar innerhalb der Ferien, Überstunden zu produzieren. Ähnlich ist das fast immer in den Weihnachts-, Oster- und Herbstferien, da ich doppelte Korrekturfach- und Klassenlehrerin bin. Brauchbar sind die Sommerferien, in denen ich nur die letzte Ferienwoche in der Schule bin. Welchen Kollegen geht es da anders?

    Wenn ich 1500 Euro verdienen würde, würde ich sofort kündigen. Allein so etwas vorzuschlagen, zeugt schon von einer Geringschätzigkeit und Ignoranz, zu der mir nichts mehr einfällt.

    @Michi
    Bei einer 41 Stundenwoche muss jeder Angestellte etwa 1800 Stunden im Jahr arbeiten. Diese Messlatte reiße ich schon innerhalb der Schulzeit locker. Die Zeit, die ich noch zusätzlich in den Ferien sitze (mal mehr, mal weniger, aber ich sitze immer), kommt als kleines Geschenk ans Land noch oben drauf. Warum sollte ich in den Ferien dann noch mehr Aufgaben übernehmen?

    schrieb Schülerfreund am

  • #315

    “Das sind schon Luxus-Probleme, die Euch umhertreiben… Dass Ihr Eueren PC selber kaufen müsst, weil die Schule es nicht tut. Das kann man bei 2200 NETTO-Anfangsgehalt als verbematete Grunschullehrerin auch.”

    Jeder Arbeitnehmer hat ein Recht darauf, dass ihm der Arbeitgeber die notwendigen Arbeitsmittel zur Verfügung stellt, nur Lehrer scheinbar nicht… Aber eigentlich kein Problem: Ich kenne auch Kollegen, die machen ihren Unterricht strikt aus dem Lehrbuch und Klausuraufgaben werden handschriftlich geschrieben und dann nur fotokopiert. Insofern muss der Arbeitgeber wirklich keinen PC zur Verfügung stellen…

    “Ich bleibe dabei: Im Vergleich zu anderen Lehr- Und Bildungsberufen sind Lehrer zu gut bezahlt. Europaweit übrigens mit die höchsten Löhne. Wieso sollte das nicht deutlich gekürzt werden und mit der selben Summe mehr Lehrerstellen geschaffen werden? Wieso nicht 1500 NETTO am Berufsbeginn?”

    Klar, dann hat man nur noch Idealisten und Weltverbesserer im Lehrerberuf (und nebenbei bemerkt noch weniger Männer). Jeder und jede mit etwas überdurchschnittlicher Intelligenz wird dann zudem etwas anderes studieren.

    “Wieso Fortbildungen in der Arbeitszeit und damit Lehrausfall generieren?”

    Unsinn. Die finden sowieso fast ausnahmslos am Nachmittag statt, bis auf ganz wenige Ausnahmen.

    “Wieso lehrfreie Zeit als Urlaub für die Lehrer? In den 13 Wochen kann man auch andere Tätigkeiten fordern - 8 Wochen davon zb Nachhilfe, Ferien-AGs, Ausflugsbetreuung, etc.”

    Diverse Arbeitszeitmodelle (Mummert & Partner) begründen die hohe Arbeitsbelastung während der Nicht-Ferienzeit (> 46 Stunden pro Woche) genau damit, dass die Lehrer in den Ferien nichts tun brauchen.

    “Europaweit haben deutsche Lehrer mit das höchste Einkommen… ich sehe sie weiterhin in einer Linie mit Kindergärtnerinnen, Erzieherinnen und Wissenschaftlichen Mitarbeitern—uns damit als überbezahlt.”

    Luxemburger und Schweizer Lehrer verdienen deutlich mehr. Englische Lehrer bekommen Zusatztätigkeiten (wie Klausur-Korrekturen) bezahlt. Bei den deutschen Lehrern ist alles inklusive. Zudem haben die deutschen Lehrer europaweit mit die höchsten Unterrichtsverpflichtungen. Und wissenschaftliche Mitarbeiter werden bei gleichem Status genauso wie Lehrer bezahlt.

    Vielleicht lieber einmal etwas informieren, bevor man hier seinen Vorurteilen freien Lauf lässt.

    Vorschlag: Wenn man unbedingt an der Schule sparen will, warum dann nicht so, wie es aktuell einige US-Bundesstaaten wegen der Finanzkrise tun:
    Man zahlt den Lehrern ein Fünftel weniger Gehalt und lässt dafür einen Unterrichtstag pro Woche komplett ausfallen. Eine echte Win-Win-Situation: Schüler und Lehrer freuen sich über mehr Freizeit und der Staat spart Geld.

    schrieb Mister M. am

  • #316

    Das sind schon Luxus-Probleme, die Euch umhertreiben… Dass Ihr Eueren PC selber kaufen müsst, weil die Schule es nicht tut. Das kann man bei 2200 NETTO-Anfangsgehalt als verbematete Grunschullehrerin auch.

    Ich bleibe dabei: Im Vergleich zu anderen Lehr- Und Bildungsberufen sind Lehrer zu gut bezahlt. Europaweit übrigens mit die höchsten Löhne. Wieso sollte das nicht deutlich gekürzt werden und mit der selben Summe mehr Lehrerstellen geschaffen werden? Wieso nicht 1500 NETTO am Berufsbeginn?

    Wieso Fortbildungen in der Arbeitszeit und damit Lehrausfall generieren?

    Wieso lehrfreie Zeit als Urlaub für die Lehrer? In den 13 Wochen kann man auch andere Tätigkeiten fordern - 8 Wochen davon zb Nachhilfe, Ferien-AGs, Ausflugsbetreuung, etc.

    Europaweit haben deutsche Lehrer mit das höchste Einkommen… ich sehe sie weiterhin in einer Linie mit Kindergärtnerinnen, Erzieherinnen und Wissenschaftlichen Mitarbeitern—uns damit als überbezahlt.

    schrieb Michi am

  • #317

    “Zu Lasten der Schüler”

    Wir tragen gar nichts auf dem Rücken der Schüler aus. Es ist nur perfide, welche Scheinargumente sogar schon von Lehrern angenommen worden sind, um die Missstände auf dem Rücken der Lehrer auszutragen.

    schrieb Schülerfreund am

  • #318

    @Mister M.
    DANKE!!! So ist es. Besonders treffend: “pathologischer Schuldkomplex”.

    Ich stelle aber bei einigen ein allmähliches Umdenken fest - glücklicherweise.

    schrieb Lehrer am

  • #319

    “Zu Lasten der Schüler”...

    Nach dieser Logik dürften weder Ärzte, Kindergärtnerinnen, Lokführer, Piloten, noch dutzende anderer Berufsgruppen sich für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen oder mehr Geld einsetzen.

    Außerdem: Nicht die Lehrkräfte handeln “zu Lasten der Schüler” sondern Politiker und Ministerien. Der Schuldkomplex unter Lehrern und Lehrerinnen scheint mittlerweile pathologische Dimensionen anzunehmen.

    Nicht die Lehrer und Lehrerinnen haben überfüllte Schulklassen, vergammelte Schulgebäude, fehlende Sozialpädagogen und Schulpsychologen, Arbeitszeiterhöhungen ohne Gehaltsausgleich, Streichungen von Urlaubs- und Weihnachtsgeld, irrsinnige Gerichtsentscheide (Nichtanerkennung des Arbeitszimmers), andauernde Gehaltserhöhungen unterhalb der Inflationsrate und Länderhaushalte ohne Rückstellungen für Pensionslasten zu verantworten, sondern die Politiker und die Ministerien. DAS muss man immer wieder deutlich kommunizieren und zwar gegenüber allen Beteiligten.

    schrieb Mister M. am

  • #320

    @der ganz andere
    Genau da ist das Dilemma: Aber müssen wir immer alles allein machen? Wir haben 25 SchülerInnen, +- 25 Elternpaare (oder 50 Einzeleltern) pro Klasse. An einer kleineren Schule das Ganze mal 8 bis 10, also bestimmt 700 bis 800 Menschen, damit ca. 2000 bis 4000 Menschen pro Gemeinde (bei schätzungsweise 3 bis 5 Schulen/Gemeinde)
    Nur wenn dieses Volk mitzieht, verdient es eine Änderung - wenn es nicht mitzieht, verdient es den Sparstatus - und alle damit verbundenen Konsequenzen.
    Wir sind hier relativ machtvolle Multiplikatoren, die die Politiker und Verwalter das Fürchten lehren könnten - wenn wir es uns zutrauen und nicht immer die Christophorusse für misslungene Finanz- bzw. Schulpolitik mimen wollen.
    Wenn ich 1000 EUR mehr monatlich auf dem Konto habe, werde ich das gerne auch ändern, wenn aber mein Privatleben schon sparen kennt, weshalb denn für einen Dienstherrn, dem es selber nicht Wert ist, vernünftig zu finanzieren???

    schrieb Lehrer am

  • #321

    Vielleicht ist mein Enthusiasmus einfach (noch) größer als der deine, aber nachdem solche Maßnahmen massiv zu Lasten der Schüler gehen, mag das vielleicht ein Weg sein, um “die Bevölkerung” zu mobilisieren und “die Bildungspolitik” auf längere Sicht ad absurdum zu führen - aber es kann doch nicht sein, dass wir das auf dem Rücken der Schüler austragen!
    Da muss es doch noch einen Mittelweg geben?!?

    VG
    Christian

    schrieb der ganz andere am

  • #322

    @Noch ein Kommentar:
    Ich habe meine Masßnahmen bereits vor 1,5 Jahren beschlossen und ziehe sie durch: Ich schaffe keinerlei Unterrichtsinfrastruktur mehr aus der eigenen Tasche an, zumal Rückerstattungen sogut wie nie erfolgen. (Ersparnis: EUR 80-100 monatlich!)
    Resultat ist fatal: Ich unterrichte oft mit dürftigem und v.a. wenig individualisiertem und nicht zeitgemäßem Material, da meine Zeit, eigene Materialien herzustellen, dadurch nicht gewachsen ist.
    Hier traut sich tatsächlich niemand, etwas dagegen zu machen. Ich möchte auch die Schulleitung sehen, die sich hier zu Maßnahmen traut. Dagegen überlegen sich aber auch mehr und mehr KollegInnen, sich in dieser Richtung zu bewegen.
    Hier hat jede/r von uns die Möglichkeit, selber aktiv zu werden anstatt zu reden oder nur schriftlich zu lavieren.

    schrieb Lehrer am

  • #323

    Wir können ja schon mal froh sein, dass der Staat das Bildungsetat erst einmal doch nicht kürzen wird.  :o)

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #324

    @Schülerfreund:
    Rationale Argumente helfen hier nicht weiter. Man braucht halt seine Sündenböcke für gesellschaftliche und wirtschaftliche Fehlentwicklungen. Das war in Deutschland schon immer so.

    schrieb Mister M. am

  • #325

    So, das Thema ist nun schön rundherum diskutiert. Aber was machen wir nun?
    Demonstrieren?

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #326

    @Redaktion

    Sorry, aber wo lag meine Beschimpfung?

    @Noch ein Kommentar
    Es sollte sicher diskutiert werden, jedoch mutet es mich immer etwas befremdlich an, wenn Leute diskutieren, die nur von Neid getrieben sind, nur auf Lehrer-Bashing aus sind und von der Realität im Schuldienst keine Ahnung haben. Was aber besonders auffällig ist, dass es einigen gar nicht um eine Diskussion geht, sondern nur ihr Mütchen kühlen wollen. Auf Inhalte wird meist gar nicht eingegangen. Ich habe schon oft gefragt, wenn jemand sich so sehr z.B. über unsere “Privilegien” beschwert, was das denn sein soll. Dann wurden mir ein paar Schlagworte beantwortet. Wenn ich diese aber entkräftet habe, kam nichts mehr mit Inhalt.

    Anreize:
    In Zeiten, in denen eh schon nicht genug bereit sind, Lehrer zu werden, ist die Frage, ob es sinnvoll ist, noch mehr an den Gehältern der Lehrer zu sparen. Die Gehälter sind in den letzten Jahren schon ganz schön zusammen geschrumpft. Nach einer Studie des DIW (obwohl ich solche Studien selbst immer kritisch sehe) haben z.B. Hauptschullehrer in den letzten Jahren einen Reallohnverlust von 21% hinnehmen müssen.

    Ausbildung:
    Darüber ließe sich ganz sicher diskutieren, jedoch hat doch kaum einer dieser Lehrer-Basher hier eine Ahnung, wie die ist.
    ich sehe allerdings hier durchaus Diskussionsbedarf, da das Studium nicht wirklich auf den Alltag vorbereitet.

    Freiraum:
    Können Sie hier etwas konkreter ausführen, was Sie meinen?

    Gehalt:
    Die Gehälter von Lehrern sind sehr unterschiedlich. Es gibt solche, die wirklich gut verdienen, aber es gibt auch sehr viele (besonders angestellte Lehrer in der Sek I, die gehen mit verdammt wenig nach Hause.
    Ansonsten sollte auch mal erwähnt werden, dass wir verhältnismäßig viel Geld zurück in die Schule tragen.
    Vielleicht sollte man auch mal berechnen, wie viel wir unserem Arbeitgeber ersparen, da er uns keinen Arbeitsplatz ausstattet, den wir dann zu Hause auf eigene Kosten einrichten und inzwischen noch nicht einmal mehr steuerlich absetzen können.

    Stellung der Lehrer in der Gesellschaft:
    Die kann man ja hier ganz gut erkennen. Neid in wirtschaftlich schlechten Zeiten. Im Zweifel ist der Lehrer immer Schuld.

    Arbeitsumstände:
    Davon könnte ich ein Liedchen singen. Deckenplatten können einem durchaus mal um die Ohren fliegen. Es fordert schon den ganzen Menschen, wenn man an einer Hauptschule Trigonometrie unterrichten muss/möchte und dabei auch noch die Schüler erreichen will, die ganz andere Interessen und Sorgen haben… und manchmal auch vollgedröhnt im Unterricht abhängen.
    In diesem Beruf kann man nicht einfach “abarbeiten”. Wir gehen immerhin mit Menschen um, die wir (oft gegen ihren Willen) so gut es geht in Leben schicken wollen.

    schrieb Schülerfreund am

  • #327

    So sehe ich das auch. Wer zu wenig verdient hätte ja CEO werden können. Ist doch ganz einfach.

    Man darf aber nicht vergessen, dass es hier eigentlich darum geht unsere Kinder zu bilden (und ein wenig zu erziehen) und damit die Grundlage für die Zukunft unseres Landes zu schaffen. Die Frage ist ob es genügend Anreize, Ausbildung und Freiraum für die Lehrer gibt, um das notwendige hohe Bildungsniveau zu schaffen. An der Stelle ist das Problem und ein Teil davon ist das Lehrer Gehalt. Dazu sollten auch die Stellung der Lehrer in der Gesellschaft, die Arbeitsumstände und die Art der Ausbildung mitdiskutiert werden.

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #328

    @Michi
    So viel Neid, mein Gott!

    zensiert, bitte keine Beschimpfungen, danke.
    Redaktion 04.07.2010

    schrieb Schülerfreund am

  • #329

    Wieso stehen Lehrer oder andere Beamte überhaupt ständig in einer Situation, in der sie sich für ihre Bezahlung rechtfertigen müssen?

    Es steht jedem Schulabgänger und jedem Berufswechselwilligen (in jedem Bundesland) frei, sich seinem Schulabschluss und seinen Zeugnisnoten entsprechend für einen Beruf zu entscheiden, der ihm je nach individueller Ziel- und Schwerpunktsetzung liegt:
    Karrierechancen, Umgang mit Menschen / Tieren, Ansehen, viel Geld, Technik, Menschen / Tieren helfen, berufliche Sicherheit, Umgang mit Finanzen, Buchhaltung oder was noch alles wichtig und interessant für einen sein kann…

    Dank den Segnungen des Internets fällt das früher mühselige Anfordern von Broschüren nahezu weg: Verdienstmöglichkeiten, Berufsanforderungen, Einstellungsvoraussetzungen können von jedem zeitnah abgerufen werden.

    Warum werden dann doch so wenig Lehrer oder Beamte, wenn sie dann hinterher auf die, die diesen (unter Schulabgängern oft als “stinklangweilig und öde” bezeichneten Weg eingeschlagen haben, nur neidisch sind?

    Dass manche Bundesländer mehr, andere weniger verbeamten, ist oft vorher bekannt, hängt sicher auch von Wahlversprechen, Finanzen, Abschlussnoten, gefühltem Bedarf, etc. ab - ist aber auf keinen Fall die Schuld derer, die sich für diesen Berufsweg entschieden und ihn erfolgreich durchgezogen haben. Es ist auch nicht ihnen anzulasten, in einen Prüfungsjahrgang mit großzügigen Anstellungschancen gefallen zu sein.

    Ich kann mich nicht ständig beklagen, dass andere Berufe, die aus irgendwelchen Gründen für mich nicht in Frage gekommen sind, “besser gestellt” sind, als meiner.
    Ich entscheide mich für ein Berufsbild, bewerbe mich, der zukünftige Arbeitgeber stellt die Bedingungen - so läuft es! Wenn ich weiß, dass ein Bundesland nur einen geringen Prozentsatz ihrer Lehrer verbeamtet kann ich nur arbeiten, hoffen, einen Wechsel in ein anderes Bundesland versuchen (Ballungsräume und Brennpunkte suchen immer!) - oder einfach mal die Klappe halten, weil mir rechnerisch klar gewesen sein müsste, dass ich auch zum größeren Prozentsatz gehören könnte.
    Ist in Firmen, die von zehn Azubis nach der Lehre nur zwei übernehmen, genauso.

    schrieb kathi am

  • #330

    Wieso werden Lehrer stehts mit Ingenieuren verglichen? Ich sehe Lehrer in einer Reihe mit Kindergärtnern und Wissenschaftlichen Mitarbeitern, die die Lehre an Unis machen. Wie kann es sein, dass Lehrer so unverschämt viel mehr verdienen.

    Schon alleine, dass die gesellschaft stets die Lehrergehälter und Privilegien diskutiert, zeigt doch, dass hier das Verhältnis nicht mehr stimmt. Ja, in anderen Bereichen trifft das sicherlich auch zu: übertriebene 6-stellige Bänker-Boni oder Hartz4-Aufstockung werden genauso diskutiert, weil das Verhältnis zum Arbeitswert nicht stimmt.

    Wie Chris schon schreibt: Bei 1500 netto würde sich niemand über beamtete Lehrer beschweren.

    schrieb Michi am

  • #331

    Das mit den Überstunden bei den Ingenieuren ist schon richtig. Ob die auch immer zu verlängertem Urlaub führen, ist fraglich. In meinem Fall sind Überstunden mit dem Gehalt abgeglichen. Je nach Projekt kann ein Arbeitstag auch mal 30 Stunden dauern oder über Wochen jede Nacht erst um Eins enden. Da mir mein Beruf mir Spaß macht, ist das nicht so tragisch. Zwischen den Projekten gibt es auch Luft zum entspannen und ich habe als Projektmanager die Freiheit zu arbeiten wann und wo ich möchte.

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #332

    @Christian: “Aufgrnud dieser Tätigkeiten muss er weniger Stunden unterrichten (die Überlegung ist, dass er ja trotzdem seine volle Arbeitszeit beschäftigt ist).”

    Und das wär auch immer schön. Bei uns ist es hingegen so, dass man ZUSÄTZLICH zum vollen Stundendeputat noch Aufgaben aufgedrückt bekommt, die pro Woche mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Unterrichtsstunden-Ermäßigung gibts bei uns nur noch in absoluten Ausnahmefällen!

    schrieb C. am

  • #333

    @Dibbel Insch:
    “beileibe nicht alle Lehrer arbeiten dieses Arbeitspensum im auch vollen Umfang ab. Da gilt es auch oft, den Weg des kleinsten Widerstandes zu nehmen… das war schon in meiner Schulzeit so.”

    Und nur weil´s einige schwarze Schafe gibt, sollen alle anderen mit bestraft werden? Leben wir in einem Rechtsstaat oder nicht?
    Im Übrigen trügt auch oft der Schein: Nahezu jeder Lehrer muss heutzutage Zusatzaufgaben erledigen (AG´s, Betreuung irgendwelcher technischer Geräte, Fachbetreuung etc.). Aufgrnud dieser Tätigkeiten muss er weniger Stunden unterrichten (die Überlegung ist, dass er ja trotzdem seine volle Arbeitszeit beschäftigt ist).
    Und viele Lehrer, auch die, die schon länger im Job sind, arbeiten bis spät in die Nacht, um etwa Korrekturen noch termingerecht fertig zu bringen.
    Von wegen “um 14 Uhr zu Hause und Feierabend” - neeee, das ist nur eine Pause, um den zweiten Teil des Arbeitstages in Angriff zu nehmen! Wie das dann ausschaut, wenn man einen Vollgepfropften Schultag hatte, der bis nachmittags um 16 Uhr dauerte, brauch ich nicht auszuklamüsern, oder?

    VG
    Christian

    PS: Ich weiß, auch Ingenieure arbeiten viel…oft so viel, dass sie am Jahresende wochenlang freinehmen müssen, um ihre Überstunden abzuleisten.

    schrieb der ganz andere am

  • #334

    In erster Linie ist man Lehrer nicht wegen des Geldes, sondern wegen des Berufs. Bei den Ingenieuren ist das sicher genauso. Wenn ich reich werden wollte, hätte ich bestimmt nicht die Ingenieurslaufbahn gewählt.
    Das Problem ist nur, dass das Gehalt für viele Lehrer - und auch bei vielen Ingenieuren - einfach zu niedrig ist. Zu niedrig in diesem Sinne bedeutet
    a) Es lässt sich gerade so davon leben
    b) Die Differenz zu anderen Berufsgruppen mit niedrigeren Anforderungen an die Ausbildung oder Berufsbelastung ist zu klein

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #335

    @Mister M. “Die Zahl der Privatschulen und Schulbuchverlage ist überschaubar.”

    ... und die Privatschulen zahlen im Übrigen meines Wissens fast alle schlechter als die staatlichen. Bei den Schulbuchverlagen wird es ähnlich sein!?

    schrieb C. am

  • #336

    @Dibbel Insch:
    “Im Übrigen bekomme ich 1850 Euro netto als Dipl.Ing bei einem mittelständigen Unternehmen in Rheinland Pfalz - bei fast 15 Berufsjahren (ich verdiene viel mehr, kriege es aber nicht ) .”

    Und daran sind jetzt die Lehrer schuld? Wieso wechseln Sie nicht ihren AG (oder haben ihn nicht früher gewechselt), wenn Sie so unzufrieden mit Ihrem Gehalt sind?

    Den Luxus des AG-Wechsels haben Lehrer übrigens de facto praktisch nicht, wenn sie in ihrem Beruf bleiben wollen: In allen Bundesländern sind die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung ähnlich, private AG sind für die Masse der Lehrer kaum relevant: Die Zahl der Privatschulen und Schulbuchverlage ist überschaubar.

    schrieb Mister M. am

  • #337

    Nun, die Zusammenfassung des “ganz anderen” in allen Ehren, aber beileibe nicht alle Lehrer arbeiten dieses Arbeitspensum im auch vollen Umfang ab. Da gilt es auch oft, den Weg des kleinsten Widerstandes zu nehmen… das war schon in meiner Schulzeit so.

    In der freien Wirtschaft bekäme er(sie) dann wohl auch Probleme.
    Als Lehrer eher nicht.

    Im Übrigen bekomme ich 1850 Euro netto als Dipl.Ing bei einem mittelständigen Unternehmen in Rheinland Pfalz - bei fast 15 Berufsjahren (ich verdiene viel mehr, kriege es aber nicht :-) ) .

    schrieb Dibbel Insch am

  • #338

    Genau!
    Es sind zwar nicht alle Lehrer gleich, aber im Wesentlichen stimmt das so.
    Nur mit dem Thema “Erziehung” bin ich nicht einverstanden. Ich denke der Lehrer hat heute garnicht die Möglichkeit seine Schüler zu erziehen. Welche Mittel sind denn da geblieben?

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #339

    Ein paar Irrtümer, die mir aufgestoßen sind:
    - Lehrer GEHEN mit 1500 brutto heim - sofern sie reine Fachlehrer mit 3/4 oder gar 1/2 Stelle sind (früher: Aushilfslehrer, derzeit in Mathe und Physik dringendst gesucht).
    - Lehrer HABEN einen Erziehungsauftrag, der ÜBER dem Bildungsauftrag steht.
    - aus den Schülern sollen irgendwann mal Berufstätige werden, darunter möglichst viele Ingenieure. Also, wie wäre es, bezahlen wir die Lehrer so, wie´s so mancher Ingenieur befürwortet, und beklagen dann mal wieder, dass es zu wenig Ing.nachwuchs gibt?
    - “Lehrer kann jeder” - ganz toll, der Spruch. Besonders lecker der Nachsatz: “Ingenieur muss man studieren”. Hat der Herr Ingenieur zu lange in China gearbeitet, oder hat er nicht mitbekommen, dass hierzulande Lehrer oft sogar länger studieren müssen als Ingenieure?!?
    - viele Lehrer wollen NICHT verbeamtet werden - eben weil ihnen dann der Ministerialbeauftragte, der Staat oder wie auch immer ständig im Nacken sitzt und ihm erzählen will (und kann), wie er seinen Job zu machen hat. Die fragwürdige “Sicherheit” der Beamtenpensionen wurde auch schon angesprochen.
    - Lehrer haben kein schlechtes Einkommen. Allerdings auch kein besonders gutes, vor allem in Anbetracht der Arbeitszeit, die sie haben. Denn zu den Unterrichtsstunden (da der Nachmittagsunterricht sich immer mehr breit macht, kommen nur wenige Lehrer regelmäßig um 14 Uhr nach Hause) kommen noch die Stunden für Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie Korrekturen. Bloß mal ein kleines Rechenbeispiel: Für eine Klausur im Fach Deutsch (Umfang 4 Seiten = Mittelstufenniveau) braucht man für eine sinnvolle Korrektur etwa 1 1/2 Stunden. Das Ganze mal 32 (Maximalstärke einer Klasse - oft genug als Sollstärke verstanden), heißt 48 Stunden Korrekturen für EINE Deutsch-Klausur. Der normale Deutschlehrer hat aber mindestens zwei Deutschklassen, die alle zwei Schulaufgaben pro Halbjahr schreiben. Kommt dann noch eine Abitur-Korrektur (Umfang pro Arbeit bis zu 10 Seiten) oder Jahrgangsstufentest-Korrektur dazu, dann brauch ich nicht vorrechnen, wie lange man dafür braucht.

    Zusammengefasst:
    Lehrer haben die Verantwortung für die Ausbildung und teilweise auch für die Erziehung der Jugend. Schon allein dafür müssten sie gut bezahlt werden, schließlich verlassen wir uns drauf, dass die heutige Jugend mal unsere Renten bezahlt.
    Lehrer arbeiten um die 60 Stunden pro Woche, all in all.
    Lehrer haben eine akademische Ausbildung.
    Das Beamtentum kann man so und so sehen. Positiv gesehen bedeutet es, berufliche Absicherung bis zum 65.Lebensjahr. Danach gibt´s eine nicht allzu üppige Pension.

    Fazit: Lehrer sind NICHT überbezahlt, eher das Gegenteil, da mag der Stammtisch diskutieren, wie er mag.

    Allerdings sind auch Ingenieure (technische, Maschinenbauer, z.B.) nicht unterbezahlt, denn auh bei ihrer Ausbildung und bei ihrer Verantwortung müssen sie einigermaßen bezahlt werden, sonst wandern sie ja ab.

    schrieb der ganz andere am

  • #340

    Die Lösung ist eigentlich einfach und würde auch Leuten wie @chris entgegenkommen:

    Grundgehalt von €1500 netto und zusätzlich 5€ Hörergeld pro Schüler und Unterrichtsstunde, zu finanzieren über ein monatliches Schulgeld von €600, das die Schüler zu entrichten haben. Dabei können sich die Schüler ihre Lehrer frei wählen (solange noch einer in den Klassenraum reinpasst, sonst wird ausgelost).

    So hat man einen Leistungsanreiz für die Lehrer (sehr gute Lehrer kommen so endlich auf einen ähnlichen Tagessatz wie Spitzenkräfte in der “freien” Wirtschaft) und den Schülern wird der Wert der Bildung wieder bewusst!

    schrieb Mister M. am

  • #341

    @chris
    “Würden Lehrer mit 1500 netto heim gehen (inklusive der Privilegien “auf Lebenszeit”), wäre niemand sauer auf sie.”

    Stimmt. Aber dann gäbe es auch bald keine mehr, denn keiner nimmt ein mehrjähriges Studium und diesen Beruf mit allen seinen Härten auf sich (ja, da kannst du natürlich wieder ableugnen, dass diese tatsächlich existieren…) um dann das Gleiche zu verdienen wie jemand nach Realschulabschluss mit durchschnittlicher Lehre wie z.B. ein Mechatroniker- oder KFZ-Mechaniker-Geselle.
    Fazit: Würden ALLE Menschen mit 1500 netto heim gehen, wäre NIEMAND mehr auf jemand anderen neidisch und alles wäre gut, oder? Fragt sich nur, wer dann die ganzen anspruchsvollen Tätigkeiten ausüben soll, die mehr Ausbildung und Aufwand erfordern. Wäre ja jeder dumm, der sich besonders anstrengt.
    Empfehlung: Lehramtsstudium nachholen und alle diese Privilegien selbst genießen. Aber vermutlich bist du selbst so fleißig, dass du mit einem solch anspruchslosen Studium und Beruf völlig verkümmern würdest.

    schrieb C. am

  • #342

    Ich kenne genug Lehrer in meinem Umfeld, die ab 14 Uhr zuhause sind. Ja, die haben dann einen vollgequatschten Kopf, ja die müssten auch noch Untericht vorbereiten und machen sich vor einem Lehrerabend in die Hose. Sie sind fast alle verbeamtet und damit absolut überbezahlt. Neiddebatte - ja, das ist das. Dass diese Diskussion stets aufflammt zeigt doch, dass Lehrer zu gut verdienen. Würden Lehrer mit 1500 netto heim gehen (inklusive der Privilegien “auf Lebenszeit”), wäre niemand sauer auf sie. Aber so lange Politiker Angst vor der großen Lehrer-Wählergruppe haben…

    schrieb chris am

  • #343

    Es ist ja richtig, dass es anderen Menschen schlechter geht. Aber es gibt noch andere Leute denen geht es viel besser. Ich denke daran sollten wir uns orientieren.
    Und wenn es uns dann richtig gut geht, haben wir auch die Resourcen, um den Anderen zu helfen.

    Wir sollten aufwärts streben und nicht stehen bleiben, weil Andere es nicht zu unserer Ebene geschafft haben. Das ist der falsche Weg!

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #344

    hahaha, meine güte habt ihr hier alle Luxusprobleme!
    Wie heißt es? Wer keine Probleme hat, macht sich welche!?
    Regt euch mal alle ab. Ihr habt ein Dach über dem Kopf und genug zum Leben. So geht es nicht allen!
    Nicht jeder ist so priviligiert und bekommt die Chance seine Talente und Fähigkeiten zu entfalten und einen Beruf eigener Wahl zu ergreifen.
    Aber danke für die Witzvorstellung!

    schrieb Schüler am

  • #345

    Also ich bin Ingenieur und wollte frueher mal Lehrer werden. Was mich am Lehrerberuf stoert sind 2 Dinge:
    1. Die Abhaengigkeit vom Staat und Unflexibilitaet der Laufbahn bei niedrigen Gehaltsaussichten
    2. Die Art wie in den Schulen Lehrer mit Schuelern umgehen muessen. Erziehung ist ja nicht drin und die Bildung deshalb begrenzt

    Als Ingenieur in der freien Wirtschaft habe ich mit kleinem Gehalt angefangen und muss sagen, dass die Schritte zum groesseren Gehalt sehr klein sind (<3% p.a.) wenn man sich beruflich nicht veraendert. Und hier ist der grosse Unterschied zum Lehrer: Wenn ich mehr Geld verdienen moechte, suche ich mir eine Moeglichkeit. Es gibt wenig Grenzen. Zugegeben, das Risiko in der freien Wirtschaft abzusteigen ist gross, aber die Chance aufzusteigen auch. Die Sache kann man ja auch positiv sehen. Genauso verhaelt es sich mit der Mobilitaet. Bei den Lehrern ist das nicht so. Die haben nur begrenzte Moeglichkeiten sich zu veraendern.

    Als Lehrer muesste ich mir heute von meinen Schuelern viele Dinge anhoeren - oder sogar antun lassen - ohne eine Moeglichkeit zu haben dagegen vorzugehen. Mein Auftrag ist ja zu bilden und nicht zu erziehen. Das ist gerade in unserer heutigen Gesellschaft ein Problem, wo Grundwerte von Unternehmen und nicht vom Staat und oft auch nicht von den Eltern vermittelt werden. Mit dieser Form psychischer Belastung haette ich als Lehrer ein grosses Problem. Und an da fehlt auch die gerechte Bezahlung.

    Deshalb bin ich heute Ingenieur und arbeite wo es mir gefaellt (was zwar nicht einfach ist, aber immerhin erreichbar). Und irgendwann werde ich in Deutschland eine Privatschule aufmachen, meine Lehrer besser bezahlen, mit einem anderen Auftrag ausstatten als das der Staat tut und nachweisen, dass man mit solchen Massnahmen und dem richtigen Programm Kinder nicht nur gut bilden, sondern auch erziehen kann.

    schrieb Noch ein Kommentar am

  • #346

    Also bitte, Herr Dax-Ingenieur. Wir wollen doch hier nicht den qualifizierten Beruf des Ingenieurs mit dem des Lehrers vergleichen, oder? Lehrer kann schließlich jeder. Aber Ingenieur muss man studieren! Nur wenn man das nicht schafft, wird man eben Lehrer, wie wir alle wissen.

    Und das Beispiel des Luxemburger-Pädagogen ist auch nicht Ziel führend im Sinne einer objektiven populistischen Diskussion. Oder soll ich einmal vorrechnen, was ein typischer Lehrer in Burkina Faso verdient?

    schrieb Mister M. am

  • #347

    Hallo,
    Ich möchte noch ein wenig Öl ins Feuer dieser leidenschaftlichen Auseinandersetzung gießen und kurz einfügen, dass ein verbeamteter Lehrer in Luxemburg am Laufbahnende deutlich weit weit über 9000 EUR brutto nach Hause bringt, bei ansonsten ähnlichen Bedingungen als in Deutschland. Schön, gell?

    schrieb Ausländer am

  • #348

    Ich bin ein gelernter Ingenieur und bin zufällig auf dieser Seite gelandet, da mein Sohn die Absicht hat “auf Lehramt” zu studieren. Ich kann bei bestem Willen keine “überbezehlten” Lehrer entdecken, noch nicht mal in NRW. Wir klagen über den Bildungsstand unserer Kinder, wollen das aber zum Low-Cost Tarif haben? Als Ingenier in einem großen DAX-Unternehmen verdiene ich mit 16-jähriger Berufserfahrung bei 40-45h Woche zwischen 6 und 6,5T€ im Monat (Brutto natürlich). Ich erlebe es täglich, wie die Leistungen von vielen unserer Consulter in Abhängigkeit der Kosten voneinander abweichen. Wir geben aber user wertvollstes Gut, unsere Kinder, unsere Zukunft in Hände, denen wir Hungerlöhne (Entschuldigung an alle Lehrer) zahlen. Da muß man schon ein entschiedener Idealist sein, um diesen Beruf ergreifen zu wollen.

    schrieb Interresierter Ingenieur am

  • #349

    Ich bin A12er und ich beklage mich auch nicht.
    Aber ich wehre mich gegen Äußerungen, ich sei überbezahlt.
    Wenn einige glauben, mein Studium sei kein akademisches, dann ist das schlicht eine Unverschämtheit.

    Ich habe Sek II studiert, aber wegen der damaligen Stellensituation nur eine Stelle an der Hauptschule bekommen. Ich werde deshalb eben auch bezahlt wie ein Lehrer, der “nur” Sek I studiert hat. Das ist auch gar nicht das Problem.
    Selbst wenn ich “nur” Sek I studiert hätte, empfände ich das als Unverschämtheit.
    Um an ein Gymnasium zu kommen, müsste ich einen Laufbahnwechsel hinkriegen. So einfach geht das nicht. Obwohl mir damals geraten wurde, erst mal an der Hauptschule anzufangen, dann hätte ich schon mal den Fuß in der Tür. Jetzt komme ich nicht mehr weg. Ich will es auch gar nicht, denn ich arbeite inzwischen sehr gern an der Hauptschule.

    Es ist richtig, dass der intellektuelle Anspruch am Gymnasium ungleich höher ist. Dafür gibt es andere Anforderungen an dieser Schulform, die nicht zu verachten sind. Ob es aber gerechtfertigt ist, dass am Gymnasium mehr bezahlt wird und dafür auch weniger unterrichtet wird, wage ich zumindest für alle, die nicht in der Oberstufe unterrichten zu bezweifeln.

    (Ein kleiner Hinweis an Mister M.:
    Natürlich könnte ich in der Oberstufe unterrichten. Ich bin dafür ausgebildet. Das konnten Sie allerdings nicht wissen. Ich bin übrigens nicht dafür, dass die Hauptschule abgeschafft wird und die Aussicht auf eine höhere Besoldung brächte mich schon gar nicht zu dieser Ansicht.
    Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich genau da bleiben, wo ich bin, aber mit der angemessenen und gerechtfertigten Bezahlung: A13
    Dass nur Gymnasiallehrer A13 bekommen ist ein Relikt aus den Zeiten, in denen tatsächlich nur Gymnasiallehrer eine akademische Ausbildung hatten und alle anderen an einer Fachhochschule ausgebildet wurden. Heute gibt es aber zumindest in NRW nur die universitäre Ausbildung. Deshalb sollte auch das entsprechende Gehalt gezahlt werden. Aus Kostengründen wird aber gern nach Begründungen gesucht, Sek I-Lehrer als einzige Gruppe im öffentlichen Dienst unterhalb ihrer Ausbildung zu bezahlen. Dass sich das mal ändern wird, kann ich leider nicht glauben.)

    schrieb Schülerfreund am

  • #350

    Teile und herrsche. Schön, wie sich das Volk hier gegenseitig beharkt.

    Ich bin ein A13er und beklage mich nicht über mein Gehalt. Mein Bruder ist Ingenieur, auch ihn habe ich noch nie jammern hören. Meine Mutter ist Ingenieur, meine Schwester wiederum Lehrerin (Angestellte). Und alle haben wir uns lieb.

    schrieb Interessierter Leser am

  • #351

    Ich sags nur gerne noch einmal:
    - nicht alle Lehrer sind verbeamtet (Sachsen…)
    - auch hier gibt es Zwangsteilzeit
    - Arbeitsplatzsicherheit: Sachsen bedrohte DIESES Jahr alle Lehrer mit einer Änderungskündigung
    - Gehalt: ich als Gymnasiallehrer habe rund 1800€
    Wirklich ein unglaubliches Bombengehalt….

    schrieb TD am

  • #352

    @ullaz:
    Ich gehe nur einmal auf die gröbsten Vorurteile/Fehler ein:

    “Nein, das allgemeine Gehaltgefüge hat sich eben nach unten korrigiert in den letzten 20 Jahren. Das Lehrergehalt ist verschont geblieben. Deshalb nun die signifikanten Unterschiede, welche meiner Meinung nach nicht mehr zu rechtfertigen sind.”

    Einfach mal hier klicken, um diese unsinnige Behauptung zu widerlegen:
    http://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

    “Bei meinem Argument habe ich wohl vergessen, dass ich nur Akademiker als Vergleich heranziehen möchte. Diese Akademiker in den genannten Branchen verdienen fast alle noch weniger als der Ingenieur (welcher ja immernoch der TOP-Verdiener in der freien Wirtschaft ist), obwohl diese eine dem Lehrer ähnliche Ausbildung haben.”

    Verstehe schon. Ingenieure sind die Krönung der akademischen Schöpfung. Alle andere haben sich gehaltsmäßig unterzuordnen…

    “Seit wann ist Forschungsarbeit privat? Die Ergebnisse werden der Öffentlickeit zugänglich gemacht und sind die Grundlage neuer Entwicklungen in der Volkswirtschaft. Also soviel Verständnis sollte ein Lehrer schon mitbringen (schließlich rühmt er sich ja auch damit, einen wissenschaftlichen Abschluss gemacht zu haben).”

    Was hat denn das “veröffentlichen” einer Forschungsarbeit mit deren Qualität oder gar deren Recht auf Steuerfinanzierung zu tun? Die meisten Abschlussarbeiten sind “öffentlich”, zumindest in den Instituten, wo sie angefertigt wurden. Ich wiederhole: Wer sich dazu entschließt, zu “forschen”, der macht das aus privaten Motiven. Ex ante ist sowieso nicht klar, ob diese bezahlte “Forschung” überhaupt sinnvoll ist. Und hier eine Info aus wikipedia:
    “Die Lehrverpflichtung wird von Verordnungen der Bundesländer festgesetzt und beträgt normalerweise vier Semesterwochenstunden, also halb so viel wie die von W2- und W3-Professoren. “
    http://de.wikipedia.org/wiki/Juniorprofessur
    Und dafür ist W1-Besoldung ganz schön viel Geld…

    “Tolle Polemik -> das kann er doch genausowenig, wie ein Lehrer einfach so Juniorprof werden kann. So einfach ists halt nicht.”

    Ja und? Der Junior-Prof. hat sich eben entscheiden KEIN Lehrer zu werden. Dann darf er auch nicht über das Gehalt meckern. War doch vorher klar.

    “Nur noch 12, weil von den 18 Monaten Referendariat (definitiv in BW) 6 Monate wegen des kürzeren/einfacheren Studiums abzuziehen sind. Z.B. eindeutig bei Realschullehrern.”

    Toller “Beweis”. Realschullehrer in BW. Vorher über A13 und Gymnasiallehrer reden und jetzt das… ROTFL.

    “Wenn wir grad am Vergleichen sind -> die Lehrergehälter in Deutschland sind im weltweiten Vergleich https://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/lehrergehaelter-vergleich/ wohl eindeutig die höchsten, wobei der Beamtenbonus noch nicht einmal in der genannten Statistik mit einberechnet ist. Und da sind genug Länder dabei deren Lebenshaltungskosten mit Deutschland gut vergleichbar sind.”

    Die deutschen Ingenieurgehälter sind im weltweiten Vergleich sicherlich immer noch genauso “top”. Aber immer noch zu hoch im Vergleich zu China…

    “Nein, das Geld was du verdienst stammt nun einmal zu 100% vom Staat, und rate mal wer die meisten Steuern bezahlt.”

    Die Ingenieure ja offensichtlich nicht, wenn die so wenig verdienen… noch einmal ROTFL.

    “Vergiss nicht, dass Deutschland Expornation Nr. 1 ist, von der Abwrackprämie jeder profitieren konnte, und Rüstungsprojekte für die Verteidigung des Landes dienen… Also ich kann nicht verstehen, wie Ingenieursberufen vom Staat subventioniert sein können. Dann hätten wir griechische Zustände schon seit 60 Jahren.”

    Klar… wir profitieren alle nur von den Ingenieuren und die Milliarden für o.g. “Leistungen” sind ja nur peanuts. Nur die überbezahlten Lehrer sacken ihre Gehälter ohne Gegenleistung ein… Und zu Griechenland: Die Griechen bestellen die “Leistungen” deutscher “Ingenieurskunst” auf Kredit. Aktuell merkt man, dass die nicht zahlen können. Und Frau Merkel garantiert die griechischen Schulden. Wer hat denn jetzt die Ingenieursgehälter finanziert? Und diese Beispiel gilt prinzipiell für viele Länder…

    “Schonmal was von Betriebsräten gehört? Die werden gewählt und deren Zustimmung ist in vielen Konzernen erforderlich.”

    Aber sicherlich nicht für die Managergehälter. Aber das zu erklären habe ich jetzt keine Lust. Selberlesen bildet ungemein:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Vorstand

    Aber muss man ja nicht wissen, solange der Steuerzahler fleißig weiter subventioniert…

    schrieb Mister M. am

  • #353

    Ich habe deshalb A13 herangezogen, weil dies für Gymnasiallehrer der Einstieg ist, deren Studium am ehesten mit dem Uni-Studium anderer Akademiker vergleichbar ist… Ansonsten müsste man auch die Löhne für FH-Einsteiger etc. ansetzen.


    “Die bekommen aber alle 13 bis 14 Monatsgehälter. ich hingegen kriege eine einmalige jährliche Sonderzahlung von 30% eines Monatsgehalts.”
    Die genannten aktuell bezahlten Monatsgehälter sind alle aus dem Jahresgesamteinkommen errechnet. Klar Brutto ist es oft mehr, Netto wohl in den wenigsten Fällen. Wenn dir jemand als Ing. sein Bruttogehalt nennt, musst du davon zumindest bei Singles 50% Gesamtabgaben (Steuer+Krankenversicherung, Rente,...) rechnen.

    “Hier wurden die Beamtengehälter 1957 um 7% abgesenkt zur Bildung eines Versorgungsfonds. Das entsprach dem damaligen Arbeitnehmerbeitrag zur Rentenversicherung. In den Jahren um die Jahrtausendwende wurde von jeder Gehaltsanpassung ein kleiner Betrag einbehalten wurde bis der Anteil dem der Rentenbeiträge entsprach. Hinzu kommt, dass die Pensionen abgesenkt wurden und auch bestimmt noch weiter abgesenkt werden und durch die Steuertabelle B das Gehalt auch wegen der Pensionen insgesamt höher besteuert wird. Schade nur, dass es diesen Versorgungsfond nie wirklich gegeben hat und es heute immer heißt, die Beamten würden nichts zu ihrer Altersversorgung beitragen.
    Fakt ist, dass die Länder die einbehaltenen Gehälter niemals in den Bezügemitteilungen ausgewiesen haben, so dass es heute sogar Beamte gibt, die selber glauben, sie würden keinen Beitrag leisten (Wer weiß, ob das nicht auch die Absicht war)”
    Für mich ist das alter Kaffee, wichtig für einen Vergleich ist doch nur, was heute an Pensionen gezahlt wird. Was in der Zukunft ist, kann man weder für Beamte noch für freie Angestellte sagen. Sicher ist nur, dass bis jetzt wohl kein Beamter auf seine Pension verzichten musste. Und die Gehälter heute sind auch so wie sie heute sind…

    “Würde ich heute anfangen, bekäme ich (HS, A12, Stufe 3) nach Abzug der PKV nicht ganz 2000 €. Ich bin heute aber in Stufe 10 und von der Endstufe 12 trennen mich noch brutto ungefähr 160€. Bekäme ich heute das Endgehalt, hätte ich nach Abzug der PKV noch ca. 2560 € netto.”
    2560 Netto entsprechen 5120 Brutto in der Wirtschaft ==> Ein Jahresgehalt von >60.000€. Nicht sehr viele Ing. erreichen das so selbstverständlich.


    “Wer entscheidet das? Die Firmen, die zu wenig zahlen wollen? Und seit wann schreibt man “freie” Wirtschaft mit großem “F”? Wegen der Nähe zur F.D.P.?”
    Korrekturbedürfnis ist bei Lehrern natürlich verinnerlicht. Polemik sollten dabei aber wenigstens ausbleiben.
    Nein, das allgemeine Gehaltgefüge hat sich eben nach unten korrigiert in den letzten 20 Jahren. Das Lehrergehalt ist verschont geblieben. Deshalb nun die signifikanten Unterschiede, welche meiner Meinung nach nicht mehr zu rechtfertigen sind.

    “Und? Kannst dich ja auf so eine Stelle bewerben. Wird aber nicht jeder genommen (übrigens genauso wie bei den Lehrern…)”
    Natürlich ist das nicht so einfach. Wenn sich die 80% der deutschen Ingenieure auf eine der maximal 20% gleich gut bezahlten Stellen bewerben, ist ganz schnell klar, dass dies nicht für alle gut gehen kann. Bei Lehrern beziehen dagegen so gut wie 100% ein Gehalt der 20% Top-verdiener der Top-Verdiener. Und wer sagt, dass für einen Job der 80% jeder genommen wird?

    “O.K., aber erst nach der Verbeamtung. Ein steiniger und riskanter Weg dahin. NACH dem Studium: Referendariat, Gesundheitsprüfung, bei vielen “hire and fire” für Jahre auf Vertretungsstellen (inkl. fehlender Bezahlung in den Sommerferien). Den Beamtenstatus muss man sich hart erarbeiten.”
    Interessant wäre ein Vergleich wieviel % der Lehrer nicht gleich verbeamtet werden. Bei den anderen Akademikern bekommt ja wohl auch nicht jeder gleich und sofort einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Schon einmal was von der Generation Praktikum gehört? Man kann also wohl kaum sagen, dass es beim Einstieg bis zu einem festen Arbeitsvertrag größere Unterschiede gibt. Dagegen bedeutet der Arbeitsvertrag bei Lehrern aber eine lebenslange Absicherung. Daher der Vorteil.

    “Und die gibt’s umsonst? Dann zieh vom Netto des Lehrers doch gleich einmal mind. 10% ab (je nach Familienstand).”
    Natürlich nicht, bei den von mir genannten Netto Gehältern ist diese jedoch schon abgezogen. Der normale Arbeitnehmer müsste Zusatzversicherungen abschließen, um nur in etwa die Absicherung mit den Zuzahlungen der PKV zu bekommen sind doch gleich einmal mindestens weitere 50€ von den genannten Nettobeträgen weg.

    “Haee?? Mobilität im Lehrerberuf und dass als Beamter? Bin ich im falschen Film? Als Beamter kannst du nicht mal eben in der nächstbesten Schule anfangen, weil sie dir besser gefällt. Die Arbeitsplatzsicherheit wird durch eine gehörige Portion IMMOBILITÄT erkauft.”
    Als Lehrer kann man sich beim Berufseinstieg an allen Schulen bewerben, die Stellen ausschreiben. Damit ist nicht zu bestreiten, dass damit im Prinzip das ganze Land als Wohn-/Arbeitsort bereit steht. Als Ingenieur ist man meist gezwungen Stellen innerhalb der Ballungsräume zu beziehen, wo der Wohnraum tendenziell knapper und teurer ist, wenn man an die oben genannten Ingenieursgehälter etwa erreichen will. Ok, jetzt kein Totschlagargument, aber dennoch ein weiteres kleines Plus für den Lehrer.


    “Hält sich in Grenzen.”
    Existiert in der freien Wirtschaft nicht.

    ““Unbezahlbar”. Klar. Lehrer müssten eigentlich noch Geld mitbringen für die Arbeitsplatzsicherheit. ROTFL…”
    Habe ich nicht gesagt - allerdings müsste sich das im Lehrergehalt schon zeigen. Bei Produkten kostet ein Garantieverlängerung üblicherweise auch extra.

    “Was ist denn das für eine Logik? Lehrer arbeiten als Akademiker in der Branche “Staat” und werden entsprechend bezahlt. Sonst dürfte der (studierte) Bibliothekar in der öffentlichen Buchhalle auch nur soviel verdienen wie der angestellte Buchhändler um die Ecke oder wie?”

    Bei meinem Argument habe ich wohl vergessen, dass ich nur Akademiker als Vergleich heranziehen möchte. Diese Akademiker in den genannten Branchen verdienen fast alle noch weniger als der Ingenieur (welcher ja immernoch der TOP-Verdiener in der freien Wirtschaft ist), obwohl diese eine dem Lehrer ähnliche Ausbildung haben.

    “Na und? Juniorprof. kann man auch schon ab Mitte 20 werden und ist bezahlte Forschungsarbeit. Also eigentlich bezahlter, privater Luxus. Wird ja auch keiner gezwungen Juniorprof. zu.
    Falsch Juniorprof. wird man, wenn überhaupt erst nach einer Promotion. Promovieren dauert im Schnitt 4-5 Jahre, womit es wohl keinen Juniorprof geben wird, der jünger als 32 Jahre ist. Seit wann ist Forschungsarbeit privat? Die Ergebnisse werden der Öffentlickeit zugänglich gemacht und sind die Grundlage neuer Entwicklungen in der Volkswirtschaft. Also soviel Verständnis sollte ein Lehrer schon mitbringen (schließlich rühmt er sich ja auch damit, einen wissenschaftlichen Abschluss gemacht zu haben).

    “Könnte ja stattdessen Lehrer werden, wenn’s so gut bezahlt wird. Ist wohl nur weniger prestigeträchtig als ein schicker “Prof.”-Titel.”“
    Tolle Polemik -> das kann er doch genausowenig, wie ein Lehrer einfach so Juniorprof werden kann. So einfach ists halt nicht.

    ““Wobei ein halbes Jahr wohl zumindest bei den Ingenieuren durch ein anspruchsvollers Studium ausgeglichen wird.”
    Was für ein Unsinn. Zumindest das gymnasiale Studium ist fachlich genauso anspruchsvoll, da an den Universitäten genau die gleichen Vorlesungen und Übungen belegt werden und die Prüfer oft dieselben sind. Und man hat zwei Hauptfächer und nicht ein Hauptfach und ein Nebenfach.
    “Dann bleiben also (1800-1000€)*12=9600€ Einkommensdifferenz bis zum Berufsbeginn.”
    Eben waren es noch 18 Monate (tatsächlich aber 24). Jetzt nur noch 12. Sagt viel über die Rechenkünste deutscher Ingenieure aus…”
    Nur noch 12, weil von den 18 Monaten Referendariat (definitiv in BW) 6 Monate wegen des kürzeren/einfacheren Studiums abzuziehen sind. Z.B. eindeutig bei Realschullehrern.

    “Für Ingenieure? Einverstanden. Aber immer noch zuviel im Vergleich zu China.”
    Wenn wir grad am Vergleichen sind -> die Lehrergehälter in Deutschland sind im weltweiten Vergleich https://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/lehrergehaelter-vergleich/ wohl eindeutig die höchsten, wobei der Beamtenbonus noch nicht einmal in der genannten Statistik mit einberechnet ist. Und da sind genug Länder dabei deren Lebenshaltungskosten mit Deutschland gut vergleichbar sind.

    “‘Ich verdrehe mir die Welt so wie sie mir gefällt’, oder wie?”
    Nein, das Geld was du verdienst stammt nun einmal zu 100% vom Staat, und rate mal wer die meisten Steuern bezahlt.

    “Dann möchte ich aber auch mitbestimmen, was der Ingenieur bei Mercedes, bei Airbus oder bei Hochtief verdient, wenn die nächsten Milliarden in die Abwrackprämie, in den Militärtransporter oder unsinnige, überteuerte Bauprojekte fließen…”
    Vergiss nicht, dass Deutschland Expornation Nr. 1 ist, von der Abwrackprämie jeder profitieren konnte, und Rüstungsprojekte für die Verteidigung des Landes dienen… Also ich kann nicht verstehen, wie Ingenieursberufen vom Staat subventioniert sein können. Dann hätten wir griechische Zustände schon seit 60 Jahren.

    “Das gab’s ja nicht einmal im Sozialismus…”
    Schonmal was von Betriebsräten gehört? Die werden gewählt und deren Zustimmung ist in vielen Konzernen erforderlich.

    schrieb ullaz am

  • #354

    @ullaz:
    “Man muss ja unterscheiden, allerdings sind die Beamten Lehrergehälter in Baden-Württemberg mittlerweile einfach eindeutig zu hoch im Vergleich zu dem was in der Freien Wirschaft bezahlt wird.”

    Wer entscheidet das? Die Firmen, die zu wenig zahlen wollen? Und seit wann schreibt man “freie” Wirtschaft mit großem “F”? Wegen der Nähe zur F.D.P.?

    “Für ein vergleichbares Gehalt muss man schon mindestens als Abteilungsleiter in TOP-Unternehmen arbeiten und somit zu den wenigen Glücklichen gehören.”

    Und? Kannst dich ja auf so eine Stelle bewerben. Wird aber nicht jeder genommen (übrigens genauso wie bei den Lehrern…)

    “Die Einstiegsgehälter sind bei Ingenieuren z.B. um die 30% niedriger, man muss ja immer Netto rechnen. Und da sind im Moment so zwischen 1700€ - 1900€ drin, wenn man die vermeintlich attraktivsten Ingenieurberufe mit TOP-Uni Abschluss als Vergleich heranzieht (z.B. Wirschaftsingenieur, Elektroingenieur, Maschinenbauingenieur). Ein Lehrer bezieht 2300€ - 2500€.”

    War ja auch schon einmal genau anders herum. Ende der 90er-Jahre haben die Ings über die Lehrer gelacht. Die Zeiten ändern sich halt…

    “Bei der 30% Differenz sind noch nicht einkaluliert:
    - Arbeitsplatzsicherheit”

    O.K., aber erst nach der Verbeamtung. Ein steiniger und riskanter Weg dahin. NACH dem Studium: Referendariat, Gesundheitsprüfung, bei vielen “hire and fire” für Jahre auf Vertretungsstellen (inkl. fehlender Bezahlung in den Sommerferien). Den Beamtenstatus muss man sich hart erarbeiten.

    “- PKV”

    Und die gibt’s umsonst? Dann zieh vom Netto des Lehrers doch gleich einmal mind. 10% ab (je nach Familienstand).

    “- Beamtenpension”

    Und die Angestellten bekommen nichts im Alter? Erst die Netto-Gehälter der Angestellten schön niedrig rechnen und dabei nicht bedenken, dass dafür u.a. ein Rentenanspruch entsteht. Einige sollen sogar noch Betriebsrenten bekommen…

    “- Mobilitätsbonus (ganz selten kann man sich in der Wirtschaft den Arbeitsort so gut aussuchen wie an Schulen)”

    Haee?? Mobilität im Lehrerberuf und dass als Beamter? Bin ich im falschen Film? Als Beamter kannst du nicht mal eben in der nächstbesten Schule anfangen, weil sie dir besser gefällt. Die Arbeitsplatzsicherheit wird durch eine gehörige Portion IMMOBILITÄT erkauft.

    “- in BW relativ beliebige Flexibiliät bei der Anzahl der Stunden / Woche (natürlich mit entsprechender Gehaltsminderung)”

    Ja und? Halbe Arbeitszeit = halbes Gehalt. Wo ist das Problem? Bezahlte “Kurzarbeit” wie in der freien Wirtschaft gibt’s jedenfalls nicht.

    “- Zulagen durch Kinderbonus”

    Hält sich in Grenzen.

    “All die genannten Faktoren müssten sich eigentlich eher in einem niedrigeren Grundgehalt niederschlagen, da das in der Wirtschaft alles extra kostet (z.B. weitere Arbeitswege, Zusatzversicherung, Altersvorsorge,..). Arbeitsplatzsicherheit ist vermutlich unbezahlbar.”

    “Unbezahlbar”. Klar. Lehrer müssten eigentlich noch Geld mitbringen für die Arbeitsplatzsicherheit. ROTFL…

    “Wenn man Lehrergehälter vergleicht sollte man jedoch nicht nur die TOP Verdiener in der Wirtschaft heranziehen. Schließlich arbeiten Lehrer auch in Branchen mit sonst noch viel geringeren Einkommen (z.B. Germanistik, Biologie, Musik,...).”

    Was ist denn das für eine Logik? Lehrer arbeiten als Akademiker in der Branche “Staat” und werden entsprechend bezahlt. Sonst dürfte der (studierte) Bibliothekar in der öffentlichen Buchhalle auch nur soviel verdienen wie der angestellte Buchhändler um die Ecke oder wie?

    “Ebenfalls ein interessanter Vergleich: Ein Juniorprofessor mit der recht neuen W1 Professur bekommmt weniger Netto als ein A13 Lehrer der älter ist als 35-40 Jahre (Baden-Württ.).”

    Na und? Juniorprof. kann man auch schon ab Mitte 20 werden und ist bezahlte Forschungsarbeit. Also eigentlich bezahlter, privater Luxus. Wird ja auch keiner gezwungen Juniorprof. zu werden. Könnte ja stattdessen Lehrer werden, wenn’s so gut bezahlt wird. Ist wohl nur weniger prestigeträchtig als ein schicker “Prof.”-Titel.

    “Den einzigen Pluspunkt sammeln die Lehrer gegenüber Leuten in der Wirtschaft mit der 1,5 Jahre dauernden zusätzlichen Referendarsausbildung.”

    Die meisten aktiven Lehrer haben zwei Jahre Referendariatsausbildung. Und das bei einem echten Hungerlohn (~1000 Euro brutto -> minus Steuern, minus PKV), während die armen, unterbezahlten Ingenieure schon richtig Geld verdienen dürfen.

    “Wobei ein halbes Jahr wohl zumindest bei den Ingenieuren durch ein anspruchsvollers Studium ausgeglichen wird.”

    Was für ein Unsinn. Zumindest das gymnasiale Studium ist fachlich genauso anspruchsvoll, da an den Universitäten genau die gleichen Vorlesungen und Übungen belegt werden und die Prüfer oft dieselben sind. Und man hat zwei Hauptfächer und nicht ein Hauptfach und ein Nebenfach.

    “Dann bleiben also (1800-1000€)*12=9600€ Einkommensdifferenz bis zum Berufsbeginn.”

    Eben waren es noch 18 Monate (tatsächlich aber 24). Jetzt nur noch 12. Sagt viel über die Rechenkünste deutscher Ingenieure aus…

    “Alles in allem müsste das Lehrergehalt sich eher an der unteren Grenze eines Ingenieurgehaltes orientieren.”

    Gerade nicht. Die Ingenieure waren doch immer so stolz auf die “Marktwirtschaft” und ihren “Marktwert”. Jedenfalls bis die Globalisierung und jetzt die Wirtschaftskrise kaum. Und jetzt ist die Welt plötzlich so ungerecht…

    “Bezieht man all die oben genannten Faktoren mit ein, wären wohl so um die 1600-1800€ Netto (Einstiegsgehalt) maximal vertretbar (früher klaffte die Schere übrigens auch nicht so weit auseinander).”

    Für Ingenieure? Einverstanden. Aber immer noch zuviel im Vergleich zu China.

    “Am Ende muss das Lehrergehalt ja immernoch von den oben genannten Arbeitnehmern bezahlt werden können.”

    ROTFL. Auf individueller Basis zahlt der Lehrer dank seines “hohen” Beamtengehaltes und besonderer Steuertabelle sicher mehr Steuern als der arme Ingenieur. Also im Gegenteil. Wenn man sieht, wie die Wirtschaft dank Subventionen, Rettungspaketen und Abwrackprämien absahnt, finanziert mittlerweile wohl eher der Lehrer den deutschen Ingenieur.

    “Ansonsten gibts halt irgendwann ein 2. Griechenland und dann wird der Markt die Leute wieder auf den Boden der Realität zurückholen.”

    Klar. Inklusive der berühmten griechischen Ingenieurskunst. Oder sind wir dort schon angelangt. Die Rechenfähigkeiten (s.o.) lassen es vermuten…

    ““Qualitativ hochwertige Produkte inkl. der dahinter stehenden Ingenieursleistung gibt es doch preiswert in China und Co.”
    Schön vergiss dabei aber nicht, dass du diese Produkte immernoch vom Geld der in Deutschland (noch) arbeitenden Ingenieure bezahlst.”

    ‘Ich verdrehe mir die Welt so wie sie mir gefällt’, oder wie?

    “Damit möchte ich auch ausdrücken, dass es eigentlich uns alles was angeht, was ein Lehrer verdient.”

    Dann möchte ich aber auch mitbestimmen, was der Ingenieur bei Mercedes, bei Airbus oder bei Hochtief verdient, wenn die nächsten Milliarden in die Abwrackprämie, in den Militärtransporter oder unsinnige, überteuerte Bauprojekte fließen…

    “Im Vergleich zu den TOP Verdienern in der Wirtschaft, über deren Milliongehälter ständig geklagt wird (diese zahlt ihnen aber immernoch das Unternehmen meist unter Einwilligung der Mitarbeiter),”

    Ingenieur sein aber nicht die geringste Ahnung von Wirtschaft haben. Seit wann bestimmen die Mitarbeiter über das Gehalt des Top-Managements. Das gab’s ja nicht einmal im Sozialismus…

    “gibt es hierbei seltsamerweise recht wenig Kritik in der Gesellschaft.”

    Dann mal gut das du es wenigstens probiert hast.

    schrieb Mister M. am

  • #355

    @ullaz

    Ich kann nicht wirklich beurteilen, wie Lehrer in Baden-Württemberg besoldet werden, aber

    1. Werden noch lange nicht alle Lehrer mit A13 bezahlt
    2. Sollte es so sein (was ich sogar glaube), dass die Einstiegsgehälter nicht schlecht sind, muss man aber fairerweise die gesamte Einkommsentwicklung über das ganze Berufsleben betrachten.

    Ich bin Lehrerin in NRW und denke mal, dass die Besoldung in BW ca. 100 € netto mehr sind. Daher erlaube ich mir mal mein eigenes Gehalt darzulegen.

    Würde ich heute anfangen, bekäme ich (HS, A12, Stufe 3) nach Abzug der PKV nicht ganz 2000 €. Ich bin heute aber in Stufe 10 und von der Endstufe 12 trennen mich noch brutto ungefähr 160€. Bekäme ich heute das Endgehalt, hätte ich nach Abzug der PKV noch ca. 2560 € netto.
    Damit hätte ich in meiner gesamten beruflichen Laufbahn einen Gehaltszuwachs von ca. 600€ netto.
    Ich denke, dass mich da selbst schlecht verdienende Ingenieure locker abhängen.

    Nachlesen kann das jeder unter:
    http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/

    Jetzt möchte ich auch gern mal zu den anderen Punkten Stellung nehmen:

    Arbeitsplatzsicherheit
    Ich bin seit etwa 10 Jahren im Dienst und genau mit dieser Begründung, dass wir ja diese Arbeitsplatzsicherheit hätten, wird immer wieder “argumentiert”, dass eben keine Gehaltsanpassung stattfindet.
    Ich müsste es jetzt genau nachlesen, aber ich meine, dass zwischen 2003 und 2008 marginale oder gar keine Erhöhungen immer wieder mit der Arbeitsplatzsicherheit begründet wurden.

    PKV
    Die kostet und muss vom Netto-Gehalt abgezogen werden. Hinzu kommt, dass in NRW eine Kostendämpfungspauschale erhoben wird, die für A12 300 € im Jahr ausmacht. De facto ist das eine Gehaltskürzung von monatl. 25 €

    Beamtenpensionen
    Hier wurden die Beamtengehälter 1957 um 7% abgesenkt zur Bildung eines Versorgungsfonds. Das entsprach dem damaligen Arbeitnehmerbeitrag zur Rentenversicherung. In den Jahren um die Jahrtausendwende wurde von jeder Gehaltsanpassung ein kleiner Betrag einbehalten wurde bis der Anteil dem der Rentenbeiträge entsprach.
    Hinzu kommt, dass die Pensionen abgesenkt wurden und auch bestimmt noch weiter abgesenkt werden und durch die Steuertabelle B das Gehalt auch wegen der Pensionen insgesamt höher besteuert wird.
    Schade nur, dass es diesen Versorgungsfond nie wirklich gegeben hat und es heute immer heißt, die Beamten würden nichts zu ihrer Altersversorgung beitragen.
    Fakt ist, dass die Länder die einbehaltenen Gehälter niemals in den Bezügemitteilungen ausgewiesen haben, so dass es heute sogar Beamte gibt, die selber glauben, sie würden keinen Beitrag leisten (Wer weiß, ob das nicht auch die Absicht war)

    Mobilitätsbonus
    Was ist das?

    Kinderbonus
    Ja, aber die Bedingungen, um diesen Bonus zu kriegen müssen Sie sich mal anschauen und dann mit der Höhe vergleichen.

    Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis, der übrigens voller Ingenieure ist, umschaue, dann muss ich feststellen, dass davon JEDER inzwischen deutlich mehr verdient als ich.
    Die bekommen aber alle 13 bis 14 Monatsgehälter. ich hingegen kriege eine einmalige jährliche Sonderzahlung von 30% eines Monatsgehalts.

    Es ist richtig, dass mein Gehalt vom Steuerzahler bezahlt wird. Jedoch mache ich mich dafür aber auch reichlich krumm und muss mich ständig Neiddebatten aussetzen. Außerdem bin ich auch selbst ein Steuerzahler und finanziere mit meinen Steuern auch die GKV und die Rentenversicherung mit.

    Ich will nicht klagen, ich kann bei meinen Ansprüchen ganz gut von dem Gehalt leben. Aber ich muss mich auch nicht schämen, denn zu viel ist es wirklich nicht.

    Übrigens:
    In NRW dauert das Ref. 2 Jahre und nicht 1,5

    Die Kritik im Vergleich zu den TOP-Verdienern aus der freien Wirtschaft ist nicht gering - ganz im Gegenteil.
    Jedoch vermute ich, dass Sie da eine andere Wahrnehmung haben als ich.

    schrieb Schülerfreund am

  • #356

    Man muss ja unterscheiden, allerdings sind die Beamten Lehrergehälter in Baden-Württemberg mittlerweile einfach eindeutig zu hoch im Vergleich zu dem was in der Freien Wirschaft bezahlt wird. Für ein vergleichbares Gehalt muss man schon mindestens als Abteilungsleiter in TOP-Unternehmen arbeiten und somit zu den wenigen Glücklichen gehören.

    Die Einstiegsgehälter sind bei Ingenieuren z.B. um die 30% niedriger, man muss ja immer Netto rechnen. Und da sind im Moment so zwischen 1700€ - 1900€ drin, wenn man die vermeintlich attraktivsten Ingenieurberufe mit TOP-Uni Abschluss als Vergleich heranzieht (z.B. Wirschaftsingenieur, Elektroingenieur, Maschinenbauingenieur). Ein Lehrer bezieht 2300€ - 2500€.

    Bei der 30% Differenz sind noch nicht einkaluliert:
    - Arbeitsplatzsicherheit
    - PKV
    - Beamtenpension
    - Mobilitätsbonus (ganz selten kann man sich in der Wirtschaft den Arbeitsort so gut aussuchen wie an Schulen)
    - in BW relativ beliebige Flexibiliät bei der Anzahl der Stunden / Woche (natürlich mit entsprechender Gehaltsminderung)
    - Zulagen durch Kinderbonus

    All die genannten Faktoren müssten sich eigentlich eher in einem niedrigeren Grundgehalt niederschlagen, da das in der Wirtschaft alles extra kostet (z.B. weitere Arbeitswege, Zusatzversicherung, Altersvorsorge,..). Arbeitsplatzsicherheit ist vermutlich unbezahlbar. Wenn man Lehrergehälter vergleicht sollte man jedoch nicht nur die TOP Verdiener in der Wirtschaft heranziehen. Schließlich arbeiten Lehrer auch in Branchen mit sonst noch viel geringeren Einkommen (z.B. Germanistik, Biologie, Musik,...). Ebenfalls ein interessanter Vergleich: Ein Juniorprofessor mit der recht neuen W1 Professur bekommmt weniger Netto als ein A13 Lehrer der älter ist als 35-40 Jahre (Baden-Württ.).

    Den einzigen Pluspunkt sammeln die Lehrer gegenüber Leuten in der Wirtschaft mit der 1,5 Jahre dauernden zusätzlichen Referendarsausbildung. Wobei ein halbes Jahr wohl zumindest bei den Ingenieuren durch ein anspruchsvollers Studium ausgeglichen wird. Dann bleiben also (1800-1000€)*12=9600€ Einkommensdifferenz bis zum Berufsbeginn. Diese sind innerhalb der ersten 1-2 Jahre bei der aktuellen Gehaltsdifferenz wieder aufgezehrt.

    Alles in allem müsste das Lehrergehalt sich eher an der unteren Grenze eines Ingenieurgehaltes orientieren. Bezieht man all die oben genannten Faktoren mit ein, wären wohl so um die 1600-1800€ Netto (Einstiegsgehalt) maximal vertretbar (früher klaffte die Schere übrigens auch nicht so weit auseinander). Am Ende muss das Lehrergehalt ja immernoch von den oben genannten Arbeitnehmern bezahlt werden können. Ansonsten gibts halt irgendwann ein 2. Griechenland und dann wird der Markt die Leute wieder auf den Boden der Realität zurückholen.

    @Mister M.
    “Verstehe ich nicht.

    Qualitativ hochwertige Produkte inkl. der dahinter stehenden Ingenieursleistung gibt es doch preiswert in China und Co.”
    Schön vergiss dabei aber nicht, dass du diese Produkte immernoch vom Geld der in Deutschland (noch) arbeitenden Ingenieure bezahlst. Damit möchte ich auch ausdrücken, dass es eigentlich uns alles was angeht, was ein Lehrer verdient. Im Vergleich zu den TOP Verdienern in der Wirtschaft, über deren Milliongehälter ständig geklagt wird (diese zahlt ihnen aber immernoch das Unternehmen meist unter Einwilligung der Mitarbeiter), gibt es hierbei seltsamerweise recht wenig Kritik in der Gesellschaft.

    schrieb ullaz am

  • #357

    @ingeneur
    Ich kann verstehen, dass freibeuter nicht eben Mitleid erzeugt. Seine Argumentation ist leidlich daneben und außerdem nicht realistisch. Die DM-Nachtraurer gibt es aber überall und dieses Argument zeigt sowieso, dass er wenig Durchblick hat.
    Zu Deinen Behauptungen aber kann ich nur sagen: Hat wenig mit der Realität zu tun. Und ich kenne etliche Ingenieure, die sagen: Lieber 50-Stundenwoche für 3400 EUR als für 3800 EUR sich täglich 5-6 Stunden beleidigen zu lassen (und auch normalerweise eher 50- als nur 40-Stundenwoche - inkl. Arbeit in der unterrichtsfreien Zeit).
    Also: Neidhammelmusik bringt’s nicht und genau da sind die Mächtigen (Politiker, Investoren, ...) glücklich, denn “divide et impera” gilt noch immer.

    schrieb lehrer am

  • #358

    Wieso muss jeder Ingenieur genauso viel verdienen wie ein Lehrer?

    Verstehe ich nicht.

    Qualitativ hochwertige Produkte inkl. der dahinter stehenden Ingenieursleistung gibt es doch preiswert in China und Co.

    schrieb Mister M. am

  • #359

    @freibeuter2010
    Bin durch Zufall auf diese Seite geraten und frage mich: wie *** (zensiert, Redaktion 16.05.2010)</em> sind deutsche Lehrer eigentlich?

    10000 DM/Monat? Heute ca. 5000 € pro Monat? Heisst netto was, 3800-4000 raus als Beamter? Wissen Sie eigentlich was man als Akademiker in der Industrie verdient, und ich meinen nicht als Vorstand eines 100000 Mann Unternehmens?

    Wer als Ingenieur 3500 Euro Brutto verdient kann froh sein, bei gewünschter 60h Woche. Netto sind das ca. 1900 €. Damit darf ich mich nicht Privatversichern. Und der Staat ZWINGT einen noch zur Privaten Rentenversicherung.

    Mannmann, klar, wer als Lehrer denke er müsse eine Villa besitzen der wird halt enttäuscht. Ihr Lehrer, ihr seit Bestverdiener, habt sichere Jobs und Traumrenten, dazu PKV. Ich finde Bildung wichtig, alles OK, aber dann bitte nicht jammern. Alternative: Beamtentum abschaffen. Traurig aber wahr.

    IMHO muss man das Beamtentum abschaffen

    schrieb Ingenieur am

  • #360

    @freibeuter2010
    Das mit DM / EUR ist ein schaler Witz nach der Moral: “früher war alles besser”
    Im Ernst: Ich unterrichte als Angestellter nur 50%, darüber hinaus freiberuflich.
    Warum? Weil ich als 2.-Verdiener und angest. Hauptschullehrer in LSt-Kl. 5 üppige ca. 600 EUR mehr hätte /Monat für 14 Wochenstunden mehr Beleidigungen und Frust einstecken.
    Ein schlechter Witz.
    Jeder ist seines Glückes Schmied, so bekommt mich der Staat zu 50%, den Rest investiere ich in volkswirtschaftlich sicher ebenso sinnvolle - wenn nicht sinnvollere - Arbeit.
    Vorteil allerdings: Schule ist für mich immer auch ein Stück Ausgleich, in der ich ein Stückchen Unternehmerverantwortung kurzfristig abgeben kann.
    Hier zu Lande zwar wenig bekannt und staatlich nicht gerne gesehen. Aber Leibeigenschaft sei schon seit längerem Abgeschafft, wird gesagt.

    schrieb lehrer am

  • #361

    Mich interessieren folgende Fragen:

    Wie sieht es mit der Bezahlung der Lehrer an Privatschulen aus? Wie hoch sind deren Gehälter?

    Wie werden Quereinsteiger bezahlt, die zwar eine abgeschlossenen päd. Ausbildung mit Uni- Diplom haben, allerdings nicht in den Fächern, in denen der Lehrer unterrichtet?

    schrieb Madame O. am

  • #362

    Da stinkt einem schon, wenn man lesen muss, dass man als Gymnasiallehrer in BaWü mords den Haufen verdient…Ja zieh’ doch mal die PKV ab und den Kapitaldienst für die Hütte…
    Und noch dazu der Sch…-Euro. Ich hätte mit der Mark 10.000 pro MOnat, das wäre noch die untere Oberschicht. Aber jetzt…nur mittlere Mittelschicht für die Sorge um die 50 % sozialen Früchtchen des Prekariats
    Ich würde noch mehr nehmen als A14 in der Endtsuife, denn ich kenne keinen Kollegen, der für sein strapaziöses Tun als Lehrer so richtig reich geworden sei…Höchstens zufrieden, weil er ‘ne Frau gefunden hat, die auch pädagogisch wirkt.
    Aber jede Lehrerin will man ja auch nicht unbedingt lebenslang an seiner Seite…

    schrieb freibeuter2010 am

  • #363

    In einigen? In Sachsen arbeiten Lehrer teilweise seit 1992 in Pflichtteilzeit. Und hier ist kein einziger Lehrer verbeamtet. Ich als nichtbeamterer Gymnasiallehrer mit Pflichtteilzeit gehe mit ungefähr 1800€ nach Hause.

    schrieb TD am

  • #364

    Danke für den Hinweis. Tatsächlich gibt es in einigen Bundesländern für Lehrer/innen “Kurzarbeit” und verdienen entsprechend weniger.

    Was bringt es, die Besoldungstabelle für Mecklenburg-Vorp. zu veröffentlichen, wenn dort kein einziger Lehrer verbeamtet wird.

    Der Vergleichbarkeit wegen. TV-L ist in vielen Fällen bezüglich des Bruttolohns ungefähr vergleichbar.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #365

    Was bringt es, die Besoldungstabelle für Mecklenburg-Vorp. zu veröffentlichen, wenn dort kein einziger Lehrer verbeamtet wird.
    Selbst die Liste nach dem TV-L bringt nicht viel, da viele Kollegen nach einem Lehrerpersonalkonzept arbeiten, dass Ihnen nur 2/3 der Stelle garantiert, der Rest variert nach Bedarf, inkl. Einsatz an verschiedenen Schulen und Schularten.

    Gruß

    schrieb swelt am

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