Schneckenwelle (2) 28.03.2014, 06:25

Teil der Bemaßung der Scheckenwelle sind Angaben zur Oberflächenbeschaffenheit und zur Oberflächen- und Härtebehandlung. Hier geben wir Informationen dazu und zeigen wie Freistiche vereinfacht dargestellt werden.

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Im Beitrag »Schneckenwelle (1)« wird die Frage nach der Oberflächenbeschaffenheit und der Härtebehandlung des Bauteils nicht gestellt. Dies sei hier nachgeholt. 

Zur Oberflächenbeschaffenheit: 

Die Lagerstellen der Welle müssen sehr genau bearbeitet werden. Dies ist nur im Zusammenhang mit einer Feinbearbeitung möglich ––> siehe tec.LEHRERFREUND-Beitrag https://www.lehrerfreund.de/technik/1s/Oberflaechensymbole-1/3354. Die zwei Rauigkeitswerte 3,2 und 1,6 μm werden dort verlangt wo sie in der Zeichnung eingetragen sind, alle anderen sind mit Ra 25 μm zu fertigen.

Freistiche nach DIN 509 

Freistiche haben zwei Aufgaben: 

– Sie sollen das Schleifen an Werkstück-Innenecken erleichtern. Dabei bleibt die empfindliche Schleifsteinkante wegen des leeren Freistichraums unbeansprucht. Eine scharfe Innenecke schleifen ist soviel wie unmöglich.
– Der Freistich verlegt den Übergangsradius hinter die Stirnfläche bzw. unter den Wellendurchmesser und verhindert so die der Festigkeit abträgliche Kerbwirkung. 

Freistich Form E                                             Freistich Form F

Freistiche in verschiedenen Formen

Die Norm sieht für Freistiche verschiedene Formen vor. Von den Grundformen E, F, G und H sind hier die Formen E und F dargestellt (Skizzen oben links und rechts).

Kurzbezeichnung eines Freistichs der Form E mit einem Radius r = 1 mm und einer Tiefe t1 = 0,2 mm: 

DIN 509 - E1 x 0,2 

In Zeichnungen stellt man Freistiche meist vereinfacht durch einfache Begrenzungsstriche dar. 


Härteangaben in Zeichnungen 

Wärmebehandlungsangaben in Zeichnungen sind in der Norm DIN 6773 geregelt. 

Um die Härte eines Bauteils zu prüfen, unterzieht man es einem Härteprüfungs-Verfahren. Die drei bekanntesten sind die Härteprüfung nach Vickers, nach Rockwell und nach Brinell. Bei allen dreien wird in das zu prüfende Material ein Prüfkörper eingedrückt. Der sich ergebende Eindruck wird ausgemessen; er sagt etwas über die gemessene Härte aus. Die Verfahren haben ihre speziellen Vorteile. So eignet sich das Rockwellverfahren sowohl für weiche als auch harte Stoffe. Prüfkörper sind: Bei Vickers eine Diamantpyramide, bei Rockwell ein Kegel oder eine Kugel, bei Brinell eine Hartmetallkugel. Die drei Verfahren werden mit Kurzzeichen gekennzeichnet: HV, HRC, auch HRB, und HBW.

a) Wird ein Teil als Ganzes gehärtet, angelassen oder vergütet, dann schreibt man zum Bauteil z. B. »gehärtet 59 + 3 HRC«. HRC ist die Abkürzung für die Rockwellhärte, +3 ist die Härtetoleranz. 

b) Bei Oberflächen-Härteverfahren wie dem Randschichthärten oder dem Einsatzhärten kennzeichnet man den zu härtenden Bereich mit einer beiten Strichpunktlinie; sie liegt außerhalb der Härtekontur. In einem Zusatztext wird die Art der Wärmebehandlung und die Härtungsstiefe mit z. B. Eht und Rht angegeben. 

 

Wärmebehandlungsangaben in Zeichnungen

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Kommentare

1

Zum Artikel "Schneckenwelle (2)".

  • #1

    Wird anhand dieser Zeichnung auch die Form- und Lagetoleranz in Betracht genommen?

    schrieb Edgar Warschkau am

Ihr Kommentar

zum Artikel "Schneckenwelle (2)".



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