Gruppenzeichnungen lesen und darstellen (1) 16.11.2008, 13:57
Eine ziemliche handwerkliche Herausforderung auch für den Technischen Zeichner sind Gesamtzeichnungen. Der tec.LEHRERFREUND zeigt, wie´s geht.
4. Ausbildungsjahr
Kegelscheibenantrieb
Dieser Antrieb soll gezeichnet werden. Dies ist natürlich nur möglich, wenn dem Zeichner alle erforderlichen, bemaßten Einzelteilzeichnungen vorliegen. Auch auf Maßtabellen für die Normteile muss er zurückgreifen können.
Hier eine kurze Beschreibung der Baugruppe.
Der von den Kegelscheiben abgenommene Antrieb setzt sich mit einer Welle fort, die in zwei Rillenkugellagern gelagert ist. (Hier wurden Lager der Größe 6205 und 6305, also mit 25 mm Innendurchmesser zugrunde gelegt). An das rechte Lager schließt, weil das Zahnradgetriebe im Ölbad läuft, ein Radialdichtring an.
Die rechte Baugruppe, die auf der Antriebswelle sitzt, ist ein Variatorantrieb. Er besteht aus zwei Kegelscheibenpaaren, bei denen je eine Scheibe axial verschiebbar ist. Dabei rutscht - je nach Stellung der Scheiben - der Riemen weiter nach außen oder nach innen (siehe Schemaskizze). Mit dieser Konstruktion lassen sich die Drehzahlen in einem bestimmten Bereich verändern (variieren). Eine Druckfeder sorgt dafür, dass der Keilriemen immer in der gewählten Stellung festgehalten wird.
Anmerkung zur Darstellung von Wälzlagern: Innen-und Außenring werden gleichsinnig schraffiert. Die rechte Lagerung ist als Festlager ausgeführt, die linke als Loslager, das axial nachgeben kann, wenn sich die Lagerung erwärmt.
Die Entwurfszeichnung unten, dünn in Bleistift ausgeführt, macht einen Vorschlag zur Reihenfolge der Zeichenschritte. Danach kann man eigentlich nichts mehr falsch machen. Es ist dann nicht mehr wichtig, welche weiteren Teile zuerst gezeichnet werden.
Wir halten fest:
Wenn man sich über die äußeren Abmessungen der Baugruppe klar geworden ist, beginnt man von innen nach außen zu zeichnen.
Übung: Zeichnen Sie die Abtriebswelle (die Bemaßung nehmen wir uns später vor). Die Welle hat eine Gesamtlänge von 175 mm. Ihr größter Durchmesser ist 32 mm. Die Wälzlager sind Rillenkugellager 6205 und 6305. Die Passfedernuten und die Ringnuten für die Sicherungsringe richten sich nach den Wellendurchmessern. Wählen Sie die übrigen Maße selbst. Das Gewinde links für die Nutmutter ist M14 x 1,5; die Schraube rechts ist eine Zylinderschraube mit Innensechskant (Imbusschraube) M 8.
Lösung
Zur Zeichennormung
Schnitte: Schnitte an Wellen können direkt unterhalb ihrer zugehörigen Schnittebenen platziert werden.
Unterbrochene Ansichten: Durch Bruchkanten werden Werkstücke verkürzt dargestellt, um Platz zu sparen. Die Bruchlinie ist eine schmale Freihandlinie.