Hydraulische Antriebe (2): Hydraulikelemente in Symboldarstellung (1) 24.02.2011, 08:25
Wie sehen in einem hydraulischen Schaltplan Pumpen, Motore, Arbeitszylinder und Wegeventile aus? Hier und im nächsten Beitrag finden Sie Normdarstellungen und Kurzbeschreibungen dieser Hydraulikelemente.
Hydraulische Antriebe (2):
Sinnbilder nach DIN ISO 1219
Hydropumpen
Die der Hydropumpe zugeführte mechanische Energie steht den Verbrauchern - Hydromotoren oder Hydrozylindern - als hydrostatische Energie zur Verfügung; von diesen wird sie wieder in mechanische Energie umgewandelt. Die Hydropumpen werden meistens von Elektromotoren, aber auch - bei mobilen Einrichtungen wie Land- und Baumaschinen - von Verbrennungsmotoren angetrieben. Hydropumpen arbeiten nach dem Verdrängerprinzip, die in einen sich vergrößernden Raum Öl saugen und im anschließend sich verkleinernden Raum den Druck erzeugen.
Gebräuchliche Konstruktionen sind: Zahnradpumpen, Axialkolbenpumpen, Radialkolbenpumpen, Flügelzellenpumpen. Unabhängig von der Pumpenkonstruktion ist ihr Symbol der Kreis mit nach außen zeigendem Pfeil. Zeigt der Pfeil nach innen (Bild 4), ist ein Hydromotor dargestellt.
1 Pumpe mit konstantem Verdrängungsvolumen, eine Stromrichtung. Rechts: Die Pumpe ist verstellbar (schräger Pfeil)
2 Pumpe mit konstantem Verdrängungsvolumen, zwei Förderrichtungen. Rechts: Antrieb durch E-Motor (M im Kreis)
3 Pumpe mit verstellbarem Verdrängungsvolumen, zwei Förderrichtungen. Rechts: Antrieb durch Verbrennungsmotor (M im Quadrat)
4 Konstant-Hydromotor mit einer Förderrichtung (links), zwei Förderrichtungen (Mitte), zwei Förderrichtungen und Verstellbarkeit (rechts)
Hydromotoren arbeiten wie Hydropumpen nach dem Verdrängerprinzip: Sie wandeln die im Förderstrom gespeicherte hydrostatische Energie in mechanische Energie um.
Die Bilder 5 und 6 zeigen Arbeitszylinder:
5 Links: Doppelt wirkender Zylinder (auch Differenzialzylinder, weil die Kolbenkraft bei gleichem Öldruck in beiden Richtungen unterschiedlich ist).
Rechts: Gleichgangzylinder
6 Links: Einfach wirkender Zylinder: Fährt mit Öldruck aus und mit Federdruck ein. Rechts Teleskopzylinder.
Wegeventile
Die Aufgabe der Wegeventile ist es, die Durchflusswege in einer Schaltung zu ändern. Beispiel: Ein- und Ausfahren oder Anhalten des Kolbens in einem Arbeitszylinder.
Die folgenden Skizzen zeigen die Grundsymbole und ihren schrittweisen Aufbau. Ab Bild 5 eine Auswahl von Bautypen.
Bild 1 Zwei Quadrate = zwei Schaltstellungen
2 Drei Quadrate = drei Schaltstellungen
3 Die Schaltstellungen werden mit den Kleinbuchstaben a, b, c usw. bezeichnet
4 Die Striche für die Anschlüsse (hier vier) werden immer nur in einer Schaltstellung gezeichnet
5 Die Pfeile geben verschiedene Durchflusswege an. T-Form: Sperrstellung.
Unten: Symbole für die Betätigung eines Wegeventils
6 Links: Allgemeines Symbol ohne genaue Angabe der Betätigungsart
Rechts: Druckknopf, Taster
7 Links: Hebel, rechts: Feder
8 Links: Elektromagnet, rechts: Elektromagnet + hydraulische
Vorsteuerung –> siehe späterer Beitrag zu Vorsteuerung
9 Elektromagnet, Federzentrierung in Mittellage.
Die Kurzbezeichnung eines Wegeventils gibt die Anzahl seiner Anschlüsse und die Anzahl seiner Schaltstellungen an. Häufig eingesetzte Wegeventile sind:
• 2/2-Wegeventile
• 3/2-Wegeventile
• 4/2-Wegeventile
• 4/3-Wegeventile und
• 5/2-Wegeventile.
Die Ziffer links vom Schrägstrich gibt die Anzahl der Anschlüsse an, die rechte die Anzahl der Schaltstellungen. Ein 4/3-Wegeventil (auszusprechen wie: Vier-Strich-Drei-Wegeventil) hat dementsprechend vier Anschlüsse und drei Schaltstellungen.
10 3/2-Wegeventil
11 4/2-Wegeventil
12 3/3-Wegeventil, Mittelstellung = Sperrstellung
13 4/3-Wegeventil, Mittelstellung = Sperrstellung
14 4/3-Wegeventil, Mittelstellung = Schwimmstellung. Ist die Schwimmstellung geschaltet, sind Pumpe, Verbraucher und Tankanschluss miteinander verbunden.
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Weitere Ventilbauarten im nächsten Beitrag. Siehe auch Schaltplandarstellung