Hydraulische Antriebe (12): Elektropneumatische Steuerung 26.08.2011, 16:18
Steuerungspläne werden wegen der besseren Übersicht in einzelne Pläne und Diagramme zerlegt: Lageplan, Funktionsdiagramm, Schaltplan und Stromlaufplan. Dies wird am Beispiel einer Klebevorrichtung erläutert.
Schaltplan einer elektro-pneumatischen Steuerung:
Klebevorrichtung
Steuerungspläne werden wegen der besseren Übersicht in einzelne Pläne und Diagramme zerlegt. Es sind dies:
- Lageplan mit Funktionsdiagramm
Aus dem Lageplan geht die Konstruktion einer Maschine/Einrichtung, eines Geräts hervor. Der Lageplan kann, wenn dies ausreicht, schematisch angelegt sein.
Im Funktionsdiagramm werden die zeitlichen Abläufe der Kolbenbewegungen und der dazugehörigen Ventilsituationen dargestellt.
- Schaltplan. Er zeigt, wie die einzelnen als Schaltsymbole dargestellten Hydraulik/Pneumatik-Bauelemente zusammenhängen.
- Stromlaufplan. Der Stromlaufplan ist vom Schaltplan getrennt und zeigt die elektrischen Bauteile und ihr Zusammenwirken mit dem pneumatischen oder hydraulischen Teil.
Anwendungsbeispiel:
Auf Spanplatten sollen Leisten geleimt werden. Dafür benötigt man einen Pneumatikzylinder mit Spannfuß. Seine Kolbenstange betätigt die beiden Grenztaster S1 und S2. Der Klebevorgang wird optisch durch das Aufleuchten einer Lampe angezeigt. Die Klebezeit kann über ein Zeitrelais mit Einschaltverzögerung eingestellt werden. Eingeleitet wird der Spann- und Klebevorgang durch Drücken eines Tasters (im Stromlaufplan S0).
Abläufe im Stromlaufplan
Anmerkung: Weil im elektrischen Stromlaufplan Relaisspulen und die zugehörigen Öffner, Schließer, Wechsler usw. wegen der besseren Übersicht oft nicht an derselben Stelle gezeichnet werden, müssen sie sich eindeutig zuordnen lassen. Beispiel: Relais K1 und Schließer K1 im Strompfad 5 gehören zusammen.
1. S0 drücken –> Relais K1 zieht an und schließt Schalter K1* in Strompfad 5 –> Magnetspule 1M1 schaltet Wegeventil 1V1 in Stellung a –> Kolben fährt aus.
* K1 öffnet nach dem Schließen mit geringer Verzögerung wieder.
2. S2 wird betätigt und schließt –> Relais K2 zieht an und schließt die Schalter K2 in den Strompfaden 3 und 4 –> H1 leuchtet auf. Das Zeitrelais mit Einschaltverzögerung K3 zieht z. B. nach 5 Sekunden an –> Schalter K3 in Strompfad 6 schließt –> Magnetspule 1M2 schaltet Wegeventil in Stellung b.
3. Kolben 1A1 fährt ein –> S2 öffnet –> K2 fällt ab –> Die Schalter K2 in den Strompfaden 3 und 4 öffnen –> H1 erlöscht.
4. In der Kolben-Endlage öffnet der Kolben den Grenztaster S1.
Ein neuer Spannvorgang kann eingeleitet werden.
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Themen in der tec.LEHRERFREUND-Reihe »Hydraulische Antriebe«:
- Lehrertipp: Wie man einen Hydraulikplan mit den Schülern erarbeitet
- Hydraulische Antriebe (1): Grundaufbau
- Hydraulische Antriebe (2 und 3): Hydraulikelemente in Symboldarstellung
- Hydraulische Antriebe (4): Grundschaltung mit verschiedenen Wegeventilen
- Hydraulische Antriebe (5): Grundschaltung mit Stromregelventil
- Hydraulische Antriebe (6): Grundschaltung mit entsperrbarem Rückschlagventil
- Hydraulische Antriebe (7): Antrieb eines Hydromotors
- Hydraulische Antriebe (8): Grundschaltung, zwei Arbeitszylinder steuern
- Hydraulische Antriebe (9): Seilantrieb eines Baggers
- Hydraulische Antriebe (10): Wie funktioniert ein vorgesteuertes Wegeventil?
- Hydraulische Antriebe (11): Wie funktioniert ein Stromteiler?