Der rasche Notenschlüssel

*ohne Gewähr

Notenschlüsselrechner Pro

Anwendertipp

Notenschlüssel mit zwei Knicks (z.B. 50% = ausreichend, 10% = mangelhaft) 14.10.2016, 09:55

Notenschlüssel mit zwei Knicks

Manchmal brauchen Sie Notenschlüssel mit zwei Knicks, wenn bspw. offizielle Vorgaben fordern, dass bei 50% der Verrechnungspunkte eine bestimmte Note (z.B. Note 4) vergeben wird und bei 10% der Verrechnungspunkte eine andere Note (z.B. Note 5). Sie finden hier eine ausführliche Anleitung, wie Sie hier mit den Lehrerfreund-Notenschlüsselrechnern tricksen und mehrere Knicks in einen Notenschlüssel einbauen können. Außerdem Hinweise zur Weiterverwendung in Excel.

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Typen von Notenschlüsseln: linear, mit Knick, unregelmäßig

Wohl am häufigsten werden in der Schulpraxis lineare Notenschlüssel verwendet. Die Noten verteilen sich gleichmäßig auf die Verrechnungspunkte. Standardformel für die deutschen Schulnoten von 1 bis 6 ist "6-5*(erreichte Punktzahl)/(Maximalpunktzahl)" (mehr Formeln für lineare Noten- und Fehlerschlüssel, auch mit Sockel: Noten ausrechnen mit Excel/Tabellenkalkulation).

Bei diesen Notenschlüsseln ergeben 50% der Verrechnungspunkte die Note 3,5 bzw. ca. 32% der Verrechnungspunkte die Note 4,4.

Linearer Notenschlüssel

Solche Notenschlüssel können Sie einfach mit diesem Online-Notenschlüsselrechner erstellen lassen: Punkte-Noten-Rechner (linear)

Dann gibt es Notenschlüssel mit einem Knick. Sie nehmen einen linearen Notenschlüssel und zwingen eine bestimmte Note an eine bestimmte Stelle auf der Verrechnungspunkte-Skala. Beispiel: Sie möchten unbedingt bei 50% die Note 4,4 vergeben (oder: Wer die Hälfte der Verrechnungspunkte erreicht, hat gerade noch bestanden). Die lineare Skala bekommt also einen Knick bei 20 Verrechnungspunkten:

Notenschlüssel mit einem Knick 

Solche Notenschlüssel können Sie einfach mit diesem Online-Notenschlüsselrechner erstellen lassen: Punkte-Noten-Rechner (mit Knick)

Schließlich gibt es Notenschlüssel, die absichtlich unregelmäßig sind. Sie wurden entweder manuell erzeugt oder generieren sich aus komplexen Funktionen. Die meisten Abiturschlüssel oder der IHK-Schlüssel fallen in diese Kategorie.
Solche Notenschlüssel können Sie online hier erstellen lassen: IHK-Notenschlüssel, Abitur-Notenschlüssel: Baden-Württemberg Baden-Württemberg allgemein-bildend, Baden-Württemberg beruflich, Standard.

Notenschlüssel mit zwei oder mehreren Knicks

Möglicherweise brauchen Sie mal einen Notenschlüssel mit mehr als einem Knick.

Beispiel 1:
Eine Prüfungskommission, eine Fachkonferenz oder die Schulleitung legt fest, dass bei 50% der Punkte eine 4 ("ausreichend") zu geben ist, bei 10% eine 5,4.

Beispiel 2:
Sie haben eine Klasse übernommen, die von Ihrer Vorgänger/in schlecht vorbereitet wurde. Um möglichst wenig nicht ausgleichbare Sechsen zu erhalten, bauen Sie neben Ihrem heftigen Standardknick (50% der Punkte = Note 4,4) einen zweiten Knick bei 10% ein. So bekommt nur der eine Sechs, der weniger als 10% der Verrechnungspunkte erzielt hat (was ungefähr dem Ende des linearen Notenschlüssels entspricht, wo 10% der Verrechnungspunkte eine 5,5 geben).

Notenschlüssel mit zwei Knicks

Wie Sie einen Notenschlüssel mit zwei Knicks zusammenbauen

Mit den Lehrerfreund-Notenschlüsselrechnern können Sie Notenschlüssel mit zwei oder mehr Knicks ohne großen Aufwand zusammenbauen. Das Konzept beruht auf der Erkenntnis, dass die Knicks nichts weiter sind als die Verbindung zwischen zwei eigenständigen linearen Notenschlüsseln. Allerdings funktioniert das nur, wenn einer der beiden Knicks an einer ganzen Note definiert ist (1. Knick bei 4,4 und zweiter Knick bei 5,4 funktioniert nicht).

Der Einfachheit halber verwenden wir im Folgenden die deutsche Notenskala von 1 bis 6; alle Beispiele sind natürlich auch mit beliebigen anderen Notenskalen nachvollziehbar (Oberstufe, Schweiz, Österreich etc.).

Ihre Vorgaben:

  1. Verrechnungspunkte für die beste Note. In der Regel wird das die Maximalpunktzahl sein. (Beispiel: Es sind maximal 100 Verrechnungspunkte zu erzielen. Dafür gibt es die Note 1.)
    Sie kennen: * Beste Note, * Verrechnungspunkte, für die diese Note vergeben wird
  2. Verrechnungspunkte und Note für den ersten Knick. Oft wird der Knick die Note ausreichend anzeigen. (Beispiel: Bei 50% der Verrechnungspunkte (also 50 Verrechnungspunkten) gibt es die Note 4,0.)
    Sie kennen: * Knick1-Note, * Verrechnungspunkte, für die diese Note vergeben wird
  3. Verrechnungspunkte und Note für den zweiten Knick. Oft wird dieser Knick gestaltet, um eine harte "erste Phase" (bis zum ersten Knick) etwas zu mildern. (Beispiel: Bei 10% der Verrechnungspunkte (also bei 10 Verrechnungspunkten) gibt es die Note 5,4.)
    Sie kennen: * Knick2-Note, * Verrechnungspunkte, für die diese Note vergeben wird
  4. Verrechnungspunkte für die schlechteste Note. In der Regel sind das 0 Verrechnungspunkte, sofern Sie keinen Sockel einbauen. (Beispiel: Für 0 Verrechnungspunkte gibt es die Note 6.)
    Sie kennen: * Schlechteste Note, * Verrechnungspunkte, für die diese Note vergeben wird.

Das Vorgehen ist einfach:

  • Mit dem linearen Notenschlüsselrechner des Lehrerfreunds erzeugen Sie einen linearen Notenschlüssel für Punkte 1 bis 2. In unserem Beispiel stellen Sie also ein:
    Notenskala: beste Note = 1, schlechteste Note = 4 (!); Punkteskala: beste Note bei 100 Verrechnungspunkten, schlechteste Note bei 50 Verrechnungspunkten
    Diesen Punkte-Notenschlüssel lassen Sie sich ausgeben und laden die Excel-Tabelle herunter.
  • Mit dem Knickrechner des Lehrerfreunds erzeugen Sie den Schlüssel für die Punkte 2 bis 4. In unserem Beispiel stellen Sie also ein:
    Notenskala: beste Note = 4, schlechteste Note = 6; Punkteskala: beste Note (also 4) bei 50 Verrechnungspunkten, schlechteste Note bei 0 Verrechnungspunkten. Knick bei 10 Verrechnungspunkten (20% dieses Skalenabschnitts) mit der Note 5,4.
    Diesen Knickschlüssel lassen Sie sich ausgeben und laden die Excel-Tabelle herunter.

Jetzt müssen Sie nur noch die beiden Punkte-Noten-Tabellen zusammenkopieren. Die 40 Verrechnungspunkte gibt es in unserem Beispiel doppelt, einen Eintrag eliminieren Sie also.

Natürlich hätten Sie alternativ auch drei lineare Notenschlüsselrechner erzeugen und zusammenpappen können:

  1. Beste Note bis erster Knick
  2. erster Knick bis zweiter Knick
  3. zweiter Knick bis schlechteste Note.

Dafür brauchen Sie aber einen Schritt mehr, deshalb ist die Verwendung des Knickrechners einfacher.

Nicht verstanden? Kein Problem - hier das Ganze nochmal in einer 3-Minuten-Erklärung als Video:

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Wie Sie einen Notenschlüsseln mit mehreren Knicks zusammenbauen.

Entsprechend dem beschriebenen Vorgehen für zwei Knicks können Sie auch Notenschlüsselrechner mit mehreren Knicks bauen. Da der Aufwand und die Fehleranfälligkeit mit mehreren Knicks zunimmt, würde man ab drei, vier Knicks wohl eher mit Excel eine abschnittsweise definierte Funktion verwenden (Abschnitte z.B. mit WENN einteilen), was natürlich auch nicht ganz unkompliziert ist.

Eine solche Situation ist dann vorstellbar, wenn Sie von höherer Stelle verbindliche Vorgaben bekommen, zum Beispiel:

»Eine 2 dürfen wir erst ab 80% der Punktzahl geben, zum Bestehen muss man 45% der Punkte erreichen und eine 5 dürfen wir erst ab 10% vergeben.«

Ohne solche Vorgaben würde man in der Praxis wohl eher mit Sockeln arbeiten (Was ist ein Sockel bei einem Notenschlüssel?).

Entweder erzeugen Sie für jeden Knick einen linearen Notenschlüssel (und passen jeweils, wie oben beschrieben, die Notenskala an) oder Sie verwenden eine Kombination aus Knick-Schlüsseln und einem linearen Notenschlüssel:

Beispiel: Drei Knicks im Notenschlüssel

Sie erzeugen zwei Knick-Notenschlüssel und fügen diese wie oben beschrieben zusammen. Der zweite Knick ergibt sich automatisch an der Scharnierstelle.

Notenschlüssel mit drei Knicks

Beispiel: Vier Knicks im Notenschlüssel

Analog zum bisherigen Vorgehen erzeugen Sie zwei Notenschlüssel mit Knick und einen linearen Notenschlüssel und fügen diese zusammen. Die mittleren Knicks ergeben sich durch die Scharnierstellen.

Notenschlüssel mit vier Knicks

Praxisrelevanz

Notenschlüssel mit einem Knick werden ziemlich häufig verwendet, wenn man festlegen möchte, wo die Grenze zum Bestehen der Arbeit liegt. Hier sollte man überlegen, ob man die Note "ausreichend" (4,0) als Grenze definiert oder die Noten 4,4. Beim deutschen Oberstufenpunktesystem ist das einfacher, da 5 Punkte noch als "bestanden" gilt, 4 Punkte schon als mangelhafte Leistung.

Notenschlüssel mit zwei Knicks braucht man deutlich seltener. Meistens kommt hier zur individuellen Definition einer Bestehensgrenze noch die Definition der Grenze zur ungenügenden Note. In vielen Situation kann eine ungenügende Note (Note 6) nur schwerer (oder gar nicht) ausgeglichen werden als eine mangelhafte Note (Note 5).

Notenschlüssel mit drei oder mehr Knicks sind wirklich selten. Wenn Sie aber mal einen brauchen und kein Excel-Profi sind, wissen Sie jetzt, dass Sie mit den Lehrerfreund-Notenschlüsselrechnern solche Schlüssel konstruieren können. Wie oben erwähnt funktioniert das jedoch nur, wenn mindestens jeder dritte Knick an einer Note ohne Dezimalstellen angesiedelt ist.

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