Bemaßungsregeln (2) 08.07.2008, 11:10
Wie trägt man Maße nach Methode 1 ein? Wie bemaßt man Durchmesser richtig?
Regeln der Maßeintragung nach DIN 406-10, DIN 406-11 und DIN 406-12
Anmerkung: Die meisten der hier dargestellten Teile sind unvollständig bemaßt. Die Maße sollen immer nur den beschriebenen Aspekt herausstellen.
Nach der DIN-Norm soll bevorzugt die »Methode 1« angewendet werden. Sie sieht Maßeintragungen in zwei Hauptleserichtungen vor. Der tec.LEHRERFREUND hält sich an die Methode 1.
Die Maßzahlen sind danach so einzutragen, dass sie in Leselage der Zeichnung in den beiden Hauptleserichtungen von unten und von rechts gelesen werden können. Bei Parallelbemaßung werden die Maßzahlen parallel zur Maßlinie, wie in Ma 1 und Ma 2, und bei Winkelbemaßung tangential zur Maßlinie, wie in Ma 3 eingetragen. Dabei sind die Maßzahlen möglichst mittig über der Maßlinie anzuordnen.
Bei Platzmangel sind die Maßzahlen mit einer Hinweislinie oder über der Verlängerung der Maßhilfslinie einzutragen. In Ma 4 ist t = 2,5 eine vereinfachte Dickenangabe, mit der man sich eine zusätzliche Ansicht erspart. Diese t-Angabe kann innerhalb der Umrisslinien oder außerhalb der Umrisslinien mit Hinweislinie eingetragen werden.
(Nach der Methode 2 ist es zugelassen, alle Maße nur in Leserichtung des Schriftfeldes einzutragen. Diese Methode wollen wir hier nicht weiter verfolgen).
Wie trägt man Maße nach Methode 1 ein?
Jedes Maß eines Teils ist in der Zeichnung nur einmal einzutragen; vorzugsweise soll dafür die Ansicht gewählt werden, die die Zuordnung von Darstellung und Maß am deutlichsten erkennen lässt. Dabei sind zusammengehörende Maße möglichst auch zusammen einzutragen.
Maße für Innen- und Außenformen ordnet man wie in Ma 5 getrennt voneinander an.
Maßketten sind zu vermeiden. Werden sie dennoch angewendet, dann muss wenigstens ein Maß der Maßkette freigelassen werden (Ma 6) oder als Hilfsmaß in runden Klammern stehen.
Bemaßen von Formelementen
Formelemente sind Durchmesser, Radien, Bögen, Kugeln, quadratische und rechteckige Formen usw.
Durchmesser
Das Ø-Symbol wird bei kreisförmigen Formelementenvor die Maßzahl gesetzt (Ma 7 und Ma 8). Dies gilt für die Bemaßung von Formelementen, bei denen die Kreisform zu ersichtlich ist oder nur als Strecke erscheint (Ma 9).
Ma 8: Die Höhe des Ø-Symbols ist die der entsprechenden Maßzahl. Der Kreis hat die Größe der Kleinbuchstaben und einen schrägen unter 75° bzw. 60° stehenden Strich, der durch den Kreismittelpunkt geht.
Bei dicht übereinander liegenden Maßlinien sollen die Durchmessermaße möglichst versetzt angeordnet werden. Hierbei kann auf die zweite Maßlinienbegrenzung verzichtet werden (Ma 10).
Bei Platzmangel oder zur besseren Übersichtlichkeit dürfen Durchmessermaße wie in Ma 11 von außen an die Formelemente gesetzt werden.
Ma 11: Bei der Halbdarstellung symmetrischer Teile wird jeweils am Ende der Mittellinie ein Symmetriezeichen angeordnet; es besteht aus zwei kurzen, parallelen schmalen Volllinien.
Maßbuchstaben und ihre Bedeutung (ISO 3892)
Einige wichtige Maßbuchstaben und ihre Bedeutung sind in ISO 3892 festgelegt, z. B.:
l = Länge
b = Breite
h = Höhe (Tiefe)
t = Dicke