Bagger 07.06.2008, 17:18
Unter der Unzahl von Baumaschinen gilt der Bagger als »Schlüsselmaschine«, in der man Bau- und Arbeitsprinzipien vieler anderer Baumaschinen wiederfindet.
Technik vor der Haustür
Der Hydraulikbagger, (fast) ein Alleskönner
Bagger gelten in der Baumaschinenbranche als »Schlüsselmaschinen«, weil sie
- mit einer Technik arbeiten, die sich in vielen Baumaschinen wiederfindet
- sehr vielseitig sind.
a) Äußerer Aufbau
Von außen gesehen besteht ein Standardbagger aus drei Hauptgruppen, aus
- dem Unterwagen mit Ketten- oder Radfahrwerk
- dem um 360° drehbaren Oberwagen
- der Arbeitsausrüstung mit verschiedenen, von Hydrozylindern betätigten Auslegerarmen und der Schaufel, bzw. dem Löffel.
b) Innerer Aufbau
Auf dem Oberwagen steht der Antriebsmotor, in der Regel ein Dieselmotor. Erd treibt eine oder mehrere Hydraulikpumpen an, die das Drucköl für die Arbeitsausrüstung und das Fahrwerk liefern. Der Weg des Öls: Öltank - Pumpe - Steuereinheit - Verbraucher - Öltank.
Wo sich Bauteile drehen müssen, z. B. am Kettenantrieb, werden Hydromotoren eingesetzt. Sie wandeln den Öldruck um in drehende Bewegungen.
Das Öl wird von der vom Fahrer betätigten Steuereinheit (dem Steuerblock, den Wegeventilen den einzelnen Verbrauchern zugeteilt. Weitere Ventile übernehmen Sonderaufgaben: Ventile für die Druck- und Temperaturüberwachung, Speiseventile gleichen Leckölverluste aus, usw.
In einem Baggerölkreislauf gibt es zwei unterschiedliche Drücke: Der Arbeitsdruck liegt bei etwa 300 bar, der Steuerölkreislauf arbeitet mit etwa 30 bar. Für diesen relativ geringen Druck gibt es eine kleine, separate Steuerölpumpe.
Hydraulikpumpen, Hydromotore
Pumpen werden von Verbrennungsmotoren angetrieben. Sie erzeugen Drucköl. Motore wandeln das auf ihre Kolben oder Rotoren strömende Öl in Drehbewegungen und Drehmomente um.
c) Besondere Einrichtungen
Die Drehdurchführung (Skizze)
Die Ölversorgung sitzt auf dem Oberwagen. Wie gelangt das Öl zu den Hydromotoren des Fahrantriebs am Unterwagen? Über Schläuche ist es nicht möglich, denn der Oberwagen kann sich praktisch unendlich oft drehen und würde bereits bei der ersten Drehung die Schläuche zwischen Unter- und Oberwagen abreißen.
Die Lösung ist die Drehdurchführung. Über eine am Oberwagen montierte, in der Mitte des Drehkranzes sitzende Hülse wird über Ringkanäle Öl zugeführt. Ein am Unterwagen fest montierter und sich in der Hülse drehender Kolben mit entsprechenden Bohrungen und Abdichtungen nimmt das Öl ab und leitet es über Schläuche und Rohre zu den Hydromotoren.
Die Skizze stellt den Vorgang vereinfacht dar. Für den Antrieb von zwei Hydromotoren sind in Wirklichkeit 5 Bohrungen erforderlich: zwei für den Weg zu den Motoren, zwei zurück und eine für das unvermeidliche Lecköl.
Der Drehkranz
Ein auf dem Oberwagen sitzender Drehwerksmotor treibt ein Ritzel an, das in die verdeckt liegende Innenverzahnung des Drehkranzes auf dem Unterwagen eingreift. Beginnt das Ritzel zu drehen, nimmt es den Oberwagen mit.
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Ein sehr gut gemachtes Video zum Bagger für den N+T-Unterricht gibt es in der Sendung mit der Maus