Freihandzeichnen (6): Nicht ganz einfache Teile 20.06.2013, 08:43

Freihandzeichnen

Dem Freihandzeichnen ist ein künstlerischer Hintergrund nicht abzusprechen. Das zeigt sich deutlich an den in diesem Beitrag ausgewählten, nicht ganz einfach zu zeichnenden Beispielen: Spiralbohrer, Riementrieb, zylindrische Fase, Sechskant, Schmiedeteil. Die beschriebenen Details helfen Ihnen, solche Freihand-Bauteile zu zeichnen.

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Spiralbohrer 

Einen Spiralbohrer zu zeichnen, ist kein leichtes Unterfangen. Für unsere Freihandzeichnung werden wir ihn deshalb vereinfachen.
Bild a) zeigt den Bohreraufbau: An die Bohrerspitze (Spitzenwinkel, bei Stahl ca. 120°) schließen sich 4 wendelförmig nach oben verlaufende Kanten an. Der Schnitt A-B als Draufsicht zeigt sie näher: Die Punkte 1 und 2 am äußeren Durchmesser der Hauptschneiden setzen sich als Führungsfasen nach oben fort. Die Punkte 3 und 4 markieren die Begrenzungen der Spannuten. 
Die Wendeln haben ungefähr die richtige Steigung (Stahlbohrer), wenn die halbe Wendelsteigung 2 x Bohrerdurchmesser d groß ist. 

Unsere vereinfachte Freihandzeichnung zeigt Skizze b). Wir zeichnen die Wendeln nicht schraubenförmig, sondern als Geraden. Was die Bohrerspitze betrifft, sind wir uns im Klaren: Genau genommen sind die Spanflächen (das ist die kleine Dreiecksfläche) mit einem Hinterschliff ausgeführt, der zur Folge hat, dass die obere Dreiecksbegrenzung um das geringe Maß b nach rechts ansteigt (Skizze c)). Auch auf dieses Detail wollen wir in der Freihandzeichnung verzichten. 
Trotz allem wird jeder den Bohrer leicht als Spiralbohrer identifizieren können. 

Flachriementrieb 

Die obere kleine Riemenscheibe treibt die untere größere Riemenscheibe an. Einen Spannrolle dazwischen sorgt für die erforderliche Riemenspannung. 

Die drei genannten Bauteile sind Zylinder, die wir in isometrischer Perspektive gezeichnet haben. Die dünn markierten umhüllenden Rauten erleichtern uns das Ellipsen-Zeichnen.

Sechskant in Perspektive 

Bild oben: Fase in Perspektive 
Wenn man um den anzufasenden Zylinder die Hüllraute legt, dann ist es am einfachsten die Raute für den kleineren Fasendurchmesser in die linke untere Ecke der größeren Raute zu schieben und die beiden Ellipsen mit geraden Linien zu verbinden. In der oberen Skizze haben wir die beiden Umhüllungsrauten mit hellem und dunklerem Blau angelegt. 

Bild oben rechts: Das Ende eines quadratischen Profils zu einem Lappen ausschmieden. 
In der ersten Skizze ist schraffiert dargestellt, welche Position der anzuschmiedende Lappen haben soll. Darunter wird das Teil schrittweise fertig gezeichnet. Ganz unten wurden noch der Faserverlauf eingezeichnet; er erleichtert es dem Betrachter, sich den Profilübergang vorzustellen. 

Sechskant 

Der Sechskant ist eine häufig vorkommende technische Form. Das Bild oben zeigt vom Eckenmaß ausgehende Maßverhältnisse am Sechskant. Sie sind alle angenähert, jedoch ausreichend für die Freihanddarstellung. Die Länge der Schlüsselfläche entspricht der Hälfte des Eckenmaßes. Durch Halbieren des halben Eckenmaßes und weiteres Halbieren erhält man die Werte 1/4, 1/8 und 1/16. Die halbe Schlüsselweite ist um etwa 1/16 kleiner als das halbe Eckenmaß. 

Der perspektivischen Darstellung eines Sechskant-Schraubenkopfes oder einer Sechskantmutter liegt wieder die von der isometrischen Darstellung her bekannte Ellipse zugrunde.

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