Einsteckschloss 07.06.2008, 17:31
Die Klinken seiner Wohnungstüren nimmt ein Schüler täglich x-Mal in die Hand. Weiß er deswegen, wie es hinter dem Türblatt aussieht? Wahrscheinlich nicht. Der tec.LEHRERFREUND gibt den richtigen Einblick mit einem Projekt, bei dem ein Türschloss auseinandergebaut wird, die Gesamtfunktion (und Funktion der einzelnen Teile des Schlosses) besprochen und beschrieben werden. Mit bemaßten Schemazeichnungen.
Projekt:
Ein Einsteckschloss (= Türschloss) auseinanderbauen, Funktion besprechen und beschreiben. Gliedern in
- Fallensystem mit Feder
- Riegelsystem mit Feder
Arbeitsvorschläge
- Welche zwei Aufgaben hat die Blattfeder?
- Warum braucht man die Zuhaltungsplatte?
- Falle in 3 Ansichten zeichnen und bemaßen
- Sonderaufgabe: Man will die im Schloss verwendeten Federn durch Druckfedern ersetzen. Wären Konstruktionsänderungen notwendig? Vorteile? Nachteile?
- Umweltproblematik diskutieren: Viele Bauteile sind, wie dieses Schloss, so konstruiert, dass sie nicht mehr repariert werden können. Eine Reparatur erfordert die Zerstörung des Schlosses. Es muss also im Falle eines Schadens durch eine neues ersetzt werden.
Hinweise zum Zerlegen des Schlosses
Wie kommt man, um seine Funktion zu zu studieren, an des Innenleben eines Schlosses? Billige Einsteckschlösser lassen sich nur mit Mühe demontieren, denn die Gehäusebleche sind vernietet. Ein Öffnen ist nur mit dem Bohrer möglich, der die Nietköpfe wegbohrt. Dazu körnt man zuvor den Nietkopf an.
Vorsicht: Beim Abheben der Gehäusehälfte - es sollte nicht die sein, in der die Schenkelfeder befestigt ist - können je nach Konstruktion die Federn herausschnappen.
Lösung Falle
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Zum Umweltaspekt schrieb Leser Hans-Rainer Speckamp (s. Kommentar):
Ein solches Standardtürschloss ist für eine Gesamtlastzahl von mindestens 200.000 ausgelegt. Würde ein solches Türschloss 20 mal pro Tag betätigt, erreichte es eine Lebensdauer von ca. 27 Jahren. Damit gehört das Türschloss zu den sehr langlebigen technischen Produkten!
Die Reparatur eines defekten Schlosses würde seine Herstellkosten um ein zigfaches übersteigen. Wollte man die Nieten durch Schrauben ersetzen, um den Schlosskasten zu Reparaturzwecken öffnen zu können, würden sich die Herstellkosten des Türschlosses ungefähr verdoppeln.
Er spielt damit auf die Frage der Obsoleszenz an.